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(Ungläubiger Thomas, Jesus erscheint Thomas)
Bibeltext: Joh 20,24-29
Lehre: Jesus kennt uns.
Bibelvers: Psalm 139,1-2 (Luth): HERR, du erforschest mich und kennest mich. Ich sitze oder stehe auf, so weißt du es; du verstehst meine Gedanken von ferne.
Langsam ging Thomas durch die Straßen. Sein Blick war zu Boden gerichtet und seine Gedanken kreisten immer wieder um die Ereignisse der letzten Tage. Thomas war traurig. Aber er war auch ängstlich und enttäuscht. So hatte er sich das alles nicht vorgestellt.
Alles hatte so toll angefangen. Sie hatten ihn gefunden, den Messias, Jesus, den Retter. Aber jetzt war er tot. Thomas war traurig. Er hatte daran geglaubt, dass Jesus der Retter war. Er hatte Jesus vertraut. Aber jetzt war er enttäuscht worden. Alles war vorbei. Thomas brauchte erst einmal etwas Ruhe. Deshalb war er auch nicht zu dem Treffen der anderen Jünger gegangen. Er wollte erst einmal allein sein. Es verstand ihn sowieso niemand.
Jesus hatte Thomas immer verstanden. Jesus hatte ihn gekannt und Thomas konnte Jesus alles sagen. Jesus ist Gottes Sohn, deshalb kennt er uns. Er kennt uns ganz genau. Er kennt sogar unsere Gedanken und unsere Gefühle. Jesus weiß, was du denkst, auch wenn du traurig und ängstlich bist, so wie Thomas es jetzt war.
Schließlich zog es Thomas doch zu seinen Freunden. Mit ihnen konnte er wenigstens über seine Zweifel reden. Sie würden ihn verstehen. Sie hatte ja genauso viel mit Jesus erlebt wie er. Deshalb ging er in das Haus, in dem sich die Jünger trafen. Aber als Thomas die anderen sah, erschrak er fast. Sie sahen so fröhlich, so begeistert aus. Trauerten sie denn gar nicht um Jesus?
„Thomas“, sprach ihn sofort einer der Jünger ganz aufgeregt an, „wo warst du denn? Du hättest hier sein müssen. Er war hier. Er lebt. Wir haben ihn gesehen.“ Thomas verstand nicht. Wer war hier? „Jesus lebt!“ Jesus war hier? Das kann doch noch sein, Jesus ist tot. Als sich alle etwas beruhigt hatten, berichteten sie Thomas in Ruhe, was geschehen war: „Wir waren alle zusammen, alle außer dir. Die Türen waren fest verschlossen. Wir hatten ja alle Angst vor den Juden. Aber dann stand er auf einmal mitten im Raum. Jesus hat uns seine Wunden an den Händen gezeigt. Er war es wirklich.“ Thomas schüttelte den Kopf. „Nein, das kann nicht sein“, erwiderte er. „Das glaube ich nicht.“ „Aber wir haben ihn gesehen!“ bekräftigten die anderen Jünger. „Das glaube ich nicht“, sagte Thomas wieder. „Ich glaube es erst, wenn ich Jesus selbst gesehen habe und wenn ich mit meinen Fingern die Wunden in seinen Händen gefühlt habe und mit meiner Hand die Wunde in seiner Seite.“
Kennst du Menschen, die sagen: „Ich sehe Gott oder Jesus ja nicht, deshalb kann ich nicht an sie glauben?“ Manche denken so. Sie wollen Dinge selbst sehen und erleben und erst dann wollen sie glauben. Vielleicht geht es dir auch so. Du hast Zweifel, ob es Gott wirklich gibt, weil du ihn nicht siehst. Du darfst diese Zweifel haben. Sie sind nicht schlimm. Jesus kennt uns. Er kennt unsere Gedanken und er kennt auch unsere Zweifel. Das Beste, was wir mit unseren Zweifeln machen können, ist, sie Gott selbst zu sagen. Vielleicht hört es sich ein bisschen komisch an, aber trotzdem kannst du so beten: „Gott, ich frage mich manchmal, ob es dich wirklich gibt, denn ich kann dich ja nicht sehen. Ich habe Zweifel und möchte wissen, ob du wirklich da bist. Zeig mir, ob du da bist.“ Gott kennt uns eh, er kennt auch unsere Gedanken. Deshalb ist er auch nicht böse auf uns, wenn wir ihm unsere Zweifel sagen. Stattdessen will er uns helfen und wenn wir ihn wirklich darum bitten, dann wird er uns auch zeigen, dass er da ist. Vielleicht durch ein Erlebnis oder durch eine Bibelstelle oder durch die Antwort auf ein Gebet. Gott kennt uns. Er kannte auch Thomas.
Thomas hatte von den anderen Jüngern gehört, dass Jesus lebte. Aber er konnte es immer noch nicht glauben. Eine Woche später trafen sich die Jünger wieder alle. Dieses Mal war auch Thomas dabei. Vielleicht haben alle darüber geredet, wie sie Jesus gesehen haben. Aber Thomas hat geschwiegen. Die Türen waren fest verschlossen. Aber dann stand plötzlich wieder Jesus in ihrer Mitte. „Friede sei mit euch“, sagte er. Thomas schaute Jesus an. Ja, es war wirklich Jesus. Die anderen hatten also recht gehabt. Warum hatte er ihnen denn nicht geglaubt? Vielleicht hat Thomas sich ein bisschen geschämt, weil er nicht geglaubt hat.
„Thomas“, hörte er plötzlich seinen Namen. Jesus sprach zu ihm. Jesus sah ihn an. Vielleicht würde er ihm jetzt sagen, wie enttäuscht er war, dass Thomas nicht geglaubt hatte. Aber das tat Jesus nicht. „Komm zu mir“, sagte er, „hier sind meine Hände. Fühle mit deinem Finger meine Wunden und leg deine Hand in meine Seite. Sei nicht ungläubig, sondern gläubig.“ Jesus kannte Thomas. Er wusste, was Thomas brauchte, um zu glauben. Er wusste auch, was Thomas zu den anderen Jüngern gesagt hat. Und deshalb wollte er Thomas helfen. Jesus möchte uns auch helfen, dass wir an ihn glauben können. Deshalb können wir ihm alles sagen, was wir für Fragen und Zweifel haben, so wie Thomas.
Jetzt glaubte Thomas. Er staunte. Jesus lebte wirklich. Jesus war auferstanden. Er war hier in ihrer Mitte. Und Jesus kannte sogar seine Gedanken und Zweifel. Jesus kannte ihn und wusste alles. „Das kann er nur, weil er Gott ist“, dachte Thomas. Er fiel vor Jesus nieder: „Mein Herr und mein Gott“, sagte er und schaute Jesus an.
„Du glaubst, weil du mich gesehen hast. Aber es ist viel besser, wenn ihr auch glaubt, wenn ihr nicht sehen könnt“, sagte Jesus noch.
Wenn du Zweifel hast, darfst du sie Gott sagen. Gott wird dir helfen, zu glauben. Aber er freut sich noch viel mehr, wenn wir ihm auch so vertrauen und an ihn glauben, obwohl wir ihn nicht sehen können.