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Geschenke für Jesus

(nach der Geschichte "Zwiegespräch an der Krippe")


Um die Weihnachtszeit besuchte Florian seinen Großvater. Bei ihnen gab es eine wunderschöne Krippe. Und heute wollte Florians Großvater die Krippe aufstellen mit all den Figuren. Erst hat Florian noch mitgeholfen. Er hat den Stall aufgebaut, dann Josef und Maria und zuletzt die Krippe mit dem Baby hineingestellt. Aber irgendwann wurde Florian müde. Er setzte sich auf den Sessel und schaute seinem Großvater zu, wie er langsam eine Figur nach der anderen aus der großen Kiste holte. Die Schafe, die Hirte, auch die Engel und Weisen. Florian schaute lange zu, aber dann wurde sein Kopf immer schwerer. Er legte den Kopf auf die Arme und schloss die Augen. Es dauerte nicht lange, da war er auch schon eingeschlafen.


Doch im Traum wurden auf einmal die Krippenfiguren lebendig. Florian hörte die Schafe blöken. Er hörte sogar, wie die Engel Gott lobten. Und er hörte das Baby Jesus weinen und wie Maria es tröstete. Alle Figuren waren plötzlich genauso groß wie Florian und zusammen mit den Hirten und den Weisen ging Florian zu der Krippe hin. Erst blieb er weiter hinten stehen. Die wichtigen Leute, die Weisen, brachten Geschenke für Jesus. Florian beobachtete alles. Dann fiel ihm ein, dass er ja gar nichts mitgebracht hatte. Er zögerte. Aber trotzdem wollte er zur Krippe und schlich sich leise näher. Als er in der Nähe der Krippe war, hörte er plötzlich, wie jemand seinen Namen flüsterte: "Florian". Florian erschrak erst, dann aber merkte er, dass es Jesus war, der ihm rief. Vorsichtig ging er näher und dann sah er das kleine Baby in der Krippe, Jesus. Jesus sprach zu ihm. "Schön, dass du zu mir gekommen bist", sagte er. "Leider habe ich dir nichts mitgebracht", sagte Florian traurig. Doch Jesus erwiderte: "Ich möchte aber trotzdem drei Dinge von dir haben."


"Ja, natürlich", sagte Florian schnell. "Ich werde dir meinen neuen Pullover bringen. Und auch die elektrische Eisenbahn. Und ich bringe dir das spannende Buch." Aber Jesus schüttelte den Kopf. "Nein", sagte er, "diese Dinge brauche ich nicht. Ich möchte etwas anderes haben." "Was kann er denn meinen?", überlegte Florian, aber da sagte Jesus auch schon: "Schenke mir deine letzte Matheprobe!" "Oh nein!", flüsterte Florian, "Die war doch ganz schlecht. Der Lehrer hat "ungenügend" darunter geschrieben." "Genau deshalb", sagte Jesus. "Bringe mir immer alles, was ungenügend und schlecht ist. Bringe mir das, was du nicht alleine schaffst. Denn dazu bin ich gekommen, dass ich dir helfen kann." "Ja", nickte Florian. "Ich möchte auch noch dein Müslischälchen haben", erklärte Jesus weiter. "Aber das ist doch kaputt", erwiderte Florian. "Genau deshalb", meinte Jesus, "bringe mir immer alles kaputte und alles, was in deinem Leben nicht in Ordnung ist. Ich bin gekommen, damit ich dein Leben wieder in Ordnung bringe." "Okay", sagte Florian ganz leise. Er wartete nun auf den dritten Wunsch von Jesus. "Bring mir die Antwort, die du deiner Mutter gegeben hast, als sie dich nach dem Müslischälchen gefragt hat." Da fing Florian auf einmal an zu weinen. Er wusste noch genau wie es war. Er hatte das Schälchen aus Wut heruntergeworfen. Aber dann hatte er gesagt, er sei aus Versehen daran gestoßen. "Ich habe doch gelogen", stotterte Florian und schaute Jesus mir großen Augen an. "Bring mir alle deine Lügen, allen Trotz und alles Böse, was du getan hast. Ich bin gekommen, damit ich dir vergeben und dich verändern kann."


Da wache Florian auf. Er sah, dass sein Großvater die Krippe fertig aufgestellt hatte. In der Mitte stand die Krippe mit dem Baby Jesus darin. Florian ging näher heran. "Jetzt weiß ich, warum du gekommen bist", flüsterte er leise. Dieses Weihnachten wurde ein besonderes Weihnachtsfest für Florian. Denn zum ersten Mal dachte er nicht nur an die Geschenke für sich selbst, sondern auch an die Geschenke für Jesus.