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Belsazars Fest

(Die Schrift an der Wand; Belsazars Festmahl)


Bibeltext: Daniel 5,1-31

Lehre: Gott lässt sich nicht spotten.


Bibelvers: Galater 6,7 (Luth): Irret euch nicht! Gott lässt sich nicht spotten. Denn was der Mensch sät, das wird er ernten.


Magst du Geheimschriften? Bei einer Geheimschrift kann man auf den ersten Blick gar nicht erkennen, was sie bedeutet. Manchmal muss man erst wissen, welches Zeichen für welchen Buchstaben steht und dann kann man sie entschlüsseln. Ich finde es spannend, Geheimschriften herauszufinden. Belsazar fand das allerdings gar nicht spannend. Er starrte die Schrift an. Er hatte keinen blassen Schimmer, was sie zu bedeuten hatte. Voller Angst saß er regungslos da. Dabei hatte der Tag für ihn so schön angefangen.


Belsazar wollte nämlich wieder mal ein Fest geben. Dazu hatte er 1000 seiner mächtigsten Männer eingeladen. Natürlich waren alle gekommen. Niemand ließ sich ein Fest bei Belsazar entgehen, vor allem nicht in dieser Zeit. Vielen Menschen war nicht zum Feiern zumute, denn die Feinde der Babylonier, die Meder und Perser, standen schon vor der Stadt. „Aber unsere Stadt ist uneinnehmbar“, sagte Belsazar. „Wir brauchen keine Angst zu haben. Lasst uns feiern.“ Und so feierten sie, Belsazar, seine 1000 Mächtigen und auch Belsazars Frauen. Sie aßen und tranken. Und sie tranken sehr viel. Immer wieder wurde neuer Wein geholt. Ein Becher nach dem anderen wurde getrunken. Bald wurde es immer lauter. Die Leute waren schon alle betrunken.


Wärest du gern auf so einer Feier? Ich nicht. Gott gefällt es, wenn wir uns freuen und wir dürfen auch feiern. Aber Gott gefällt es nicht, wenn wir uns betrinken. Denn dann tun wir viel zu schnell Dinge, die nicht mehr in Ordnung sind. Belsazar war sehr betrunken. Und dann hatte er eine Idee: „Holt die goldenen und silbernen Gefäße, die der König Nebukadnezar aus dem Tempel in Jerusalem mitgebracht hat!“, befahl er seinen Dienern. König Nebukadnezar hatte Jerusalem erobert. Dabei hatte er alles Wertvolle mit in sein Land nach Babylon gebracht, auch die Becher aus dem Tempel. Sie standen in der Schatzkammer des Königs. Aber nun brachten Diener diese Becher zu Belsazar. „Wir werden diese Becher zum Trinken nehmen“, schlug Belsazar vor. Und schon wurden die Becher mit Wein gefüllt und herumgereicht. Diese Becher waren eigentlich nur für Gott bestimmt. Sie wurden für die Opfer im Tempel gebraucht. Niemand durfte daraus trinken, sie waren heilig. Aber das war Belsazar egal. Er spottete über Gott.


Aber Gott ist allmächtig. Er ist der mächtigste Herrscher der ganzen Welt. Würdest du über einen König spotten? Gott ist noch viel mächtiger. Über Gott spottet man nicht. Denn Gott ist der Herr über alles. Doch Belsazar interessierte sich nicht für Gott. Stattdessen tranken sie nun aus den heiligen Bechern und dabei fingen sie an, ihre Götzen zu loben. Die Babylonier glaubten an viele Götter. An Götter aus Gold, aus Silber, aus Stein oder sogar aus Holz. Und statt den Gott zu loben, der wirklich lebendig ist, lobten sie die toten Götzen. So spotteten sie Gott. Aber Gott lässt sich nicht spotten.


Der König schaute auf einmal ganz ängstlich an die Wand seines königlichen Saales. Es war eine weiße Wand. Eine Lampe schien darauf. So konnte er gut erkennen, was dort an dieser Wand geschah. Er sah eine Hand. Einfach nur eine Hand. Und dieser Hand schrieb auf die weiße Wand. Jetzt bekam der König große Angst. Er starrte die Schrift an. Er hatte keinen blassen Schimmer, was sie zu bedeuten hatte. Voller Angst saß er regungslos da. Nur seine Beine zitterten. Er war vor Schreck ganz blass im Gesicht geworden. Auch die anderen sahen die Hand und die Schrift an der Wand. Sie schaute zur Schrift und dann schauten sie wieder den König Belsazar an.


Als der König sich etwas von seinem Schreck erholt hatte, rief er laut: „Bringt die Weisen und Gelehrten zu mir. Sie müssen mir die Schrift erklären. Sofort!“ Dann wartete er ungeduldig, bis endlich die Weisen zu ihm kamen. „Sagt mir, was die Schrift bedeutet!“, forderte er sie auf. „Wer die Schrift lesen kann und mir ihre Bedeutung sagen kann, der soll reich belohnt werden. Er soll ein kostbares Gewand aus Purpur bekommen und eine goldene Kette. Außerdem soll er nach meinem Vater und mir der drittmächtigste Mann im ganzen Reich sein.“ Das war schon eine große Belohnung. Die Weisen strengten sich an. Immer wieder schauten sie auf die einzelnen Zeichen der Schrift. Sie grübelten und überlegten. Aber einer nach dem anderen gab zu: „Ich kann es nicht entziffern. Ich weiß nicht, was es bedeutet.“


