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Maria besucht Elisabeth

(Marias Lobgesang, Magnificat)


Bibeltext: Lk 1,39-56

Lehre: Du kannst Gott und seinem Wort vertrauen.


Bibelvers: Sprüche 3,5 (Luther): Verlass dich auf den HERRN von ganzem Herzen, und verlass dich nicht auf deinen Verstand.


Maria konnte kaum schlafen. Immer wieder musste sie darüber nachdenken, was der Engel ihr gesagt hatte. Sie sollte ein Kind bekommen. Noch merkte sie nichts davon. Und noch dazu sollte das Kind ein König sein und gleichzeitig der Retter der Welt. Das alles war etwas viel für Maria. Was sollte sie nur tun? Stimmte das denn wirklich? Oder hatte sie sich alles nur eingebildet? Sie wollte Gott vertrauen, aber im Moment fiel es ihr schwer. Da fiel ihr wieder ein, was der Engel über Elisabeth, ihre Verwandte, gesagt hatte. Sie bekommt auch ein Kind, obwohl sie schon so alt ist. „Ich muss sofort zu Elisabeth“, dachte sich Maria. „Dann sehe ich ja, ob es stimmt und sie wirklich schwanger ist.“


Kurz darauf packte Maria alles für die Reise zusammen. Sie hatte Elisabeth lange nicht mehr gesehen. Jetzt freute sie sich darauf, sie wiederzutreffen. Sie musste in das Gebirge reisen, dort wohnten Elisabeth und ihr Mann Zacharias. Der Weg kam ihr endlos vor. Aber sie war auch froh, dass sie erst einmal allein war. Zu Hause hätte sie gar nicht gewusst, wie sie sich verhalten sollte. Hätte sie Josef, ihren Verlobten, davon erzählen sollen? Wie hätte er denn reagiert? Jetzt war sie ganz froh, dass sie hier allein auf dem Weg zu Elisabeth war und erst einmal in Ruhe nachdenken konnte.


Endlich kam sie in die Stadt, in der ihre Verwandten wohnten. Schon von Weitem sah sie das Haus. Und dort war auch Elisabeth, ihre Verwandte. Elisabeth hatte Maria schon gesehen und kam ihr entgegen. Maria schaute Elisabeth genau an. Sie hatte sich kaum verändert, seit sie sich das letzte Mal gesehen hatten. Doch! Es war etwas anders geworden. Maria sah es genau: Elisabeth hatte einen dicken Bauch, sie war schwanger. „Also stimmt es wirklich!“, dachte sich Maria. „Elisabeth ist schwanger. Also stimmt auch alles andere, was der Engel gesagt hatte.“ Maria war etwas erleichtert. Manchmal hatte sie gezweifelt, ob sie sich den Engel nur eingebildet hatte. Jetzt wusste sie, dass der Engel wirklich da gewesen war. Sie konnte Gott vertrauen, der den Engel zu ihr geschickt hatte. Denn alles, was Gott sagte, das stimmte.


Und noch etwas anderes wusste sie jetzt. Sie selbst sollte auch bald ein Kind bekommen. Alles würde so eintreffen, wie der Engel gesagt hatte. Maria bekam wieder etwas Angst. Wie sollte sie das schaffen? Sie war doch erst ein junges Mädchen. Was ist, wenn Josef ihr nicht glaubt? „Hallo Elisabeth“, begrüßte Maria ihre Verwandte.


Elisabeth freute sich, Maria zu sehen. Auch für Elisabeth war die letzte Zeit aufregend gewesen. Elisabeth und Zacharias erwarteten ihr erstes Kind. Sie hatten schon nicht mehr daran geglaubt, dass sie noch ein Kind bekommen würde. Aber jetzt hatte Gott dieses Wunder getan. Als Maria Elisabeth jetzt begrüßte, konnte Elisabeth spüren, wie das Kind in ihrem Bauch vor Freude hüpfte.


Erst konnte sie nicht verstehen, was das bedeutete. Aber dann erkannte sie es. In der Bibel steht, sie wurde vom Heiligen Geist erfüllt. Das heißt, dass der Heilige Geist in ihr war und er zeigte ihr, was Gott mit Maria vorhatte. Voller Freude begrüßte Elisabeth jetzt auch Maria.


Ich möchte euch einmal vorlesen, was Elisabeth sagte: (Lk 1,42-45 vorlesen (hier aus Hoffnung für alle)) „Dich hat Gott gesegnet, mehr als alle anderen Frauen, dich und dein Kind! Womit habe ich verdient, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt! Als ich deine Stimme hörte, hüpfte das Kind in mir vor Freude. Wie glücklich kannst du sein, weil du geglaubt hast! Was Gott dir angekündigt hat, wird geschehen.“


Maria war überrascht. Wusste Elisabeth von dem Engel, der ihr begegnet war? Woher? Aber eigentlich war es auch egal. Denn Maria war froh, dass sie jetzt mit Elisabeth über alles reden konnte. Und was hatte Elisabeth gesagt? „Was Gott dir angekündigt hat, wird geschehen.“ Ja, jetzt glaubte Maria auch daran, jetzt wusste sie, dass es stimmte. Sie wusste, dass Gott durch den Engel die Wahrheit gesagt hatte und dass sie Gott vertrauen konnte.


Du kannst Gott auch vertrauen. Du kannst Gottes Wort vertrauen. Denn wenn Gott etwas sagt, dann stimmt das auch. Er lügt nicht. Gott hat zum Beispiel gesagt, er wird dich nie verlassen. Und deshalb wird er das auch niemals tun. Du kannst Gott wirklich vertrauen. Maria tat das jetzt. Sie vertraute Gott und glaubte daran, dass es stimmt, was er gesagt hat.


Maria und Elisabeth redeten lange und erzählten sich alles. Maria begann, Gott zu loben. Sie dankte ihm, dass er ihr Retter ist und mit ihr etwas so Besonderes vorhatte. Sie wusste immer noch nicht, wie alles weitergehen würde. Aber sie vertraute Gott jetzt. Gott würde ihr helfen.


Maria und Elisabeth gingen ins Haus. Bald kam Zacharias. Er winkte Maria zu, er konnte nicht reden. Elisabeth erzählte Maria, dass vor einem halben Jahr der Engel Zacharias erschienen war. Er hatte ihm gesagt, dass sie ein Kind bekommen. Aber weil Zacharias nicht geglaubt hatte, sollte er stumm sein, bis das Kind geboren war. Und so war es dann auch. Maria staunte: „Alles, was Gott sagt, stimmt. Er sagt die Wahrheit. Ich kann ihm vertrauen!“


Maria blieb lange bei Elisabeth. Sie half Elisabeth und freute sich mit ihr auf die Geburt ihres Kindes. Als Maria 3 Monate bei ihren Verwandten war, war es endlich so weit. Elisabeth bekam einen kleinen Sohn, den sie Johannes nannte. Zacharias schrieb den Namen auf eine kleine Tafel, er konnte ja nicht reden. Und dann konnte er plötzlich wieder reden, genau so, wie der Engel gesagt hatte.


Kurz darauf kehrte Maria zurück nach Nazareth. Sie merkte schon das Kind, das in ihr wuchs. Bald musste sie mit Josef darüber reden. Sie wusste nicht, wie er reagieren würde. Aber den ganzen Rückweg dachte sie darüber nach, was alles geschehen war. Gott sagt die Wahrheit! Das hatte sie erlebt. Also würde er ihr auch helfen. Ihm konnte sie vertrauen. Und das tat sie auch.