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Die Tempelreinigung

(Jesus reinigt den Tempel)


Bibeltext: Mt, 21,12-17; Mk 11,15-19; Lk 19,45-48; Joh 2,13-22

Lehre: Liebe Gott von ganzem Herzen.


Bibelvers: 5. Mose 6,5 (Elb): Und du sollst den HERRN, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft.


„Was denkst du, Frank?“, fragten seine Freunde und schauten ihn erwartungsvoll an. Alle lästerten gerade über Timo, den Neuen in der Klasse. Keiner mochte ihn. „Wie der schon aussieht!“ hatte Jens gesagt. Jetzt warteten sie auf eine Antwort von Frank. Frank war Christ. Vor einem Jahr hatte er Jesus in sein Leben eingeladen. Er ging jeden Sonntag in den Kindergottesdienst. So wusste er auch, was Gott jetzt von ihm erwartete, nämlich, dass er nicht lästert, sondern Nächstenliebe zeigt. Frank liebte Gott, aber nicht von ganzem Herzen. Noch mehr liebte er seine Freunde. Er wollte dazu gehören. Wenn er jetzt nicht mitmachte, dann wäre er vielleicht der nächste Außenseiter, über den alle lästern. Das wollte er auf keinen Fall. „Du meinst diesen Spinner?“, erwiderte er schnell, „besser wäre es, wenn er gar nicht in unsere Klasse gekommen wäre.“ Gott möchte, dass wir ihn von ganzem Herzen lieben und nichts zwischen uns und ihm steht. Jesus ist ganz anders mit Dingen umgegangen, die zwischen Menschen und Gott standen.


Einmal kam er mit seinen Jüngern nach Jerusalem und ging in den Tempel. Es war kurz vor dem Passahfest. Zum Fest kamen viele Leute aus ganz Israel nach Jerusalem. Alle wollten in den Tempel gehen. Dort konnten sie Gott anbeten, sie konnten Gott ein Opfer bringen. Für die Menschen, die Gott von ganzem Herzen liebten, war das sehr wichtig, denn sie wollten, dass nichts zwischen ihnen und Gott stand. Durch die Opfer wollten sie Vergebung ihrer Sünden haben. Denn Sünde steht immer zwischen uns und Gott. Wenn wir sündigen, dann können wir Gott nicht von ganzem Herzen lieben, denn dann ist Sünde in unserem Herzen. Aber Gott möchte, dass wir ihn von ganzem Herzen lieben können. Deshalb hat sich Jesus selbst geopfert. Er ist für unsere Sünden am Kreuz gestorben und hat dafür die Strafe bezahlt. Steht zwischen dir und Gott Sünde? Dann kannst du Gott bitten, dir die Sünden zu vergeben und kannst Jesus in dein Leben einladen. Er will dir helfen, dass du Gott von ganzem Herzen lieben kannst. Dazu brauchen wir heute keine Opfer mehr. Aber die Menschen im Tempel brauchten die Opfer, denn da war Jesus ja noch nicht gestorben.


Jesus kam mit seinen Jüngern in den Tempel. Der Tempel war ein großes Gebäude, aber außen gab es einen großen Vorhof. Dorthin durften auch die Heiden, die nicht zum Volk Israel gehörten. Nur Juden aus dem Volk Israel durften näher an den Tempel heran. Aber hier im Vorhof des Tempels waren nicht nur viele Menschen, sondern auch viele Tiere. Jesus schaute sich um. Es war ein richtiger Markt. „Hier gibt es die besten Schafe“, schrie jemand. „Kauft Tauben von mir!“, schrie jemand anderes. Die Menschen, die in den Tempel kamen, um zu opfern, kamen oft von weit her. Sie hatten eine lange Reise und konnten so nicht selbst ihre Opfertiere mitbringen. Hier im Tempel konnten sie sie kaufen, Schafe, Rinder oder Tauben. Außerdem konnten sie hier ihr Geld wechseln. In den Tempel durfte man nämlich nur bestimmtes Geld bringen. Das römische Geld, mit dem man dort bezahlte, konnten sie hier in anderes wechseln. So gab es viele Tische von Geldwechslern.


Aber die vielen Händler und Geldwechsler kamen nicht in den Tempel, weil sie Gott von ganzem Herzen liebten. Sie liebten nämlich noch etwas anderes sehr: das Geld. Sie wollten viel Geld verdienen. Hier gab es eine gute Möglichkeit. Jeder schrie laut, um die Leute auf seine Tiere aufmerksam zu machen. Jeder wollte, dass die Leute bei ihm kauften oder Geld wechselten. Die Menschen, die hier hergekommen waren, um Gott anzubeten, fanden gar keine Ruhe. Sie konnten kaum in Ruhe beten, denn überall waren Händler und Tiere und es war ein richtiger Lärm dort. Sie versuchten, sich zu konzentrieren, aber sie wurden immer wieder abgelenkt.


