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Bibeltext: Joh 13,1-17
Lehre: Liebe deinen Nächsten.
Bibelvers: 1. Joh 4,19 (Luth): Lasst uns lieben, denn er hat uns zuerst geliebt.
Die Jünger freuten sich auf das Passahfest. Der Tag war fast vorbei und sie hatten sich alle in dem großen Saal getroffen. Hier hatten sie das Abendessen vorbereitet. Nach einem langen Tag waren sie froh, dass sie sich etwas hinsetzen und ausruhen konnten. In Israel war es sehr heiß. Und es war auf den Straßen sehr staubig. Die Leute trugen damals offene Sandalen, und so hatten sie durch den Staub oft ganz dreckige Füße. Wenn sie irgendwo eingeladen waren, kam oft ein Diener und wusch den Gästen die Füße. Das tat gut. Aber jetzt waren die Jünger und Jesus ja unter sich. Es war kein Diener da und so schlimm was das auch nicht. Die Jünger freuten sich trotz der dreckigen Füße auf das Abendessen mit Jesus.
Jesus war etwas traurig. Er wusste, dass er nicht mehr lange leben würde. Er schaute seine Jünger an. Sein Blick wanderte von einem zum anderen. Jesus kannte sie alle genau. Er wusste auch, dass sie ihn alle bald im Stich lassen würden. Aber was ihm noch viel trauriger machte war das, was Judas tun wollte. Judas wollte Jesus an seine Feinde verraten. Keiner der anderen Jünger ahnte etwas davon, aber Jesus wusste es, denn er kannte seine Jünger genau. Trotzdem schaute er einen nach dem anderen voller Liebe an. Für sie war er ja auf die Welt gekommen, auch wenn es Versager waren.
Jesus liebt uns genauso. Er liebt jeden einzelnen von uns, auch dich. Selbst, wenn du mal Dinge getan hast, die Gott nicht gefallen. Jesus liebt dich trotzdem, er liebte sogar Judas, seinen Verräter. Und Jesus liebt auch die anderen neben dir. Er liebt auch die in deiner Klasse, die du gar nicht leiden kannst. Du denkst vielleicht: die sind so blöd, die kann man nur hassen. Aber Jesus liebt sie und er möchte, dass wir die anderen auch lieben. Jesus liebte seine Jünger, obwohl er wusste, dass sie ihn verraten und verlassen würden.
Jesus stand auf. Die Jünger schauten ihn überrascht an. Was hatte Jesus vor? Sie wollten doch jetzt essen. Jesus zog sein Obergewand aus. Dann nahm er eine Schürze und band sie sich um. Die Jünger schauten zu und fragten sich immer noch, was Jesus vorhatte. Jesus holte sich eine Schüssel mit Wasser. Dann ging er zum ersten der Jünger. Er kniete sich vor ihm nieder und begann, seine Füße zu waschen. Anschließend trocknete er sie mit der Schürze ab und ging zum nächsten Jünger. Die Jünger trauten sich nicht, irgendetwas zu sagen. Alle schwiegen. Aber ihre Gedanken überschlugen sich: „Wie kann Jesus denn so etwas machen? Er ist doch kein Diener? Von uns hätte ihm jemand die Füße waschen sollen.“ Von den Jüngern war keiner auf die Idee gekommen, den anderen die Füße zu waschen. Aber Jesus tat es. Er ging zum nächsten Jünger.
Als Jesus bei Petrus ankam sprang Petrus auf. „Nein, Herr!“, rief er entsetzt. „Das geht doch nicht, dass du mir die Füße wäschst.“ Petrus sagte laut, was alle anderen gedacht hatten. Jesus ist doch der Herr, wieso sollte er ihnen die Füße waschen? Jesus schaute Petrus an: „Petrus, du versteht es jetzt nicht genau, was das bedeutet, aber später wirst du es verstehen.“ Noch einmal rief Petrus: „Nie sollst du mir die Füße waschen!“ „Wenn ich dir nicht die Füße wasche, so gehörst du nicht zu mir“, antwortete Jesus.
Jesus diente seinen Jüngern, indem er ihnen die Füße wusch. Aber das Größte, wie Jesus uns gedient hat, ist, dass er für uns gestorben ist und uns von unseren Sünden reingewaschen hat. Und das meinte Jesus damit. Er sprach davon, dass nur die zu ihm gehören, die von ihren Sünden reingewaschen sind.
„Herr, wenn das so ist“, antwortete Petrus, „dann wasche mich ganz, auch meine Hände und meinen Kopf.“ „Das ist nicht nötig“, erklärte Jesus. „Du hast doch gebadet und bist deshalb sauber. Aber deine Füße werden vom Staub auf der Straße dreckig. Deshalb ist es nur wichtig, die Füße zu waschen.“ Das verstand Petrus. Und genauso ist es auch mit den Sünden, die Jesus von uns abwäscht. Wenn wir einmal zu Jesus gehören und ihn als Retter angenommen haben, dann hat er uns ganz rein gewaschen. Aber trotzdem sündigen wir immer mal wieder. Wir müssen nicht wieder neu Jesus als Retter annehmen, denn er hat uns alle Sünden vergeben. Aber wir müssen ihn für das, was geschehen ist, um Vergebung bitten, damit unsere Beziehung zu ihm in Ordnung ist. Genauso wie Jesus den Jüngern jetzt nur die Füße waschen musste, weil sie von der staubigen Straße dreckig geworden waren.
Also ließ Petrus sich auch die Füße waschen, und alle anderen Jünger auch. Jesus ging von einem zum anderen, zu Johannes, Jakobus, Matthäus, auch zu Judas. Jesus sah ihn an. Er wusste, dass Judas ein Verräter war, aber trotzdem liebte Jesus ihn und diente ihm. Als er allen die Füße gewaschen hatte, legte er die Schürze ab und zog sein Obergewand wieder an. Dann setzte er sich zu ihnen. Seine Jünger schauten ihn erwartungsvoll an. „Wisst ihr, was ich gerade getan habe?“, fragte er. Ja, die Jünger wussten es und sie verstanden es immer noch nicht ganz, wieso Jesus, ihr Herr, das getan hatte. „Ihr sagt zu mir Herr oder Meister“, erklärte Jesus, „Und das ist ja auch richtig. Ich bin euer Herr. Wenn nun schon ich als euer Herr euch gedient habe, dann sollt ihr es genauso auch untereinander tun. Ihr sollt einander dienen und einander lieben, genauso wie ich euch geliebt und euch gedient habe.
Die Jünger dachten noch lange darüber nach. Auch nach Jesu Tod. Johannes schrieb z.B. später in seinem Brief: Lasst uns lieben, denn er (also Jesus) hat uns zuerst geliebt. Jesus sagte das zu seinen Jünger, aber auch zu uns. Wir sollen einander lieben. Jesus liebt dich und er liebt auch die anderen. Obwohl Jesus der Herr war, hat er gedient und genau das sollen wir auch tun.