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Paulus vor Felix

(Paulus in Cäsarea)


Bibeltext: Apostelgeschichte 24

Lehre: Erzähle von deinem Glauben!


Bibelvers: Mk 16,15 (Elb): Geht hin in die ganze Welt und predigt das Evangelium der ganzen Schöpfung!


„Was hast du am Wochenende gemacht?“, fragte Leonie ihre Freundin Nina am Montag in der Schule. Nina zögerte. Sie war wie jeden Sonntag im Gottesdienst gewesen. Aber konnte sie das Leonie erzählen? Das interessierte sie doch bestimmt nicht, oder? Aber anders herum, wenn sie so direkt fragte. „Ich war im Gottesdienst. Wir gehen jeden Sonntag zur Kirche“, sagte Nina schließlich. „Echt? Und was macht ihr da?“, fragte Leonie interessiert. Jetzt konnte Nina erzählen. Von den Geschichten, von Jesus und von ihren Glauben. Leonie hörte interessiert zu und wollte immer mehr wissen. Gut, dass Nina sich getraut hatte, vom Gottesdienst zu erzählen.


Paulus erzählte gern von seinem Glauben. Deshalb war er ja Missionar. Aber jetzt saß er genau deshalb im Gefängnis. Beinahe hätten ihn einige Juden deshalb sogar umgebracht. Aber der Oberst Lysias hatte davon gehört und ihn von Jerusalem nach Cäsarea bringen lassen. „Der Statthalter Felix soll über diesen Fall entscheiden“, hatte er gesagt und einen Brief an Felix geschrieben. Paulus war sicher in Cäsarea angekommen. Soldaten hatten ihn bewacht. Jetzt musste Paulus dort im Gefängnis warten. Erst wenn die Juden, die ihn angeklagt hatten, auch in Cäsarea waren, sollte sein Fall entschieden werden.


Paulus hatte also Zeit. Er konnte nachdenken. War es richtig gewesen, immer wieder von seinem Glauben zu erzählen? Deshalb hatte er jetzt diese Probleme. Aber eigentlich brauchte Paulus nicht lange nachzudenken. Ja, es war richtig. Als Paulus Jesus kennengelernt hatte, hatte sich so viel in seinem Leben geändert. Paulus hatte so viele gute Sachen mit Gott erlebt. Er musste einfach davon erzählen, weil er selbst so begeistert von Gott war.


Hast du schon etwas mit Gott erlebt? Gott ist nicht nur da, damit wir ab und zu mal zu ihm beten können. Gott ist da, damit wir mit ihm leben. Er möchte dein Leben mitbestimmen. Er möchte dir im Alltag helfen. Wenn du mit Gott lebst, dann kannst du auch viel mit Gott erleben. Das kannst du anderen weitersagen.


Paulus hatte viel mit Gott erlebt und er war froh, dass er davon weiter erzählt hatte. Auch, wenn er jetzt im Gefängnis war. Nach 5 Tagen wurde Paulus zu Felix gerufen. Der Hohepriester Hananias und einige Älteste aus Jerusalem waren auch dort. Sie hatten ihren Anwalt Tertullus mitgebracht. Jetzt standen alle vor Felix und die Gerichtsverhandlung konnte beginnen.


Tertullus, der Anwalt der Juden, stand auf und trat vor Felix. „Großer Felix“, begann er, „wir sind so dankbar, dass wir durch dich in Frieden leben können und du so viel Gutes für uns Juden tust. Dieser Mann hier,“ Tertullus machte eine Pause und ging auf Paulus zu. Er zeigte auf ihn. „Dieser Mann ist schädlich. Er hat unter den ganzen Juden Unruhe erregt. Er ist der Anführer der Nazarener, der Christen. Außerdem hat er versucht, den Tempel zu entweihen. Deshalb haben wir ihn ergriffen. Wenn du ihn verhörst, wirst du selbst erfahren, dass es so ist.“ Die Juden nickten. „Ja, so ist es“, murmelten einige.


Tertullus setzte sich wieder. Er war mit seiner Anklage fertig. Felix winkte Paulus zu. Paulus durfte sich verteidigen. Das tat er auch. „Ich bin erst vor 12 Tagen nach Jerusalem gekommen. Dort bin ich in den Tempel gegangen um zu beten. Ich habe mit niemandem gestritten und auch keine Unruhe verbreitet. Das, was sie hier behaupten, können sie nicht beweisen.“ Eigentlich war jetzt alles Wichtige gesagt. Wenn jemand angeklagt wird, dann braucht man Beweise. Die gab es nicht, denn Paulus war kein Unruhestifter. Das sagte er auch. Aber Paulus dachte, „Das ist eine gute Gelegenheit, von meinem Glauben zu erzählen. Ich möchte, dass alle von Gott wissen.“ Deshalb fuhr er fort: „Das Einzige, was stimmt, ist, dass ich zu denen gehöre, die sie Nazarener nennen. Ich gehörte zu Jesus und ich glaube an ihn. Ich weiß, dass ich einmal auferstehen und bei ihm im Himmel sein werde.“


Paulus nutzte die Gelegenheit, um von seinem Glauben zu erzählen. Er wollte, dass alle Gott kennenlernen. Willst du das auch? Wenn du Gott kennst, dann sage von ihm weiter. Dann erzähle von ihm. Du kannst deinen Freunden in der Schule von Gott erzählen. Vielleicht fängst du an, wie Nina, indem du einfach erzählst, wo du am Sonntag warst. Du kannst ihnen die Geschichte erzählen, die du im Kindergottesdienst gehört hast. Erzähle anderen von deinem Glauben, damit sie auch Gott kennenlernen.


