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Bibeltext: Lk 10,25-37
Lehre: Liebe Gott und deinen Nächsten wie dich selbst.
Bibelvers: Lk 10,27 (Elb): Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft und mit deinem ganzen Verstand und deinen Nächsten wie dich selbst.
„Boa, ist der blöd. Was ist das denn für einer? Der kann ja gar nichts und mit dem will ich auch nichts zu tun haben.“ Kennst du solche Gedanken? Da ist jemand, den du überhaupt nicht leiden kannst. Und es ist ja auch wirklich unmöglich, diese Person gern zu haben. Weißt du, was Gottes Wort zu uns sagt? Da stehen ja viele Gebote drin. Aber weißt du, welches das wichtigste Gebot ist? Es sind eigentlich zwei Dinge.
Mt 22,37 Er aber sprach zu ihm: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Verstand.« 39 Das zweite aber ist ihm gleich: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.«
In der Bibel wird uns von einem Mann berichtet, der zu Jesus kam. Er hatte viele Fragen. Vor allem wollte er wissen, was Gott von den Menschen will. Das ist doch ganz einfach, sagte Jesus, was steht denn in Gottes Wort? Die Menschen zurzeit Jesu hatten noch nicht die ganze Bibel wie wir, aber das Alte Testament hatten sie schon. Das heißt, sie konnten auch darin lesen, was Gott will.
Der Mann, der Jesus gefragt hatte, kannte die Bibel: Da steht: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft und mit deinem ganzen Verstand und deinen Nächsten wie dich selbst.“ Ja, das steht da. Als Erstes einmal sollen wir Gott lieben. Er soll uns der wichtigste in unserem Leben sein. Nichts anderes darf uns wichtiger sein als Gott. Und wenn uns Gott wirklich wichtig ist, dann muss sich das aber auch in unserem Leben zeigen, dann müssen wir den Nächsten lieben.
„Ja, das stimmt, was du gesagt hast“, antwortete Jesus. „Du hast recht, dies sind die wichtigsten Gebote. Du kennst sie, dann handle auch danach!“ „Aber, wer ist denn überhaupt mein Nächster? Wen muss ich denn alles lieben?“, wollte der Mann wissen. Vielleicht hat er sich gedacht: „Muss ich wirklich jeden lieben und zu jedem freundlich sein? Das kann Jesus nicht von mir verlangen. Manche Leute sind so blöd oder andere so gemein, dass ich nicht freundlich zu ihnen sein kann.“ Um diesem Mann zu antworten, begann Jesus, ihm eine Geschichte zu erzählen:
Ein Mann war gerade unterwegs. Er wollte von Jerusalem nach Jericho gehen. Eine weite Strecke, die auch manchmal gefährlich war. Aber trotzdem musste er dort lang. Es waren nicht viele Leute unterwegs, nur hin und wieder traf man mal jemanden. So war auch keiner da, der ihm helfen konnte, als sich ihm plötzlich Räuber in den Weg stellten. Er konnte nicht mehr weglaufen, sie waren zu schnell und zu viele. Sie raubten ihn alles, was er hatte. Sogar seine Kleider nahmen sie mit und ließen ihn dort halbnackt und verwundet liegen.
Ich weiß nicht, ob der Mann vielleicht bewusstlos war und gar nichts mehr mitbekommen hat. Vielleicht hat er aber auch noch alles mitbekommen. Aber er konnte sich nicht bewegen, so weh tat ihm alles. So blieb er dort liegen. Dort in der Sonne. Vielleicht war es heiß und die Sonne brannte ihm ins Gesicht. Er war zu schwach, um sich in den Schatten zu legen. Wenn doch nur jemand den Weg entlang kommen würde, um ihm zu helfen. Der Mann wartete auf Hilfe. Endlich sah er von weitem einen Mann näher kommen. Der würde ihm bestimmt helfen. Als der Mann näher kam, konnte er an der Kleidung sehen, dass es ein Priester war. Jemand, der Gott kannte. Der würde ihm helfen. Was tat der Priester wohl? (Antworten abwarten) Nein, er half nicht. Er ging schnell auf die andere Seite der Straße und ging vorüber. Was steht in Gottes Wort? „Du sollst Gott, den Herrn, lieben... und deinen Nächsten wie dich selbst.“ Liebte dieser Priester Gott? Wenn er Gott lieben würde, dann hätte er dem Mann geholfen.
