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Nikodemus


Bibeltext: Johannes 3,1-16

Lehre: Du musst von Neuem geboren werden, um ins Reich Gottes zu kommen


Bibelvers: Joh 3,3 (Elb): Wenn jemand nicht von Neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen.


Nikodemus war verwirrt. So viel hatte er schon von dem Messias gelesen. Sollte jetzt tatsächlich ... Ob das wohl stimmt ... Sicher war er sich nicht.


Nikodemus war ein Pharisäer. Das waren Menschen, die sehr viel die Bibel studiert haben. Viele von ihnen meinten aber, die Menschen müssen ganz viele Gesetze einhalten, damit sie zu Gott kommen können. Nikodemus war sich da nicht so sicher. Es gab so viele Gesetze. Wenn nur die Menschen, die alle Gesetze einhalten, zu Gott kommen können, dann könnte das niemand. Sie, die Pharisäer, hielten viele Gebote, aber selbst Nikodemus wusste, dass sie es nie schafften, wirklich gut zu sein.


Ja, und dann warteten die Pharisäer, genau wie die anderen Juden, auf den Messias. Gott hatte jemanden versprochen, der die Menschen retten sollte. Und jetzt war immer wieder die Rede von diesem Mann. Nikodemus hatte schon sehr viel von ihm gehört. Ob er wohl der Messias war? Nikodemus war sich eigentlich fast sicher. Viele Menschen glaubten an ihn, auch weil er Wunder tat und Menschen gesund machte. Aber die anderen Pharisäer glaubten das nicht. Dieser Jesus sollte der Messias sein? Nein, dann würde er sich bestimmt nicht so viel um diese schlechten Menschen, die Sünder kümmern.


Aber vielleicht ist er es ja doch. Nikodemus wollte es genau wissen. Jetzt war Jesus gerade nach Jerusalem gekommen. Aber wenn die anderen sahen, dass Nikodemus zu Jesus ging, dann würden sie ihn bestimmt auslachen. Oder sie würden sogar sagen, er gehört nicht mehr zu ihnen. Nikodemus hatte Angst. Aber trotzdem wollte er Jesus kennenlernen. Eines Abends schaute er vorsichtig aus seinem Fenster. Als er niemanden sah, machte er sich auf den Weg. Geschafft, keiner hatte ihn gesehen, und er war in dem Haus angekommen, in dem Jesus gerade war. Jesus war sogar da und hatte Zeit für ihn. Nikodemus war froh, dass er sich doch getraut hatte, zu Jesus zu gehen, egal was die anderen sagen könnten.


„Jesus, du tust so viele Wunder. Das zeigt, dass du von Gott kommst, dass Gott dich gesandt hat“, begann Nikodemus. Jesus ließ ihn gar nicht ausreden. Nikodemus hätte vielleicht viele Fragen gehabt, aber Jesus wollte ihm etwas ganz Wichtiges sagen. Jesus war auf die Erde gekommen und ja, er hat viele Wunder getan und Menschen geholfen. Aber das war nicht der Grund, warum er gekommen war. Er war da, um den Menschen zu zeigen, wie sie zu Gott kommen konnten. Und eigentlich war es auch genau das, was Nikodemus wissen wollte. Wie gut müssen wir sein, damit es reicht, damit wir es zu Gott schaffen?


Jesus sagte jetzt etwas ganz Wichtiges. Das möchte ich euch einmal vorlesen: (Joh 3,3) „Wenn jemand nicht von Neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen“. Er sagte also: Nikodemus, niemand kann durch gute Werke zu Gott kommen. Das kann man nur, wenn man von Neuem geboren wird. – Wie bitte? Noch mal geboren werden? Nikodemus war schon erwachsen, aber das wissen ja selbst Kinder schon, dass man nicht wieder in den Bauch der Mutter zurück kann, um dann noch einmal geboren zu werden. Aber das meinte Jesus gar nicht: „Man muss durch den Heiligen Geist neu geboren werden“, erklärte er. Nikodemus verstand immer noch nicht so ganz. Er verstand schon, dass er es nicht schaffen würde, gut genug zu sein, um zu Gott zu kommen. Das hatte Jesus ja auch gesagt, das schafft kein Mensch. Du hast bestimmt auch schon mal was getan, was nicht in Ordnung war, oder? Und die Bibel sagt uns, dass wir deshalb nicht zu Gott kommen können, weil wir es eben nicht schaffen, gut zu sein. Genau das hatte Jesus ja auch gesagt. Jesus hatte gesagt, dass man neu geboren werden muss und nur so zu Gott kommen kann.


