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Gleichnis von den bösen Weingärtnern

(Gleichnis der bösen Weingärtner)


Bibeltext: Matthäus 21,33-46; Markus 12,1-12; Lukas 20,9-19

Lehre: Lass Gott in dein Leben.


Bibelvers: Joh 1,12 (Luth): Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, denen, die an seinen Namen glauben.


Hörst du gern Geschichten? Ich ja. Und die Menschen, die im Tempel waren, auch. Sie wollten die Geschichte hören, die Jesus erzählte. „Hört meine Geschichte“, sagte Jesus. Die Menschen wurden ruhig und hörten gespannt zu.


„Es war einmal ein Mann, der einen Weinberg anpflanzte“, begann Jesus. Kennst du Weinberge? Das sind die Felder, auf denen Wein angebaut wird. Und so einen Weinberg wollte dieser Mann anpflanzen. Das war aber viel Arbeit. Zuerst einmal musste er einen Zaun um den Weinberg herum bauen. So war der Weinberg geschützt. Wilde Tiere konnten nicht einfach in den Weinberg laufen und alles kaputt machen. Aber der Mann tat noch mehr. Er baute einen Turm in seinen Weinberg. Von dort aus konnte man den ganzen Weinberg beobachten. Er konnte von dort also sehen, ob alles in Ordnung war und natürlich konnte er dort auch gut Pause machen. Aber damit war die Arbeit immer noch nicht fertig. Er grub noch eine Kelter. Das ist eine Grube, in der die Weintrauben mit den Füßen zertreten werden. Der Saft von den Trauben konnte dann aufgefangen werden. Der Mann ging durch seinen Weinberg und schaute sich alles an. Er war zufrieden. Alles war sehr schön und ordentlich geworden.


Weil der Mann aber selbst keine Zeit dafür hatte, sich um den Weinberg zu kümmern, suchte er sich Weingärtner aus, denen er den Weinberg verpachtete. Verpachten ist so ähnlich wie vermieten. Die Weingärtner durften in dem Weinberg Weintrauben anbauen. Aber dafür mussten sie dem Mann einen Teil von den Früchten als Bezahlung abgeben. Der Besitzer wusste nun, dass sein Weinberg in guten Händen war. Er konnte in Ruhe in eine andere Stadt gehen, weit weg von dem Weinberg. Die Weingärtner nutzten den Weinberg. Sie pflanzten die Weinreben, sie versorgten sie. Und schließlich ernteten sie die Weintrauben.


Der Besitzer des Weinbergs dachte sich irgendwann: „Jetzt sind doch die Weintrauben reif. Jetzt kann ich meinen Knecht zu den Weingärtnern schicken, damit sie meinen Anteil an den Früchten holen.“ Das tat er auch. Er schickte einen Knecht los. Der kam zu den Weingärtnern und redete freundlich mit ihnen. „Ich möchte den Anteil an der Ernte holen, der dem Besitzer gehört“, sagte er. Die Weingärtner schauten ihn aber nur böse an. „Was willst du hier? Verschwinde!“, schimpften sie. „Wir geben nichts von unserer Ernte ab.“ Als der Knecht aber weiter nachfragte, fingen sie an, ihn zu schlagen, bis er schließlich umkehrte und mit leeren Händen zu seinem Herrn, dem Besitzer, zurückkam.


Die Menschen im Tempel hörten immer noch gut zu, was Jesus erzählte. Jetzt wurden sie etwas sauer. Was waren denn das für Weingärtner. Allen war klar, dass sie die Miete, also die Früchte bezahlen müssen. Stell dir vor, du hast mit deiner Familie eine Wohnung gemietet und dann sagst du einfach: „Ich bezahle die Miete nicht.“ Das geht nicht. Aber Jesus erzählte seine Geschichten ja auch, um den Menschen etwas von Gott zu erklären. Gott ist wie dieser Weingärtner. Gott hat unsere Erde wunderschön gemacht, oder? Er hat all die Pflanzen und Tiere gemacht und uns Menschen. Gott hat sich wirklich Mühe damit gegeben, so wie dieser Besitzer des Weinbergs. Wir Menschen dürfen auf Gottes Erde leben. Aber trotzdem sind wir Menschen manchmal so, wie die Weingärtner. Wir wollen Gott nicht dafür danken. Wir tun so, als ob alles nur uns gehört und es Gott gar nicht gibt. Wir wollen Gott gar nicht in unserem Leben haben. Aber eigentlich gehört alles Gott. Auch dein Leben. Gott hat es gemacht. Gott hat dich gemacht. Deshalb lass Gott in dein Leben. Es gehört doch ihm.


