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Bibeltext: Mt 26,14-50; 27,3-10; Mk 14,10-46; Lk 22,1-48; Joh 12,1-6; 13,1-30; 18,1-9
Lehre: Jesus will Sünden vergeben
Bibelvers: 1. Joh 1,9a (Luth): Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.
Warum hat er das nur getan? Er war doch so wie die anderen die ganze Zeit bei Jesus. Er hat ihn kennengelernt, er war einer seiner besten Freunde gewesen. Er wusste doch, dass Jesus vergeben will, egal, was geschehen ist.
Als Jesus seine 12 Jünger, seine 12 engsten Freunde und Schüler, ausgewählt hat, war Judas Iskariot einer von ihnen. Jesus kannte ihn genau, aber trotzdem hat er ihn ausgewählt. 3 Jahre lang waren Judas und die anderen Jünger mit Jesus unterwegs, eigentlich waren sie immer mit ihm zusammen. Judas war wie die anderen, er hatte alles aufgegeben, um Jesus zu folgen. Als Jesus dann auf dem Esel nach Jerusalem ritt, hat Judas wie die anderen Jesus zugejubelt.
Dann gab es eine Situation, in der er anderer Meinung war als Jesus. Maria, die Schwester von Lazarus, den Jesus von den Toten auferweckt hatte, kam zu Jesus und hatte sehr teures Salböl dabei. Damit salbte sie Jesus die Füße und den Kopf. Judas ärgerte sich darüber: „Man kann das Öl doch besser verkaufen und das Geld den Armen abgeben. Das ist doch die reinste Verschwendung“, meinte er. Auch die anderen Jünger stimmten ihm zu. Aber Jesus verteidigte Maria und lobte sie sogar. Der eigentliche Grund, warum Judas so geredet hatte, war, dass er sich um das Geld von Jesus und seinen Freunden kümmerte. Er hatte die Kasse und immer wieder nahm er etwas für sich selbst daraus. Keiner der anderen Jünger wusste das. Aber Jesus weiß alles, er kannte auch Judas ganz genau. Trotzdem hatte er Judas als Freund ausgewählt.
Jesus war oft mit Sündern zusammen, obwohl er sie kannte. Denn er will Sünden vergeben. Egal, was du getan hast, Jesus will dir vergeben. Jesus kennt dich und du brauchst nichts vor ihm zu verstecken. Und trotzdem liebt er dich. Du kannst zu ihm kommen, weil er dir vergeben will.
Jesus kannte Judas genau und trotzdem hatte er Judas als Freund ausgewählt. Aber irgendwie war Judas enttäuscht von Jesus. Vielleicht hatte er gedacht, als Jesus nach Jerusalem kam, jetzt würde er König werden und Judas würde auch mit ihm herrschen. Aber stattdessen sprach Jesus immer wieder über seinen Tod und nichts deutete darauf hin, dass er jetzt bald König werden würde. Vielleicht war das der Grund, warum Judas von Jesus enttäuscht war. Dann hörte er davon, dass die Hohenpriester und Führer des Volkes eine Möglichkeit suchten, Jesus festzunehmen. Sie wollten Jesus festnehmen, aber so, dass es nicht zu viele Leute mitbekamen. Sonst würde es eine große Unruhe geben.
„Das ist eine gute Gelegenheit“, dachte Judas, „Vielleicht kann ich dabei noch etwas Geld verdienen.“ So ging er zu den Hohenpriestern. „Ich kann euch helfen, Jesus festzunehmen“, bot er an, „Was bekomme ich denn dafür?“ Sie verhandelten und einigten sich auf 30 Silberlinge. Ich weiß nicht genau, wie viele Euro das sind, aber es war nicht wenig Geld. Judas, einer der engsten Freunde von Jesus, wollte Jesus verraten. Natürlich musste sein Plan noch geheim bleiben. Wenn Jesus oder die anderen Jünger davon erfahren hätten, dann hätte er nicht bei ihnen bleiben dürfen. Judas versuchte also, sich so unauffällig wie möglich zu benehmen.