Da bekam Belsazar noch größere Angst. Jetzt wurde er noch bleicher, sodass er fast weiß im Gesicht aussah. „Wenn selbst die Weisen die Schrift nicht entziffern konnten, dann muss es etwas Schlimmes sein“, dachte er sich. Auch die anderen Gäste bekamen Angst. Kurz zuvor hatten sie noch gelacht und über Gott gespottet, aber jetzt hatten sie Angst. Gott lässt sich nicht spotten. In der Bibel steht ein Vers darüber (Galater 6,7 vorlesen): „Irret euch nicht! Gott lässt sich nicht spotten. Denn was der Mensch sät, das wird er ernten.“ Wie du dich verhältst, das hat Folgen. Dein Verhalten ist wie ein Samen. Wenn du Gutes säst, dann wirst du auch Gutes ernten. Aber wenn du Schlechtes säst, dann wirst du auch Schlechtes ernten. Oft merkt man die Folgen nicht sofort. Belsazar hatte lange über Gott gespottet, bis Gott die Schrift an die Wand geschrieben hatte. Wenn du gegen Gott bist, dann wird das Folgen haben. Dann kannst du nicht mit Gott leben, auch nicht in der Ewigkeit. Aber Gott liebt dich. Deshalb möchte er, dass du dein Leben änderst. Er möchte dir vergeben, wo du falsch gelebt hast. Wenn du ein Leben mit Gott anfängst, dann hat auch das Folgen. Dann wird Gott dir in deinem Leben helfen und dir Gutes tun und du wirst nach dem Leben hier auf der Erde bei Gott im Himmel weiterleben können. Was der Mensch sät, das wird er auch ernten.


Belsazar erntete jetzt das, was er in seinem Leben gesät hatte. Auf einmal war er voller Angst. Auch alle anderen mit ihm. Keiner wusste, was sie tun sollten. Nur eine Person. Das war die Königinmutter. Die Mutter von Belsazar. „Der König lebe ewig“, begrüßte sie ihren Sohn. „Hab keine Angst. Es gibt jemanden, der dir sicher sagen kann, was die Schrift bedeutet. Denn er hat schon dem König Nebukadnezar Träume gedeutet und erklärt. Es ist Daniel.“ Daniel war auch einer der Weisen gewesen. Aber nun war er schon alt. Er war über 80. Daher war er lange nicht mehr beim König gewesen. Doch nun wurde er zu Belsazar geholt.


Belsazar schöpfte etwas Hoffnung: „Bist du Daniel? Ich habe gehört, dass du große Weisheit hast. Ich habe alle Weisen gerufen, aber niemand konnte mir die Schrift erklären. Kannst du es tun? Wenn du mir sagen kannst, was die Worte bedeuten, dann sollst du ein kostbares Gewand aus Purpur bekommen und eine goldene Kette. Außerdem sollst du nach mir und meinem Vater der drittmächtigste Mann im Reich sein.“ Daniel hörte sich alles an. Aber er antwortete: „Ich brauche deine Belohnung nicht. Du kannst sie jemandem anderen geben. Aber ich werde dir trotzdem die Schrift vorlesen und dir sagen, was sie bedeutet.“


Daniel zeigte an die Wand zu den Worten. „Gott hat dir eine Botschaft geschickt“, erklärte er. „Du bist ein mächtiger, stolzer König. Aber du hast dich über Gott erhoben und hast ihn gespottet. Du hast die Becher des Tempels Gottes geholt und daraus getrunken und dann die toten Götzen gelobt. Sie sind tot, sie können nichts hören und fühlen. Aber Gott selbst kann alles sehen und hören. Er hat dir dein Leben gegeben. Trotzdem hast du ihn nicht verehrt, sondern ihn gespottet.“ Der König Belsazar wagte nicht, Daniel zu widersprechen. Er hatte immer noch große Angst. Daniel erklärte weiter: „Dort an der Wand steht „Mene mene tekel uparsim.“ Mene bedeutet, dass Gott die Tage deines Königtums gezählt hat und sie zu Ende sind. Tekel heißt, dein Leben wurde von Gott gewogen und für zu leicht befunden. Und uparsim heißt, dass dein Reich geteilt und den Medern und Persern gegeben wird.“ Belsazar schwieg. Das waren harte Worte gegen ihn. Sein Leben sollte zu leicht sein? Hatte sein Leben als König denn keine Bedeutung?


Weißt du, wann ein Leben die größte Bedeutung haben kann? Dann, wenn man es mit Gott lebt. Gott hat dir das Leben gegeben. Aber wenn du es ohne ihn lebst, dann hat dein Leben kein Gewicht, dann ist es zu leicht in Gottes Augen. Aber wenn du Gott dein Leben gibst und mit ihm lebst, dann ist dein Leben wichtig und bedeutungsvoll. Belsazar war zwar König, aber er hatte Gott abgelehnt und sogar verspottet. Gott lässt sich nicht spotten. Deshalb hat Gott entschieden, dass die Tage von Belsazars Königtum zu Ende sein sollten.


Belsazar war ein stolzer König, ihm gefiel die Botschaft gar nicht. Aber trotzdem gab er Daniel die versprochene Belohnung. Daniel bekam einen kostbaren Purpurmantel und eine goldene Kette. Außerdem ließ Belsazar verkünden: „Daniel ist nun der drittmächtigste Mann im Königreich.“


Aber Belsazar selbst änderte seine Meinung trotzdem nicht. Auch wenn er große Angst hatte, hörte er nicht auf Gottes Warnung. Belsazar hätte Gott um Vergebung bitten können, er hätte Gott als Herr anerkennen können. Aber all das tat er nicht. Und so geschah es, dass noch in derselben Nacht die Feinde Belsazars die Stadt eroberten. Die Meder und Perser kamen in die Stadt. Belsazar wurde umgebracht.


Gott lässt sich nicht spotten. Aber Gott gibt jedem die Möglichkeit, sein Leben zu ändern und ihn um Vergebung zu bitten.