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(Maria und Marta)
Bibeltext: Lk 10,38-42
Lehre: Verbringe Zeit mit Jesus.
Bibelvers: Joh 15,5 (Luth): Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun.
„Schnell noch den Tisch abwaschen und Teller herausstellen. Ach ja, das Mehl fürs Brot muss ich auch noch holen. Oh, die Getränke hätte ich beinahe vergessen.“ Marta lief aufgeregt hin und her. Sie schaute sich um, ob auch alles in Ordnung war. War die Wäsche weggeräumt? Der Müll hinausgebracht? Schließlich sollte alles in Ordnung sein. Denn Marta hatte heute besonderen Besuch. Jesus war da.
Jesus war nach Betanien gekommen. Und dort lebte Marta. Auch ihre Schwester Maria lebte bei ihr im Haus. Marta und auch Maria gehörten zu den Freunden Jesu. Sie zogen zwar nicht mit ihm von Ort zu Ort. Aber wann immer sie die Möglichkeit hatten, trafen sie Jesus. Und heute hatte Marta auf einmal von ihren Nachbarn gehört: „Jesus ist auf dem Weg nach Betanien.“ Marta war ganz aufgeregt. So sehr freute sie sich. Sie wollte gern Zeit mit Jesus verbringen, denn sie glaubte an Jesus.
Bist du auch so wie Marta? Freust du dich auch darüber, wenn du Zeit mit Jesus verbringen kannst? Vielleicht fragst du dich auch: „Wie soll ich denn das machen? Ich kann Jesus doch nicht zu mir nach Hause einladen, so wie Marta es tat.“ Das stimmt. Jesus ist vor langer Zeit gestorben. Aber er ist auch wieder auferstanden. Deshalb lebt er heute noch. Und er möchte dein Freund sein. Dein bester Freund. Er möchte Zeit mit dir verbringen. Freust du dich darüber, wenn du Zeit mit Jesus verbringen kannst? So wie Marta?
Als Marta hörte, dass Jesus nach Betanien kam, lief sie ihm schnell entgegen. Und da kam auch schon Jesus mit seinen Jüngern. „Ihr könnt zu mir kommen“, bat Marta sofort an. „Da könnt ihr euch ausruhen und ich werde euch etwas zu essen fertig machen.“ So kam es, dass das kleine Haus von Marta und Maria fast überfüllt war von Jesus und seinen Jüngern. Die Häuser zu der Zeit hatten nicht mehrere Etagen mit vielen Zimmern. Meist gab es nur einen großen Raum. Er war Wohnzimmer, Schlafzimmer, Kinderzimmer, Esszimmer und Küche gleichzeitig. Aber trotzdem fand jeder Platz bei Marta. Doch jetzt fing die Arbeit für sie erst richtig an. Marta überlegte schnell: „Was haben wir an Vorräten im Haus? Was kann ich zum Essen machen?“ Dann legte sie los. So schnell sie konnte, holte sie erst einmal Wasser, damit auch jeder etwas zu trinken hatte. Jesus war ihr wichtig. Sie wollte, dass Jesus sich bei ihr wohlfühlte. Dann musste sie schnell das Mehl holen. Die Männer waren hungrig. Sie müsste noch schnell Brot für sie backen. Aber Marta tat das ja gern für Jesus. Denn für sie war Jesus wichtig.
Doch dann fiel es Marta plötzlich ein: „Wo war denn eigentlich Maria?“ Marta schaute sich um. Und da sah sie Maria. Maria saß direkt bei Jesus. Jesus redete mit seinen Jüngern und Maria hörte zu. Wie gespannt lauschte sie seinen Worten. So lange hatte sie darauf gewartet, wieder Zeit mit Jesus verbringen zu können. Heute müssen wir gar nicht darauf warten, Zeit mit Jesus verbringen zu können. Wir können es nämlich jederzeit tun. Denn Jesus ist immer da. Egal, wo du bist, egal, was du gerade tust, du kannst Zeit mit Jesus verbringen. Du kannst immer mit ihm reden. Wie mit einem Freund. Du kannst Jesus alles sagen, was dich beschäftigt. Und du kannst Jesus zuhören, wenn du in der Bibel liest, oder wenn du Geschichten über Jesus hörst. Oder vielleicht denkst du einfach nur an Jesus und freust dich daran, dass er bei dir ist. So verbringst du auch Zeit mit ihm. Maria hatte lange darauf gewartet, bis sie wieder Zeit mit Jesus verbringen konnte. Ich glaube, heute muss Jesus am meisten warten. Jesus wartet oft darauf, dass du Zeit mit ihm verbringst. Denn du bist ihm sehr wichtig. Verbringe Zeit mit Jesus. Maria wollte das tun. Sie wollte keinen Moment davon verpassen. Sie hörte gut zu, was Jesus mit seinen Jüngern redete. Ihre Schwester Marta hatte sie in diesem Moment total vergessen.