Jesus erzählte die Geschichte noch weiter. Denn der Besitzer des Weinbergs gab nicht auf. Als der erste Knecht mit leeren Händen wieder zurückkam, schickte er einen zweiten Knecht los. Die Weingärtner sollten eine zweite Chance bekommen, die Früchte zu bezahlen. Aber der zweite Knecht kam gar nicht zurück. Statt dass die Weingärtner bezahlten, töteten sie den zweiten Knecht. Aber der Besitzer war geduldig. Er schickte sogar noch mehr Knecht los. „Vielleicht war es alles ein Missverständnis, vielleicht verstehen sie jetzt, dass sie mir die Früchte bezahlen müssen“, dachte er sich. Aber keiner der Knechte kam mit den Trauben zurück. Stattdessen schlugen die Weingärtner die Knechte oder sie töteten sie sogar. „Ich möchte ihnen noch eine Chance geben“, dachte sich der Besitzer.


So ist Gott. Er gibt dir immer wieder eine Chance, ihn in dein Leben zu lassen. Und das ist das Beste, was dir je passieren kann. Denn Gott liebt dich und Gott möchte dir in deinem Leben helfen. Gott weiß am allerbesten, wie es dir geht und was du brauchst. Denn er hat dich ja gemacht. Wenn du Gott in deinem Leben hast, dann bist du nicht allein. Lass ihn in dein Leben. Verpass nicht die Chancen, die Gott dir gibt.


Der Besitzer wollte den Weingärtnern noch eine Chance geben. „Dieses Mal schicke ich meinen Sohn“, dachte er sich. „Vor ihm werden sie Respekt haben. Auf ihn werden sie hören, denn er ist ja mein Sohn.“ Also schickte er seinen eigenen Sohn zu den Weingärtnern. Die Weingärtner sahen ihn schon von Weitem. „Das ist der Sohn des Besitzers“, flüsterten sie sich zu. „Was tun wir denn jetzt?“ „Ich hab's“, sagte einer von ihnen. „Er ist doch der Erbe. Aber wenn er tot ist, dann kann er den Weinberg nicht erben. Dann wird er uns gehören.“ Als der Sohn des Besitzers bei ihnen angekommen war, stießen sie ihn aus dem Weinberg hinaus und töteten ihn.


Als Jesus so weit erzählt hatte, schaute er die Leute um sich herum an. Sie konnten gut mit dem Besitzer mitfühlen. „Was denkt ihr, was der Besitzer des Weinberges tun wird?“, fragte Jesus. Seine Zuhörer wussten sofort eine Antwort: „Natürlich wird er ihnen den Weinberg wegnehmen. Er wird andere Weingärtner suchen, die ihn rechtzeitig bezahlen, und er wird ihnen seinen Weinberg geben.“ „Genau“, sagte Jesus. Aber dann sagte er noch etwas: „Das Reich Gottes wird von euch genommen und einem Volk gegeben werden, das seine Früchte bringt.“ Jetzt wurden die Menschen etwas nachdenklicher. Was meinte Jesus denn damit? Jesus sprach von Gott. Das Volk Israel ist Gottes Volk. Und Gott hat immer wieder Propheten zu ihnen geschickt, so wie der Besitzer des Weinbergs die Knechte geschickt hat. Aber was haben sie mit den Propheten getan? Einige wurden geschlagen, andere umgebracht, so wie die Knechte des Weinbergbesitzers. Der Besitzer schickte zum Schluss seinen Sohn. So schickte Gott seinen Sohn. Ihr wisst, was mit Jesus geschehen ist. Er wurde gekreuzigt, weil die Menschen ihn nicht in ihr Leben lassen wollten. Seitdem ist Gott nicht mehr nur zu den Israeliten gekommen, sondern zu jedem Menschen, egal aus welchem Volk. Jeder kann Gott in sein Leben lassen. Aber viele lehnen Gott immer noch ab. Trotzdem gibt Gott immer wieder neue Chancen. Doch irgendwann ist es zu spät, wie für die Weingärtner.


Nachdenklich schauten die Menschen auf Jesus. Aber es gab auch welche, die nicht nur nachdenklich waren, sondern wütend. Es waren die Pharisäer. Denn sie verstanden genau, dass Jesus sie mit den Weingärtnern in der Geschichte meinte. Eigentlich hätten sie die Chance nutzen können und Gott in ihr Leben lassen können. Aber sie hatten andere Gedanken: „Jesus muss weg.“ gern hätten sie ihn schon hier im Tempel gefangen genommen, aber viele Menschen waren dort, die Jesus gern zuhörte.


Die Weingärtner und die Pharisäer haben ihre Chance nicht ergriffen. Aber du kannst es tun. Lass Gott in dein Leben. Er liebt dich und hat einen guten Weg für dich.