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(Die vier Weltreiche)
Bibeltext: Daniel 2
Lehre: Gott weiß alles.
Bibelvers: Jakobus 1,5a (Luth) Wenn es aber jemandem unter euch an Weisheit mangelt, so bitte er Gott, der jedermann gern gibt.
Erinnerst du dich an deinen schönsten Traum, den du mal gehabt hast? Oder an deinen schlimmsten? Ich finde es interessant, was man alles träumen kann. Manchmal bin ich froh, wenn ich morgens aufwache und dann alles wieder ganz normal ist. Nebukadnezar wachte auch am Morgen auf. Aber irgendwie war nicht alles wieder ganz normal. Er hatte in dieser Nacht sehr unruhig geschlafen. Vielleicht war es, weil er am Abend noch lange darüber nachgedacht hatte, wie es mit seinem Reich wohl in der Zukunft sein wird. In der Nacht hatte er geträumt. Aber irgendwie war es kein normaler Traum gewesen. Es war ein besonderer Traum, das wusste Nebukadnezar. Deshalb war er jetzt auch so unruhig. „Der Traum muss etwas bedeuten. Er sagt mir was über meine Zukunft“, dachte er sich. Er versuchte, sich an den Traum genau zu erinnern. Aber das ging nicht. „Was war es denn noch mal?“, fragte er sich. „Ich habe irgendetwas gesehen, aber ich weiß nicht mehr genau, was es war.“ Dass Nebukadnezar sich nicht mehr an den Traum erinnern konnte, machte ihn noch unruhiger. Er wollte unbedingt wissen, was in der Zukunft geschehen würde. „Ich muss wissen, was das zu bedeuten hat“, sagte er sich. Also stand er auf und zog sich erst einmal an.
Dann ließ er seine Weisen und Wahrsager rufen. Die konnten ihm bestimmt helfen, dachte er. Aber eigentlich war das eine schlechte Entscheidung. Manche Menschen fragen Wahrsager oder Horoskope nach ihrer Zukunft. Aber das hat Gott verboten. Er ist nämlich der Einzige, der wirklich allwissend ist und auch weiß, was in der Zukunft geschieht. Nebukadnezar kannte Gott nicht, deshalb rief er seine Weisen. Als sie vor ihm standen, erzählte er ihnen, warum er sie gerufen hatte: „Ich habe heute nach einen Traum gehabt, der mich sehr erschreckt hat. Ich möchte wissen, was der Traum bedeutet.“ Die Weisen warteten darauf, dass der König weiterredete. Aber er war schon fertig mit seiner Bitte und erwartete nun eine Antwort. „König, dann sage uns deinen Traum und wir werden die sagen, was er bedeutet“, baten sie schließlich.
König Nebukadnezar wurde etwas strenger. „Ich habe doch schon deutlich gesagt, was ich möchte. Sagt mir den Traum und seine Bedeutung!“ Nebukadnezar schaute in die Runde. Er war schon aufgeregt genug über den Traum. Aber jetzt regte er sich auch noch über seine Weisen auf. „Wenn ihr mir den Traum nicht sagt, dann werdet ihr sterben“, drohte er. Dann wurde er wieder etwas ruhiger: „Aber wenn ihr mir den Traum und seine Deutung erklärt, dann bekommt ihr große Geschenke.“ „Bitte erzähle uns deinen Traum!“, baten die Weisen noch einmal. Aber Nebukadnezar wurde nun nur noch ungeduldiger. „Nein, sondern ihr müsst mir auch den Traum erzählen. Denn dann weiß ich sicher, dass ihr auch wirklich die richtige Bedeutung sagen könnt.“
Die Weisen schauten einander an. Jeder hoffte, dass nun einer nach vorne treten würde und dem König seinen Traum erzählen könnte. Aber sie wussten schon, dass das eigentlich niemand konnte. Niemand kann den Traum von jemand anderem wissen.
