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(Einer Sünderin wird vergeben)
Bibeltext: Lk 7,36-50
Lehre: Jesus will dir vergeben
Bibelvers: 1. Joh 1,9a (Luth): Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.
Simon war aufgeregt. Immer wieder lief er im Saal umher und schaute sich um. War alles bereit? Das Essen war vorbereitet. Die Tische auch. Daneben lagen Polster, auf denen die Gäste liegen und essen konnten. Simon rückte noch ein Polster zurecht. Dann nickte er zufrieden. Die Gäste konnten kommen. Simon erwartete hohe Gäste. Es würden einige andere Pharisäer kommen, seine Freunde. Aber dann hatte Simon noch einen besonderen Gast eingeladen, diesen Wanderprediger. Simon hatte schon viel von ihm gehört und er hörte ihn gern. Jetzt freute er sich, dass Jesus zu ihm zum Essen kommen würde. So hätten sie viel Zeit, um miteinander zu reden.
Und dann kamen die Gäste. Simon begrüßte seine Freunde, die Pharisäer. Und er begrüßte Jesus. „Setzt euch doch!“, lud er die Gäste an den Tisch ein. Na ja, wahrscheinlich hat er eher „Legt euch doch hin!“ gesagt. Denn damals lag man am Tisch. Der Tisch war niedrig genug. Man legte sich daneben auf Polster und stütze sich etwas auf die Arme auf. So kam man gut an das Essen ran. Alle Gäste schienen zufrieden. Es wurde gegessen und gelacht. Aber vor allem geredet. In der Bibel steht nicht, worüber sie redeten. Aber ich denke, dass sie auch über Gott redeten. Die Pharisäer glaubten an Gott. Ihnen war es sehr wichtig, alle Gebote zu halten. Simon war ganz zufrieden mit sich: „Ich bin eigentlich ein guter Mensch“, dachte er, „Gott kann mit mir zufrieden sein.“ Deshalb hatte Simon natürlich auch nur die eingeladen, die so waren wie er. Die anderen Pharisäer und natürlich Jesus. „Ob Jesus ein Prophet ist?“, überlegte Simon.
Während des Essens kamen immer mal wieder Neugierige von der Straße herein. Das war nichts Ungewöhnliches. Es war üblich so. Sie waren zwar nicht eingeladen und durften deshalb natürlich auch nicht mitessen. Aber sie durften kommen und von Weiten zuschauen. Manche lauschten eine Zeit lang dem Gespräch und dann gingen sie wieder. Simon nahm kaum Notiz von ihnen. Er war ja daran gewöhnt. Doch dann sah er eine Frau hereinkommen. „Die hat mir gerade noch gefehlt“, dachte Simon. Er kannte diese Frau. Aber er wollte sie nicht bei sich im Haus haben. Es war eine Sünderin. Jeder in der Stadt wusste es. Sie lebte ein schlechtes Leben, so ganz anders als die Pharisäer. „Hoffentlich geht sie bald wieder“, dachte sich Simon. „Die passt doch gar nicht zu uns.“
Denkst du das auch manchmal? Du siehst jemanden und denkst: Der ist aber schlecht, ich bin viel besser. Ich streite nicht so viel. Oder: Der hat gelogen, das kann doch gar nicht sein. Mit so jemandem möchte ich nichts zu tun haben. Denkst du, dass du viel besser bist? In der Bibel steht, dass jeder Mensch ein Sünder ist. Nicht nur die Verbrecher, nicht nur die Diebe oder die Mörder. Jeder Mensch ist ein Sünder. Auch du. Überleg mal, hast du schon mal schlecht über andere gedacht? Hast du schon mal gelogen? Warst du schon mal deinen Eltern ungehorsam? Das alles sind Sünden. Und egal, ob du nur einmal gelogen hast oder ob du eine Bank ausgeraubt hast, vor Gott bist du ein Sünder.
Simon war auch ein Sünder, aber daran dachte er nicht. Er dachte nur daran, wie schlecht diese Frau war. Simon hätte sie gern hinausgeschickt, aber er traute sich nicht. Die Frau stand eine Zeit lang da und schaute zu. Aber sie ging nicht wieder. Stattdessen kam sie sogar noch näher heran. Sie ging sogar auf Jesus zu. Jetzt begann die Frau zu weinen. Sie wusste nämlich selbst, dass sie eine Sünderin war. Und sie wusste, dass sie Vergebung brauchte und nur Jesus ihr vergeben konnte. Die Frau weinte. Sie schluchzte richtig. Die Tränen liefen ihr über das Gesicht. Und die Tränen tropften von ihren Wangen direkt auf die Füße von Jesus. Als die Frau das sah, kniete sie sich hin. Mit ihren Haaren trocknete sie Jesu Füße wieder ab. Dann nahm sie ein kleines Fläschchen, das sie bei sich trug. Es war eine Flasche mit Salböl. Die Frau goss das Öl über Jesu Füße. Der ganze Raum war voll mit dem herrlichen Duft des Öls.
Simon hatte alles genau beobachtet. Aber jetzt wurde es ihm zu viel. Was fiel dieser Sünderin eigentlich ein? Und warum sagte Jesus nichts? Warum ließ sich Jesus von dieser Sünderin anfassen? Wahrscheinlich war Jesus doch kein Prophet. Sonst wüsste er ja, dass die Frau eine Sünderin war und dann hätte er sie bestimmt schon weggeschickt.
