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(Ester in Gefahr, Esther rettet ihr Volk)
Bibeltext: Ester 3-10
Lehre: Gott will dich retten.
Bibelvers: 1. Tim 2,4 (Elb): [Gott] will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.
Ester war Königin. Könnt ihr euch noch daran erinnern, wie sie Königin geworden ist? König Ahasveros hat sie unter all den anderen Frauen ausgewählt. Aber ich denke, nicht er allein hat sie ausgewählt, sondern Gott hat alles so geführt. Denn Gott hatte einen Plan. Gott wollte Ester und ihr Volk retten. Aber davon wusste Ester noch nichts. Noch war alles in Ordnung. Sie genoss das Leben im Palast. Ihr Cousin Mordechai kam immer wieder vorbei und fragte nach, wie es ihr geht. Alles lief gut.
Aber dann kam Haman. Er arbeitete für den König. Und Ahasveros mochte ihn und gab ihm viel Macht. Aber Haman war stolz und egoistisch. „Jeder soll vor mir niederfallen und mich ehren“, befahl er. Jeder tat es. Wenn er durch die Straßen ging, verbeugte sich jeder vor ihm. Nur einer tat es nicht, Mordechai. „Es ist nicht in Ordnung, wenn ich mich vor einem Menschen verbeuge. Das darf ich nur vor Gott“, sagte er. Mordechai war ein Jude. Er glaubte an Gott und gehorchte Gott. Die meisten anderen Menschen in Susa waren keine Juden. Auch Haman nicht. Als Haman hörte, warum Mordechai sich nicht vor ihm verbeugen wollte, wurde er sehr zornig. „Das wird er mir büßen“, schimpfte er. „Er und auch alle anderen Juden müssen sterben.“
Haman hatte viel Macht. Er ging zum König und bat ihn: „Es gibt da ein Volk in deinem Königreich, das ist anders als alle anderen. Sie halten deine Gebote nicht. Wenn es dem König gefällt, dann bestimme er doch, dass man sie töten soll. Ich werde dafür 10 000 Zentner Silber in die Schatzkammern des Königs tun.“ Haman wollte sogar Geld dafür bezahlen, dass die Juden vernichtet wurden. Der König gab Haman seinen Siegelring: „Du kannst tun, was dir gefällt“, erlaubte er.
Haman war nicht der Einzige, der die Juden vernichten wollte. Immer wieder in der Geschichte gab es Menschen oder Völker, die die Juden verfolgten. Ihr habt vielleicht auch schon davon gehört, was in Deutschland unter den Nazis geschehen ist. Dort sind sehr viele Juden umgebracht worden. Die Juden sind das Volk Gottes. Er liebt dieses Volk und genau deshalb versucht Gottes Feind immer wieder, das Volk zu vernichten. Aber Gott will retten. Auch wenn immer wieder viele Juden starben, niemand konnte dieses Volk vernichten, denn Gott hat es immer gerettet. Haman wollte es dennoch versuchen.
Er loste einen Tag aus, den 13. Tag im 12. Monat. Dann schrieb er im Namen des Königs Briefe an alle Obersten im ganzen Land und versiegelte sie mit dem Siegelring des Königs. „Am 13. Tag des 12. Monats sollen die Juden im ganzen Land umgebracht und ihr Besitz geplündert werden.“ Auch Mordechai hörte davon. Er zerriss seine Kleider, tat Asche auf sein Haupt und lief schreiend durch die Stadt, bis zum Tor des Palastes. Das bekam auch Ester mit. „Was ist passiert“, ließ sie Mordechai durch einen Diener fragen. Mordechai erzählte alles. „Du musst zum König gehen und ihn für unser Volk bitten“, lies er ihr sagen. Aber das war nicht so einfach: „Niemand darf einfach so zum König gehen“, sagte Ester. „Selbst ich, seine Frau, nicht. Nur, wenn er mich ruft. Aber jetzt hat er mich schon 30 Tage lang nicht mehr zu sich gerufen. Wenn ich einfach so zu ihm gehe, dann kann es sein, dass ich umgebracht werde.“ „Wenn du nicht hingehst, dann wirst du auch umgebracht werden, denn du bist auch eine Jüdin“, erwiderte Mordechai.
