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(Paulus erleidet Schiffbruch, Paulus Reise nach Rom)
Bibeltext: Apg 27
Lehre: Gott hat alles in der Hand.
Bibelvers: Psalm 86,10 (Elb): Denn groß bist du und tust Wunder, du bist Gott, du allein.
„Los, alles einsteigen, die Fahrt geht los!“ Alle stiegen auf das Schiff. Ein leichter Wind wehte. Es könnte eine richtig schöne Bootsfahrt werden. Aber die Passagiere waren nicht zum Vergnügen da. Sie mussten mit. Sie waren Gefangene. Der Hauptmann Julius musste auf sie achtgeben. Er hatte den Auftrag, sie nach Rom zu bringen. Die Gefangenen hatten keine Wahl, sie mussten mit. Aber einer von ihnen war trotzdem guten Mutes. Er wusste: Gott ist da, egal in welcher Situation. Und Gott hat alles in der Hand.
Paulus vertraute auf Gott. Er hatte schon viel mit Gott erlebt. Er hatte erlebt, dass Gott da war. Gott war da gewesen, als er den Menschen gepredigt hatte. Gott war da gewesen, als Paulus gefangen genommen wurde. Und Gott war da gewesen, als Paulus verhört wurde. Gott war auch da, als Paulus zwei Jahre lang im Gefängnis warten musste.
Jetzt war Paulus auf dem Weg nach Rom. Denn er war ein römischer Bürger. Römische Bürger konnten verlangen, vor dem Kaiser verhört zu werden. Der Kaiser selbst sollte entscheiden, was mit Paulus geschehen sollte. Also musste Paulus zum Kaiser nach Rom. Der Hauptmann Julius sollte ihn und die anderen Gefangenen dort hinbringen. Er sorgte gut für sie. Von Cäsarea fuhren sie mit dem Schiff nach Sidon. Paulus durfte dort sogar seine Freunde besuchen. Dann ging es weiter bis nach Myra. Hier mussten sie in ein anderes Schiff umsteigen. Sie fanden ein Getreideschiff. Es sollte Getreide nach Italien bringen. Aber dort gab es auch noch etwas Platz für Passagiere und so stieg der Hauptmann Julius mit seinen Soldaten und den Gefangenen mit ein. 276 Personen waren es insgesamt.
Vielleicht stellt ihr euch eine schöne Seereise auf einem Luxusschiff vor. Die Fahrt war aber ganz anders. Es gab wahrscheinlich keine weichen Betten und große Kabinen. Außerdem war die Schifffahrt gefährlich. Oft wehte ein starker Wind. So auch jetzt. Sie kamen nur langsam vorwärts.
Auf der Insel Kreta, in dem Ort „Guthafen“, konnten sie eine kurze Pause machen. Der Kapitän überlegte nun und sagte zum Hauptmann Julius: „Es wird bald Winter. Im Winter können wir nicht weiterfahren. Das ist viel zu gefährlich. Wir müssen irgendwo einen Hafen finden, in dem wir über Winter bleiben können.“ Auch Paulus bekam das Gespräch mit. „Wir sollten nicht mehr weiterfahren“, bemerkte er, „wenn wir jetzt weiterfahren, wird es eine Gefahr für das Schiff, die Ladung und unser Leben sein.“ Aber Paulus war ja nur ein Gefangener, wer hörte schon auf ihn. „Dieser Hafen hier ist schlecht zum Überwintern“, wir werden noch ein wenig weiterfahren, bis nach Phönix“, erklärte der Kapitän. Und der Hauptmann Julius hörte auf ihn und war einverstanden. Aber Paulus wusste, dass das gefährlich war. Gott hatte es ihm gezeigt. Trotzdem gehorchte er. Er vertraute weiter auf Gott. Gott hatte ja immer noch alles in der Hand.
