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Jeremia beim Töpfer

(Ton und Töpfer)


Bibeltext: Jeremia 18,1-6; 19,1-13

Lehre: Lass dich von Gott formen.


Bibelvers: Jesaja 64,7 (Luth): Wir sind Ton, du bist unser Töpfer, und wir alle sind deiner Hände Werk.


Jeremia ging durch die Straßen. Er kannte den Weg, er wusste, wohin er sollte. Gott hatte es ihm gesagt. Gott sprach oft zu Jeremia, denn Jeremia war ein Prophet. Immer wieder hörte er Gottes Stimme und sagte den Menschen in Israel weiter, was Gott ihm gesagt hatte. Aber meistens wollten die Menschen die Botschaft von Gott nicht hören. Sie hatten Gott verlassen. Sie dachten nicht mehr an ihn. Stattdessen gingen sie zu Baal und beteten ihn an. Aber dabei war das Volk doch Gottes Volk gewesen. Gott wollte es formen, so wie es ihm gefiel. Aber das Volk wollte nichts von Gott wissen. Deshalb schickte Gott immer wieder Propheten zu seinem Volk. Einer davon war Jeremia.


Jetzt hatte er wieder einen Auftrag von Gott bekommen. So ganz konnte sich Jeremia noch nicht erklären, was das bedeuten sollte. Aber er gehorchte. So war er auf den Weg. Und bald sah er auch die Werkstatt, in die er gehen sollte. Als Jeremia in der Tür stand, sah er schon den Handwerker dort drin arbeiten. Er saß an einer Scheibe, die er mit den Füßen andrehte. Auf der Scheibe lag ein Klumpen Ton. Denn der Handwerker war ein Töpfer. „Geh zum Töpfer", hatte Gott gesagt, „Dort will ich dir eine Botschaft für mein Volk geben."


Jeremia sah dem Töpfer eine Zeit lang zu. Er war dabei, den Ton zu formen. Die Scheibe mit dem Ton drehte sich und mit der Hand bog der Töpfer den Ton zurecht. Er wollte ein Gefäß daraus formen. Vorsichtig drückte er mit den Händen den Ton zurecht. Jeremia konnte schon die Form eines Kruges erkennen. Der Ton ließ sich vom Töpfer formen.


Das ist so wie bei uns. Gott ist wie ein Töpfer und wir sind der Ton. Denn Gott hat uns ja gemacht. Aber Gott arbeitet immer noch an uns. Er möchte uns formen. Er möchte, dass du genau so wirst, wie er dich haben möchte. Dazu formt er dich. Er formt dich durch sein Wort, die Bibel. Wenn du in der Bibel liest, dann erkennst du mehr und mehr, wie Gott ist und wie du sein solltest. So kann Gott dich formen. Oder wenn du betest und Zeit mit Gott verbringst, dann kann Gott dich auch formen. Lässt du dich von Gott formen?


Der Ton lag auf der Töpferscheibe und ließ sich vom Töpfer formen. Aber dann, auf einmal, schaute der Töpfer kritisch auf den Ton. Er begutachtete ihn von allen Seiten. Und schließlich nahm er das Gefäß, das er bereits daraus geformt hatte und drückte ihn wieder zu einem ganzen Klumpen zusammen. Dann begann er neu mit der Arbeit. Was war geschehen? Der Krug war nicht so geworden, wie es sich der Töpfer vorgestellt hatte. Er wollte ihn etwas anders haben.


Jeremia schaute zu. Er sah, wie geschickt, der Töpfer war. Und dann hörte Jeremia wieder Gottes Stimme. „Das Volk Israel ist wie der Ton in meiner Hand. Ich will es formen. Aber sie wollen sich nicht formen lassen." Lässt du dich von Gott formen? Lässt du es zu, dass Gott dein Leben bestimmt? Bist du bereit, wenn Gott etwas in seinem Wort sagt, das auch zu tun? Bist du bereit, auch Dinge zu tun, die dir nicht so leicht fallen, von denen du aber weißt, dass sie richtig sind? Vielleicht fällt es dir manchmal schwer, dann bitte Gott, dir zu helfen. Bitte ihm, dass er dein Leben formt und dass er dir hilft, dich formen zu lassen.


