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(Passahfest)
Bibeltext: Mt 26,17-30; Mk 14,12-26; Lk 22,7-20
Lehre: Denkt daran, was Gott Gutes für euch getan hat.
Bibelvers: Psalm 103,2 (Hfa): Ich will den Herrn loben und nie vergessen, wie viel Gutes er mir getan hat.
Wie ist es bei dir in den Tagen vor Weihnachten? Wahrscheinlich bist du da aufgeregt und freust dich auf Weihnachten, oder? So fühlten sich die Jünger auch. Sie freuten sich nicht auf Weihnachten, sondern auf das Passahfest. Das wurde in Israel jedes Jahr gefeiert. Dabei dachten die Juden daran, wie Gott sie aus Ägypten aus der Sklaverei befreit hatte. Jetzt rückte der Tag immer näher.
„Petrus, Johannes!“, rief Jesus die beiden Jünger. „Geht und bereitet das Passahfest für uns vor!“ „Wo sollen wir es vorbereiten?“, fragte Johannes. In der ganzen Stadt war viel los, alle bereiteten sich auf das Fest vor. Sie würden einen großen Raum brauchen dafür. Aber Jesus hatte schon an alles gedacht: „Geht in die Stadt“, erklärte er, „dort werden ihr einen Mann sehen, der einen Wasserkrug trägt. Geht ihm hinterher bis in das Haus, in das er geht.“ Petrus und Johannes machten sich also auf den Weg. Genau, wie Jesus es gesagt hatte, war es. Sie fanden den Mann sofort und folgten ihm.
Als sie in dem Haus angekommen waren, zeigte der Hausherr ihnen einen großen Raum. Er war mit Polstern ausgelegt. „Haben wir alles?“, überlegten sie noch einmal. Ja, sie hatten an alles gedacht, schließlich war es auch nicht das erste Mal, dass sie das Passahfest vorbereiteten. Aber dieses Mal war es doch etwas Besonderes. Die Jünger spürten, dass es für Jesus sehr wichtig war und auch sie wurden immer aufgeregter. Aber dann war es endlich soweit.
Am Abend waren Jesus und seine Jünger alle in dem Raum zusammen. In der Mitte stand ein Tisch. Darauf lag das ungesäuerte Brot. Nach der Befreiung aus Ägypten hatte Gott gesagt: denkt daran, wie ich euch befreit habe. Denkt daran, wie es war, als ihr plötzlich aufbrechen musstet. Die Israeliten mussten sehr schnell aus Ägypten aufbrechen. Sie hatten nicht mehr genug Zeit, den Sauerteig fürs Brot gehen zu lassen und daher haben sie den Teig so mitgenommen und gebacken. Das war das ungesäuerte Brot. Jetzt zum Passahfest aß man wieder Brot ohne Sauerteig, um sich daran zu erinnern. Dann standen auf dem Tisch noch Schalen mit Salzwasser. Die erinnerten an die Tränen der Israeliten. Als sie in Ägypten Sklaven waren haben sie viel gelitten. Dazu gab es noch bittere Kräuter, die auch an die schwere Zeit erinnern sollten.
Mit allem wollten sich die Israeliten daran erinnern, dass Gott sie befreit hatte. Denn Gott hat gesagt: denkt daran, was ich euch Gutes getan habe. Wir denken ja an den Festen auch daran, was Gott Gutes getan hat. Weihnachten denken wir daran, dass Gott Jesus auf die Erde gesandt hat. Aber auch zwischendurch sollen wir uns immer wieder daran erinnern, dass Gott uns Gutes getan hat. Denn Gott hat so viel Gutes getan. Denke daran, wie Gott dich gesund gemacht hat, als du krank warst. Oder denke daran, wie Gott dir in der Schule geholfen hat. Es gibt immer etwas Gutes, woran wir denken können und dann können wir Gott danken.
Die Jünger und Jesus wollten das Passahfest feiern und daran denken, dass Gott die Israeliten aus Ägypten befreit hatte. Petrus und Johannes hatten alles vorbereitet und jetzt konnten sich Jesus und seine Jünger an den Tisch legen. Damals setzte man sich nicht auf Stühlen hin, sondern legte sich um den niedrigen Tisch herum. Es war eine fröhliche Stimmung, denn es war, wie jedes Jahr, ein besonderes Fest.
„Ich bin so froh, dass ich hier mit euch feiern kann“, sagte Jesus. „Ich habe mich so danach gesehnt, das Passahfest jetzt noch mit euch zu feiern, bevor ich leiden muss.“ Die Jünger schauten sich schweigend an. Wieder sprach Jesus davon, dass er leiden und sterben musste. Alle wurden etwas traurig. Warum musste Jesus denn gerade jetzt bei diesem Fest wieder davon anfangen zu reden? Sie wollten sich viel lieber daran erinnern, wie Gott damals das Volk Israel aus Ägypten befreit hatte. Da hatte Gott etwas Besonderes getan, er hatte sie aus der Sklaverei befreit.
Während des Festes wurden Becher mit Wein herumgereicht, aus dem jeder getrunken hat. Dann wurde das ungesäuerte Brot verteilt. Jesus nahm es in die Hand. Er dankte Gott dafür, brach es und verteilte es an die Jünger. Aber dann sagte er etwas Sonderbares: „Nehmt und esst davon. Dies ist mein Leib.“ Schweigend nahmen die Jünger das Brot und aßen davon. Dann nahm Jesus den Kelch mit dem Wein und dankte Gott dafür. „Nehmt und trinkt alle daraus!“, sagte er. „Dieser Kelch ist der neue Bund durch mein Blut. Mein Blut wird zur Vergebung der Sünden für viele Menschen vergossen werden.“
Jesus gab dem Passahfest, dem Brot und dem Wein eine neue Bedeutung. Er wusste genau, was kurz darauf geschehen würde. Jesus wusste, dass er sterben musste, damit wir Vergebung unserer Sünden haben können. So wie Gott damals die Israeliten aus Ägypten befreit hatte, so befreite uns Gott durch den Tod Jesu von unseren Sünden. „Feiert dieses Abendmahl zu meinem Gedächtnis!“, sagte Jesus, „Feiert es und denkt daran, was ich für euch getan habe!“
Die Jünger tranken aus dem Kelch. Alles war sehr still, sie dachten darüber nach, was Jesus gesagt hatte. Dann sprach Jesus noch weiter: „Ich werde ab jetzt nicht mehr das Passahfest feiern, bis wir es alle zusammen in Gottes Reich feiern werden.“ Jetzt wurden die Jünger noch trauriger. Alle hatten sich schon auf das nächste Jahr gefreut, wo sie wieder mit Jesus das Passahfest feiern wollten. Aber Jesus würde nicht mehr dabei sein. Aber weil Jesus starb, können wir einmal mit ihm zusammen im Himmel feiern. Daran können wir uns immer erinnern und Gott dafür danken.
Beim Passahfest dankten die Israeliten Gott für das, was er getan hat. Und das taten sie am Ende immer mit einem Loblied. So sangen auch Jesus und seine Jünger ein Loblied zusammen. Dann gingen sie raus zum Ölberg. Kurz darauf starb Jesus für uns und wenn heute das Abendmahl gefeiert wird, dann tun wir das, weil wir daran denken, was Jesus Gutes für uns getan hat.