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(Karfreitag)
Bibeltext: Mt 27,27-66; Mk 15,16-47; Lk 23,26-56; Joh 19,16-42
Lehre: Jesus starb für deine Schuld
Bibelvers: Jes 53,5b (Hfa): Er wurde für uns bestraft – und wir? Wir haben nun Frieden mit Gott!
„Kreuzige ihn! Kreuzige ihn!“ So hatte die Menge geschrien. Und Pilatus? Der hatte schließlich nachgegeben. Jetzt stand das Urteil fest, Jesus sollte gekreuzigt werden. Jesus? Jesus war doch Gottes Sohn. Jesus war der einzige Mensch, der nie etwas falsch gemacht hatte. Jeder Mensch ist Sünder und tut Dinge, die gegen Gottes Gebote sind. Aber nicht Jesus. Er ist sündlos. Und trotzdem sollte er gekreuzigt werden.
Die Soldaten spotteten über ihn. „Das ist also der König der Juden!“, lachte einer. Ein anderer brachte einen Purpurmantel, wie für einen König, und legte ihn Jesus um. Dann nahmen sie Zweige mit Dornen und flochten daraus eine Krone. Die setzten sie Jesus auf. Die Dornen stachen ihn. Jesus wurde geschlagen. Das schmerzte, aber viel schlimmer war der Spott der Soldaten. Sie beugten sich vor Jesus nieder und riefen: „Wir grüßen dich, du König der Juden.“ Dann spuckten sie ihn an. Jesus, der nicht nur König der Juden, sondern König der ganzen Welt war. Er wurde von ihnen so verachtet und ausgelacht. Aber Jesus ertrug alles. Schließlich zogen sie ihm den Mantel wieder aus.
Dann musste er das schwere Kreuz tragen, das für seine Hinrichtung gebraucht wurde. So zogen sie durch die Straßen. Sie hatten ein Ziel: Golgatha, der Ort, an dem die Verbrecher hingerichtet wurden. Jesus war geschlagen worden und sein Rücken war wund. Deshalb war das Kreuz viel zu schwer für ihn. Das sahen auch die Soldaten. So riefen sie einen Mann, der gerade vorbeiging, Simon von Kyrene. Er musste für Jesus das Kreuz bis zum Hügel Golgatha tragen.
Dort wurde Jesus an das Kreuz genagelt. Dann wurde das Kreuz aufgestellt. Neben ihm waren noch zwei Kreuze, eines rechts, das andere links. Beides waren Verbrecher, die ihre Strafe verdient hatten. Aber Jesus? Er war doch unschuldig.
Viele Leute schauten sich damals die Kreuzigungen an. Über den Kreuzen waren oft Schilder, auf denen sie lesen konnten, warum jemand verurteilt war. Vielleicht stand bei den Verbrechern an Jesu Seite darauf „er ist ein Mörder“. Aber was sollten sie bei Jesus darauf schreiben? Was hatte Jesus getan? Pilatus ließ auf das Schild schreiben: „Jesus von Nazareth, der König der Juden“ War das ein Verbrechen? Es war doch die Wahrheit, Jesus war der König der Juden. Und er war unschuldig.
Die Soldaten nahmen die Kleider von Jesus mit, sie teilten sie unter sich auf. Nur sein Gewand, seinen Umhang, teilten sie nicht auf. Sie losten aus, wer ihn behalten durfte. Alles nahmen sie Jesus weg. Jesus brauchte es nicht mehr, er sollte sterben. Zu Unrecht, denn er hatte nichts getan, was den Tod verdient hätte.
Jesus wusste das und eigentlich hätte er sich ärgern können über die Schriftgelehrten und über die Soldaten. Aber das tat er nicht. Stattdessen betete er: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ Jesus wusste, seine Feinde brauchten Vergebung. SIE waren schuldig, seine Feinde, nicht Jesus. Aber nicht nur Jesu Feinde sind schuldig. Jeder Mensch ist ein Sünder. Auch du und ich. Hast du bisher immer so gelebt, wie Gott es möchte? Ich denke nicht, denn niemand kann so gut sein. Manchmal ist man richtig wütend auf andere, oder neidisch, oder man schlägt aus Wut sogar jemanden. Aber weil jeder Mensch gesündigt hat, hat jeder Mensch die Strafe verdient. Und die schlimmste Strafe ist die ewige Trennung von Gott. Gott ist heilig, das heißt vollkommen gerecht und gut. Niemand, der sündigt, kann bei Gott sein, denn das passt einfach nicht zu Gott. Nicht jetzt und auch nicht nach unserem Tod. Jesus war der einzige, der wirklich sündlos war. Und er musste jetzt sterben.
