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Bibeltext: Lk 15,11-32
Lehre: Jesus ist gekommen, die Verlorenen zu retten.
Bibelvers: Lk 19,10 (Elb): Denn der Sohn des Menschen ist gekommen, zu suchen und zu retten, was verloren ist.
„Ich halte es nicht mehr aus. Ich will endlich was erleben. Ich will hier raus.“ Der Sohn hatte lange überlegt, aber jetzt stand sein Entschluss fest. Er ging zu seinem Vater. „Vater. Wenn du stirbst, dann bekomme ich doch einen Teil des Geldes, das du hast. Ich möchte es gern jetzt schon haben.“ So bat der Sohn den Vater. Warum? Eigentlich hatte der Sohn zu Hause alles, was er brauchte. Er hatte Arbeit und konnte dem Vater helfen. Er hatte genug zu essen, er hatte Geld. Sein Vater liebte ihn. Aber er hatte trotzdem genug von alldem. Er wollte etwas erleben. Mal etwas anderes sehen. Dort hingehen, wo was los war. Deshalb wollte er sein Erbe haben. Was hättet ihr getan, wenn ihr der Vater gewesen wärt? Ich glaube, die meisten Väter hätten ihm das Geld nicht gegeben, sondern wären richtig sauer geworden. Aber dieser Vater nicht. Er liebte seinen Sohn sehr. Er war total traurig darüber, was er tat, aber trotzdem schimpfte er nicht.
Diese Geschichte erzählt uns Jesus in der Bibel und er erzählt sie uns, um uns zu zeigen, wie Gott, unser Vater im Himmel, ist. Gott ist so wie dieser Vater in der Geschichte. Er liebt jeden Menschen. Und er ist wie ein wirklich guter Vater. Denn Gott ist heilig und gerecht. Das heißt, er tut nie etwas Falsches. Gott ist traurig, wenn wir nichts mehr mit ihm zu tun haben wollen, aber trotzdem liebt er uns weiter.
So wie dieser Vater hier. Er liebte seinen Sohn. Und deshalb ging er und holte das Geld. Wenn er sterben würde, dann würde sein Sohn die Hälfte von seinem Besitz bekommen. Die andere Hälfte würde der andere Sohn bekommen. So teilte er das Geld auf und er gab seinem einen Sohn schon jetzt alles, was er einmal bekommen würde. Jetzt hatte er Geld, jetzt konnte er endlich was erleben. Er wollte weit weg. In der Bibel steht, er reiste in ein fernes Land. Vielleicht in eine große Stadt, wo viele Menschen waren. Arbeiten brauchte er ja nicht, er hatte ja Geld. Er konnte davon leben. Er konnte sich gutes Essen leisten. Er gab viel Geld aus. Und ich denke, er hatte auch viele Freunde. Diese Freunde freuten sich darüber, wenn er ihnen das Essen oder die Getränke bezahlte. Der Sohn konnte endlich tun, was er wollte. Er war ja weit weg von Vater. Was hätte der Vater gedacht, wenn er den Sohn gesehen hätte? Er wäre traurig gewesen, sehr traurig. Der Sohn tat so viele Dinge, die dem Vater nicht gefielen.
Vielleicht denkst du jetzt, warum hat der nicht auf seinen Vater gehört. Aber eigentlich sind wir Menschen ganz genauso. Gott ist wie ein Vater zu uns. Er möchte, dass wir mit ihm leben. Aber trotzdem tun wir alle Dinge, die Gott nicht gefallen. Die Bibel nennt das Sünde. Jeder Mensch ist ein Sünder, schon von Geburt an. Wenn du zum Beispiel nicht auf die Mutter hörst und einfach nicht dein Zimmer aufräumst, obwohl sie es gesagt hat, das ist Sünde. Denn Gott hat gesagt, du sollst deinen Eltern gehorchen. Und weil wir Menschen alle Sünder sind, sind wir getrennt von Gott. Denn Gott ist heilig und gerecht und da passen wir nicht zu ihm. Wir können so, wie wir sind, nicht zu Gott kommen. Wir sind so weit weg von Gott wie der Sohn in der Geschichte.
