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Lydia

(Reise nach Mazedonien, Paulus 2. Missionsreise)


Bibeltext: Apg 16,9-15

Lehre: Gott möchte, dass Menschen ihn sein Herz öffnen.


Bibelvers: Offb 3,20 (Luth): Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich hineingehen.


„Wo sollen wir nun hingehen?“, fragte Silas und schaute Paulus an. Paulus überlegte kurz und zuckte dann mit den Schultern. „Es gibt so viele Orte, die noch Jesus brauchen. So viele Städte, in denen noch niemand von Jesus gehört hat. Wir könnten überall hingehen.“ Dann machte er eine Pause. „Aber was will Gott?“, fragte er dann.


Paulus und Silas war mit Timotheus auf ihre zweite Missionsreise aufgebrochen. Schon auf der ersten Reise hatte Paulus viele Städte besucht und den Menschen von Jesus erzählt. Viele hatten Gott ihr Herz geöffnet. Und das war ja auch der Grund, warum Paulus mit seinen Freunden unterwegs war. Sie wussten: Die Menschen brauchten Gott, sie brauchten Jesus. Deshalb erzählten sie überall von Jesus. Aber wo sollten sie jetzt hingehen? Es gab so viele Möglichkeiten. „Lasst uns dafür beten“, sagte Paulus, „Gott wird uns zeigen, was wir tun sollen.“ Das taten sie auch. Dann gingen sie schlafen.


In der Nacht hatte Paulus einen Traum. Er sah einen Mann. An der Kleidung erkannte er, dass der Mann aus Mazedonien kam. Der Mann kam auf Paulus zu. Dann bat er: „Komm herüber nach Mazedonien und hilf uns!“ Paulus wachte auf. Er dachte über seinen Traum nach. Was hatte das zu bedeuten? War das vielleicht die Antwort auf ihre Frage? Ja, jetzt wusste er genau, was Gott wollte. Sie sollten nach Mazedonien gehen.


Mazedonien lag in Europa. Bisher war Paulus noch nicht in Europa gewesen. „Jetzt weiß ich es!“, begrüßte er Silas am Morgen. „Was?“ Silas verstand nicht. „Na, jetzt weiß ich, wohin wir gehen werden. Nach Mazedonien, nach Europa!“ Dann erzählte Paulus von seinem Traum. Jetzt verstand Silas: „Das war ein Traum von Gott. Gott schickt uns nach Mazedonien. Lasst uns ihn dafür danken.“ Sie dankten Gott und beteten auch dafür, dass die Menschen von Mazedonien Gott ihr Herz öffneten.


Gott möchte, dass Menschen ihm ihr Herz öffnen. Wenn du das schon getan hast und wenn du schon zu Gott gehörst, dann bete für andere, dass sie Gott auch ihr Herz öffnen. Vielleicht hast du Freunde in der Schule, die Jesus nicht kennen. Bete für sie. Bete dafür, dass Gott ihnen das Herz öffnet und sie Jesus hineinlassen. So beteten Paulus und Silas.


Dann machten sie sich zusammen mit Timotheus auf den Weg. Nach ein paar Tagen waren sie in Philippi, einer Stadt in Mazedonien, angekommen. Als Erstes schauten sie sich in der Stadt um, sie schauten die Gebäude an und sie schauten die Menschen an. So viele Menschen lebten in der Stadt. Aber sie hatten noch nie von Jesus gehört. „Gott, öffne ihnen das Herz“, hat Paulus vielleicht im Stillen gebetet. „Morgen ist Sabbat“, sagte er dann, „dann treffen sich die Juden doch in der Synagoge. Dort werden wir hingehen und ihnen von Jesus erzählen.“ Aber sie konnten keine Synagoge finden. Es gab zu wenige Juden in Philippi. Doch schließlich zeigte ihnen jemand den Weg zu einem Fluss außerhalb der Stadt. „Dort treffen sich die Juden, um zusammen zu beten“, sagte jemand. „Lasst uns hingehen“, schlug Paulus vor.


So gingen sie am Sabbat zum Fluss vor die Stadt. Und wirklich saßen dort schon einige Juden zusammen. Ich denke, sie haben dort ihren Gottesdienst gefeiert. Vielleicht haben sie gesungen und gebetet. Paulus und seine Freunde setzten sich dazu. Erst hörten sie zu und dann fingen sie an, mit den Menschen über Jesus zu sprechen. „Ihr wartet doch auf den Messias“, begannen sie. „Wir kennen ihn, es ist Jesus. Ihr könnt ihn auch kennenlernen.“ Und so erzählten sie von Jesus. Auch einige Frauen saßen dort und hörten sehr interessiert zu. „Jesus ist der Messias, den Gott gesandt hat, um uns zu retten“, erklärte Paulus. Viele hörten zu, weil sie neugierig waren. Aber eigentlich glaubten sie gar nicht, was Paulus ihnen berichtete.


