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Die Verurteilung Jesu – Wer ist schuld am Tod?


Bibeltext: Mt 26,57-68; 27,11-26; Mk 14,53-65; 15,1-15; Lk 22,63-23,25; Joh 18,28-19,16

Lehre: Jesus gab sein Leben von sich aus, weil es Gottes Plan war.


Bibelvers: Joh 10,11 (Luth): Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe.


(Material: Kreuz aus mehreren Puzzleteilen. Auf jedem Puzzleteil steht der Name eines „Schuldigen“, diese werden nach und nach an die Tafel geheftet (Flanell oder mit Tesafilm))


„Anna ist schuld!“ – „Gar nicht wahr, Timo war es, Timo ist schuld!“ Kennt ihr das? Ich glaube, das kennt jeder. Auf einmal ist ein Teller kaputt. Und keiner war schuld. Aber ein Teller geht ja nicht von allein kaputt, irgendjemand muss daran schuld sein.


Jesus stand vor Gericht und wurde verurteilt. Aber wer war daran schuld? Wir wollen einmal schauen, was da genau passiert ist. Vielleicht finden wir ja den oder die Schuldigen.


Das letzte Mal haben wir gehört, wie Jesus verraten wurde. Er war mit seinen Freunden im Garten gewesen und hatte gebetet. Und plötzlich kamen Leute von den Schriftgelehrten und den Führern des Volkes mit Waffen. Und bei ihnen war Judas. Judas, einer der 12 Jünger Jesu, einer der Freunde Jesu. Er verriet den Feinden von Jesus, wo sie Jesus finden und festnehmen konnten. Hier haben wir schon unseren ersten Schuldigen, oder? (Puzzleteil Judas anlegen). Judas hatte Jesus verraten. Und so konnten seine Feinde ihn festnehmen und verurteilen.


Jesus wurde zu Kaiphas geführt. Kaiphas war Hohepriester, das heißt, er war der Chef des Tempels. Die Schriftgelehrten waren bei ihm. Der Hohepriester, einige Schriftgelehrte und noch ein paar andere Leute waren zusammen der Hohe Rat. Der Hohe Rat war wie ein Gericht, er konnte Menschen verurteilen. Und vor diesen Leuten stand jetzt Jesus. Jesus wurde vor dem Hohen Rat angeklagt.


„Er will den Tempel abreißen und einen neuen dorthin bauen!“, sagte jemand. Aber so hatte Jesus das nicht gesagt. „Er verbietet, dem Kaiser Steuern zu zahlen.“ erklärte ein anderer Zeuge. Aber auch das stimmte nicht so. Viele falsche Zeugen kamen und sagten gegen Jesus aus. Sie beschuldigten Jesus, aber das, was sie sagten, war falsch. Und sie widersprachen sich sogar, sodass der Hohe Rat mit ihren Aussagen Jesus nicht verurteilen konnte. Jesus antwortete nichts. Wieder kam ein Zeuge und beschuldigte Jesus. Aber Jesus schwieg. Kaiphas, der Hohepriester, wollte Jesus selbst hören. „Warum verteidigst du dich nicht?“, fragte er Jesus, „du hörst doch, was die Leute hier sagen.“ Jesus brauchte sich nicht zu verteidigen. Er wusste, ihm kann nichts passieren. Gott hatte einen Plan für ihn, das wusste er. Und der galt, egal, wie das Urteil über ihn ausfallen würde. Jesus schwieg.


Obwohl viele falsche Zeugen gegen Jesus aussagten, konnte der Hohe Rat nichts finden, um Jesus zu verurteilen. Schließlich fragte der Hohepriester Kaiphas Jesus: „Bist du nun der Christus, bist du Gottes Sohn?“ Alles war still, jeder wollte hören, was Jesus dazu sagen würde. Das war genau der Grund, warum sie Jesus ablehnten. Weil er von sich behauptete, Gottes Sohn zu sein. „Ja, du sagst es, ich bin es.“ hörten sie Jesus. Jesus sagte die Wahrheit, aber das wollte keiner hören.