Er lebte ohne seinen Vater. Er hatte es gut. Immer mehr Geld gab er aus. Vielleicht ging er von einer Party zur nächsten. Aber dann wurde alles plötzlich anders. In dem Land gab es eine Hungersnot. Wahrscheinlich hat es lange nicht geregnet, sodass nichts mehr auf den Feldern wuchs. Es gab also immer weniger zu essen. Und das Wenige, was es noch zu kaufen gab, war sehr teuer. Als der Sohn einmal wieder etwas kaufen wollte, wollte er bezahlen, aber er merkte auf einmal, dass seine Taschen leer waren. Da, wo vorher sein Geld war, war nichts. Er hatte alles ausgegeben. Jetzt hatte er nichts mehr. Kein Geld mehr, nichts zu essen mehr. Und ich denke, auch keine Freunde mehr. Die waren nur gekommen, damit sie von ihm Geld bekommen konnten. Aber jetzt hatte er niemanden mehr. Aber was tut man, wenn man kein Geld hat? Er musste ja etwas essen. Er lief durch die Straßen und suchte eine Arbeit, irgendetwas, wo er Geld verdienen konnte.
Endlich hatte er etwas gefunden. Eine Arbeit, die wahrscheinlich sonst niemand tun wollte. Er passte auf die Schweine eines reichen Mannes auf. Jeden Tag musste er für die Schweine sorgen. Das war keine schöne Arbeit, es stank, und viel Geld bekam er dafür auch nicht. Er hatte großen Hunger. Oft schaute er die Schweine an und er dachte sich: „Die haben es gut, die haben wenigstens etwas zu essen. Aber ich? Vielleicht kann ich wenigstens das Schweinefutter essen.“ Aber selbst das durfte er nicht essen. Das war für die Schweine. Dem Sohn ging es jetzt gar nicht mehr so gut. Erst hatte er gedacht, dass alles in Ordnung ist, dass das Leben ohne den Vater so schön war. Aber jetzt?
Das ist genauso wie bei uns. Viele Menschen denken, dass ein Leben ohne Gott viel besser ist. Aber in der Bibel steht, wohin die Sünde wirklich führt. Da steht: „Der Lohn der Sünde ist der Tod.“ Das heißt, wir tun Dinge, die Gott nicht gefallen, wir sündigen. Und die Folge davon ist der Tod. Nicht, dass wir tot umfallen, sondern dass wir nach dem Leben hier auf der Erde nicht zu Gott kommen können. Wegen unserer Sünde passen wir nicht zu ihm. Wir sind von Gott getrennt. Der Sohn hatte das auch erlebt, dass es kein schönes Leben ohne den Vater ist. Jetzt saß er bei den Schweinen.
Und immer wieder musste er an seinen Vater denken. Sein Vater hatte ihn ja geliebt, das wusste er. Sein Vater war so gut zu ihm gewesen. Und er? Er war einfach weggegangen. Und hatte noch das Geld haben wollen, so als wenn der Vater schon gestorben ist. Wie gut haben es doch die Leute, die noch bei seinem Vater sind, die Arbeiter. „Ich würde ja so gern zurückgehen“, dachte er auf einmal. Aber wie konnte er je seinem Vater wieder begegnen, der würde doch total schimpfen und ihn wegscheuchen. Nein, er war es nicht mehr wert, dass er sein Sohn war. Das verstand er. Aber vielleicht gibt es noch eine andere Möglichkeit. Vielleicht kann ich dort als Arbeiter anfangen. Ich weiß, dass ich es nicht verdiene, weiter sein Sohn zu sein, aber vielleicht gibt er mir Arbeit. So saß der junge Mann dort und grübelte nach. Er wusste, ich muss etwas tun, ich kann nicht einfach hier sitzen bleiben.
Du sitzt jetzt nicht bei den Schweinen, aber du hast vielleicht auch schon gemerkt, dass du ein Sünder bist, dass du getrennt von Gott bist und so, wie du bist, nicht zu Gott passt. Wenn du das merkst, dann bleib nicht da. Denke an Gott, der ein so liebender Gott ist, der dich so liebt und dir so viel Gutes geben will. Gott will dir noch viel mehr geben. Er weiß, wie es dir geht, und er will es nicht. Deshalb hat er Jesus gesandt. Jesus ist Gottes Sohn. Aber er wurde Mensch. Er selbst hatte nie etwas Falsches getan, aber trotzdem musste er sterben. Was war noch mal der Lohn für die Sünde? Genau, der Tod. Und den hat Jesus getragen. Nicht als Lohn für seine eigene Sünde, sondern für meine und für deine Sünde. Aber Jesus ist wieder auferstanden. Er lebt jetzt. Er ist stärker als der Tod. Das hat Gott getan, damit du umkehren kannst und damit er deine Sünde vergeben kann.
