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Von den anvertrauen Pfunden

(Gleichnis von den anvertrauten Pfunden; Die anvertrauten Talente)


Bibeltext: Lukas 19,11-27 (Matthäus 25,14-30)

Lehre: Diene Gott mit deinen Gaben.


Bibelvers: Lukas 16,10a (Luth): Wer im Geringsten treu ist, der ist auch im Großen treu.


Es war eine eigenartige Stimmung. Kaum einer traute es sich, das auszusprechen, was alle fühlten. Aber doch fühlte sie, dass etwas Besonderes passieren würde. Jesus und seine Nachfolger waren nach Jerusalem unterwegs. Viele Menschen folgten ihm. „Bald ist es so weit, bald wird Jesus König werden“, dachten sie. „Es kann nicht mehr lange dauern.“ Und gespannt lauschten sie, was Jesus zu erzählen hatte. Jesus begann gerade mit einer Geschichte.


„Es war einmal ein Fürst, der sollte zum König gekrönt werden.“ „Oh, diese Geschichte passt ja richtig gut“, dachten sich seine Freunde, „Denn Jesus wird bestimmt auch bald König werden.“ Jesus erzählte weiter von diesem Fürsten. Der Fürst musste zu seiner Krönung zum Kaiser in ein anderes Land reisen. Danach würde er als König wiederkommen.


Hier wunderten sich seine Zuhörer. Wieso sollte Jesus in ein anderes Land gehen? Oder sprach er vielleicht doch nicht von sich selbst? Doch, Jesus sprach von sich selbst. Aber Jesus wusste, dass es noch nicht der Zeitpunkt war, dass er als König auf der Erde regieren würde. Auch Jesus musste erst in ein „anderes Land“ gehen. Jesus wusste, dass er erst zu seinem Vater in den Himmel gehen und erst danach als König zurückkommen würde. Er erzählte weiter.


Bevor der Fürst abreiste, ließ er zehn seiner Knechte zu sich rufen. Er gab jedem von ihnen einen Beutel mit Geldstücken darin. „Hier hat jeder von euch 1 Pfund Silberstücke“, sagte er, „Damit sollt ihr handeln und mehr Geld dazuverdienen, bis ich wiederkomme.“ Wisst ihr, was Jesus uns dagelassen hat? Keine Beutel mit Geldstücken drin. Aber er hat jeden von uns Fähigkeiten und Gaben gegeben. Manche können gut singen. Andere können gut Sachen erklären oder sehen schnell, wenn jemand Hilfe braucht. Andere können Streit schlichten oder Menschen trösten. All das sind Gaben, die Gott dir gegeben hat. Und mit ihnen sollst du handeln. Du sollst Gott damit dienen. Oder denkst du, du kannst nichts? Das stimmt aber nicht. Du kannst bestimmt irgendetwas, womit du Gott dienen kannst. Du kannst für andere beten, du kannst anderen helfen. Es gibt so viele Möglichkeiten. Bitte Gott, dir zu zeigen, was du für ihn tun kannst. Und dann diene ihm mit deinen Gaben.


„Handelt damit!“, hatte der Fürst zu seinen Knechten gesagt. Dann zog er los. Aber der Fürst hatte nicht nur Freunde. Es gab auch viele Bürger, die ihn nicht mochten. „Wir wollen ihn nicht als König haben!“, entschieden sie. Sie schickten sogar einige Leute hinter ihm her, die dem Kaiser diese Nachricht überbringen sollten.


Trotzdem wurde der Fürst zum König gekrönt. Und dann kam er zurück in sein Land. Jetzt war er der König. Jetzt hatte er die ganze Macht über das Land. Kurz nach seiner Rückkehr ließ er seine 10 Knechte zu sich rufen. „Ich habe euch jeden ein Pfund Silberstücke gegeben. Was habt ihr damit erhandelt?“, wollte er wissen. Der erste Knecht trat hervor. In der Hand hielt er einen Beutel mit Geldstücken. Dieser Beutel war richtig voll. Dann erklärte er. „Du hast mir ein Pfund Silber gegeben. Damit habe ich gehandelt und mehr Geld verdient. Jetzt sind es 10 Pfund Silberstücke.“ Der Knecht hatte zehnmal so viel verdient, wie er am Anfang hatte. Anerkennend schaute der König ihn an. „Das hast du gut gemacht. Du bist ein guter Knecht“, lobte er. Und dann erklärte er noch: „Du warst mit dem Wenigen, was ich dir gegeben hatte, treu. Du hast mir treu damit gedient. Deshalb werde ich dir mehr Verantwortung geben. Du sollst der Verwalter von 10 Städten werden.“ Dankbar trat der Knecht zurück. Er war froh über das, was der König zu ihm gesagt hatte. „Das hast du gut gemacht. Du bist ein guter Knecht.“ Was denkst du, was Jesus zu dir sagt, wenn er wiederkommt? Kann er dann auch zu dir sagen: „Das hast du gut gemacht. Du bist ein guter Knecht“? Wenn du Gott treu mit deinen Gaben dienst, dann wird er es auch zu dir sagen.


