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(Gleichnis von der verlorenen Drachme; Der verlorene Groschen)
Bibeltext: Lukas 15,8-10
Lehre: Du bist Gott wichtig.
Bibelvers: Lk 19,10 (Elb): Denn der Sohn des Menschen ist gekommen, zu suchen und zu retten, was verloren ist.
„Schaut doch, da ist Jesus.“ Einige Leute kamen zögernd auf Jesus zu. Ob sie Jesus wohl zuhören durften? Oder würde Jesus sie wegschicken? Sie waren sich nicht so sicher, denn viele Menschen mochten sie nicht. „Das sind Sünder“, sagten die anderen. Und sie hatten auch recht. Sünde ist alles, was wir tun, was Gott nicht gefällt. Und in dem Leben dieser Leute gab es viel, was nicht so war, wie es sein sollte. Deshalb wollten die anderen mit ihnen auch nichts zu tun haben. Und Jesus? Ob sie ihm wenigstens zuhören konnten, wenn er von Gott erzählte? Vorsichtig näherten sie sich Jesus. Als Jesus sie sah, zögerten sie einen Moment. Doch dann sahen sie, dass Jesus sie freundlich anschaute. Schnell kamen sie näher und hörten Jesus zu. Wie froh waren sie! Sie waren Jesus wichtig.
Jeder Mensch ist Gott wichtig. Nicht nur die Reichen, auch die Armen. Nicht nur die Supertollen, sondern auch die, die mal Fehler machen. Nicht nur die Großen, sondern auch die Kleinen. Auch du bist Gott wichtig. Auch die Sünder waren für Jesus wichtig und sie durften zu ihm kommen. Aber das gefiel den Pharisäern und den Schriftgelehrten gar nicht. Das waren die Leute, die die Bibel gut kannten und versuchten, immer alles richtigzumachen. Sie dachten, sie sind richtig gut. Sie hatten es verdient, zu Jesus zu kommen. Aber doch nicht diese Sünder. „Wie kann Jesus nur Zeit mit diesen Sündern verbringen?“, schimpften sie.
„Hört mir zu“, sagte Jesus plötzlich. „Ich möchte euch eine Geschichte erzählen.“ Alle wurden ruhig und lauschten. Jesus begann und erzählte von einer Frau. Die Frau hatte einen kleinen Schatz. Sie hatte Geld gespart und hatte jetzt 10 Silbermünzen. Natürlich verwahrte sie sie gut. Immer wieder schaute sie nach, ob alle Münzen da waren. Sie zählte: eins, zwei, drei, … neun, zehn. Ja, es waren alle da. Sie war beruhigt und legte ihren Schatz wieder zurück. Aber einmal, als sie ihre Silbermünzen zählte, erschrak sie. … sieben, acht, neun. Neun? Wo war denn die Nummer zehn? Hatte sie sich verzählte. Sie zählte noch einmal, aber es waren wieder nur neun. Eine Münze fehlte.
Was würdest du tun, wenn du 10 Euro hast, aber ein Euro verloren gegangen ist? Ich denke, du würdest danach suchen, oder? Aber du hast doch noch 9 andere. Wieso musst du dann den einen unbedingt suchen? Der ist doch nicht so wichtig, oder? Doch, auch der eine Euro ist wichtig. Weißt du, wie viele Menschen es auf der Erde gibt? Es gibt über 7 Milliarden Menschen. Also eine 7 mit neun Nullen dahinter. So viele Menschen gibt es. Denkst du, da bist du wichtig? Ja, du bist wichtig. Für Gott bist du unendlich wichtig. Genauso, wie die eine Silbermünze oder der eine Euro wichtig sind. Du bist für Gott wichtig, weil er dich gemacht hat. Er wollte, dass du lebst, er wollte, dass es dich gibt. Und deshalb bist du für ihn so wichtig.
Für die Frau war ihre eine Silbermünze wichtig, obwohl sie ja noch die 9 anderen hatte. Deshalb wollte sie die eine Münze finden. Sie suchte unter dem Tisch, unter dem Teppich. Sie zündete sich ein Licht an, damit sie besser sehen konnte. Damit leuchtete sie in die dunklen Ecken. Auch in die hintersten Ecken in den Schränken. Überall suchte sie. Dann nahm sie einen Besen und fegte den ganzen Boden, auch unter den Schränken. Irgendwo musste diese eine Münze doch sein.