Jeremia hatte die Botschaft verstanden. Er versuchte, sie immer wieder an die Menschen in Israel weiter zu geben. An den König, an die Ältesten und and die anderen Leute. Aber viele wollten nicht hören. Sie wollten sich nicht von Gott formen lassen.


Jeremia versuchte es immer wieder und Gott zeigte ihm auch, wie er diese Botschaft weitergeben kann. So ging Jeremia nach einiger Zeit wieder zum Töpfer. Dieses Mal schaute er nicht nur zu, sondern er kaufte einen fertigen Krug. Wenn der Ton geformt ist, dann wird er noch im Ofen gebrannt. Wenn er aus dem Ofen rauskommt, ist er dann ganz fest. So einen Krug kaufte Jeremia. Dann bat er einige der wichtigen Leute aus Israel und einiger der Priester, mit zu kommen. Sie kamen, obwohl sie nicht genau wussten, was sie erwarten würde. Jeremia führte sie hinaus vor die Stadt. Dort gab es ein Tal, das Ben-Hinnom hieß. Hier blieb Jeremia stehen. Er wartete, bis alle sich um ihn versammelt hatten.


„Hört, was Gott euch zu sagen hat", rief Jeremia laut. Er hielt den Tonkrug in der Hand. „Diesen Krug hat der Töpfer geformt." Alle konnten nun den Tonkrug sehen. „Aber was ist, wenn ein Krug nicht mehr so ist, dass der Töpfer ihn gebrauchen kann?", fragte Jeremia. Der Töpfer hat den Krug ja gemacht, dass er ihn gebrauchen konnte. Aber manchmal ist ein Krug nicht mehr in Ordnung. Eigentlich so, wie das Volk Israel. Es war Gottes Volk. Gott hatte immer wieder versucht, es zu formen. Aber sie wollten sich nicht von Gott formen lassen.


Wie ist das bei dir? Hast du bisher ohne Gott gelebt? Dann kehre um zu Gott. Lass dich von Gott formen. Bitte Gott um Vergebung, dass du bisher ohne ihn gelebt hast. Und dann bitte ihn, dass er dein Herr wird und dein Leben formt. Gott möchte etwas Wunderschönes aus dein Leben formen, aber das geht nur, wenn du dich formen lässt.


Die Israeliten wollten sich nicht formen lassen. Deshalb hatte Gott eine Botschaft für sie. Jeremia hielt den Krug in die Höhe. Die Ältesten und Priester schauten zu. Aber manche langweilten sich einfach. Sie wollten nicht hören, was Gott ihnen zu sagen hatte. Sie kannten die Botschaften von Jeremia. Aber das interessierte sie nicht. Sie dachten viel lieber an ihre eigenen Dinge, an ihren Reichtum, an ihr Vergnügen. Doch dann wurden sie plötzlich aus ihren Gedanken gerissen. Es gab ein lautes Scheppern. Jeremia hatte den Tonkrug auf den Boden geworfen. Er zerbrach in viele Einzelstücke. Jetzt war er nicht mehr zu reparieren, nicht mehr zu gebrauchen.


„Hört, was Gott euch zu sagen hat!", versuchte es Jeremia wieder. „So wie dieser Tonkrug zerbrochen ist, so wird Gott auch diese Stadt und dieses Land zerbrechen. Ihr habt Gott nicht gehorcht. Er wird Unheil über diese Stadt kommen lassen. Die Feinde werden euch besiegen." Jeremias Worte waren klar. Aber trotzdem wollten die Israeliten nicht auf Gott hören und sich trotzdem nicht von Gott formen lassen. Sie verpassten all das Gute, dass Gott mit ihnen vorhatte. Stattdessen wurde ihr Land einige Jahre später besiegt und in die Gefangenschaft geführt.


Gott hat mit dir Gutes vor, deshalb lass dich von ihm formen.