Der Sohn saß immer noch bei den Schweinen und dachte nach. Aber endlich hörte er auf zu grübeln und fasste einen Entschluss. Ich gehe jetzt wieder zu meinem Vater. Ich bitte ihn um Vergebung und bitte ihn, dass ich bei ihm arbeiten darf. Ich verstehe es ja, dass ich nicht mehr sein Sohn sein kann, aber vielleicht hat er Arbeit für mich. Voller Sorgen machte er sich auf den Weg. Immer näher kam er seinem Zuhause. Was der Vater wohl sagen würde? Würde er ihn überhaupt sehen wollen? Er würde ihn vielleicht gleich verscheuchen. Oder er würde so tun, als wenn er ihn nicht mehr kennt. Ich denke, dass der Sohn immer langsamer wurde, je näher er dem Haus kam. Er hatte Angst. Was würde der Vater sagen? Endlich war er so weit, dass er das Haus sehen konnte. Und er sah noch etwas. Dort vor dem Haus stand jemand. Da stand der Vater. Aber plötzlich stand er nicht mehr da. Plötzlich sah er, wie der Vater losrannte. Er hatte ihn gesehen. Der Vater hatte dort gestanden und auf den Sohn gewartet. Und jetzt rannte er ihm entgegen und nahm seinen Sohn, so dreckig wie er war, in seine Arme.
Gott wartet auch auf dich. Gerade, wenn du bis jetzt ohne ihn gelebt hast. Er liebt dich immer noch und er wartet darauf, dass du zu ihm umkehrst. Wenn du es tust, dann empfängt er dich mit offenen Armen, so wie der Vater in der Geschichte.
Aber der Sohn wusste, dass er sich nicht wie ein guter Sohn verhalten hatte. Er hatte so getan, als wenn der Vater tot wäre. Sollte der Vater ihn jetzt etwa wieder annehmen? „Vater, ich bin es nicht mehr wert, dass ich dein Sohn bin. Ich habe ohne dich leben wollen, deshalb habe ich es nicht mehr verdient, dass du mich liebst. Aber vielleicht hast du ja Arbeit für mich.“
Du kannst genau so zu Gott beten. Du kannst beten: „Gott, ich habe ohne dich gelebt. Es tut mir leid. Es tut mir leid, dass ich so viel falsch getan habe. Bitte, vergib mir. Danke, dass Jesus für mich gestorben ist. Hilf mir, jetzt mit dir zu leben.“ Du kannst es jetzt hier still auf dem Stuhl beten, oder auch später, wenn du zu Hause bist, und noch mal darüber nachgedacht hast. Wenn du zu Gott umkehrst, weißt du, was Gott dann tut? In dem Vers, den ich vorher genannt habe, geht es nämlich weiter: „Die Gabe Gottes aber ist das ewige Leben“. Gott schenkt dir das ewige Leben, er will dich wieder annehmen. Er will dir vergeben. Wenn du ihn bittest, dann vergibt er dir alle deine Sünden und du darfst wieder bei ihm leben.
Der Vater nahm seinen Sohn in die Arme. Und er sagte nichts von Arbeit oder so. Er freute sich einfach nur. „Es ist, als wenn mein Sohn tot gewesen ist. Aber jetzt ist er wieder lebendig.“ „Schnell“, rief er seine Diener, „holt ein neues Kleid, holt Sandalen, damit mein Sohn Schuhe hat. Und lasst uns ein großes Fest feiern. Mein Sohn ist endlich wieder da.“
Ich denke, dass der Sohn es erst gar nicht fassen konnte. Der Vater hatte ihn wirklich vergeben. Er durfte sogar wieder sein Sohn sein. Der Vater musste ihn wirklich lieb haben. Und jetzt wurde sogar dieses Fest gefeiert. Der Vater hatte die ganze Zeit, als der Sohn weg war, auf seinen Sohn gewartet.
So wartet Gott auf dich. Er wartet darauf, dass du zu ihm umkehrst und ihn um Vergebung bittest. Du kannst heute neu anfangen, mit Gott zu leben. Gott wird dich annehmen und dann darfst du in Ewigkeit bei ihm sein.