„Aber, wie geht denn das?“, fragte Nikodemus endlich. „Wie kann ich denn durch den Heiligen Geist neu geboren werden, damit ich zu Gott kommen kann?“ „Schau mal“, begann Jesus, „du kennst doch die Geschichte, wie das Volk Israel in der Wüste von den Schlangen gebissen wurde, oder?“ Ja, die kannte Nikodemus gut. (4. Mose 21,4ff)


Das Volk Israel war Gott ungehorsam gewesen, sie hatten einfach das getan, was Gott nicht wollte. Und dann kamen Schlangen in das Lager der Israeliten. Viele Menschen wurden gebissen und mussten sterben. Die Menschen hatten erkannt, dass sie falsch gehandelt hatten, und sie baten Gott um Vergebung. Gott hat nicht einfach die Schlangen weggenommen, sondern er hat zu Mose gesagt: „Mose, mach eine Schlange aus Bronze. Sie soll an einem großen Stab hängen. Den sollst du so aufstellen, dass alle Menschen ihn sehen können. Wenn jetzt jemand gebissen wird, der soll zu der Schlange hinschauen, und dann wird er gerettet.“ Jeder, der auf diese Schlange geschaut hatte, den hat Gott dann auch gesund gemacht und er musste nicht sterben. Aber die, die Gott nicht geglaubt hatten und nicht die Schlange anschauen wollten, die wurden nicht gesund.


Aber was hatte das mit der Schlange jetzt mit dem zu tun, worüber Jesus und Nikodemus sprachen? Jesus erklärte es. Mit ihm war es so ähnlich wie mit der Schlange. Jesus ist später am Kreuz gestorben. Genau wie die Schlange an diesem Stab hing, so hing er am Kreuz. Weißt du, warum Jesus gestorben ist? (Antworten abwarten und erklären) Jesus ist für dich gestorben. Weil du so, wie du bist, nicht zu Gott kommen kannst. Wenn du sündigst, dann muss Gott das eigentlich bestrafen. Aber Jesus hat sich dafür schon am Kreuz bestrafen lassen. Er hat gesagt: Eigentlich müsste die ... von Gott bestraft werden, aber Gott soll mich dafür bestrafen, so als hätte ich das getan. Das will ich tun, damit ... wieder zu Gott kommen kann. Aber das ist genau wie bei den Schlangen. Die Israeliten mussten auf die Schlange schauen. Und genau so müssen wir an Jesus glauben, damit wir wirklich zu Gott kommen können. Wir müssen zu Gott gehen und ihn um Vergebung bitten. Hast du das schon getan? Wenn nicht, dann kannst du einfach zu Gott beten und ihm sagen: „Gott, ich weiß, dass ich schon so viel Falsches getan habe. Bitte vergib mir. Ich danke dir dafür, dass Jesus für mich am Kreuz gestorben ist. Bitte komm du jetzt in mein Leben und mache es ganz neu.“ Wer so betet, der wird durch den Heiligen Geist wiedergeboren. Der bekommt ein neues Leben von Gott geschenkt. Ein ewiges Leben, das nicht aufhört, wenn wir hier auf der Erde sterben. Sondern Gott wird uns danach wieder lebendig machen, sodass wir für immer bei ihm leben dürfen.


Das konnte Nikodemus auch verstehen. „So kann man also von neuen geboren werden, wenn man an Jesus glaubt.“ Sie hatten lange geredet, Jesus und Nikodemus. Jetzt war es schon bald morgen. Nikodemus brauchte Zeit, nachzudenken. Ja, Jesus war der, der die Menschen retten sollte. Aber galt das auch für ihn, für Nikodemus? Jesus hatte gesagt, „alle, die an ihn glauben, werden gerettet.“ Das hieße also, auch Nikodemus. Aber wenn die anderen davon erfuhren, dass er an Jesus glaubt, dann würden sie vielleicht nichts mehr mit ihm zu tun haben wollen. Kennst du diese Gedanken? Du bist dir unsicher, ob du wirklich anfangen sollst, mit Jesus zu leben und Gott um Vergebung zu bitten. Warte nicht zu lange, die Entscheidung zu treffen. Es ist egal, wenn andere dich auslachen. Viel wichtiger ist es, dass du weißt, dass du zu Gott kommen kannst.


In der Bibel steht nicht, was Nikodemus dann tat. Ob er wirklich an Jesus geglaubt hat? Oder hatte er zu viel Angst vor den anderen? Aber wir lesen noch später über ihn (Joh 19,39), dass er, als Jesus gestorben war, den Freunden von Jesus half, ihn zu begraben. Da hatte er also keine Angst mehr. Da hat er wirklich an Jesus geglaubt. Nikodemus hatte erlebt, wie er wiedergeboren werden konnte, um zu Gott zu kommen. Nämlich dadurch, dass er an Jesus glaubte.