Jesus unterbrach seine Erzählung und schaute seine Zuhörer an. Die Pharisäer hörten zu und auch die Sünder. Manche der Sünder schauten auf den Boden. Sie dachten an die verlorene Münze. Und sie dachten daran, dass sie eigentlich auch verloren waren. Ja, sie hatten schon gemerkt, dass sie für Gott wichtig waren. Denn Jesus nahm sie genauso an und sie durften zu ihm kommen. Aber ihr Leben passte eigentlich so gar nicht richtig zu Gott. Deshalb waren sie verloren. Sie waren Sünder. Sünde ist alles, was wir tun, was Gott nicht gefällt. Zu stehlen und zu lügen gehört dazu, aber auch ungehorsam zu sein oder schlecht über andere zu reden und zu denken. Das alles sind Sünden. Die Pharisäer dachten von sich: „Wir machen alles richtig.“ Dabei gibt es im Leben von jedem Menschen Dinge, die nicht in Ordnung sind. Jeder Mensch sündigt. Auch die Pharisäer waren eigentlich verloren, aber sie wollten das gar nicht wissen. Sie dachten, sie sind viel besser als die Sünder. Bist du eher wie die Pharisäer oder wie die Sünder? Gibt es Dinge in deinem Leben, die nicht richtig sind? Hast du schon mal Dinge getan, die Gott nicht gefallen? Zum Beispiel deinen Eltern nicht gehorcht oder jemand anderes beschimpft. Dann bist du wie die verlorene Münze, dann bist du verloren, weil du wegen der Sünde nicht bei Gott sein kannst. Gott tut nie etwas Falsches und Schlechtes. Deshalb passt Sünde nicht zu ihm. Die Sünder, die Jesus zuhörten, merkten, dass sie eigentlich nicht zu Gott passten. Aber trotzdem waren sie Gott anscheinend wichtig. Denn so wie die Frau nach ihrer Münze suchte, so sucht Gott nach Sündern. Du bist Gott wichtig. Gott sucht dich. Er möchte, dass du zu ihm gehörst. Er möchte dir deine Sünde vergeben. Du bist Gott wichtig. Deshalb kannst du zu Gott beten und sagen: „Vater im Himmel. Ich weiß, dass ich ein Sünder bin und deshalb verloren bin. Bitte vergib mir. Ich möchte ab jetzt mit dir leben. Danke, dass ich dir so wichtig bin.“ Gott sucht dich, so wie die Frau verzweifelt ihre Münze suchte.
Sie gab nicht auf und schaute noch einmal in jede Ecke des Hauses. Aber was war denn das? Dort hinten in der Ecke? Da glitzerte doch etwas. Ja, es war die verlorene Münze. Die Frau hob sie schnell auf und machte sie sauber. Endlich hatte sie sie wiedergefunden. Sie war so froh. Das musste sie unbedingt anderen erzählen. Schnell lief sie zu ihren Freundinnen. „Stellt euch vor“, erzählte sie, „ich hatte eine meiner 10 Münzen verloren. Ich dachte nicht, dass ich sie wiederfinden würde. Ich habe alles abgesucht. Aber dann habe ich sie endlich wieder gefunden. Ist das nicht wunderbar!“ Ihre Freundinnen freuten sich mit ihr. Sie wussten, dass jede einzelne Münze für die Frau so wichtig war.
Jesus schaute seine Zuhörer an. Erst die Pharisäer. Sie dachten, nur sie seien für Gott wichtig und nicht die anderen. Dann schaute Jesus die Menschen an, die wussten, dass sie auch Dinge falsch machten. Ich denke, Jesus lächelte ihnen zu. Sie waren verloren, aber er kam, um sie zu suchen. Dann sagte Jesus (Lukas 15,10 lesen): „So, sage ich euch, ist Freude vor den Engeln Gottes über einen Sünder, der Buße tut.“ Das heißt, du bist Gott wichtig. Und wenn du Dinge tust, die nicht in Ordnung sind, wenn du sündigst, dann kannst du Gott dafür um Vergebung bitten und ihn bitten, dich zu ändern, das heißt Buße tun. Darüber freuen sich die Engel Gottes im Himmel und auch Gott selbst.
Wenn du zu Gott kommst, dann gibt es ein großes Freudenfest im Himmel. So wie sich auch die Frau über ihre gefundene Münze gefreut hat.