Aber es waren ja zum Glück noch andere Menschen unterwegs. Kurze Zeit später näherte sich ein anderer Wanderer dem Verletzten. Es war ein Levit. Das waren damals die Leute, die im Tempel mitarbeiteten. Half er? Nein, auch er sah den Verletzten und ging schnell vorüber. Warum hat er nicht geholfen? Was denkt ihr? (mit den Kindern besprechen: Angst vor Räubern, war ihm unwichtig, hatte es eilig, wollte sich nicht schmutzig machen, hatte keine Lust). Wenn du jemanden siehst, der geärgert wird, oder wenn du sauer auf jemanden bist, was sollst du dann tun? (Antworten abwarten: Vergeben, Lieben, helfen). Was meinst du, was denkt Gott über dich, wenn du deinen Mitmenschen nicht liebst? Er ist traurig darüber. Aber weißt du was, Gott liebt dich trotzdem. Und Gott will dir vergeben. Du kannst zu Gott gehen und ihn bitten, dass er dir vergibt, wo du schlecht zu anderen warst. Und dann bitte Gott, dass er dir ein neues Leben gibt. Sag ihn, dass du ab jetzt mit ihm leben und ihn lieben willst. Und bitte ihn, dass er dir hilft, auch die anderen Menschen zu lieben.
Der Verletzte lag immer noch dort. Keiner hatte ihm geholfen. Aber dann kam noch jemand anderes vorbei. Würde der auch vorübergehen wie der Priester und der Levit? Der Mann kam näher. Es war ein Ausländer. Auch noch einer von den Samaritern. Die Juden und die Samariter konnten sich nicht leiden. Von diesem Menschen konnte der Verletzte also keine Hilfe erwarten. Von diesem Samariter, den keiner leiden konnte. Was machte der überhaupt hier auf dem Weg? Der soll doch in sein Land gehen. Als der Samariter näher kam, sah er den Verletzten. Schnell lief er zu ihm hin. Er sah, dass es ein Jude war, aber er sah auch, dass er Hilfe brauchte. Also hielt er an und er hatte Mitleid. Vorsichtig hob er ihn auf. Er versorgte seine Wunden, tat Salbe darauf und verband sie. Dann hob er den Verletzten hoch und setzte ihn auf seinen eigenen Esel. So lief er neben dem Esel her, bis sie zu einem Gasthaus kamen. Der Samariter besorgte ihm ein Bett, wo er sich ausruhen und erholen konnte. Am nächsten Morgen musste der Samariter weiter, aber der Verletzte konnte noch nicht aufstehen. So ging der Samariter also zu dem Wirt. „Ich gebe dir Geld. Das ist dafür, dass du den Kranken hier wohnen lässt und dich um ihn kümmerst. Sorge für ihn und pflege ihn gesund. Wenn du noch mehr Geld brauchen solltest, dann zahle ich es dir später, wenn ich zurückkomme.“
Jesus schaute die Menschen um sich herum an. Alle hatten gut zugehört. Sie waren erstaunt über den Ausländer, der geholfen hat. Dann schaute Jesus den Mann an, der ihn gefragt hatte, wer denn sein Nächster ist. „Was meinst du?“, fragte Jesus, „Welcher der drei Leute hat sich so verhalten, wie es richtig war?“
Keine Frage, der, der geholfen hat. Das konnte jeder beantworten. Das war der, von dem die Juden es am wenigsten erwartet hatten, dem sie selbst wahrscheinlich nicht geholfen hätten. Aber der hatte sich richtig verhalten, nicht die, die immer nur erzählten, dass sie Gott liebten. Wer Gott wirklich liebt, der liebt auch seinen Nächsten. Die Geschichte hatten sie verstanden. Aber Jesus sagte noch mehr. „Geh hin und verhalte dich genauso wie dieser Samariter“, sagte Jesus. Genau so sollen wir uns verhalten. Gott will nicht, dass es Streit zwischen uns gibt. Sondern er will, dass wir jeden anderen lieben. Auch die Menschen, die vielleicht etwas schwierig sind, die manchmal ein wenig komisch sind. Wenn du Gott liebst, dann höre auf das, was er sagt. Dann gehorche ihm.