Natürlich wusste Jesus, wer die Frau war. Jesus wusste auch, dass sie eine Sünderin war. Und genau deshalb hatte Jesus sie nicht weggeschickt. Denn das war Jesu Aufgabe auf der Erde, sich um die Sünder zu kümmern. Später ist Jesus für die Sünder, also für jeden von uns gestorben. Auch für dich. Für deine Sünde, für deine Lüge, für deinen Ungehorsam ist Jesus gestorben. Er hat die Strafe dafür bezahlt. Jesus möchte Sündern vergeben und deshalb schickt er niemanden weg, auch diese Frau schickte er nicht weg.
Jesus hatte die ganze Zeit nichts gesagt. Er hatte die Frau einfach machen lassen. Aber jetzt begann er zu reden. Er sprach zu Simon: „Simon, ich muss dir etwas sagen.“ Simon war gespannt darauf. „Es war einmal ein Mann, der hatte zwei anderen Leuten Geld geliehen“, begann Jesus. „Dem einen hatte er 500 Silbergroschen geliehen, dem anderen 50. Aber nun konnten diese beiden Männer das Geld nicht wieder zurückzahlen. Der Mann war großzügig und er schenkte es ihnen. Die beiden Männer waren sehr dankbar und sie liebten diesen Mann dafür.“ Simon hatte gut zugehört. Er wusste zwar nicht, was Jesus ihm damit sagen wollte, aber er lauschte dem, was Jesus erzählte. Jetzt stellte Jesus eine Frage: „Wer von den beiden Männern liebte ihn wohl dafür am meisten?“ Simon konnte sofort die Antwort sagen: „Natürlich der, dem er am meisten geschenkt hat.“ „Das stimmt“, sagte Jesus. Er schaute Simon an. Und dann schaute er die Frau an, die immer noch bei seinen Füßen kniete. Sie hatte begonnen, Jesu Füße zu küssen.
Simon schaute auf Jesus. Er verstand immer noch nicht, was diese Geschichte mit der Frau zu tun hatte. Aber Jesus erklärte: „Als ich in dein Haus gekommen bin, hast du mir da Wasser für meine Füße gegeben und meine Füße gewaschen?“ Nein, das hatte Simon nicht getan, obwohl es damals üblich war, dass Gästen die Füße gewaschen wurden. Sie trugen Sandalen und gingen durch die staubige Straße. Wenn sie dann ins Haus kamen, kamen Diener und wuschen ihnen den Staub von den Füßen. Simon hatte keinen Diener zu Jesus geschickt. „Siehst du“, sagte Jesus. „Du hast mir kein Wasser für die Füße gegeben. Aber diese Frau hat meine Füße mit ihren Tränen gewaschen und hat sie mit ihren Haaren abgetrocknet.“
Simon schwieg. Aber Jesus war noch nicht fertig: „Hast du mir einen Begrüßungskuss gegeben, Simon?“ Nein, Simon hatte es nicht getan. „Aber siehst du diese Frau“, Jesus zeigte auf die Sünderin. „Sie hat nicht aufgehört, meine Füße zu küssen. Und sie hat meine Füße mit Salböl gesalbt. Du hast mein Haupt nicht mit Öl gesalbt, Simon.“ Simon wurde immer stiller. Jesus hatte recht mit dem, was er sagte. Wenn Simon besondere Gäste im Haus hatte, hatte er ihnen auch immer die Füße waschen lassen, sie mit einem Kuss begrüßt und manchmal ihnen auch den Kopf mit Öl gesalbt. Aber so wichtig war ihm Jesus nicht gewesen.
Die Frau dagegen hatte all dies getan, weil ihr Jesus so wichtig war. Sie war eine Sünderin und sie selbst wusste das am besten. Aber sie hatte auch verstanden, dass sie Jesus brauchte, dass Jesus ihr ihre Sünden vergeben konnte. „Schau, wie viel Liebe sie mir gezeigt hat“, sagte Jesus. „Sie hat das getan, weil ihr viele Sünden vergeben sind. Wem wenig vergeben ist, der liebt wenig.“ Liebst du Jesus? Hat Jesus dir deine Sünden vergeben? Wenn du erkennst, dass du auch ein Sünder bist und Vergebung brauchst, dann kannst du das Jesus sagen. Sag ihm: Jesus, es tut mir leid, dass ich ohne dich gelebt habe. Es tut mir leid, was ich getan habe. Ich glaube daran, dass du am Kreuz für mich gestorben bist. Bitte vergib mir und komm jetzt in mein Leben.“ Wenn du so Jesus um Vergebung bittest, dann vergibt er dir.
Jesus hatte der Sünderin vergeben. Das sagte er ihr jetzt auch: „Deine Sünden sind dir vergeben.“ Simon und die anderen Pharisäer schauten sich an. Konnte Jesus Sünden vergeben? Wieso? Nur Gott kann doch Sünden vergeben. Ja, nur Gott und Jesus, denn Jesus ist Gottes Sohn und er starb am Kreuz für unsere Sünden.
Jesus wandte sich noch einmal an die Frau: „Dein Glaube hat dir geholfen“, sagte er. „Geh hin in Frieden.“
Die Sünderin hatte Frieden, weil sie Vergebung bekommen hatte. Hast du Jesus schon darum gebeten, dir zu vergeben? Dann wirst du ihn auch lieben.