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(Die Trübsalszeit)
Bibeltext: Offb 5, 6, 8, 9, 16
Lehre: Gott ruft dich.
Bibelvers: Lukas 19,10 (Elb): Denn der Sohn des Menschen ist gekommen, zu suchen und zu retten, was verloren ist.
Johannes war im Himmel. Nein, er war nicht tot. Er war auch nicht mit einer Rakete in den Himmel geflogen, so etwas gab es zu der Zeit noch nicht. Sondern Johannes hatte eine Vision. Ich stelle es mir vor, wie ein Traum, aber doch ist es echt. Gott wollte Johannes zeigen, was in der Zukunft geschehen wird.
Jetzt befand sich Johannes also im Himmel. Nicht im Sternenhimmel, wo Sonne, Mond und Sterne zu sehen sind, sondern in Gottes Himmel. Da, wo Gott wohnt. Johannes sah einen großen Thron, auf dem Gott saß. Gott selbst konnte er nur als strahlendes Licht sehen. Aber er sah, dass Gott in seiner Hand eine Schriftrolle hatte. Eine Schriftrolle, die beschrieben und zusammengerollt war, und die 7 Siegel hatte. Heute gibt es ja meistens Bücher. Aber zu der Zeit waren die Bücher oft Schriftrollen. Wenn es wichtige Schriftstücke waren, zum Beispiel Urkunden oder so etwas, dann wurden sie versiegelt. Auf die zusammengerollte Schriftrolle wurde flüssiger Wachs getropft und ein Siegel, also so etwas wie ein Stempel, in den weichen Wachs gedrückt. Wenn der Wachs getrocknet war, konnte niemand einfach die Schriftrolle aufmachen, ohne das Wachs kaputt zu machen. Gott selbst hatte so eine Schriftrolle in der Hand, mit 7 Siegeln. Da hörte Johannes einen Engel rufen: „Wer ist würdig, das Buch aufzutun und seine Siegel zu brechen?“
Johannes schaute sich um. Niemand rührte sich, niemand kam und nahm die Schriftrolle, denn niemand war würdig dazu, kein Engel und kein Mensch. Niemand. Denn kein Mensch ist vor Gott gerecht. Du auch nicht. Auch du hast Dinge in deinem Leben, die nicht in Ordnung sind. Du tust Dinge, die Gott nicht gefallen. Gott nennt das Sünde. Kein Mensch ist ohne Sünde. Deshalb war auch niemand würdig, der die Siegel öffnen konnte. Johannes war verzweifelt. Er wusste, dass diese Schriftrolle geöffnet werden musste. Jemand musste es tun, denn die Schriftrolle enthielt die Zukunft. Aber niemand schien würdig dazu zu sein. Niemand schien die Macht zu haben oder das Recht dazu. Johannes begann zu weinen. Das war eine große Katastrophe. Gab es denn niemanden, der die Zukunft der Welt in der Hand hatte?
„Weine nicht!“, hörte Johannes plötzlich eine Stimme. „Weine nicht. Denn es gibt jemanden, der würdig dazu ist. Es ist Jesus Christus. Er hat den Tod überwunden. Er kann die Siegel öffnen.“ Johannes schaute auf. Und da sah er ein Lamm. Aber das Lamm hatte eine Wunde, wie ein geschlachtetes Lamm, trotzdem lebte es. Das war Jesus. Johannes kannte dieses Bild. Früher wurden Lämmer geopfert, damit die Menschen nicht für ihre Sünden sterben mussten. Das Lamm starb an ihrer Stelle. Und genau das hatte Jesus getan. Er war für die Sünden der Menschen gestorben. Weil du gesündigt hast, ist Jesus gestorben. Er hat die Strafe für deine Sünde bezahlt. Er war sozusagen das Lamm, dass Gott für dich geopfert hatte. Deshalb kannst du zu Gott kommen, wenn du an Jesus glaubst. Er ruft dich, denn er will, dass du zu ihm kommst. Jesus ist gestorben, aber er ist wieder lebendig geworden und hatte den Tod besiegt.
Jesus, den Johannes als Lamm sah, nahm nun die Schriftrolle mit den 7 Siegeln aus Gottes Hand. Johannes war erleichtert, aber er war Gott auch unendlich dankbar. Deshalb warf er sich nieder, um Gott den Vater und Jesus, das Lamm Gottes, anzubeten. Aber Johannes war nicht der einzige. Alle, die um den Thron Gottes herum standen, fielen nieder und beteten Gott an. Und alle Engel lobten Gott.
Aber jetzt wartete Johannes voller Ungeduld darauf, zu erfahren, was in der Zukunft geschehen würde. Wie würde es weitergehen? Jesus begann, die Siegel zu öffnen. Bei jedem Siegel, dass er öffnete, geschah etwas auf dieser Welt. Beim ersten Siegel erschien ein Reiter auf einem weißen Pferd, der als Sieger auf die Welt kam. Es ist einer, der über die ganze Erde herrschen wird. Aber das ist nicht Gott. Denn dieser Herrscher ist kein guter Herrscher. Denn bei den nächsten Siegeln kamen diesem Reiter andere Reiter hinterher. Ein Reiter auf einem roten Pferd, der Krieg bringt, ein Reiter auf eine schwarzen Pferd, der Hungersnot bringt und ein letzter Reiter, der Krankheiten und Seuchen bringt. Durch diese Reiter werden ein Viertel aller Menschen auf der Erde sterben. So wird die Zukunft sein.