Paulus hatte von seinem Glauben erzählt. Felix hörte zu. Er merkte, dass die Juden keine Beweise gegen Paulus hatten. Aber er wollte auch nicht zu schnell irgendetwas entscheiden. „Ich werde eine Entscheidung treffen, sobald der Oberst Lysias hier ist“, beschloss er. Dann schickte er die Juden weg und ließ Paulus wieder ins Gefängnis bringen. Aber er erlaubte den Freunden von Paulus, ihn jederzeit zu besuchen.


Ein paar Tage später kam Felix wieder zu Paulus. Dieses Mal hatte er seine Frau Drusilla mitgebracht. Sie war eine Jüdin. Sie hatte schon viel von Jesus gehört. „Erzähl uns mehr über deinen Glauben“, bat Felix. Paulus staunte über diese Bitte und er dankte Gott. Gott kann es machen, dass wir die Gelegenheit haben, über unseren Glauben zu erzählen. Du kannst ihn darum bitten. Du kannst zum Beispiel für eine Freundin beten, dass du die Möglichkeit hast, ihr von Gott zu erzählen. Bete immer wieder für sie. Gott wird dir die Möglichkeit geben.


Gott gab Paulus die Möglichkeit, vor so einem mächtigen Herrscher wie Felix von seinem Glauben zu erzählen. Das tat Paulus gern. „Gott hat uns Menschen gemacht und er liebt uns sehr,“, erklärte Paulus, „Deshalb hat er Jesus auf die Erde geschickt.“ Felix hörte zu. Ihm gefiel, was er hörte. Er hörte gern zu, wenn Menschen ihm etwas Nettes und Freundliches sagten. Aber dann redete Paulus weiter: „Kein Mensch ist vor Gott gerecht. Aber wenn wir mit Gott leben wollen, dann müssen wir gerecht sein. Jesus ist für unsere Ungerechtigkeit gestorben. Wenn wir an ihn glauben, dann nimmt er unsere Ungerechtigkeit weg. Dann können wir mit Gott leben und kommen nicht ins Gericht.“ Jetzt hörte Felix nicht mehr richtig zu. Ihm gefiel es nicht, dass jemand sagte, er sei ungerecht und komme ins Gericht. Eigentlich wusste er es selbst, dass sein Leben nicht so ganz in Ordnung war. Aber wenn er daran dachte, dann schob er den Gedanken immer schnell zur Seite: „Ist doch nicht so schlimm“, sagte er sich dann.


Viele Menschen denken so. Ist doch nicht so schlimm, wenn ich mal lüge. Aber es ist schlimm. Nicht nur, weil wir damit anderen Menschen wehtun, sondern auch, weil es Sünde ist und diese Sünde zwischen uns und Gott steht. Wenn wir sündigen können wir nicht zu Gott kommen. Erst muss die Sünde weg. Wie gut, dass Jesus für unsere Sünde gestorben ist, damit wir Vergebung haben können. Wenn du noch keine Vergebung deiner Sünden hast, dann bitte Gott heute darum. Bitte ihn, dir deine Sünden zu vergeben und in dein Leben zu kommen. Und dann erzähle anderen davon, so wie Paulus andere davon erzählte.


Paulus erzählte Felix von seinem Glauben. Aber Felix wollte nichts von Sünde hören. Schnell unterbrach er Paulus: „Jetzt muss ich gehen. Vielleicht können wir ein anderes Mal weiter reden.“ Und dann ging er. War es umsonst, dass Paulus von seinem Glauben erzählt hat? Nein, selbst wenn Menschen nicht glauben wollen, ist es wichtig, ihnen von Gott zu erzählen. Ich denke, Paulus betete weiter für Felix.


Aber Felix wollte nicht glauben. Er wollte sein Leben nicht ändern. Paulus wartete darauf, dass sein Fall entschieden wurde. Aber Monat für Monat wartete er umsonst. Felix traf kein Urteil. „Paulus hat doch viele Freunde“, dachte sich Felix, „vielleicht zahlen sie mir Geld, damit ich Paulus frei lasse.“ So ließ er Paulus immer wieder zu sich kommen. Sie sprachen über seinen Fall und auch über den Glauben. Aber wenn es um seinen eigenen Glauben ging, hörte Felix nicht mehr richtig zu. Er wollte nicht glauben.


Paulus musste 2 Jahre warten. Dann kam ein Nachfolger von Felix, Porzius Festus. „Ich tue den Juden einen Gefallen und lasse Paulus weiter gefangen“, entschied Felix. „Soll Festus entscheiden, was mit ihm geschieht.“ Und so ging Felix. Er hatte es verpasst, den Fall Paulus zu entscheiden. Und er hatte es verpasst, zuzuhören und Gott kennenzulernen. Trotzdem war Paulus froh, dass er Gott dienen und von seinem Glauben erzählen durfte.