So ist es manchmal, wenn Menschen von Jesus hören. Manche wollen gar nichts hören. Aber manche wollen Geschichten von Jesus hören, weil sie Geschichten mögen oder weil sie neugierig sind. Trotzdem öffnen sie Gott nicht ihr Herz. Vielleicht ist es bei dir auch so? Du hörst immer wieder Geschichten von Jesus und magst sie auch. Aber trotzdem hast du bisher Gott noch nicht dein Herz geöffnet und Jesus noch nicht in dein Herz gelassen. Aber nur, wenn du das tust, kann Jesus dich von deinen Sünden retten und du kannst wirklich mit ihm leben. Warum tust du es nicht heute? Bitte Jesus, in dein Herz, in dein Leben zu kommen und dich zu verändern. Er wird es tun. Aber er kann es nicht tun, wenn du nur zuhörst, ohne dein Herz zu öffnen.


Viele Frauen hörten zu, was Paulus und Silas sagten. Paulus beobachtete sie und merkte bei einer Frau, dass sie nicht nur neugierig war, sondern dass sie wirklich darüber nachdachte, was sie hörte. Paulus redete mit ihr. „Ich bin Lydia“, stellt die Frau sich vor. „Ich komme aus Thyatira und bin Purpurhändlerin.“ Wisst ihr, was Purpur ist? Es ist ein kostbarer roter Farbstoff, der aus Purpurschnecken gewonnen wird. Für ganz wenig Farbstoff brauchte man ganz viele Schnecken. Deshalb war Purpur auch nur etwas für reiche Leute. Lydia verkaufte diese Stoffe. Deshalb hatte sie bestimmt auch viel Geld. „Ich treffe mich hier oft mit den Juden“, berichtete Lydia von sich, „aber ich gehöre eigentlich nicht dazu, sondern bin eine Heidin“. Lydia hatte schon viel von Gott gehört und sie hatte geglaubt, was sie gehört hatte, auch wenn sie keine Jüdin war. Sie hatte oft gebetet. Aber sie wusste nicht, ob Gott überhaupt für sie als Heidin da war. Als sie jetzt Paulus reden hörte, war sie ganz aufmerksam. In der Bibel steht: „Gott tat ihr das Herz auf“. Lydia öffnete ihr Herz für Gott. Sie wusste, dass das, was Paulus sagte, wahr ist. Sie glaubte an Jesus und lud Jesus in ihr Herz ein.


„Ich möchte mich taufen lassen“, sagte sie zu Paulus. „Ich möchte allen zeigen, dass ich jetzt zu Gott gehöre.“ Nicht nur sie ließ sich taufen, auch ihre Familie kam mit und glaubte an Gott und ließ sich taufen. Lydia und ihre Familie hatten Gott ihr Herz geöffnet. Aber trotzdem war sich Lydia etwas unsicher, ob sie das als Heidin überhaupt durfte. Sie war ja keine Jüdin, sie gehörte ja gar nicht zu Gottes Volk. Vielleicht darf das gar nicht jeder tun? Doch! Gott möchte, dass jeder Mensch ihm sein Herz öffnet. Du darfst das auch, egal, zu welchem Volk du gehörst, egal, ob du gut oder schlecht in der Schule bist, egal, ob du immer brav bist oder auch mal Dinge tust, die Gott nicht gefallen. Du kannst trotzdem Gott dein Herz öffnen und Jesus in dein Leben einladen. Denn Jesus will dir dann alle diese schlechten Dinge vergeben.


Auch Heiden duften Gott ihr Herz öffnen, auch Lydia. „Wenn ihr anerkennt, dass ich jetzt zu Gott gehöre, dann kommt doch bitte mit zu mir nach Hause und wohnt bei mir, solange ihr in Philippi seid“, bat sie Paulus und seine Freunde. Paulus nahm Lydias Einladung an, denn er wollte ihr zeigen, dass wirklich jeder Gott sein Herz öffnen darf, auch sie als Heidin.


Jeder darf das tun, auch du. Hast du Gott schon dein Herz geöffnet? Wenn nicht, dann tue es doch heute.