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Der gute Hirte

(Das verlorene Schaf)


Bibeltext: Mt 18,12-14; Lk 15,3-7

Lehre: Gott ist unser guter Hirte.


Bibelvers: Psalm 23 (Luth): Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.


Es war wieder ein wunderschöner Tag. Die Sonne schien. Es war schön warm und sie hatten alles, was sie brauchten. Das kleine Schäfchen und seine Herde hatten einen wirklich guten Hirten. Er sorgte für sie. Jeden Tag brachte er sie zu guten Weiden. Dort gab es das beste Gras. Alle wurden satt. Und natürlich suchte der Hirte immer Stellen aus, an denen die Schafe auch genug zu trinken fanden. Das war wichtig bei der Wärme. Den Schafen ging es gut. Der Hirte passte auf, dass kein böses Tier kam und den Schafen etwas tun konnte.


Auch unserem kleinen Schäfchen ging es gut. In der Bibel steht kein Name für das Schäfchen, aber vielleicht können wir ihm einen Namen geben. Wie könnte es heißen? (Vielleicht können die Kinder selbst einen Namen ausdenken.) Wir können es ja Flocke nennen. Es war weiß, wie eine kleine Schneeflocke. Flocke fühlte sich eigentlich wohl bei seiner Familie und bei dem Hirten. Insgesamt waren es 100 Schafe. Flocke spielte gern mit ihnen.


Das erinnert mich ein bisschen an den Psalm 23 in der Bibel. Dort steht: „Der Herr ist mein Hirte.“ Gott ist wie dieser gute Hirte. Er will sich um uns kümmern, wie der Hirte um seine Schafe. Gott gibt uns alles, was wir brauchen. Er lässt die Pflanzen wachsen, dass wir genug Essen haben. Aber er gibt uns auch Mut und Trost und Hilfe. Er ist ein wirklich guter Hirte. Es ist schön, zu ihm zu gehören.


Flocke hatte auch einen wirklich guten Hirten. Aber manchmal war ihm etwas langweilig. Immer musste es bei den anderen Schafen bleiben. Flocke schaute sich um. Die anderen Schafe ruhten sich in der Sonne aus oder fraßen gerade von dem leckeren Gras. „Das Gras da vorne sieht aber viel besser aus“, dachte sich Flocke. Das Schäfchen ging ein wenig von den anderen weg. „Hmm, schmeckt das gut. Ah, das Gras dort ist ja noch besser! … Hm, lecker. Oh, da vorne, das sieht gut aus!“ Flocke freute sich über jeden Grasbüschel, den es fand. Immer weiter entfernte es sich von dem Hirten und den anderen Schafen.


Als Flocke sich umschaute, war es schon weit weg von der Herde. „Ach, egal“, dachte es, „Ich schaue mich hier noch ein wenig um, und dann gehe ich zu den anderen zurück.“ So genoss Flocke seinen Ausflug. Es war schön, endlich mal dort hingehen zu können, wo es wollte. Den Hirten brauchte Flocke jetzt nicht mehr. Es kam allein zurecht.


Bis du auch schon von Gott, dem guten Hirten, weg gelaufen? Gott will für uns sorgen und uns alles geben, was wir brauchen. Aber oft wollen wir unsere eigenen Wege gehen. Wir wollen selbst entscheiden, was gut für uns ist. Und so tun wir oft Dinge, die Gott nicht gefallen. Tust du immer, was Gott sagt? Oder ist es dir egal? Flocke war es egal, dass der Hirte gesagt hatte, alle sollen zusammen bleiben. Es genoss seinen Spaziergang.


Aber dann wurde es schon langsam dunkel. „Ich muss zurück!“, dachte Flocke erschrocken. Schnell drehte es sich um und ging den Weg zurück. Es schaute sich um. „Wo muss ich denn jetzt lang?“, überlegte es. Flocke wurde immer unruhiger. Es hatte sich verlaufen. Verzweifelt lief es umher und suchte den richtigen Weg. Jetzt wurde es immer dunkler und Flocke bekam große Angst.


Die anderen Schafe waren beim Hirten geblieben. Wie jeden Abend rief er sie zusammen. Sie kamen und er führte sie in den Stall. Jedes einzelne Schaf zählte er: „1, 2, 3, 4, …23, 24, 25, …69, 70, 71, …98, 99, … Das kann doch nicht sein. Noch einmal.“ Aber wieder kam er nur auf 99 Schafe. Er schaute die Herde an. Jetzt merkte er auch, wer fehlte. „Flocke! Wo ist denn nur Flocke?“ wunderte er sich. Die 99 anderen Schafe waren da. Aber ihm war jedes einzelne Schaf ganz wichtig. Auch Flocke. „Es muss sich verlaufen haben“, überlegte er, „Ich werde Flocke suchen gehen!“ Und so ging er los, um sein eines Schaf zu suchen.


Du bist Gott genauso wichtig. Es gibt so viele Menschen auf der Erde. Aber Gott liebt jeden Einzelnen. Auch dich! Und Gott möchte, dass du bei ihm bist, dass du mit ihm lebst. Und Gott ist traurig, wenn du eigene Wege gehst und wenn du ohne ihn lebst. Dann bist du so wie Flocke, ganz weit weg vom Hirten. Aber Gott sucht jeden Einzelnen. Auch dich. Er ruft dich und lädt dich ein, zu ihm zurückzukommen.


Der Hirte suchte Flocke. Immer wieder rief er laut: „Flocke! Flocke! Wo bist du?“ Dann lauschte er. Nichts war zu hören. So ging der Hirte weiter. Endlich hörte er ein leises Blöken: „Määhhh, Määhhh!“ Es klang ganz ängstlich. Der Hirte lief schnell in die Richtung, aus der er Flocke gehört hatte. Endlich fand er sein Schaf. Er nahm Flocke auf seine Arme. Flocke kuschelte sich an ihn. Es hatte so große Angst gehabt. Aber jetzt war der Hirte endlich wieder da. So trug er das kleine Schaf nach Hause.


Der Hirte schimpfte nicht mit Flocke, weil es weggelaufen war. Er freute sich einfach nur, dass er sein Schaf wieder hatte. So ist es bei Gott. Egal, was du getan hast, du kannst zu Gott zurückkommen. Wenn du bis jetzt nicht mit Gott gelebt hast oder Gott dir oft egal war, dann gehe jetzt zurück zu Gott. Bitte Gott um Vergebung und bitte ihn, dass er dich als sein Kind annimmt. Er liebt dich. Gott schimpft nicht, Gott freut sich einfach über dich, wenn du zu ihm kommst. So wie der Hirte über sein Schaf.


Als der Hirte zu Hause war, ging er sofort zu seinen Freunden und zu seinen Nachbarn. „Stellt euch vor, mein Schaf war verloren, aber ich habe es wieder gefunden. Kommt, wir feiern ein Fest.“ So sehr freute er sich über das eine Schaf, dass er für alle seine Freunde ein Fest feierte. Und in der Bibel steht, dass Gott im Himmel sich genauso darüber freut, wenn ein Mensch zu ihm zurückkommt. Vielleicht feiert Gott dann ja auch ein Fest mit den Engeln.