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Jeremia im Brunnen

(Jeremia in der Zisterne, Anschlag auf Jeremia)


Bibeltext: Jeremia 38

Lehre: Auf Gott ist Verlass.


Bibelvers: 2. Thess 3,3 (Luth): Aber der Herr ist treu; der wird euch stärken und bewahren vor dem Bösen.


Jerusalem war belagert. Es ging schon eine ganze Weile so. Die Feinde standen vor der Stadt. Die Feinde das waren die Babylonier oder Chaldäer, wie sie auch genannt wurden. Die Menschen in der Stadt waren voller Furcht. Sie waren glücklich über die dicken Mauern der Stadt. Aber dennoch merkten sie die Belagerung. Es gab wenig zu essen und jeder hatte Angst. Aber Jeremia hatte noch andere Sorgen. Er saß im Gefängnis. Jeremia hatte immer wieder gepredigt, dass die Israeliten sich ergeben sollten. Deshalb hatte man Angst, dass er zu den Feinden überläuft. So wurde er gefangen genommen.


Da es so schon kaum zu essen gab, gab es im Gefängnis noch weniger. „Ich werde verhungern“, dachte sich Jeremia. Er hatte keine Möglichkeit, an Essen zu kommen. Aber Jeremia kannte Gott. Jeremia war Gottes Bote, ein Prophet, der Gottes Wort an die Menschen weitergab. Alles, was Jeremia zu dem Menschen redete, kam von Gott. Auch die Botschaft, dass sie sich ihren Feinden ergeben sollten. Jeremia vertraute auf Gott. Trotzdem war er hier im Gefängnis. Auch Menschen, die Gott lieben, kommen manchmal in Not. Aber trotzdem ist auf Gott Verlass. Gott sorgte auch in der Not für Jeremia.


Gott sorgte dafür, dass Jeremia die Möglichkeit bekam, mit König Zedekia zu reden. Zedekia ließ Jeremia in ein anderes Gefängnis im Wachthof bringen. Außerdem sorgte Zedekia dafür, dass Jeremia jeden Tag frisches Brot bekam. Auf Gott war Verlass. Gott sorgte auch in der Not für Jeremia. Wenn du in Not bist, dann denke nicht, Gott hat dich verlassen. Gerade in der Not ist Gott da. Auf ihn ist Verlass, deshalb vertraue ihm.


Jeremia hörte nicht auf, Gottes Botschaft weiterzugeben. Jeder, der in den Wachthof kam, konnte es hören. Das Volk und auch die Feinde Jeremias: Schefatja, Gedalja, Juchal und Paschhur. „Hört euch das nur an“, wies Schefatja seine Freunde auf Jeremia hin. Die 4 standen da und lauschten. „So spricht der Herr“, predigte Jeremia laut und deutlich. „Wenn ihr in der Stadt bleibt, dann werdet ihr durch Hunger und Krankheit sterben. Aber wenn ihr zu den Chaldäern geht, dann werdet ihr am Leben bleiben.“ „Das kann doch nicht wahr sein“, schimpfte Paschhur, „er macht den Leuten Angst. Unsere eigenen Leute werden zu den Feinden überlaufen, wenn er so weitermacht. „Der König von Babel wird die Stadt besiegen, ihr habt keine Wahl“, fuhr Jeremia fort. „Wir müssen etwas tun“, überlegte jetzt Schefatja, „wenn Jeremia so weiter redet, dann werden alle unsere Kriegsleute Angst bekommen und dann werden wir wirklich keine Chance haben.“ „Dann lasst uns zum König gehen“, riet Paschhur.


So gingen die 4 zum König. König Zedekia hörte Jeremia gern. Er hatte ihn ja schon das Leben gerettet, indem er ihn in ein anderes Gefängnis gebracht hatte und mit Essen versorgt hatte. Zedekia schätzte Jeremia, auch wenn er nicht bereit war, Gottes Botschaft zu folgen. Zedekia hörte seinen Obersten zu. Sie konnten nichts gegen Jeremia ausrichten ohne seine Erlaubnis. Die Obersten warteten auf eine Antwort. Und dann nickte Zedekia. „Er ist in euren Händen, tut, was ihr für richtig haltet.“ Zedekia überließ Jeremia seinen Feinden. Zedekia, der Jeremia vorher gerettet hatte. Kennt ihr das? Menschen helfen euch und ihr denkt, ihr könnt euch auf sie verlassen. Aber dann enttäuschen sie euch. Manchmal ist auf Menschen kein Verlass. Vielleicht meinen sie es nicht böse, vielleicht können sie manchmal auch gar nicht helfen. Vielleicht wollte dir ein Freund helfen, vor der Prüfung Mathe zu lernen und dann wird er krank. Es gibt jemanden, auf den können wir uns immer verlassen. Das ist Gott. Gott ist treu und er ist auch allmächtig. Gott will und kann das tun, was er versprochen hat. Gott hat versprochen, dass er immer bei dir ist. Er hat versprochen, dass er dir in Not helfen wird, wenn du ihn darum bittest. Darauf kannst du dich verlassen. Auch, wenn du dich nicht immer auf Menschen verlassen kannst.