Dann war es so weit, dass das Passahfest gefeiert wurde. Alle Jünger waren mit Jesus zusammen und feierten. Plötzlich stand Jesus auf und wusch seinen Jüngern die Füße. Wie muss sich Judas gefühlt haben? Jesus diente ihm und wusch ihm die Füße und er hatte mit seinen Feinden vereinbart, dass er ihnen Jesus verraten würde.
Und dann wurde Jesus plötzlich sehr traurig. „Einer von euch wird mich verraten“, sagte er zu seinen Jüngern, „Das alles muss so geschehen. Aber für den Verräter wäre es besser, er wäre nie geboren.“ Alle wurden still, auch Judas. Woher wusste Jesus davon? Oder meinte er vielleicht etwas ganz anderes? Wieso sagte Jesus, das muss alles so geschehen? Die anderen Jünger schienen auf jeden Fall nichts von Judas Plan zu ahnen. „Wer ist es denn?“, fragte Johannes Jesus. „Es ist einer von denen, die hier mit mir am Tisch sind und aus derselben Schüssel essen“, erklärte Jesus nur. Bei Tisch waren nur die 12 Jünger, also die besten Freunde von Jesus. Einige Jünger fragten Jesus ganz direkt: „Meinst du mich?“ „Bin ich das?“ „Redest du von mir?“. Aber keinen von ihnen meinte Jesus. „Vielleicht weiß Jesus ja doch nichts Genaues“, dachte sich Judas und wagte dann sogar die gleiche Frage zu stellen. „Bin ich es, Jesus?“, fragte er leise. „Ja, du sagst es.“ Keiner der anderen hatte das gehört. Aber Jesus schaute jetzt Judas an, genau in die Augen. Judas musste wegschauen. Jesus wusste also davon. Wieso hatte er ihn dann nicht schon längst weg geschickt? Jesus ging sogar noch weiter: „Was du tust, das tue bald!“, sagte er zu Judas. Judas verstand genau, was Jesus meinte. Aber er verstand nicht, warum Jesus ihn nicht daran hindern wollte, ihn zu verraten. Jesus forderte ihn sogar auf, es jetzt bald zu tun. Die anderen Jünger dachten, dass Judas vielleicht den Armen Geld spenden sollte oder noch etwas einkaufen sollte.
Judas hatte noch eine Wahl. Er konnte noch hier bleiben. Er konnte sich alles noch anders überlegen. Aber als er die Hand an seinen Geldbeutel legte, fühlte er das Geld, das ihm die Hohenpriester gegeben hatte. Er stand auf und ging hinaus. Draußen war es schon dunkel und dunkel war es auch in Judas Herzen. Sein Plan stand fest und er ging direkt zu den Hohenpriestern.
Die anderen Jünger blieben bei Jesus. Jesus feierte mit ihnen das Abendmahl und erklärte ihnen noch einmal, dass er für ihre Sünden sterben würde. Das geschah dann ja auch so. Jesus starb für unsere Sünden. Er starb, damit wir Vergebung haben können. Wenn du etwas getan hast, bei dem du genau weißt, das war nicht richtig, dann bringe das zu Jesus. Sage es ihm. Sage ihm, dass es dir leidtut und bitte ihn um Vergebung. Er ist genau dafür gestorben, was du getan hast. Und er wird dir vergeben.
Judas tat etwas Schlimmes. Er wusste genau, wo Jesus nach der Feier hingehen würde. Dorthin in den Garten Gethsemane führte er die Soldaten und Knechte der Hohenpriester. Sie waren bewaffnet, um Jesus gefangen nehmen zu können. Judas musste ihnen zeigen, wo Jesus war. Der Garten war groß, sie hätten bestimmt sonst lange gebraucht, um Jesus zu finden. „Ich werde ihm einen Begrüßungskuss geben“, erklärte Judas den Soldaten, dann wisst ihr genau, wer Jesus ist. Judas ging auf Jesus zu. Jesus war darauf vorbereitet und schaute ihn an. „Sei gegrüßt, Meister“, sagte Judas und küsste Jesus. „Mein Freund“, hörte er die Stimme von Jesus. Judas traute sich nicht, aufzuschauen. „Mein Freund, du bist gekommen, um mich mit einem Kuss zu verraten?“ Jesus wusste es vorher und er war bereit, denn er wusste, dass es so geschehen musste. Er wehrte sich nicht. Jesus wurde verhaftet und abgeführt.
