zur Startseite: www.derKindergottesdienst.de

Die 10 Aussätzigen


Bibeltext: Lukas 17,11-19

Lehre: Sage Gott Danke!


Bibelvers: Eph 5,20a (EU): Sagt Gott, dem Vater, jederzeit Dank für alles!


Die 10 Männer waren ganz aufgeregt. Bisher sah für sie alles so hoffnungslos aus. Aber jetzt? Vielleicht gab es doch noch Hoffnung, vielleicht konnte doch noch alles werden wie früher. Früher hatten sie bei ihren Familien gelebt. Vielleicht waren einige verheiratet und hatten sogar Kinder. Alles war normal, sie hatten gearbeitet und Geld verdient. Sie trafen ihre Freunde und konnten Spaß haben. Es ging ihnen gut. Es war selbstverständlich für sie, dass sie gesund waren.


Uns geht es doch auch gut, oder? Wir haben heute so viel zu danken. Hast du genug zu essen? Hast du eine Familie? Hast du ein Zuhause? Dafür kannst du danken. Es gibt Kinder, die haben das alles nicht. All das hat dir Gott geschenkt. Dafür kannst du ihm danken. Die Männer wären jetzt sehr dankbar gewesen, wenn sie alles noch gehabt hätten. Aber das war nicht so. Es war plötzlich alles anders geworden.


Vielleicht fing es bei einem der Männer so an: Er saß mit seiner Frau und seinen Kindern beim Essen. „Papa, was hast du denn da am Arm?“, fragte ihn plötzlich sein Sohn. Der Mann schaute genauer hin. Er hatte die Stelle an seinem Arm noch gar nicht bemerkt. Aber jetzt sah er sie auch. Die Haut sah dort viel weißer aus und krank. „Zeig mal her!“, bat ihn seine Frau. Sie schaute sich seinen Arm an, dann flüsterte sie erschrocken: „Vielleicht ist es ja Aussatz!“ Nur der Priester konnte feststellen, ob etwas wirklich Aussatz war, oder vielleicht doch etwas anderes. So ging der Mann zum Priester. Der Priester schaute sich seine Haut genau an und nickte traurig: „Ja, es ist Aussatz.“


Aussatz war eine Hautkrankheit. Die Haut bekam weiße Flecken. Aber das schlimmste war, dass niemand, der Aussatz hatte, in der Stadt bleiben durfte. Die anderen Menschen hatten Angst, angesteckt zu werden. Deshalb musste der Mann sofort die Stadt verlassen. Draußen vor der Stadt waren Höhlen oder andere Orte, in denen die Aussätzigen lebten. Dorthin ging der Mann jetzt. Dort zu den anderen Aussätzigen. Er durfte nur noch mit ihnen zusammen sein. Und sobald gesunde Menschen ihnen zu nahe kamen, mussten sie laut „unrein“ rufen. Sie durften nicht mehr zu ihren Familien oder zu ihren Freunden. Sie durften nicht mehr nach Hause. Sie durften nicht mehr arbeiten und auch nicht mehr einkaufen.


Immer wieder kamen Verwandte und Freunde und brachten ihnen zu essen. Aber auch sie durften ihnen nicht zu nahe kommen. Sie stellten das Essen nur schnell ab und gingen dann wieder. Aber so konnten sie wenigstens überleben. Die Aussätzigen unterhielten sich oft über ihre Lage. „Ich würde so gern zu meiner Familie zurück“, klagte einer. „Ja, ich auch, ich habe meine Kinder und meine Frau schon so lange nicht gesehen.“ „Aber wir können ja nichts machen. Wir müssen hier bleiben und es gibt keine Hoffnung auf Heilung.“ So jammerten sie. Sie waren traurig. Es gab keine Rettung für sie.


Das dachten sie auf jeden Fall. Genauso wie heute viele Menschen denken: „Es gibt für mich keine Rettung, keiner kann mir helfen.“ Aber das stimmt nicht. Einer kann immer helfen und das ist Jesus. Jesus ist allmächtig und er kann dir helfen, egal, was dein Problem ist. Und auch dafür können wir danken. Wenn es dir mal nicht gut geht, dann danke Jesus dafür, dass er dir helfen will. Danke ihm dafür, dass er dich liebt. Denn das ist viel wichtiger als alles anderes. Es gibt immer Grund zu danken, auch wenn es dir mal nicht so gut geht.