Weißt du, was andere Leute geträumt haben? Nein! Weißt du, was andere Menschen denken? Nein, auch das nicht. Wissen andere, was du träumst oder denkst? Nein, natürlich nicht. Aber trotzdem gibt es jemanden, der weiß alles. Denn Gott ist kein Mensch, wie wir. Er ist Gott. Er ist allwissend. Das heißt, dass er auch weiß, was du gerade denkst. Er weiß, was du fühlst. Er weiß genau, wenn du traurig bist oder dir über etwas Sorgen machst. Gott kennt alle deine Geheimnisse. Auch die, die du niemanden erzählt hast, weil sie so schlimm sind. Ich finde es gut, dass Gott alles weiß. Denn dann brauche ich mich nicht vor Gott zu verstecken. Du auch nicht. Du kannst Gott alles sagen. Er wird nicht enttäuscht von dir sein, denn er weiß ja eh alles und liebt dich trotzdem. Du kannst mit Gott über alle Geheimnisse reden, denn er weiß sie eh schon. Aber nur Gott weiß sie. Kein Mensch sonst kann Dinge wissen, die andere Menschen träumen oder denken.
„Was du von uns erwartest, dass kann kein Mensch tun“, sagten nun auch die Weisen. „Noch nie hat ein König, egal wie mächtig er war, so etwas von seinen Weisen gefordert.“ Die Weisen wurden immer unruhiger. Sie sahen das grimmige Gesicht Nebukadnezars. Sie sahen, wie entschlossen er war. „Nur Gott allein weiß alles und er ist nicht hier bei uns Menschen“, versuchten sie noch einmal Nebukadnezar davon zu überzeugen, dass sein Befehl ganz unmöglich auszuführen war.
Aber Nebukadnezar ließ sich nicht überzeugen. Er war immerhin König, ein wirklich mächtiger König. Alle hatten seinen Befehlen zu folgen, auch die Weisen. „Ergreift sie!“, befahl er seinen Dienern. Sofort kamen sie und nahmen die Weisen fest. „Sie sollen sterben!“, entschied Nebukadnezar. Aber das war ihm immer noch nicht genug. „Alle Weisen im ganzen Land sollen sterben!“, befahl er. So gingen seine Diener los, sie suchten jeden Weisen, der im Land wohnte. Dabei kamen sie auch zu Daniel. Daniel war mit seinen Freunden nach Babylon geholt worden. Dort wurde er ausgebildet, damit er dem König dienen konnte. Und wegen dieser Ausbildung gehörte er auch zu den Weisen, zu den Gelehrten, die viel wussten. Arjoch, der Oberste der Diener Nebukadnezars, klopfte laut an Daniels Tür. „Du musst sofort mitkommen!“, befahl er. Daniel schaute ihn verwundert an. „Was ist denn los?“, wollte er wissen. „Nebukadnezar hat befohlen, dass alle Weisen im Land umgebracht werden. Du gehörst auch dazu. Also komm mit“, antwortete Arjoch. „Wieso befiehlt Nebukadnezar so etwas?“, fragte Daniel überrascht. Arjoch erzählte ihm alles von dem Traum und dass keiner dem König den Traum erzählen konnte.
Daniel nahm allen Mut zusammen: „Ich habe eine Bitte“, erwiderte er vorsichtig. „Gib mir doch ein wenig Zeit. Dann kann ich dem König den Traum und die Bedeutung sagen.“ Das war wirklich mutig. Woher sollte Daniel denn den Traum wissen? Das konnte er ja gar nicht. Das stimmt. Aber Daniel kannte Gott. Daniel wusste, dass Gott alles weiß. Und Daniel vertraute auf Gott. Arjoch gab Daniel Zeit. Daniel ging sofort zu seinen Freunden. Er berichtete Hananja, Mischael und Asarja, was geschehen war. „Bitte betet mit mir!“, bat er sie. „Nur Gott kann uns jetzt noch helfen.“ So knieten die 4 Freunde sich hin und beteten zu Gott. Gott weiß alles. Und deshalb kann Gott auch immer helfen. Er kann auch dir in deiner Situation helfen. Gott kennt ja die Situation. Er kennt auch die Zukunft. Und er kennt dich. Er weiß, was du jetzt am besten tun sollst. Bete und bitte ihn, dir zu zeigen, was richtig ist. Und dann vertraue ihm. Das taten Daniel und seine drei Freunde.
