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(Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg)
Bibeltext: Mt 20,1-16 (s.a. Mt 19,27-30)
Lehre: Gott ist gütig.
Bibelvers: Psalm 145,8 (Lut): Gnädig und barmherzig ist der HERR, geduldig und von großer Güte.
„Was bekomme ich dafür?“ Hast du das schon einmal gefragt? Vielleicht, wenn du zu Hause etwas helfen sollst. Und dann hoffst du, eine Belohnung zu bekommen. Das wollte Petrus auch. „Was bekommen wir dafür, dass wir dir nachfolgen, Jesus?“, fragte er. Wir fragen ja auch manchmal: „Bringt es uns etwas, an Jesus zu glauben und ihm nachzufolgen?“. Natürlich bringt es uns etwas, denn Gott ist gütig. Das heißt, dass Gott jemand ist, der gern etwas Gutes tut. Gott will dir etwas Gutes tun. Und deshalb bringt es auch etwas, wenn wir ihm nachfolgen. Als Antwort auf die Frage von Petrus erzählte Jesus eine Geschichte.
Auf dem Marktplatz standen einige Männer herum. Sie waren hier, weil sie Arbeit brauchten. Sie hatten keine feste Arbeit, wo sie jeden Tag hingingen. Aber sie gingen jeden Tag auf den Markt. Dort trafen sie Bauern oder andere Leute, bei denen sie dann an diesem Tag arbeiten konnten. Abends bekamen sie ihr Geld und am nächsten Morgen standen sie wieder auf dem Marktplatz, um Arbeit zu suchen. So war es auch an diesem Tag. Schon früh um 6 Uhr standen sie dort. Ein paar der Männer unterhielten sich. „Ich hoffe, dass ich heute eine Arbeit finde“, sagte einer. „Ich brauche das Geld, um Essen für meine Familie zu kaufen.“ Er schaute sich um.
Etwas entfernt von ihm unterhielt sich ein Mann mit einigen anderen Arbeitern. „Kommt, und arbeitet heute in meinem Weinberg!“, sagte der Mann zu ihnen. „Ich gebe euch einen Silbergroschen dafür.“ Dann sah der Mann, wie die Arbeiter mit dem Besitzer des Weinbergs mitgingen. Traurig schaut er hinterher. Er hätte auch gern eine Arbeit gehabt. Die Arbeit im Weinberg war hart, das wusste er. Die Weintrauben waren reif und die Reben mussten einzeln abgeschnitten werden. Man musste den schweren Korb mit den Trauben tragen und es war sehr heiß. Aber ein Silbergroschen war ein guter Lohn dafür. Davon könnte er Essen für seine Familie kaufen. Aber jetzt musste der Mann weiter warten, bis er Arbeit finden würde. Andere warteten mit ihm.
Nach 3 Stunden, um 9 Uhr, saß er immer noch auf dem Marktplatz. Da sah er wieder den Besitzer des Weinbergs. Der hatte nämlich gemerkt, dass es wirklich viel Arbeit auf seinem Weinberg gab. Deshalb war er noch einmal gekommen, um neue Arbeiter zu suchen. Als er kam, sah er direkt eine Gruppe von Männern, die herumstanden und warteten. Er ging auf sie zu: „Geht und arbeitet in meinem Weinberg. Ich werde euch einen gerechten Lohn geben.“ Es war ein gerechter und guter Mann. Er wollte die Arbeiter nicht ausbeuten, sondern ihnen einen guten Lohn geben.
So ist auch Gott. Gott ist gütig. Wenn du mit Gott lebst, dann wird Gott dich belohnen, weil er gütig ist. Gott gibt uns zum Beispiel das ewige Leben. Wir dürfen ewig bei ihm im Himmel wohnen. Aber Gott will uns noch viel mehr Gutes geben. Er will uns helfen, wenn wir Hilfe brauchen. Er will uns alles geben, was wir brauchen. Denn Gott liebt uns und er ist gütig.
Die Arbeiter hatten einen guten Arbeitgeber gefunden. Aber der eine Mann stand immer noch mit anderen auf dem Marktplatz. Immer wieder dachte er, dass jetzt jemand kommt und ihm Arbeit gibt, aber andere Männer waren oft schneller und bekamen die Arbeit. Der Besitzer des Weinbergs schaute seinen Arbeitern im Weinberg zu. Es war eine harte Arbeit und sie schwitzten in der Hitze. Aber sie arbeiteten fleißig und pflückten die Weintrauben. „Heute muss die Arbeit fertig werden“, dachte sich der Besitzer. „Aber selbst wenn die Arbeiter hart arbeiten, ist es doch zu viel Arbeit. Sie werden es allein nicht schaffen.“ Dann stand er auf: „Ich werde noch mehr Arbeiter suchen“, entschied er. So ging er um 12 Uhr noch einmal auf den Marktplatz, und 3 Stunden später um 3 Uhr auch noch einmal. Jedes Mal traf er Männer, die noch keine Arbeit hatten. „Wollt ihr bei mir arbeiten?“, fragte er, „ich werde euch gut bezahlen.“ Natürlich wollten die Männer das und gingen sofort mit.