Nun trat ein zweiter Knecht vor. Er hatte auch einen Beutel mit Geldstücken in der Hand. „Du hast mir ein Pfund Silberstücke gegeben“, begann er, „Ich habe damit 5 Pfund verdient.“ War das gut? Der erste Knecht hatte doch 10 Pfund verdient. Ja, das war gut. Denn er hatte sein Bestes gegeben. Und so gab der König auch ihn seine Belohnung: „Du sollst der Verwalter über 5 Städte sein.“


Schließlich trat noch ein Knecht nach vorne. Aus einem Tuch wickelte er etwas Geld. „Ich wusste, dass du ein strenger Mann bist. Deshalb hatte ich Angst vor dir. Hier ist dein Pfund, ich habe gut darauf aufgepasst.“ Dieser Knecht hatte sich nicht getraut, mit dem Pfund zu handeln. Er hatte Angst, dass er etwas verlieren könnte. Hast du manchmal Angst? Du weißt, eigentlich solltest du etwas für Gott tun, aber du hast Angst, es nicht zu schaffen. Du hast Angst, dass andere dich auslachen. Gott lässt dich nicht allein. Gott hat dir deine Gaben gegeben und Gott selbst ist bei dir. Deshalb trau dich. Du musst nicht große Dinge tun. Nicht jeder von uns wird ein Prediger oder Missionar. Aber jeder kann in seinem Alltag Gott mit seinen Gaben dienen. Vielleicht siehst du jemanden, der traurig ist. Geh einfach hin und versuche, ihn zu trösten. Damit kannst du Gott dienen. Du siehst, wie jemand Hilfe braucht? Dann helfe. So dienst du Gott mit deinen Gaben. Tu es nicht so, wie der dritte Knecht in der Geschichte. Er hatte zu viel Angst, seinem Herrn zu dienen.


Jetzt hörte er die Worte des Königs: „Du böser Knecht. Wenn du solche Angst hattest, warum hast du das Geld nicht wenigstens zur Bank gebracht. Dann hättest du es mir jetzt mit Zinsen wiedergeben können.“ Der dritte Knecht bekam kein Lob und auch keine Belohnung. Stattdessen musste er hören, wie der König zu seinen Knechten sagte: „Nehmt ihm das eine Pfund weg und gebt es dem, der die 10 Pfund hat.“ „Aber, er hat doch schon 10 Pfund“, warfen die Knechte ein. Doch der König blieb bei seiner Meinung: „Wer so viel für mich getan hat, der bekommt noch mehr dazu. Aber wer nichts getan hat, dem wird alles weggenommen.“


Jesus ist unser König. Wir sollen ihm dienen, denn dazu hat Gott uns Gaben gegeben. Wenn wir zu Gott gehören, dann ist das unsere Aufgabe. Gott lässt keine Ausreden gelten. Sag nicht „Ich kann doch nichts.“ oder „Ich habe zu viel Angst“ oder „Ich weiß doch nicht, was ich für Gott tun soll.“. Nein, bei Gott zählen keine Ausreden. Er hat dir Gaben gegeben. Und er will dir Mut geben und dir zeigen, was du für ihn tun sollst. Dann wird Gott auch einmal zu dir sagen können: „Das hast du gut gemacht. Du bist ein guter Knecht.“


Der König aus der Geschichte begann nun, in seinem Land zu herrschen. Und das Erste, das er tat, war, seine Gegner zu bestrafen. Die, die ihn nicht als König haben wollten. Jesus wird als mächtiger König wiederkommen, da können auch seine Gegner nichts dagegen tun. Wird er dann zu dir sagen können: „Das hast du gut gemacht. Du bist ein guter Knecht“?


Die Leute, die Jesus zuhörten, dachten immer noch, Jesus würde bald König werden. Aber wahrscheinlich haben auch sie verstanden, dass sie Gott mit ihren Gaben dienen sollten. Auch sie haben überlegt, ob Jesus das zu ihnen sagen wird: „Das hast du gut gemacht. Du bist ein guter Knecht.“