Aber Marta hatte Maria nicht vergessen. Sie sah, dass Maria die ganze Zeit bei Jesus saß. Aber sie selbst, Marta, hatte alle Hände voll zu tun. Wenn Maria ihr nur helfen würde, dann hätte sie auch nicht so viel Stress. Marta versuchte einige Male, Maria Zeichen zu machen, aber ihre Schwester achtete gar nicht darauf. Oh, jetzt hätte Marta fast die Brote im Ofen vergessen. Schnell lief sie und arbeitete weiter. Aber jetzt hatte sie gar nicht mehr so viel Freude daran. Warum half ihr Maria denn nicht? Das war doch unfair. Wieso musste sie alles allein tun? Immer mehr böse Blicke warf Marta zu Maria, die immer noch da saß und Jesus in Ruhe zuhörte. Und dann kam Marta ein anderer Gedanke: „Wieso sagte Jesus eigentlich nichts zu Maria? Jesus sah doch auch, wie sie sich hier allein abmühte.“ So hatte Marta sich den Besuch von Jesus nicht vorgestellt. Sie hatte sich doch so darauf gereut, aber jetzt konnte sie ihn nicht mal mehr genießen.
Vielleicht geht es dir manchmal so, wenn du in den Gottesdienst gehst. Du willst Zeit mit Jesus verbringen, aber dann gibt es so viele Dinge, die dich ablenken. Da sind deine Freunde, die du lange nicht gesehen hast. Und schon denkst du nur noch daran, dass du ihnen noch von deinem letzten Schulausflug erzählen wolltest. Du hoffst, dass der Kindergottesdienst schnell vorbei ist und du das endlich tun kannst. Verbringst du dann wirklich Zeit mit Jesus? Oder du ärgerst dich sogar über die langweilige Geschichte, die du doch eh schon kennst. Aber warum nutzt du die Zeit nicht, um wirklich Zeit mit Jesus zu verbringen? Verbringe Zeit mit Jesus und frage dich, was du von ihm lernen kannst. Verbringe Zeit mit Jesus und bete zu ihm. Verbringe Zeit mit Jesus und lass dich nicht so schnell von anderen Dingen ablenken. Das tat nämlich Marta. Sie konnte die Zeit mit Jesus nicht mehr genießen. Sie dachte nur noch daran, wie unfair es war, dass Maria sie allein arbeiten ließ.
Schließlich konnte es Marta nicht mehr aushalten. Sie ging zu Jesus und unterbrach das Gespräch mit seinen Jüngern. „Herr, ist es dir eigentlich egal, dass meine Schwester mich hier allein arbeiten lässt?“, fragte sie. „Warum sagst du ihr nicht, dass sie mir helfen soll.“ Marta wartete ab. „Jetzt wird Jesus Maria endlich sagen, dass sie nicht fair ist“, dachte sie. Maria schaute nur zu Boden. „Marta hat ja recht“, dachte sie, „aber Jesus ist doch so selten hier. Ich möchte so gern Zeit mit ihm verbringen.“ Jesus schaute Maria an. Dann schaute er Marta an. „Marta, du arbeitest viel und du machst dir viel Sorgen und Mühe“, begann Jesus. Marta nickte. Wenigstens hatte Jesus es bemerkt, dass sie so viel für ihn tat. Aber Jesus sprach weiter: „Aber ich muss dir etwas sagen. Maria hat sich für das Richtige entschieden. Diese Zeit, die sie mit mir verbringt, die kann ihr niemand mehr wegnehmen.“
Jetzt schaute Maria wieder auf. Ja, sie hatte richtig gehört. Jesus hatte gesagt, dass es genau richtig war, was sie getan hatte. Jesus meinte nicht, dass man faul sein soll. Aber Jesus meinte, dass man immer, wenn man die Möglichkeit hat, Zeit mit ihm verbringen soll. Diese Zeit kann uns niemand mehr wegnehmen. Marta ging beschämt weg. In der Bibel steht nicht, was sie dann gesagt oder getan hat. Vielleicht dachte sie: „Jesus hat eigentlich recht. Jetzt ist er schon mal bei mir und ich habe überhaupt keine Zeit für Jesus.“ Vielleicht hat Marta danach nur noch schnell das Nötigste getan und sich dann auch zu Jesus gesetzt, um wirklich Zeit mit ihm zu verbringen.
Tu das auch. Verbringe Zeit mit Jesus. Denn diese Zeit ist besonders wertvoll.