Judas irrte ziellos durch die Straßen. Er konnte jetzt nicht zu seinen Freunden zurück. Was würden die anderen Jünger mit ihm machen? Immer wieder dachte er an das, was er getan hatte. War es wirklich richtig? Er erinnerte sich an die letzten Worte, die Jesus zu ihm gesagt hatte: „Mein Freund!“ Jesus hatte gewusst, dass er ein Verräter war und trotzdem hatte er ihn Freund genannt. Wieso war Jesus nicht wütend auf ihn? Judas versuchte, zu erfahren, was jetzt mit Jesus geschah. Schnell sprach es sich herum, dass Jesus zu Tode verurteilt war. Plötzlich erkannte Judas, was er da getan hatte. Das hatte er nicht erwartet, dass sie Jesus wirklich umbringen würden. Jesus war doch unschuldig. Das hatte auch Judas gewusst. Er war doch nur etwas enttäuscht von Jesus gewesen. Aber er wollte ihn doch nicht töten. Wenn er seinen Verrat doch irgendwie rückgängig machen könnte. Seine Schuld drückte ihn wie eine schwere Last auf dem Rücken. Er fasste seinen Geldbeutel an. An dem Geld hatte er auf einmal auch keine Freude mehr. Das war Unrecht gewesen, das war ihm jetzt deutlicher als alles andere. Er ging zu den Hohenpriestern und wollte ihnen das Geld zurückgeben, aber sie wollten es nicht. „Du musst selbst mit deinem Gewissen klarkommen, was haben wir damit zu tun!“, sagten sie.
Kennst du ein schlechtes Gewissen? Du hast etwas getan und würdest es so gern rückgängig machen. Aber das geht nicht. Du weißt aber genau, dass es falsch war. Jesus hat gesagt, „Wenn es so etwas in deinem Leben gibt, dann bringe es zu mir. Sage es mir, ich will dir vergeben, dafür bin ich doch gestorben.“ Du kannst zum Beispiel beten: „Herr Jesus, ich habe das getan und weiß jetzt, dass es ganz falsch war. Bitte vergib mir, nimm die Schuld von mir. Danke, dass du am Kreuz für mich gestorben bist und mir vergeben willst.“ Es gibt nichts, was zu schlimm wäre, dass Jesus dir nicht vergeben könnte. Jesus kennt dich doch genau und weiß, was du tust. Aber trotzdem liebt er dich.
Auch Judas hätte zu Jesus gehen können. Aber er wollte selbst versuchen, es irgendwie wiedergutzumachen. Doch die Hohenpriester wollten sein Geld nicht. Judas ging und warf das Geld in den Tempel. Dann ging er weg. Er wusste nicht, wohin. Er war Jesus gefolgt und jetzt hatte er ihn verraten. Und all seine Freunde hatte er verloren. Und er hatte eine große Schuld auf sich geladen. So konnte er nicht weiterleben. Judas hatte gehört, dass Jesus immer wieder von Vergebung gesprochen hatte, aber das, was er getan hatte, war sicher zu schlimm, dachte er. Er sah keinen Ausweg mehr. Deshalb erhängte er sich.
Judas brachte sich selbst um. Aber das hätte er nicht tun müssen. Jesus will vergeben. Jesus ist für die schlimmsten Mörder und Sünder gestorben, auch für Judas. Jesus ist nach seinem Tod auferstanden und wenn Judas da geblieben wäre, hätte er Jesus begegnen können. Und wenn Judas ihm um Vergebung gebeten hätte, dann hätte Jesus vergeben. Denn dazu war er auf die Erde gekommen.
Jesus will dir vergeben, egal was du getan hast. Du bist nicht zu schlecht, zu ihm zu kommen. Deshalb tue es.