zur Startseite: www.derKindergottesdienst.de
Bibeltext: Daniel 6
Lehre: Sei treu wie Daniel.
Bibelvers: Lukas 16,10a (Luth): Wer im Geringsten treu ist, der ist auch im Großen treu.
„Er muss weg", sagte einer der Fürsten von Medien entschieden. Ein anderer nickte. „Ja, du hast recht. Aber was können wir nur gegen ihn tun? Mir fällt wirklich nichts ein." Beide schwiegen nachdenklich. „Wieso muss dieser Daniel auch so treu sein?", schimpfte der erste wieder.
Ja, Daniel war treu. Er war jetzt schon über 80 Jahre alt. Aber er war immer noch treu. Schon als junger Mann hatte Daniel sich vorgenommen, Gott zu gehorchen, egal in welcher Situation und auch wenn es Schwierigkeiten geben sollte. Daniel war treu. Er gehorchte Gott und deshalb konnte man sich auch auf ihn verlassen. Daniel log nicht oder versuchte heimlich Geld für sich zu behalten, das eigentlich dem König gehörte. Und das hatte auch Darius gemerkt. Seit Kurzem war Darius König über Babylon. Es war viel Arbeit, so ein Reich zu regieren. Deshalb wählte Darius 120 Statthalter aus, die für ihn regieren sollten. Aber über die Statthalter setzte er 3 Fürsten. Die sollten darauf achten, dass die Statthalter ihre Arbeit gut taten und ehrlich waren. Einer der Fürsten war Daniel. Aber das gefiel den anderen zwei Fürsten überhaupt nicht. „Was bildet der sich eigentlich ein?", schimpften sie. „Er ist doch bloß einer von den hebräischen Sklaven. Und jetzt will er hier regieren?" Sie mochten Daniel nicht. Aber der König Darius mochte Daniel. Er sah, dass Daniel eine gute Arbeit tat. Er merkte, dass er sich auf Daniel verlassen konnte, weil er treu war. „Vielleicht sollte ich Daniel als Chef über das ganze Königreich setzten, auch über die anderen Fürsten", überlegte Darius.
Als die zwei anderen Fürsten das hörten, wurden sie nur noch neidischer. Auch einige der Statthalter waren auf ihrer Seite. „Daniel muss weg", entschieden sie. Sie überlegten: „Vielleicht finden wir ja irgendetwas gegen Daniel". Sie beobachteten Daniel ganz genau. Aber sie konnten nichts finden, wegen dem sie ihn anklagen konnten. Daniel war treu. Bist du treu? Was sehen deine Freunde oder deine Feinde, wenn sie dich beobachten? Sehen sie, dass du genauso lügst, wie andere? Sehen sie, dass du auch schon mal Dinge mitnimmst, die dir nicht gehören? Sehen sie, wie du über andere lästerst und schlecht redest? Oder können sie sehen, dass du Gott treu bist? Wenn du Gottes Kind bist, dann sei treu so wie Daniel. Dann sei in jeder Situation Gott gehorsam. Dann lebe so, dass andere an deinem Leben sehen können, dass du Gott treu bist.
Daniel lebte so. Seine Feinde fanden nichts gegen ihn. Aber sie gaben nicht auf. Schließlich hatte einer eine Idee: „Wir finden nichts gegen Daniel, weil er seinem Gott so treu ist. Aber genau das können wir doch gegen ihn verwenden." Dann erklärte er den anderen seine Idee. Die waren ganz begeistert: „Das ist es. So kriegen wir ihn." Schon bald machten sie sich auf den Weg zu König, um ihre Idee in die Tat umzusetzen.
„Der König Darius lebe ewig", grüßten sie ehrerbietig den König und verbeugten sich vor ihm. „Du bist ein großer König", begannen sie, „wir haben uns überlegt, dass es doch gut wäre, wenn du ein neues Gesetz herausgeben würdest. 30 Tage lang soll niemand von irgendjemand anderen etwas bitten, nicht von einem Gott oder von einem Menschen, außer von dir, o König. Wenn das doch jemand tut, dann lass ihn zu den Löwen in die Grube werfen." König Darius hörte sich den Vorschlag an. Er fühlte sich geschmeichelt. Das war doch ein guter Vorschlag. Dann würde jeder ihn als König ehren. Darius war also einverstanden. Sofort schrieb er einen Brief, der im ganzen Land vorgelesen werden sollte: „Ab heute darf für 30 Tage niemand mehr von irgendjemanden etwas erbitten außer vom König. Wer doch von einem Menschen oder einem Gott etwas erbittet, der soll zu den Löwen in die Grube geworfen werden." König Darius war zufrieden. Er erkannte nicht, mit welcher Absicht die Männer ihm diesen Vorschlag gemacht hatten.
Als die Fürsten und Statthalter wieder von Darius weggingen, rieben sie sich die Hände vor Freunde. „Jetzt müssen wir nur noch abwarten, und dann sind wir Daniel los", freuten sie sich. Bald hörte auch Daniel von dem neuen Gebot des Königs. 30 Tage lang durfte niemand etwas von einem Menschen oder Gott bitten. Also durfte Daniel 30 Tage lang nicht zu seinen Gott beten. Daniel erschrak, als er das hörte. Und wisst ihr, was er dann tat? In der Bibel steht es (Daniel 6,11 vorlesen): „Als nun Daniel erfuhr, dass ein solches Gebot ergangen war, ging er hinein in sein Haus. Er hatte aber an seinem Obergemach offene Fenster nach Jerusalem, und er fiel dreimal am Tag auf seine Knie, betete, lobte und dankte seinem Gott, wie er es auch vorher zu tun pflegte." Daniel war treu. Er war auch ein treuer Beter. Jeden Tag betete er zu Gott, dreimal. Er hätte jetzt sagen können: „Okay, dann bete ich halt jetzt nur noch heimlich und nicht mehr am offenen Fenster." Aber das tat er nicht. Er wollte nicht nur heimlich zu Gott beten, sondern so wie immer, mit ganzem Herzen. Wie treu bist du im Gebet? Sei treu wie Daniel und bete jeden Tag zu Gott. Nimmt dir zum Beispiel vor, jeden Abend vor dem Schlafengehen noch mit Gott über den Tag zu reden. Dann kannst du Gott danken für alles, was geschehen ist. Du kannst ihn um Vergebung bitte, für das, was nicht so gut gelaufen ist. Und du kannst ihn um Hilfe für den nächsten Tag bitten. Sei treu, wie Daniel es war.
