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Sankt Martin

(Martin teilt seinen Mantel)


Lehre: Hilf denen, die Hilfe brauchen.


Bibelvers: Mt 25,40 (Luth): Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.


Es war bitterkalt. Dieser Winter war besonders hart. Ein eisiger Wind wehte. Und durch diese Kälte ritt ein Soldat. Martin hatte über seine Rüstung einen warmen Mantel, aber trotzdem spürte er die Kälte immer noch. Eigentlich wollte Martin gar kein Soldat werden. Aber da sein Vater römischer Offizier war, musste er es. Aber Martin war kein typischer Soldat. Er war anders. Wenn er jemanden leiden sah, dann half er. Wenn er jemanden hungern sah, dann gab er ihm etwas zu essen. Er half, wo er nur konnte. „Warum tut er das?“, fragten sich die anderen Soldaten oft. Und es gab auch einen besonderen Grund dafür.


„Ich bin kein Soldat des Kaisers“, hatte Martin beschlossen, „Ich bin ein Soldat Christi“. Martin kannte Jesus und Martin liebte Jesus. Und deshalb wollte er für Jesus leben. Dazu gehörte, dass er anderen half. Jesus hat gesagt, dass wir denen, die Hilfe brauchen, helfen sollen. Oft sah Martin Menschen, die nichts zu essen hatten. Dann gab er ihnen etwas ab. Du kannst auch denen, die Hilfe brauchen, helfen. Vielleicht ist bei dir in der Schule jemand einsam, weil niemand ihn mag. Dann geh du doch dort hin und hilf ihm und sei freundlich zu ihm. Jesus möchte, dass wir anderen helfen, denn er liebt jeden Menschen. Das wusste Martin.


Jetzt war er in dieser eisigen Kälte unterwegs. Als er die Stadt sah, war er froh, dass er sich bald aufwärmen konnte. So ritt er zum Stadttor. Aber was sah er da. Martin schaute genauer hin. Dort am Tor saß ein Bettler. Das war nicht ungewöhnlich. Aber dieser Bettler hatte kaum etwas an. Er war so arm, dass er keine warme Kleidung hatte. „Wie sehr muss er doch frieren“, dachte Martin. Der arme Mann fror wirklich. Jeden, der dort durch das Tor ging, schaute er mit hilfesuchenden Augen an. Vielleicht gab ihm jemand eine warme Decke, oder etwa warmes zu essen. Oder vielleicht bekam er ja auch etwas Geld, um sich etwas Warmes zu kaufen. Aber alle gingen schnell vorbei. Sie taten so, als wenn sie den armen Mann nicht sahen.


Martin beobachtete einen reichen Mann, der dort vorbeiging. „Der wird ihm bestimmt helfen“, dachte er, „der hat doch genug Geld.“ Aber auch der reiche Mann ging vorbei. Jetzt war Martin direkt bei dem armen Mann und sah ihn an. „Jesus möchte, dass wir denen helfen, die Hilfe brauchen“, dachte er. Aber Martin hatte nichts dabei. Er hatte kein Geld dabei, er hatte keine warme Decke dabei, er hatte nicht einmal etwas zu Essen dabei. Er hatte nichts, womit er diesem armen Mann helfen konnte. Doch! Martin hatte etwas dabei. Er hatte seinen schönen warmen Mantel. Aber den brauchte er ja selber, sonst würde er ja auch frieren. Den konnte er doch nicht hergeben. Martin hätte also auch an dem armen Mann vorbeigehen können, so wie all die anderen.


So ist es heute ja auch oft. Wir sehen jemanden, der Hilfe braucht, aber gehen einfach weiter. Hast du schon mal gesehen, wie auf dem Schulhof jemand von mehreren Mitschülern gehänselt wird? Dann passiert es manchmal, dass niemand hilft. Jeder denkt: „Ich kann doch gar nicht helfen, was kann ich denn schon tun.“ Aber Jesus sagt, wir sollen denen helfen, die Hilfe brauchen. Und deshalb wird er uns auch Mut dafür geben und zeigen, wie wir am Besten helfen können. Wenn du jemanden siehst, der geärgert wird, dann such dir noch andere und dann geht zusammen zu ihm hin und helft ihn.


Martin wollte helfen, auch wenn er nichts dabei hatte. Er überlegte und dann gab Jesus ihm eine Idee. „Mein Mantel! Genau!“, rief er. Martin zog seinen Mantel aus. Dann nahm er sein Schwert in die Hand. Einige Menschen waren stehen geblieben und schauten zu, was Martin tat. Sie waren neugierig. Auch der arme Mann schaute Martin hoffnungsvoll an. Martin nahm seinen Mantel und dann schnitt er ihn mit seinem Schwert mitten durch in zwei Teile. Ein Teil von dem Mantel reichte er dem armen Mann. Der Arme nahm ihn dankbar und wickelte sich darin ein. Jetzt brauchte er nicht mehr so zu frieren. Martin nahm die andere Hälfte seines Mantels und hängte ihn sich wieder um. Es sah etwas komisch aus und einige der Leute, die ihn beobachteten, lachten. Aber das störte Martin nicht.


Am Abend dachte Martin noch lange an den armen Mann. Und als Martin eingeschlafen war, träumte er etwas Besonderes. Er sah Jesus vor sich. Und Jesus hatte den halben Mantel an, den Martin dem armen Mann gegeben hat. Martin dachte daran, was Jesus in der Bibel gesagt hat: „Was ihr getan habt einen von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“ (Mt. 25,40)


Jesus sagt, wenn du jemandem hilfst, der Hilfe braucht, dann ist es so, als wenn du Jesus hilfst. Für Jesus ist jeder wichtig. Und deshalb ist es für Jesus wichtig, dass wir anderen helfen. Wenn du jemanden siehst, der Hilfe braucht, dann überlege nicht lange, sondern hilf ihm.