Gott hat auch in deinem Leben alles in der Hand. Gott hat alles gemacht, er ist allmächtig und er weiß alles. Deshalb weiß er, wie es dir geht. Er weiß, wie es bei dir aussieht. Er weiß, dass du vielleicht Angst vor der nächsten Prüfung in der Schule hast. Er weiß, dass du Angst hast, dass deine Eltern sich wieder streiten. Er weiß, dass du Angst hast, immer wieder etwas Falsches zu tun, obwohl du es eigentlich nicht möchtest. Gott kennt dich und deine Probleme. Und Gott ist viel stärker als alle Probleme und Sorgen. Er hat alles in der Hand, denn er ist allmächtig. Du kannst Gott vertrauen.
Paulus vertraute auf Gott. Und so wurden die Segel gesetzt und die Fahrt ging los. Der Wind wehte gleichmäßig vom Süden her. Bei dem Wind könnten sie schnell den Hafen in Phönix erreichten. Sie fuhren immer an der Küste von Kreta entlang. Doch schon bald änderte sich das Wetter. Der Himmel verfinsterte sich. Die Wolken wurden immer dunkler, der Wind drehte, wurde immer stärker und trieb sie auf das Meer hinaus. Erst versuchten sie noch, irgendwie gegen den Wind anzukommen, aber es ging nicht. So ließen sie sich einfach vom Wind treiben.
Das Schiff wurde hin und her geworfen. „Wir müssen etwas tun“, sagte der Kapitän. „Sonst bricht unser Schiff auseinander.“ So nahmen sie lange Seile und spannten sie um das ganze Schiff herum. Sie sollten das Schiff zusammenhalten. Dann fingen sie an, Ladung ins Meer zu werfen. So wurde das Schiff etwas leichter und lag nicht mehr so tief im Wasser. Sie taten alles, was ihnen einfiel. Aber trotzdem hatten sie Angst. Tagelang dauerte der Sturm. Die Sonne hatten sie schon lange nicht mehr gesehen. Der ganze Himmel war voll mit dunklen Wolken. Alle waren mutlos, keiner wollte mehr irgendetwas essen. „Wir werden alle sterben“, dachten sie sich. Und mitten unter ihnen war Paulus. Ich denke, dass Paulus auch Angst hatte. Schließlich war es ein großer Sturm. Aber Paulus wusste, was er mit seiner Angst tun konnte. Er konnte sie Gott sagen, der ja alles in seiner Hand hat. Paulus hat gebetet. Er hat Gott um Hilfe gebeten. Das kannst du auch tun. Wenn du mal Angst hast, dann rede mit Gott. Sag ihm, was dir Angst macht und sag ihm, dass du seine Hilfe brauchst. Gott hat alles in der Hand. Er kann dir Mut geben und dir helfen.
Das tat Gott auch bei Paulus. Mitten in der Nacht erschien Paulus ein Engel. „Hab keine Angst“, sagte er zu Paulus. „Du wirst nach Rom kommen und alle auf dem Schiff werden gerettet werden.“ Paulus wusste, dass Gott alles in der Hand hatte. Deshalb glaubte er ihm und hatte keine Angst mehr. „Habt keine Angst“, sagte Paulus zu den anderen. „Ich habe euch ja gesagt, dass wir nicht fahren sollen. Wir hätten auf Kreta bleiben sollen. Dann wäre das alles nicht passiert. Aber trotzdem braucht ihr keine Angst zu haben. Das Schiff wird verloren gehen, aber keiner von uns. Gott hat es mir versprochen.“
Auch die anderen bekamen wieder etwas Mut. Sie hofften, dass Paulus recht hatte. Sie kannten Gott nicht, deshalb wussten sie nicht, dass sie ihm wirklich vertrauen konnten. Kennst du Gott? Du hast schon viel von ihm gehört und vielleicht auch gelesen. Aber kennst du Gott wirklich? Bist du sein Kind? Du kannst sein Kind werden, wenn du Jesus in dein Leben einlädst. Sag ihm, dass du zu ihm gehören möchtest. Bitte ihn, dir deine Sünden zu vergeben und in dein Leben zu kommen. Jesus möchte das tun. Aber er tut es nur, wenn du ihn darum bittest. Wenn du das tust, dann kannst du Gott wirklich kennenlernen und dann weißt du auch, dass du ihm vertrauen kannst.