Die Soldaten und auch die Schriftgelehrten verspotteten Jesus: „Wenn er der König der Juden ist und anderen helfen kann, dann soll er sich doch selbst helfen. Dann würden wir auch an ihn glauben.“ Sogar einer der Verbrecher lachte Jesus aus und verspottete ihn. Aber der andere nicht. Er hatte bisher zugehört, aber jetzt sprach er: „Wir haben unsere Strafe verdient. Aber Jesus doch nicht. Er ist doch unschuldig.“ Dann wandte er sich an Jesus: „Jesus, bitte denke an mich, wenn du in dein Reich kommst.“ Er hatte verstanden, was hier geschah. Jesus, der Einzige, der ohne Sünde war, wurde gekreuzigt. „Ich sage dir, noch heute wirst du mit mir im Paradies sein“, hörte er die Worte Jesu. Dieser Verbrecher sollte zu Gott kommen? Er war doch ein Sünder? Eigentlich könnte er doch gar nicht zu Gott kommen. Ja, aber Jesus machte es möglich. Jesus wusste, dass das, was hier geschah, Gottes Plan war. Und dieser Plan würde es möglich machen, dass selbst die schlimmsten Sünder Vergebung bekommen und zu Gott kommen könnten.
Jesus litt. Jetzt war es schon 3 Stunden her, dass er ans Kreuz genagelt worden war und er hatte große Schmerzen. Viele Leute schauten zu. Auch einige der Frauen, die Jesus nachgefolgt waren. Um 12 Uhr wurde es plötzlich dunkel. Die Sonne wurde finster. Drei Stunden lang konnten man kaum noch etwas erkennen. Die Menschen müssen gemerkt haben, hier passiert etwas Außergewöhnliches.
Schließlich war es etwa 3 Uhr am Nachmittag. Da hörte man wieder Jesu Stimme. Ich denke, sie war nicht mehr sehr laut, denn Jesus hat sehr gelitten. Aber es war deutlich zu verstehen. Er rief: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen!“ Hatte Gott Jesus verlassen? Gerade jetzt, wo er so litt? Warum? Jesus war doch sündlos und hatte immer so gelebt, wie Gott es wollte. Als Jesus dort am Kreuz hing, hat er unsere Sünde auf sich genommen. Vielleicht können wir uns das so vorstellen:
Jemand hat ein Auto gestohlen und steht vor Gericht. Natürlich wird er verurteilt. Aber dann kommt jemand anderes und sagt: Ich lasse mich dafür bestrafen. Du brauchst nicht ins Gefängnis gehen, ich tue das für dich.
Was Jesus für uns getan hat, war noch viel mehr. Vor Gott sind wir schuldig. Und das hieße, ewig getrennt von Gott. Aber Jesus hat gesagt: ich lasse mich dafür bestrafen. Als Gott jetzt am Kreuz Jesus ansah, sah er all das, was du und ich falsch gemacht haben. Und deshalb musste Gott, der Vater, Jesus in diesem Moment allein lassen. Denn Gott ist heilig und kann nicht mit Sündern zusammen sein.
All die Schmerzen bei der Kreuzigung waren nicht so schlimm wie dieser Augenblick, als Gott, der Vater, Jesus allein lassen musste. Aber Jesus hat das freiwillig getan. Er wollte für deine und meine Sünde bestraft werden, damit wir Vergebung haben können. Jetzt war es geschehen.
„Es ist vollbracht!“, rief Jesus. Es ist erledigt. In diesem Moment hat Jesus uns die Möglichkeit geschaffen, Vergebung zu bekommen. Jetzt starb Jesus. Als Jesus starb, gab es ein großes Erdbeben. Der Vorhang im Tempel zerriss. Jeder musste gemerkt haben, Jesus war kein gewöhnlicher Verbrecher, der für seine Strafe sterben musste.
Jesus war tot. Aber nicht, weil er schuldig war, sondern weil er freiwillig für uns gestorben ist. Auch für dich. Vielleicht hast du gemerkt, dass du eigentlich die Strafe verdient hättest, und nicht zu Gott kommen kannst. Jesus ist für dich gestorben. Deshalb kannst du ihm um Vergebung bitten. Du kannst beten: „Herr Jesus. Ich habe so vieles getan, was nicht in Ordnung war. Ich bin ein Sünder. Aber du bist für mich gestorben. Du hast die Strafe für meine Schuld getragen. Danke dafür. Bitte vergib mir, was ich getan habe. Komm in mein Leben. Ich möchte mit dir leben.“ Wenn du noch nie Jesus um Vergebung deiner Schuld gebeten hast, dann kannst du es jetzt tun. Oder nachher zu Hause. Vielleicht möchtest du mit jemandem darüber reden. Du kannst gern zu einem der Mitarbeiter oder zu mir kommen, wenn du noch Fragen hast.
Jesus war tot. Seine Jünger haben in dem Moment nicht verstanden, dass sie ohne seinen Tod keine Möglichkeit hätten, zu Gott zu kommen. Sie waren einfach nur traurig.
Josef von Arimathäa und Nikodemus baten Pilatus, dass sie Jesus beerdigen durften. Sie durften es. In der Nähe war ein neues Grab. Dorthin brachten sie Jesus. Sie wickelten ihn in Leinentücher ein und legten ihn ins Grab. Die Gräber damals waren Höhlen, die in Felsen gehauen waren. In so eine Höhle legten sie Jesus. Dann wurde ein großer Stein davor gerollt. Jesus war beerdigt. Es war vorbei. Eine traurige Situation. Aber wir dürfen uns freuen, denn nur durch Jesu Tod können wir zu Gott kommen.