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Bibeltext: Mt 26,31-34.69-75; Mk 14,27-31.66-72; Lk 22,33-34.54-62; Joh 13,36-38; 18,15-17.25-27
Lehre: Jesus kennt dich und liebt dich.
Bibelvers: Psalm 139,2 (Hfa): Ob ich sitze oder stehe - du weißt es, aus der Ferne erkennst du, was ich denke.
Die Zeit war aufregend für die Jünger. Sie merkten, dass irgendetwas nicht stimmte. Immer wieder sprach Jesus davon, dass er sterben würde. Aber genau wusste niemand, was er damit meinte. Jetzt feierten sie zusammen das Abendmahl und auch dort fing Jesus wieder an, von diesen Dingen zu reden. Aber was er jetzt sagte, das konnten die Jünger nicht so stehen lassen. „In dieser Nacht werdet ihr mich alle verlassen“, behauptete Jesus von ihnen.
Petrus sprang auf. „Nein!“, rief er. „Selbst wenn die anderen das tun, ich werde immer zu dir halten.“ Petrus war sich da ganz sicher. Er hatte schon so viel mit Jesus erlebt und er wollte zu Jesus halten. Aber Jesus kannte Petrus besser. Er kannte Petrus sogar besser, als Petrus sich selbst kannte. Genauso kennt Jesus dich auch. Er weiß alles über dich. Er kennt deine Gedanken, auch deine Sorgen, deine Gefühle. Jesus weiß, wie es dir geht. Und Jesus weiß auch, wenn du mal Fehler machst. Trotzdem liebt er dich. Jesus liebte auch Petrus und hatte Petrus als seinen Jünger ausgesucht, obwohl Jesus genau wusste, was Petrus tun würde.
„Petrus, ich sage dir jetzt etwas. In dieser Nacht, bevor der Hahn zum zweiten Mal kräht, wirst du dreimal gesagt haben, dass du mich nicht kennst. Du wirst mich dreimal verleugnen.“ Jesus kannte Petrus genau. Aber Petrus war fest davon überzeugt, dass er immer zu Jesus halten würde. „Niemals werde ich das tun!“, antwortete er. „Selbst wenn man mich ins Gefängnis wirft oder umbringt, trotzdem werde ich dich nicht verleugnen.“ „Wir auch nicht. Wir halten immer zu dir“, erklärten auch die anderen Jünger.
Kurz darauf geschah das, wovor alle Angst gehabt hatten. Plötzlich wurde Jesus von Soldaten verhaftet. Die Jünger bekamen Angst und flohen. Sie ließen Jesus allein, so wie Jesus es gesagt hatte. Jesus wusste das vorher, er kannte seine Jünger genau. Und trotzdem hatte er sie als Jünger ausgesucht und liebte sie. Jesus wurde abgeführt. „Ich kann Jesus doch jetzt nicht allein lassen“, ging es Petrus durch den Kopf. „Ich muss zu ihm!“ Und so ging er Jesus und den Soldaten hinterher. Er blieb in sicherer Entfernung, damit ihn niemand sehen konnte. Petrus sah, wie Jesus in das Haus des Hohenpriesters geführt wurde. Im Hof war ein Feuer. Dort waren einige Leute, Diener des Hohenpriesters und auch andere, die wissen wollten, was jetzt passierte. Petrus schlich sich in den Hof und mischte sich unter die Leute. Das wärmende Feuer tat gut. Und hier konnte er warten und so herausfinden, was mit Jesus geschehen würde.
Doch dann kam eine Magd auf ihn zu. Sie schaute Petrus genau an. Petrus wurde unruhig. „Du warst doch auch mit Jesus unterwegs“, sagte sie dann. Jetzt erschrak Petrus richtig. Ganz viele Gedanken gingen ihm durch den Kopf. „Woher kennt sie mich denn? Was werden sie tun, wenn sie erfahren, dass ich zu Jesus gehöre? Was ist, wenn sie mich auch gefangen nehmen?“ Petrus versuchte, ruhig zu bleiben, aber er hatte große Angst. „Ich weiß gar nicht, wovon du redest“, sagte er dann zu der Magd. „Ich kenne diesen Jesus gar nicht.“ Petrus stand auf und ging vom Feuer weg. Er hörte einen Hahn krähen, aber achtete gar nicht darauf.