Die Leute auf dem Schiff hatten ein wenig Hoffnung bekommen, aber trotzdem waren sie noch voller Angst. Zwei Wochen lang hatte der Sturm jetzt schon gedauert. Aber dann merkten sie, dass das Meer nicht mehr so tief war. „Irgendwo muss hier Land sein“, überlegten sie, „oder vielleicht Felsen?“ Sie konnten nicht viel sehen, denn es war Nacht. So warfen sie die Treibanker aus und warteten weiter ab.
Einige Matrosen gingen nach vorne zum Schiff. Heimlich ließen sie das Beiboot ins Meer. Sie wollten vom Schiff fliehen und hofften, dass sie so sicher irgendwo an Land kämen. Aber Paulus sah es und sprach mit den Soldaten und dem Hauptmann: „Gott hat gesagt, wir werden gerettet, aber nur, wenn alle auf dem Schiff bleiben.“ Dieses Mal glaubte der Hauptmann Paulus. Denn er hatte gemerkt, dass Gott wirklich mit Paulus war. So schnitten die Soldaten schnell die Taue des Beibootes ab. Das Boot fiel ins Meer. Nun konnte niemand mehr fliehen.
Es war eine lange Nacht, aber endlich wurde es heller. „Ihr müsst etwas essen“, sagte Paulus schließlich zu allen. „Ihr habt schon seit 14 Tagen nichts gegessen. Ihr braucht aber Kraft. Deshalb esst jetzt etwas. Dann werden wir alle gerettet werden.“ Dann nahm Paulus das Brot. Mitten in dem Sturm sprach er ein Dankgebet und dann fing er an zu essen. Die anderen schauten zu. Sie waren erstaunt über Paulus Mut und sein Vertrauen. Und sie ließen sich davon anstecken. „Vielleicht hat Paulus Gott ja wirklich alles in der Hand und kann uns helfen“, dachten sie. Dann nahmen auch sie sich etwas zum Essen. Als alle 276 Leute satt waren, nahmen sie auch das restliche Getreide und warfen es über Bord, damit das Schiff noch leichter wurde.
Und endlich, als es hell genug war, konnten sie Land entdecken. Sie kannten es nicht. Aber es war eine Bucht mit einem flachen Ufer. „Dort können wir uns hintreiben lassen“, beschloss der Kapitän erleichtert. So schnitten sie die Seile der Anker durch, setzten das Segel und ließen sich auf das Ufer zutreiben. Doch das Schiff kam nicht bis ans Ufer heran. Plötzlich blieb es auf einer Sandbank stecken. Das Schiff steckt fest. Aber hinten schlugen weiter die Wellen gegen das Schiff. Jetzt konnten sie nicht mehr weiter. Und das Schiff fing an, auseinanderzubrechen. „Wir werden die Gefangenen töten“, sagten die Soldaten. „Sonst laufen sie uns davon.“ „Nein, tut das nicht“, entschied der Hauptmann Julius, „lasst sie leben“. Er wollte nicht, dass Paulus getötet wurde. Denn Paulus hatte allen so viel Mut gemacht.
Nach und nach sprangen alle ins Meer. Zuerst die, die schwimmen konnten. Und dann alle anderen. Sie hielten sich an Brettern oder anderen Dingen fest und ließen sich an Land treiben.
Endlich hatten sie wieder festen Boden unter den Füßen. Sie waren erschöpft, sie waren nass, aber sie waren froh und dankbar. Als sie sich alle gesammelt hatten, merkten sie, dass keiner fehlte. Alle hatten überlebt und waren an Land gekommen. Keiner war geflohen und keinem war etwas geschehen. Gott hatte ihnen wirklich geholfen. Denn Gott hat alles in der Hand.