Geht es dir auch manchmal so? Du willst zu Hause deine Bibel lesen oder du kommst in den Gottesdienst und dann gibt es so vieles, das dich ablenkt. Plötzlich fällt dir das Fußballspiel mit deinem Verein ein. Oder die Mathearbeit, für die du noch üben musst. Oder es ist dir wichtiger, mit deinen Freunden Quatsch zu machen. Gott möchte, dass wir ihn von ganzem Herzen lieben. Dazu gehört auch, dass wir uns wirklich Zeit für ihn nehmen. Dass wir von ihm lernen wollen. Dass wir gern in der Bibel lesen und im Kindergottesdienst zuhören, ohne uns immer ablenken zu lassen. Wenn du merkst, dass du immer wieder abgelenkt bist, dann bitte Gott, dir zu helfen. Er kann dir helfen, dass du dich besser konzentrieren kannst und ihn so besser von ganzem Herzen lieben kannst.


Jesus sah, wie es den Leuten im Tempel ging. Er schaute sich um und er wurde richtig zornig. Denn eigentlich war hier das Haus Gottes. Aber jetzt war es ein richtiger Marktplatz. Dann ging er auf einen der Geldwechsler zu. Jesus stieß seinen Tisch um. Das ganze Geld rollte auf den Boden. Er ging zum nächsten Händler und stieß auch seinen Tisch um. Die Händler und Geldwechsler waren so überrascht, dass sie nicht wagten, Jesus aufzuhalten. Als Nächstes nahm Jesus eine Geißel aus Stricken und trieb damit die Tiere zum Tempel hinaus. Das war ein Chaos. Die ganzen Schafe blökten laut und drängten zum Ausgang. Jesus öffnete die Käfige von den Taubenhändlern, sodass die Tauben in die Freiheit fliegen konnten.


Dann rief Jesus laut: „In Jesaja (Kapitel 56,7) steht geschrieben: „Mein Haus soll ein Bethaus sein für alle Völker, aber ihr macht eine Räuberhöhle daraus.“ Jesus wollte nicht, dass etwas zwischen den Menschen und Gott stand. Er wollte, dass die Menschen im Tempel Gott von ganzem Herzen anbeten konnten. Duldest du Dinge, die zwischen dir und Gott stehen? Lässt du sie zu, oder bist du bereit, sie genauso herauszuschmeißen, wie Jesus es mit den Händlern getan hat? Was steht zwischen dir und Gott? Deine Freunde? Das Geld? Die Angst? Der Sport? Wenn die Dinge dir wichtiger sind als Gott, dann kannst du Gott nicht von ganzem Herzen lieben. Räume auf in deinem Leben und lass Gott wieder an erster Stelle stehen.


Jesus hatte im Tempel aufgeräumt. Viele Leute hatten das mitbekommen. Die Hohenpriester und die Schriftgelehrten waren wütend. Sie trauten sich nicht, irgendetwas gegen Jesus zu sagen. Deshalb beschlossen sie, dass Jesus sterben musste. Die Juden im Tempel wunderten sich darüber, dass Jesus sich so etwas traute. „Wieso hast du das Recht, so etwas zu tun?“, wollten sie von ihm wissen. „Gib uns ein Zeichen dafür.“


„Ich werde euch ein Zeichen geben“, erwiderte Jesus. „Brecht diesen Tempel ab und in drei Tagen will ich ihn wieder aufrichten.“ Das verstanden die Juden nicht. Der Tempel war ein riesiges Bauwerk. 46 Jahre lang war daran gebaut worden. Und Jesus wollte ihn in 3 Tagen wieder aufbauen? Das konnte doch nicht sein. Aber Jesus sprach von etwas ganz anderem. Er sprach davon, dass er bald sterben würde. Und wenn er gestorben ist, wenn der „Tempel seines Lebens“ abgerissen wurde, dann wird er 3 Tage später wieder auferstehen und lebendig sein. Dann werden die Menschen wissen, dass er Gottes Sohn ist und dass er das Recht hat, Gottes Haus, den Tempel aufzuräumen.


Jesus räumte in Gottes Haus, dem Tempel, auf und er möchte auch bei dir und bei mir aufräumen. Er möchte, dass wir Gott wieder von ganzem Herzen lieben können.