Der Hohepriester wurde wütend. Er sprang auf und zerriss seine Kleidung. Das taten die Leute damals, wenn sie über etwas entsetzt waren. „Seht ihr? Wir brauchen keine weiteren Zeugen. Wir haben es aus seinem eigenen Mund gehört. Er hat Gott gelästert.“ So rief Kaiphas, der Hohepriester. „Was ist euer Urteil?“ – „Schuldig! Er muss sterben!“ antwortete der Hohe Rat. Sie hatten entschieden, Jesus muss sterben. Hier haben wir also wieder die Schuldigen, oder? (Puzzleteil Hohe Rat anlegen).


Jesus wurde geschlagen und angespuckt. Aber der Hohe Rat hatte ein Problem. Die Römer regierten in Israel. Der Hohe Rat konnte zwar Menschen verurteilen, aber er durfte niemanden zum Tode verurteilen, das konnten nur die Römer. Also brachten sie Jesus zu Pilatus. Pilatus war der Statthalter dort, er hatte die Macht, jemanden zu verurteilen oder freizusprechen.


„Pilatus, dieser hier ist ein Verbrecher, er behauptet, Christus zu sein, er verbietet, dem Kaiser Steuern zu zahlen.“ Sie klagten Jesus an und hofften, dass Pilatus ihnen erlaubte, Jesus zu töten. Aber Pilatus wollte sich selbst ein Bild von Jesus machen. Er hatte wohl schon viel von ihm gehört. War er wirklich schuldig? Pilatus wunderte sich, dass Jesus nichts gegen all die Vorwürfe sagte. Jesus schwieg und verteidigte sich nicht. Das war bei den Verbrechern meistens anders. Sie versuchten immer wieder zu erklären, warum sie unschuldig waren. Jesus wusste, dass er unschuldig war und auch, dass Gott einen Plan für ihn hatte.


„Bist du nun der König der Juden?“, fragte Pilatus schließlich. „Du sagst es!“, antwortete Jesus. Pilatus schaute die Schriftgelehrten an. „Ich sehe nicht, dass er schuldig ist.“ „Er muss sterben“, riefen die Schriftgelehrten, „er hetzt das Volk auf, das hat er schon in seiner Heimat in Galiläa getan und jetzt auch hier.“ „Jesus kommt aus Galiläa?“, fragte Pilatus. Das war die Gegend in Israel, in der Jesus aufgewachsen war. „Dann ist doch Herodes für ihn zuständig. Herodes ist auch gerade in Jerusalem. Herodes soll entscheiden, ob er schuldig ist.“


Also wurde Jesus zu Herodes gebracht. Dort klagten die Schriftgelehrten Jesus wieder an und hofften, dass Herodes Jesus verurteilt. Herodes freute sich. Er hatte schon viel von Jesus gehört. Endlich hatte er die Möglichkeit, ihn selbst zu sehen. Vielleicht würde er sogar ein Wunder sehen. Das würde Jesus bestimmt tun, um zu beweisen, dass er unschuldig war. Aber Herodes wurde enttäuscht. Jesus schwieg. Das soll der König der Juden sein, wunderte sich Herodes? Er lachte Jesus aus. Er legte ihm einen Mantel um, so wie einem König, und die Soldaten von Herodes spuckten ihn an und schlugen ihn. Herodes hätte Jesus frei lassen können. Aber das tat er nicht. Er ließ ihn wieder zu Pilatus zurückschicken. Wenn Herodes anders entschieden hätte, dann wäre Jesus nicht verurteilt worden. Also ist auch Herodes schuldig (Puzzleteil Herodes anlegen).


Jetzt stand Jesus also wieder vor Pilatus. Pilatus musste entscheiden. Er konnte Jesus frei lassen oder verurteilen. War Jesus schuldig? „Ich finde keine Schuld an ihm“, sagte er immer wieder. Aber die Schriftgelehrten ließen nicht locker: „Jesus muss sterben!“ „Was haltet ihr davon: Ich lasse ihn auspeitschen, dann hat Jesus genug Strafe.“ Aber das war den Schriftgelehrten nicht genug.