Bisher hatten die Aussätzigen nur wenig von Jesus gehört. Ab und zu hatte jemand etwas aufgeschnappt. „Jesus kann heilen“ zum Beispiel. „Was ist, wenn das stimmt? Dann gibt es vielleicht doch jemanden, der uns retten kann“, überlegten sie miteinander. Als dann einige Tage später jemand erzählte, dass Jesus dort im Dorf war, da waren sie noch aufgeregter. „Wir müssen unbedingt zu ihm!“, riefen sie.


So machten sich die 10 Aussätzigen auf den Weg. Sie waren lange nicht mehr im Dorf gewesen, denn eigentlich durften sie gar nicht hierhin. Aber sie wollten unbedingt zu Jesus. Bald fanden sie Jesus. Sie blieben in einiger Entfernung stehen. Sie wussten ja, sie durften nicht zu nahe an gesunde Menschen ran gehen. „Jesus!“, riefen sie, „Jesus, bitte hilf uns!“ Sie warteten gespannt. Würde Jesus ihnen helfen?


Jesus blieb stehen und sah sie an. „Geht zu den Priestern!“, sagte er, „sie sollen euch anschauen.“ Zu den Priestern durften die Aussätzigen eigentlich nur gehen, wenn sie wieder gesund waren. Der Priester musste dann ihre Heilung bestätigen und dann galten sie erst als gesund. Danach durften sie erst wieder in die Stadt zu den anderen. Warum sollten sie denn jetzt zum Priester gehen? Aber sie vertrauten Jesus. Sie hatten schon so viel von Jesus gehört und wussten, dass Jesus heilen kann. Deshalb machten sie sich auf den Weg zum Priester. Etwas Angst hatten sie aber doch. Was würde geschehen? Würde der Priester sie wieder aus der Stadt jagen, will sie immer noch Aussatz hatten?


So gingen sie los. Auf dem Weg blieb einer plötzlich stehen. „Schaut euch das mal an!“, rief er. „Meine Arme, meine Beine, meine Hände! Es ist alles wieder gesund. Ich kann sie wieder normal bewegen und die Haut sieht wieder aus wie vor der Krankheit.“ Die anderen schauten ihn verwundert an. Sofort begann jeder, seine eigenen aussätzigen Stellen zu kontrollieren. Aber jeder fand das Gleiche. Sie waren gesund. Jesus hatte sie geheilt.


Sie jubelten und freuten sich. „Ich muss sofort zu meinen Kindern!“, rief einer. „Endlich darf ich wieder nach Hause. Ich werde erst einmal ein großes Fest feiern für alle meine Freunde“, rief ein anderer. Einer der 10 blieb stehen und war etwas ernster. „Jesus hat uns gesund gemacht. Ohne ihn wären wir immer noch aussätzig und dürften nicht zu unseren Familien. Ich möchte zuerst Jesus Danke sagen!“ Das war doch selbstverständlich, dass sie Danke sagten, oder? Jesus hatte so viel für sie getan. Aber die anderen wollten schnell zu ihren Familien. Sie wollten das neue Leben genießen, das sie jetzt hatten. „Geh du ruhig zu Jesus“, sagten sie, „wir gehen nach Hause und feiern.“


So kehrte er allein um und machte sich wieder auf den Weg zu Jesus. Dabei lobte er Gott mit lauter Stimme, sodass alle es hören konnten. Als er Jesus fand, fiel er vor Jesus nieder. „Danke! Danke, Jesus, dass du mich gesund gemacht hast.“


Jesus freute sich über den Dank. Aber trotzdem war er etwas traurig. „Wo sind denn die anderen 9?“, fragte er seine Jünger, „Habe ich nicht 10 Männer gesund gemacht? Dieser Mann hier ist der Einzige, der Gott die Ehre gegeben hat und zurückgekommen ist. Und er ist noch nicht einmal ein Jude, sondern ein Samariter. Was ist mit den anderen?“


Die anderen waren genauso gesund geworden. Sie waren genauso froh wie der Samariter. Aber sie dachten nur an sich und daran, was sie jetzt alles wieder machen konnten. Sie dachten nicht daran, Jesus Danke zu sagen. Jesus wandte sich zu dem Samariter: „Steh auf und geh weiter. Dein Glaube hat dir geholfen.“ Der Samariter stand auf. Er war gesund geworden. Er wollte nie vergessen, wer ihn gesund gemacht hatte. Immer wollte er Jesus dankbar bleiben dafür.


Jesus hat schon so viel für dich getan. Hast du ihm dafür Danke gesagt? Überlege dir doch mal jeden Abend im Bett etwas, für das du dankbar sein kannst. Und dann sage Gott Danke dafür.