Daniel betete weiterhin dreimal am Tag. Er versteckte sich nicht. Und genau darauf hatten seine Feinde gewartet. Sie hatten sein Haus beobachtet. „Da seht ihr es", sagten sie voller Schadenfreunde. „Er betet wirklich trotz des Gebots des Königs. Jetzt haben wir endlich etwas gegen ihn in der Hand." Sofort gingen sie zu König Darius. „O König", begannen sie. „Du hast doch ein Gebot erlassen, dass man 30 Tage lang nur von dir etwas bitten darf und nicht von einem anderen Menschen oder von Gott." Der König nickte: „Ja, das habe ich. Es ist ein Gesetz der Meder und Perser. Das heißt, es darf nicht geändert werden." Das war bei den Medern und Persern so. Wenn ein König ein Gesetz gab, dann konnte man es nicht einfach wieder so aufheben, selbst der König nicht. Die Fürsten sprachen weiter: „Daniel, einer der Gefangen aus Juda, achtet weder dich noch dein Gebot. Er betet trotzdem dreimal am Tag zu seinem Gott."
Als Darius das hörte, wurde er traurig. Er mochte Daniel, er schätzte seine Arbeit sehr. Und er wollte nicht, dass Daniel in die Löwengrube geworfen wurde. Aber was sollte er tun? Es war sein Gesetz gewesen und jetzt konnte er es nicht einfach ändern oder umgehen. Er musste Daniel verhaften lassen. Aber bis zum Abend grübelte Darius, ob es nicht doch irgendeine Möglichkeit gebe, Daniel zu retten. Doch Daniels Feinde achteten darauf, dass das Gesetz eingehalten wurde. Sie kamen am Abend zu König Darius: „Du weißt doch, dass das Gesetz nicht geändert werden darf. Daniel muss bestraft werden", forderten sie. Darius hatte keine Wahl. Er ließ Daniel zu sich bringen. „Daniel, dein Gott, dem du immer treu bist, der möge dir helfen", sagte er noch. Aber dann wurde Daniel zu den Löwen geworfen.
Daniel war treu gewesen. Er wollte Gott gehorchen, egal was ist. War das richtig? Er hatte sein Leben riskiert. Ja, es war richtig. Gott möchte, dass du ihm treu bist. Auch wenn du damit riskierst, ausgelacht zu werden. Oder wenn du riskierst, dass du Nachteile dadurch hast. Was ist besser? Eine gute Note in der Schule durch Schummeln zu bekommen oder ehrlich zu sein und eben eine schlechte Note zu bekommen? Treu zu sein ist immer besser. Wenn du treu bist, dann wird Gott dich dafür belohnen und segnen. Vielleicht bekommst du eine schlechte Note, aber du hast ein gutes Gewissen und Frieden. Das ist doch viel besser.
Daniel war bereit, sein Leben zu riskieren, aber er wollte Gott treu sein. Darius konnte nichts tun. Daniel wurde zu den Löwen geworfen und Darius ließ die Löwengrube gut mit einem Stein verschließen. Dann versiegelte er den Stein mit seinem Ring. Als der König in seinem Palast war, ging er unruhig hin und her. Die ganze Nacht war er wach. Er konnte nicht schlafen und er aß auch nicht. Immer nur dachte er an Daniel. Das war eine schreckliche Nacht für Darius. Sobald es Morgen wurde ging er schnell zur Löwengrube. „Vielleicht gibt es ja doch noch Hoffnung", dachte er. Deshalb rief er laut: „Daniel, du Knecht des lebendigen Gottes. Hat dein Gott, dem du so treu dienst, dich vor den Löwen retten können?" Darius lauschte. Er hörte die Löwen brüllen. Und dann hörte er eine Stimme: „Ja König Darius. Gott hat seinen Engel gesandt und der hat den Löwen das Maul zugehalten. Sie konnten mir nichts tun."
Daniel war treu und Gott hat seine Treue belohnt. Gott hat Daniel gerettet. Gott kann das, denn er ist stärker als die hungrigsten Löwen. Wenn du Gott treu bist, wird Gott dir auch helfen. Vertraue ihm und sei treu. Darius war froh. Schnell ließ er Daniel aus der Grube holen. Daniel hatte nicht einmal eine leichte Verletzung. Keiner der Löwen hatte ihm etwas antun können. Aber jetzt ließ der König die Feinde Daniels bestrafen. Sie wurden zu den Löwen geworfen und sofort stürzten die Löwen sich auf sie und töteten sie.
König Darius ließ jetzt einen zweiten Brief schreiben. „Das ist mein Befehl", schrieb er, „im ganzen Königreich soll der Gott Daniels gefürchtet werden. Er ist ein lebendiger Gott, der ewig bleibt. Er ist ein Retter und er tut Zeichen und Wunder. Er hat Daniel von den Löwen gerettet."
Daniel war treu. Er hatte sein Leben riskiert, aber Gott hatte ihn gerettet. Vertraue Gott und sei treu.