Jeremia konnte sich dieses Mal nicht auf die Hilfe von Zedekia verlassen. Er war in den Händen seiner Feinde. Schon bald kamen sie und holten ihn. Sie hatten sich etwas Böses für ihn ausgedacht. Er wurde in einen leeren Brunnen im Wachthof heruntergelassen. Es gab kein Wasser dort, Jeremia ertrank also nicht. Aber alles war voller Schlamm. „Hier soll er sterben“, meinten seine Feinde.


Jeremia saß jetzt im Brunnen, verlassen von allem. Wo war denn Gott? Denkst du das manchmal? Wo ist Gott? Ich dachte, ich kann mich auf ihn verlassen? Auf Gott kannst du dich verlassen. Aber trotzdem bewahrt Gott dich nicht vor allen Schwierigkeiten. Manche Dinge geschehen einfach im Leben, auch im Leben von Christen. Gott lässt es zu, aber Gott verlässt dich nicht. Auch in Schwierigkeiten kannst du dich auf Gott verlassen. Gib nicht auf. Hab Geduld und vertraue Gott.


Gott sah Jeremia. Gott war bei Jeremia und Gott half ihm. Ebed-Melech, ein Diener des Königs, hörte davon, dass Jeremia im Brunnen war. Er ging zum König. „Es ist nicht richtig, was diese Männer mit Jeremia getan haben“, sagte er mutig. „Jeremia wird im Brunnen verhungern. Er ist ein Prophet Gottes.“ König Zedekia hörte sich alles an. Zedekia wusste selbst nicht, was er wollte. „Okay“, sagte er also zu Ebed-Melech. „Nimm dir drei Männer mit und holt Jeremia aus dem Brunnen heraus, ehe er dort stirbt.“


Auf Gott ist Verlass. Gott hilft, manchmal auch durch andere Menschen. Egal wie, aber Gott hilft, wenn du ihn darum bittest. Vertraue Gott. Ebed-Melech ging sofort los. Aber so einfach war es nicht. Sie konnten Jeremia nicht einfach aus dem Brunnen herausholen. Jeremia war schon sehr schwach. So ließen sie an einem Seil alte Kleidung zu Jeremia herunter. „Lege dir die Kleidung unter die Arme“, rief Ebed-Melech in den Brunnen hinein. „Und dann lege das Seil vorsichtig darunter.“ Jeremia hörte. Die Kleidung sollte ihn schützen, damit er nicht durch das Seil verletzt wurde. So wurde er langsam in die Höhe gezogen. Endlich sah er wieder Licht. Endlich hatte er wieder frische Luft. Endlich bekam er wieder etwas zu essen.


Als er wieder etwas bei Kräften war, ließ Zedekia Jeremia zu sich holen. Jeremia hatte wieder dieselbe Botschaft für Zedekia: „Gott sagt: Wenn du zum König von Babel hinausgehst, dann wirst du am Leben bleiben und die Stadt wird nicht verbrannt werden. Aber wenn du es nicht tust, dann werden die Chaldäer die Stadt einnehmen und zerstören.“ Gottes Botschaft gefiel den Menschen nicht. Aber trotzdem war es Gottes Botschaft. Wenn du in der Bibel etwas liest, was dir nicht gefällt, dann höre trotzdem auf Gott. Gott meint es gut. Auf ihn kannst du dich verlassen, deshalb gehorche ihm auch. Wenn Gott sagt, „du sollst nicht lügen“, dann meint er es gut mit dir. Auch wenn es dir mal schwerfällt und du vielleicht Angst vor den Folgen hast, gehorche Gott. Du kannst dich auf ihn verlassen, aber du wirst seine Hilfe nur wirklich erleben können, wenn du auf ihn hörst.


Zedekia wollte nicht hören. Er fand irgendwelche Ausreden. „Die Judäer, die schon zu den Feinden übergelaufen sind, werden mich bestimmt töten.“ Er hätte bestimmt noch mehr Ausreden gefunden. Er wollte nicht hören, denn er wollte sich nicht auf Gott verlassen. Schließlich verabschiedete er sich von Jeremia: „Sage niemandem, dass du mit mir geredet hast, sonst musst du sterben.“ Dann ließ er Jeremia allein. Jeremia blieb weiter im Wachthof gefangen. Zedekia blieb weiter in Jerusalem und schließlich wurde Jerusalem von den Chaldäern eingenommen, so wie Gott es gesagt hatte. Jeremia wurde befreit. Er hatte auf Gott vertraut. Zedekia aber wurde gefangen genommen. Er wollte sich nicht auf Gott verlassen.


Gott sorgt für dich. Auf Gott ist Verlass. Deshalb vertraue ihm.