Warum lässt Gott das zu? Warum erlaubt Gott diesen Reitern, diesen Katastrophen, auf die Erde zu kommen? Liebt er uns Menschen nicht? Doch. Gott liebt uns Menschen. Von Anfang an hat Gott uns Menschen gerufen. Wir sollten mit ihm leben. Aber die Menschen haben sich von Gott abgewandt und wollten ihr Leben selbst bestimmen. Weil die Menschen nicht auf Gott hören wollten, gibt es auf der Erde viel Schlechtes und das wird noch mehr werden. Johannes sah das Schlechte, was noch in der Zukunft geschehen sollte.
Auch bei den nächsten Siegeln war es nicht besser. Beim 5. Siegel sah Johannes Menschen, die getötet wurden, weil sie an Jesus glaubten. Gott ruft uns. Aber es gibt viele Menschen, die Gott ablehnen und die sogar gegen alle sind, die an Gott glauben. So viel Unrecht geschieht auf der Erde, weil Menschen so viel Böses tun. Johannes hörte, wie diese Menschen zu Gott riefen und fragten: „Wie lange lässt du das Unrecht auf der Erde noch zu? Warum bestrafst du nicht die, die Unrecht tun?“
Sieht Gott einfach zu und tut nichts, wenn Menschen Unrecht erleiden? Nein. Gott sieht das Unrecht und Gott ist sehr traurig darüber. Aber Gott hat noch Geduld. Deshalb greift er noch nicht ein. Auch bei dem Unrecht, das du tust, straft Gott dich nicht sofort. Er liebt dich und er ruft dich. Gott möchte, dass du umkehrst und mit ihm lebst. Er möchte, dass noch viele Menschen umkehren und anfangen, mit ihm zu leben. Aber leider lehnen viele Menschen Gott ab. Und irgendwann muss Gott eingreifen und all das Unrecht bestrafen. Und das wird er tun. Johannes sah es, als Jesus das nächsten Siegel öffnete. Gott schickte ein großes Erdbeben, größer als alle, die es bisher auf der Erde gegeben hatte. Dieses Erdbeben war auf der ganze Welt zu spüren.
Dann öffnete Jesus das letzte Siegel. Nun sah Johannes 7 Engel, die Posaunen hatten. Wie bei den Siegeln, passierte jedes Mal, wenn ein Engel eine Posaune blies, etwas auf der Erde. Hagel und Feuer fielen vom Himmel und verbrannten die Erde. Das Wasser im Meer wurde zu Blut, das Wasser in den Flüssen wurde ungenießbar. Die Sonne wurde dunkel und noch vieles mehr. Mit all diesen Dingen will Gott dem Unrecht auf der Erde ein Ende machen. Gott ist gerecht. Die Menschen werden bestraft für das Unrecht, das sie getan haben. Aber Gott will damit auch die Menschen rufen, zu ihm umzukehren. Eine Posaune war damals nicht ein Musikinstrument, sondern dazu da, z.B. im Krieg den Soldaten Signale zu geben oder sie zusammen zurufen. Das tut Gott. Heute ruft Gott die Menschen, aber viele hören nicht. Deshalb wird er wie mit einer Posaune laut und deutlich rufen. Gott ruft auch dich. Er ruft dich, dass du umkehrst und mit ihm lebst. Tu das doch heute. Wenn du Gottes rufen hörst, dann bete zu ihm. Sag ihm, dass dir all das Unrecht, das du getan hast, leid tut. Sag ihm, dass es dir leid tut, wo du gelogen hast oder gemein zu jemanden warst. Und dann bitte Gott um Vergebung. Er wird dir vergeben, denn Jesus ist für dich gestorben. Sag Gott, dass du ab jetzt mit ihm leben willst. Gott ruft dich. Mit den Posaunen wird Gott einmal ganz laut rufen. Aber weißt du, was Johannes sah? (Offb 9,20-21 lesen). Die Menschen kehrten nicht um zu Gott, sondern sie taten weiter Unrecht.
Trotzdem gibt Gott nicht auf. Johannes sah, dass ein Engel über die Erde flog. Mit lauter Stimme rief der Engel den Menschen etwas zu. Jeder konnte hören, was er sagte: „Kehrt um zu Gott und lebte mit ihm. Denn er wird die Erde richten.“ Meinst du, dann werden die Menschen auf Gott hören? Nein. Die Menschen hören nicht auf die Siegel, nicht auf die Posaunen und auch nicht auf den Engel. Nun sah Johannes 7 andere Engel, die Schalen in der Hand hatten. Gott rief weiter die Menschen, während die Engel ihre Schalen über die Erde gossen. Die Menschen bekamen Krankheiten. Wieder wurde Wasser zu Blut. Die Sonne wurde so heiß, dass sie die Menschen verbrennen konnte. Dann wurde es ganz finster. Aber was taten die Menschen? Sie hörten nicht auf Gottes Rufen.
Gott hat so viel Geduld. Er ruft immer wieder. Er ruft auch dich immer wieder, dass du zu ihm umkehren sollst. Denn dann kann Gott dir dein Unrecht vergeben. Hörst du seinen Ruf? Viele Menschen in der Zukunft werden es nicht tun. Aber es gibt auch Menschen, die auf Gottes Ruf hören. Und genau diese Menschen können zu Gott kommen. Sie werden mit Gott leben dürfen. Irgendwann ist das Unrecht und das Chaos vorbei. Wenn alle Siegel geöffnet sind, alle Engel die Posaunen geblasen haben und alle Engel die Schalen ausgegossen haben, dann wird Jesus als König wiederkommen. Er wird die Erde neu machen. Es wird kein Unrecht mehr geben und auch nichts Schlechtes mehr. Und dann gibt es ein neues Leben in der Ewigkeit bei Gott im Himmel. Dazu ruft er dich. Bist du dabei?