Jesus hatte gesagt: „Du wirst dreimal leugnen, mich zu kennen.“ Jesus kannte Petrus. Und Jesus kennt dich auch. Jesus weiß, dass du manchmal Angst hast, zu ihm zu stehen. Jesus weiß, dass du manchmal Fehler machst und sündigst, obwohl du es gar nicht willst. Jesus kennt dich. Aber weißt du was? Jesus liebt dich so, wie du bist. Er will, dass du mit ihm lebst, so wie du bist. Du bist nicht zu schlecht für Jesus. Vielleicht denkst du, du hast etwas so Schlimmes getan, dass Jesus dich gar nicht mehr lieben kann. Weißt du, Jesus wusste vorher, dass das geschehen wird. Und trotzdem liebte er dich und liebt dich immer noch. Egal, was passiert und was du tun wirst, Jesus wird dich immer lieben. So wie er Petrus immer geliebt hat.
Petrus nahm sich vor, vorsichtiger zu sein. Er musste aufpassen, dass ihn niemand erkannte. Doch kurz darauf sah er wieder die Magd. Sie stand mit ein paar anderen Leuten zusammen. „Schaut mal“, sagte sie und zeigte auf Petrus, „dieser Mann war auch mit Jesus unterwegs.“ „So ein Quatsch“, rief Petrus, „Ich kenne diesen Jesus gar nicht.“ Schon wieder hatte er es getan. Schon wieder hatte er Jesus verleugnet. Wieder verging eine Stunde. Petrus wartete immer noch ungeduldig darauf, dass er erfuhr, was mit Jesus geschah. Plötzlich traten von hinten Leute zu ihm. „Du bist doch einer von ihnen. Du redest genau so wie Jesus. Du bist auch aus Galiläer, so wie er.“ „Ja, und ich habe dich doch vorhin im Garten bei Jesus gesehen“, sagte noch einer von ihnen, „Du warst es doch, der meinem Verwandten, dem Malchus, das Ohr abgeschlagen hat.“
Jetzt wusste sich Petrus gar nicht mehr zu helfen. Dieser Mann hatte ihn also vor kurzem erst mit Jesus zusammen gesehen. Wenn sich das herumsprach, dann hatte Petrus wirklich Probleme. „Was soll denn das, warum erzählt ihr so etwas?“, rief Petrus richtig wütend. „Ich kenne diesen Menschen nicht. Ich gehöre nicht zu Jesus.“
Kaum hatte Petrus das gesagt, da hörte er zum zweiten Mal den Hahn krähen. Plötzlich fiel ihm ein, was Jesus gesagt hatte. Und in diesem Moment sah er Jesus, wie er von einigen Soldaten vorbeigeführt wurde. Jesus sah Petrus genau an. Petrus schaute schnell weg. Er schämte sich. Was musste Jesus denn jetzt von ihm denken? Petrus hatte versagt, er hatte versprochen, immer zu Jesus zu halten, und jetzt? Jetzt hatte er dreimal gesagt, er kenne Jesus nicht.
Petrus ging weg. Er wollte allein sein. Und er weinte. Jesus war natürlich traurig darüber, dass alle ihn allein gelassen hatten. Aber Jesus hatte es schon vorher gewusst. Jesus kannte seine Jünger und er kannte Petrus. Aber trotz allem liebte er sie noch. Und er wollte ihnen vergeben. Er wollte auch Petrus vergeben. Jesus kennt dich und er will dir vergeben, egal, was du getan hast. Wenn es dir leidtut, dann bitte Jesus um Vergebung. Egal, was ist, du kannst immer zu ihm kommen. Er liebt dich und wird dich immer lieben.