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(Darstellung Jesu im Tempel)
Bibeltext: Lukas 2,21-38
Lehre: Gott wurde Mensch.
Bibelvers: Joh 1,14 (Elb): Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns.
Stell dir vor, du würdest noch ein Geschwisterchen bekommen. Was denkst du, was ihr dann alles vorbereiten müsstet? Genau, ihr müsstet ein Bettchen besorgen, Kleidung und Windeln. Wenn ihr alle besorgt habt, dann kann das Baby kommen. Aber auch nach der Geburt ist noch einiges zu erledigen. Jedes Kind braucht erst einmal einen Namen. Den muss man dann beim Einwohnermeldeamt angeben, damit sie dort wissen, dass es dieses Kind überhaupt gibt. Dann bekommt man die Geburtsurkunde und muss sie an alle möglichen Leute schicken. An die Krankenkasse, damit das Kind auch zum Arzt gehen kann. Und auch an die Kindergeldstelle, damit man Kindergeld für das Baby bekommt. Es ist so viel zu tun.
Damals zur Zeit Jesu war das nicht anders. Es gab noch keine Geburtsurkunden, keine Krankenkasse und kein Kindergeld, aber trotzdem gab es einiges zu tun, wenn ein Kind geboren wurde. Wenn ein Kind 8 Tage alt war, bekam es seinen Namen. Und wenn ein Junge 40 Tage alt war oder ein Mädchen 80 Tage, dann gingen die Eltern mit dem Kind in den Tempel und es wurden Opfer gebracht. Das musste bei der Geburt jedes kleinen Menschen geschehen.
Aber jetzt war etwas ganz anderes passiert. Maria und Josef hielten ein kleines Baby in den Armen. Aber dieses Baby war anders. Dieses Baby war Gottes Sohn. Das hatte der Engel Maria gesagt. Deshalb war Josef auch eigentlich nur der Adoptivvater. Der echte Vater des kleinen Babys war Gott. Nun war ihr kleines Baby 8 Tage alt. Maria hatte sich etwas von der langen Reise und von der Geburt erholt. Und nun war es so weit. Das Baby sollte seinen Namen bekommen. Maria und Josef schauten sich an. Dann sagte Josef: „Das Kind soll Jesus heißen.“ Diesen Namen hatte der Vater des Kindes ausgesucht, aber nicht Josef, sondern Gott selbst. Der Engel hatte es Maria so gesagt. Josef und Maria hörten auf Gott, denn Jesus war ja Gottes Sohn. Er war Gott selbst, Gott der Sohn. Er war schon immer bei Gott, dem Vater, gewesen. Jesus lebte schon, als die Welt erschaffen wurde. Aber jetzt war Gott Mensch geworden, ein kleines Baby. Maria hielt es in ihren Armen.
Ja, Jesus war Mensch geworden. Deshalb gab es auch verschiedenen Gesetze, die erfüllt werden mussten. Als Jesus 40 Tage alt war, gingen Maria und Josef zum ersten Mal mit ihm zum Tempel nach Jerusalem. Der Weg von Bethlehem war nicht so weit, aber für eine Familie mit einem kleinen Baby war das trotzdem anstrengend. Aber sie mussten dort hin, denn das war ein Gesetz. Nach 40 Tagen sollten die Eltern im Tempel ein Lamm und eine Taube opfern. Wer nicht genug Geld hatte, durfte auch zwei Tauben nehmen. Das steht im Buch Mose, ganz am Anfang der Bibel. Maria und Josef hatten nicht viel Geld. So gingen sie in den Tempel und kauften zwei Tauben und opferten sie.