Da hatte Pilatus eine Idee. Es waren viele Menschen gekommen, die wissen wollten, was mit Jesus ist. Jetzt wandte er sich an sie: „Ich lasse doch jedes Jahr zum Passahfest einen Gefangenen frei! Wollte ihr, dass ich Jesus frei lasse?“ Das Volk hätte sagen können: „Ja, lass Jesus frei!“, dann wäre Jesus frei gewesen. Aber die Schriftgelehrten hatten immer wieder gesagt, Jesus müsse sterben. Und so rief jetzt auch das Volk: „Nein, nicht Jesus, du sollst Barabbas freilassen.“ Barabbas war ein Mörder, der im Gefängnis war. – „Was soll ich denn mit Jesus tun?“ – „Kreuzige ihn! Kreuzige ihn!“, rief das Volk immer wieder. (Puzzleteil Volk anlegen).


Pilatus wollte Jesus eigentlich frei lassen. Er war überzeugt, dass Jesus unschuldig war. Noch einmal wandte er sich an Jesus: „Jesus, verteidige dich doch. Rede mit mir. Ich habe doch die Macht, dich freizulassen oder dich kreuzigen zu lassen.“ – „Ja, du hast die Macht“, antwortete Jesus, „aber nur, weil du sie von Gott bekommen hast.“ (Johannes 19,11 lesen) Jesus wusste, er könnte tausende Engel holen, die ihn befreien, und Pilatus könnte nichts gegen ihn ausrichten, wenn er wollte. Aber Gott hatte ja einen Plan mit ihm.


Pilatus sprach noch einmal mit den Schriftgelehrten und mit dem Volk: „Ich denke, er ist unschuldig.“ Aber das Volk hörte nicht auf ihn. „Kreuzige ihn, kreuzige ihn!“, riefen sie immer wieder. Pilatus war feige. Er hatte Angst vor dem Volk und Angst davor, dass es Unruhen geben könnte und er Ärger mit dem Kaiser bekam. So stimmte er schließlich zu. Er nahm eine Schüssel mit Wasser und wusch sich darin die Hände. „Das mache ich, um zu zeigen, dass ich nicht schuld daran bin, dass Jesus gekreuzigt wird! Ich denke nämlich immer noch, er ist unschuldig“, sagte er. Aber war Pilatus nicht schuld daran? Er hätte Jesus frei lassen können, aber er war feige. Er ließ jemanden verurteilen, von dem er wusste, er war unschuldig. Damit machte Pilatus sich selbst schuldig. (Puzzleteil Pilatus anlegen).


„Also soll Jesus gekreuzigt werden!“, erklärte er. Jetzt war es entschieden. Jesus war verurteilt und wurde abgeführt. Wir haben viele gefunden, die daran schuld waren. Judas, der Hohe Rat, Herodes, das Volk und Pilatus. Aber wir haben noch jemanden vergessen. Ihr wisst doch, warum Jesus sterben musste, oder? Genau, für unsere Schuld. Er starb, weil wir Sünder sind. Gott müsste uns eigentlich dafür bestrafen. Aber Jesus hat die Strafe für uns auf sich genommen und deshalb musste er sterben. (Puzzleteil wir anlegen). Also, eigentlich sind wir doch auch schuld daran, oder? Jesus ist für dich und mich gestorben, damit du Vergebung für deine Schuld haben kannst.


Jetzt möchte ich euch noch einen ganz wichtigen Vers vorlesen: (Johannes 10,17-18) „Darum liebt mich mein Vater, weil ich mein Leben lasse, dass ich’s wieder nehme. Niemand nimmt es von mir, sondern ich selbst lasse es. Ich habe Macht, es zu lassen, und Macht, es wieder zu nehmen.“ Wer ist schuld daran, dass Jesus zum Tode verurteilt wurde? All diese Leute waren daran beteiligt. Aber Jesus ist nicht gestorben, weil sie es entschieden haben. Jesus ist gestorben, weil er selbst sein Leben für uns gegeben hat. Er hat es freiwillig entschieden, weil er wusste, das ist Gottes Plan, damit wir Vergebung für unsere Schuld haben. Jesus ist für dich gestorben, weil er dich liebt. Nimmst du das für dich an?