Jetzt standen nur noch wenige Arbeiter auf dem Marktplatz. Manche waren sogar schon nach Hause gegangen, weil sie keine Arbeit bekommen hatten. Der Mann, der immer noch auf Arbeit wartete, und einige andere standen herum und überlegten, was sie tun sollten. Es war schon 5 Uhr abends. „Gehen wir doch nach Hause!“, sagte einer von ihnen. „Halt, schau doch mal, dahinten kommt der Besitzer des Weinbergs wieder“, rief schnell ein anderer. Und wirklich kam der Besitzer des Weinbergs noch einmal auf den Marktplatz. „Warum steht ihr hier den ganzen Tag nur herum ohne zu arbeiten?“, fragte er die Männer. „Wir haben keine Arbeit gefunden“, antworteten sie. „Dann kommt doch mit und arbeitet in meinem Weinberg“, schlug der Besitzer vor.
Überglücklich gingen die Männer mit. Endlich hatten sie noch eine Arbeit gefunden. Es war zwar nur noch eine Stunde bis zum Feierabend, aber so konnten sie wenigstens noch ein klein wenig Geld verdienen. Zusammen mit den anderen Männern, die schon seit frühmorgens dabei waren, pflückten sie die Weintrauben. Die anderen Männer sahen schon sehr müde aus, sie hatten ja auch schon sehr lange gearbeitet. Aber zusammen schafften sie die Arbeit bald.
Dann wurden alle Arbeiter zusammen gerufen: „Feierabend! Kommt, damit ich euch euren Lohn geben kann.“ Schnell wurden alle Sachen weggeräumt und die Männer kamen zusammen. Die, die nur eine Stunde gearbeitet hatten, sollten als Erstes ihren Lohn bekommen. „Es wird wohl nicht viel sein“, dachte der Arbeiter, „Die, die den ganzen Tag gearbeitet haben, bekommen einen Silbergroschen. Ich werde natürlich viel weniger bekommen. Aber vielleicht reicht es wenigstens, um ein klein wenig Brot für meine Familie zu kaufen.“ „Hier hast du dein Geld“, sagte der Besitzer des Weinbergs zu ihm und gab ihm einen Silbergroschen in die Hand. Er staunte sehr. Das war so viel, als wenn er den ganzen Tag gearbeitet hätte. Der Besitzer des Weinbergs war wirklich sehr gütig und großzügig.
Genauso großzügig ist Gott. Er schenkt uns so viel, obwohl wir es eigentlich gar nicht verdient haben. Du hast das ewige Leben nicht verdient, ich auch nicht. Aber Gott will es uns schenken. Wir müssen es nur annehmen. Gott ist so gütig und großzügig.
Die anderen Arbeiter sahen, dass alle einen Silbergroschen bekamen. „Wir werden dann bestimmt viel mehr bekommen“, dachten sich die, die seit frühmorgens gearbeitet hatten. „Der Besitzer hat uns zwar nur einen Silbergroschen versprochen, aber wenn die anderen schon einen Silbergroschen bekommen, werden wir viel mehr bekommen.“ So warteten sie, bis sie an der Reihe waren. Voller Erwartung standen sie vor dem Besitzer des Weinbergs. „Hier habt ihr euren Silbergroschen“, sagte er zu ihnen und gab ihnen auch nur einen Silbergroschen.
„Das ist doch ungerecht!“, sagte sofort jemand. „Wir haben doch viel mehr gearbeitet als die anderen, deshalb müssen wir auch viel mehr bekommen.“ „Mein Freund“, erklärte der Besitzer, „wir haben doch abgesprochen, dass du einen Silbergroschen bekommst. Deshalb ist es ganz gerecht, dass ich ihn dir jetzt gebe. Nimm ihn und geh.“ Denkst du manchmal: Gott ist ungerecht, weil es anderen besser geht als mir? Vielleicht hast du nicht so viel Geld und so tolle Spielsachen wie andere. „Warum schenkt Gott mir nicht genauso viel Geld?“, denkst du dann. Gott schenkt uns so viel. Gott ist gütig und sehr großzügig. Aber Gott selbst entscheidet, wem er was gibt. Manchmal brauchen wir nicht so viel wie andere und manchmal ist es vielleicht auch gar nicht gut für uns. Aber Gott schenkt dir immer das, was du auch wirklich brauchst. Und, wenn du es annimmst, dann schenkt er dir auch das ewige Leben. Das ist viel mehr, als wir verdienen. Danke Gott dafür, denn er ist gütig.
Die Arbeiter waren nicht ganz zufrieden mit ihrem Lohn. Aber der Besitzer schaute sie an: „Ich kann doch mit meinem Geld machen, was ich will, oder?“, fragte er. „Oder seid ihr böse auf mich, weil ich gütig zu anderen bin? Ich darf doch zu anderen gütig und großzügig sein, so wie ich es will.“
Gott ist gütig und großzügig. Und er wird es auch belohnen, wenn wir ihm nachfolgen. Aber er darf entscheiden, wie er uns belohnt. Und wenn er dich anders belohnt als andere, dann sei nicht böse auf Gott, sondern freue dich über das, was er dir gibt und danke ihm dafür.