Aber es gab noch ein anderes Gesetz. Gott hatte gesagt, das erstgeborene Kind in jeder Familie gehört ihm. Es sollte in den Tempel gebracht werden. Und dann sollte es ausgelöst werden. Das heißt, die Eltern haben 5 Silbermünzen für Gott gegeben und so durfte das Kind bei ihnen bleiben. Jesus war das erste Kind von Maria. Es gehörte also Gott. Und so brachten Josef und Maria die 5 Silbermünzen in den Tempel. Das war das Gesetz für jeden Menschen in Israel. Gott ist Mensch geworden und deshalb galten auch für Jesus die Gesetze der Juden. Er war ein Mensch so wie du und ich. Er war ein kleines Baby, ganz hilflos. Er brauchte Maria und Josef, die sich um ihn kümmerten. Gott wurde Mensch und war ganz hilflos und klein. Er lag in den Armen seiner Mutter Maria. Hast du dir schon manchmal gedacht, Gott könnte dich gar nicht verstehen? Er ist ja Gott, er ist ja irgendwo in seinem Himmel und weiß gar nicht, wie es hier auf der Erde ist? Vergiss nicht, Gott ist Mensch geworden. Jesus war ein Baby, so wie du mal eines warst. Jesus war ein Kind. Er war mal so alt wie du. Jesus war Mensch und hat sich auch mal wehgetan, andere haben ihn geärgert und er musste auch Dinge tun, die er vielleicht nicht immer gern gemacht hat. Er weiß genau, wie es dir geht, denn er selbst hat es auch erlebt. Deshalb kannst du ihm auch alles sagen, was dich beschäftigt. Denn er versteht dich.
Als Maria und Josef mit Jesus im Tempel standen, sahen sie plötzlich, dass ein alter Mann sie beobachtete. Sie kannten den Mann nicht. Aber der Mann schaute immer zu ihnen hin. Und er war ganz aufgeregt. Schließlich kam er zu ihnen. Er blieb vor Maria stehen und schaute auf das Baby in ihren Armen. Dann nahm der alte Mann es selbst auf den Arm. Ganz vorsichtig hielt er es und seine Augen strahlten. Es war Simeon. Simeon war schon älter. Er wusste, er würde nicht mehr lange leben. Aber Simeon liebte Gott. Und Simeon wartete darauf, dass Gott seinen Retter schickte. Denn das hatte Gott den Israeliten versprochen. Vor einiger Zeit hatte Gott selbst zu Simeon gesprochen und ihm gesagt, dass er noch vor seinen Tod den Retter sehen würde. Wie aufgeregt war Simeon damals gewesen. Aber trotzdem musste er noch warten. Doch dann an diesem Tag war es so weit. Gott sagte Simeon, dass er heute im Tempel den Retter sehen würde. Und jetzt sah er ihn. Simeon kannte Maria, Josef und auch Jesus nicht, aber Gott hatte sie ihm gezeigt. So war Simeon zu ihnen gekommen und hielt nun das kleine Kind in seinen Armen. „Das ist der Retter!“, staunte er. Laut betete er: „Herr, nun kann ich in Frieden sterben. Denn du hast dein Versprechen gehalten und meine Augen haben den Retter gesehen. Dieses Kind ist der Retter für alle Völker, es ist ein Licht für die Welt.“ Maria und Josef staunten. Natürlich wussten sie, dass Jesus Gottes Sohn war. Aber jetzt sagte es ihnen dieser alte Mann noch einmal, den sie gar nicht kannten. Simeon segnete Josef und Maria. Und dann ging er wieder.
Maria schaute ihm noch hinterher. Doch dann sah sie eine Frau auf sie zukommen. Es war Hanna. Hanna war eine Prophetin. Auch sie war schon sehr alt, 84 Jahre alt. Ihr Mann starb schon 7 Jahre nach der Hochzeit. So war Hanna allein. Jeden Tag war sie im Tempel, betete und diente Gott. Und jetzt sah sie das Baby Jesus. Hanna wusste sofort, dass dieses Kind ein besonderes Kind war, es war Gott, der Mensch geworden war. Könnt ihr euch das vorstellen? Der allmächtige Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat, war jetzt ganz klein und hilflos. Hanna schaute Jesus an und begann, Gott zu loben und zu danken. Dann erzählte sie jedem, den sie traf, dass sie den Retter gesehen hatte.
Maria und Josef gingen mit Jesus wieder zurück nach Bethlehem. Und jedes Mal, wenn Maria Jesus ansah, staunte sie über das Wunder, das geschehen war. Gott war Mensch geworden.