Und Gott antwortete auf ihr Gebet. In der Nacht zeigte Gott Daniel den Traum Nebukadnezars und auch die Bedeutung. Daniel war so froh und dankbar. Er betete und lobte Gott und dankte ihm. Er sprach (Daniel 2,20 lesen): „Gelobet sei der Name Gottes von Ewigkeit zu Ewigkeit, denn ihm gehören Weisheit und Stärke!“ Dann stand Daniel auf und ging zu Arjoch. „Bringe mich zum König, ich will ihm den Traum und seine Bedeutung sagen“, bat er. Als Nebukadnezar Daniel vor sich sah, musterte er ihn skeptisch. „Du kannst mir den Traum und seine Bedeutung sagen?“, fragte er ungläubig.
Daniel blieb ganz ruhig. Er antwortete: „Nein, kein Mensch, keine Weisen oder Wahrsager können dir den Traum sagen.“ Aber dann fuhr Daniel fort: „Aber der Gott des Himmels kann es. Und er war es auch, der dir den Traum geschickt hat, um dir zu zeigen, was in der Zukunft geschehen wird. Gott hat mir deinen Traum gezeigt.“ Dann erklärte Daniel Nebukadnezar den Traum: „Du hast im Traum ein großes Standbild gesehen.“ Nebukadnezar nickte. Ja, genau, das war es, jetzt kamen seine Erinnerungen wieder. „Das Standbild hatte einen Kopf aus Gold“, sprach Daniel weiter. „Die Brust und die Arme waren aus Silber. Der Bauch und die Lenden aus Kupfer und die Beine und Füße aus Eisen, das an den Füßen mit Ton vermischt war. Dann kam ein Stein. Kein Mensch hat ihn geworfen, sondern er kam einfach so gerollt. Er traf das Standbild an den Füßen und zermalmte es ganz zu Staub. Als der Wind den Staub weggeweht hatte, wurde der Stein immer größer, bis er schließlich die ganze Welt erfüllte.“
Nebukadnezar staunte. Ja, das war sein Traum, genau so. Dieser Traum hatte ihn so erschreckt, weil er irgendetwas bedeutete. „Jetzt sage ich dir, was die Bedeutung des Traumes ist“, sagte Daniel. „Du bist ein sehr mächtiger König. Du bist das goldene Haupt des Standbildes. Nach dir wird ein anderes Königreich kommen. Es ist nicht ganz so mächtig wie du. Das ist die silberne Brust. Dann kommt wieder ein anderes Königreich, der Bauch aus Kupfer. Nach diesem wird ein viertes Königreich kommen, das hart wie Eisen ist. Aber all diese Königreiche werden nicht ewig bestehen. Denn nach diesem vierten Königreich wird Gott selbst sein Reich aufrichten. Dieses Reich wird niemand zerstören können, es wird ewig bleiben.“
Nebukadnezar fiel vor Daniel nieder. Jetzt wusste er endlich den Traum und seine Bedeutung. Gott hatte ihm gezeigt, was in der Zukunft geschehen wird, denn Gott weiß alles, auch die Zukunft. „Bringt dem Gott Daniels Opfer“, befahl er. Und dann sagte er zu Daniel: „Jetzt bin ich sicher, dass euer Gott ein Gott über alle anderen Götter ist. Er weiß alles.“
Nebukadnezar war glücklich. Und Daniel und seine Freunde waren gerettet. Nun ließ der König nicht mehr alle Weisen umbringen. Stattdessen bekam Daniel viele Geschenke. Daniel bekam große Ehre und große Macht im Land Babel.
Gott weiß alles. Er kannte den Traum Nebukadnezars. Er kannte die Zukunft. Und er weiß auch alles über dich. Vertraue ihm.