„Gut“, sagte Ester, „ich werde zum König gehen. Aber bitte alle Juden, 3 Tage lang für mich zu beten und zu fasten. Ich will es auch tun. Dann werde ich zum König gehen. Und wenn ich sterbe, dann sterbe ich.“ Drei Tage lang beteten sie. Denn sie wussten, Gott kann sie retten. Gott ist ein Gott, der retten kann und der das gern tut. In der Bibel steht (1. Tim 2,4 vorlesen): „Gott will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.“ Gott will auch dich retten. Du bist nämlich auch in Gefahr zu sterben. Nicht durch einen König, so wie Ester, aber durch die Sünde in deinem Leben. Jeder Mensch tut Dinge, die Gott nicht gefallen, deshalb ist jeder Mensch ein Sünder. Sünder können nicht zu Gott in den Himmel kommen, sie gehen verloren. Aber Gott möchte jeden retten, auch dich. Deshalb ist Jesus am Kreuz für deine Sünden gestorben. Er hat sich dafür bestrafen lassen. Wenn du ihn als Retter annimmst, dann bist du gerettet, dann gehst du nicht verloren. Wenn du das noch nicht getan hast, dann bitte ihn doch heute, dich zu retten. Du kannst so beten: „Lieber Vater im Himmel, ich habe gesündigt und es tut mir leid. Danke, dass Jesus für meine Sünden gestorben ist. Bitte vergib mir und komme du in mein Leben.“ Gott rettet dich, wenn du ihn darum bittest.
Ester und Mordechai und alle Juden baten Gott um Rettung. Dann waren drei Tage um. Ester zog sich die schönsten Kleider an und ging zum König. Der König saß gerade auf seinem Thron. Er sah Ester zu sich kommen. Er hätte sofort Befehle geben können, dass sie umgebracht wird. Aber er tat es nicht. Gott wirkte in seinem Herzen und rettete Ester. Statt sie zu bestrafen, streckte der König Ester sein Zepter entgegen. Das war das Zeichen, dass sie zu ihm kommen durfte. Ester trat näher zum König heran. „Was kann ich für dich tun, Königin Ester?“, fragte er. „Ich werde dir alles geben, was du willst. Sogar die Hälfte meines Königreiches.“ Aber das wollte Ester gar nicht haben. Sie bat deshalb: „Wenn es dem König gefällt, dann komme er heute Abend mit Haman zur mir zum Essen.“
Ester bereitete alles vor und am Abend kamen der König und Haman. Haman war richtig stolz. Nur er war mit dem König bei der Königin eingeladen, das war eine besondere Ehre, dachte er. Ahasveros machte sich Gedanken darüber, was Ester wohl von ihm wollte. „Was bittest du, Ester?“, fragte er, „Ich will dir alles geben, bis zur Hälfte meines Königreiches.“ Ester hätte jetzt etwas sagen können, aber sie wollte noch einmal abwarten. Deshalb sagte sie: „Wenn es dem König gefällt, dann komme er morgen noch einmal mit Haman zum Essen zu mir. Dann werde ich es dem König sagen.“ So geschah es. Am nächsten Abend kamen Haman und der König wieder zum Essen zu Ester. Als sie satt waren, fragte der König erneut: „Ester, worum willst du bitten? Ich werde dir sogar das halbe Königreich geben.“ Aber Ester wollte kein halbes Königreich. Sie wollte nur gerettet werden. Sie und ihr Volk. Und nun bat sie darum: „Wenn du mir gnädig sein willst, dann rette mich und mein Volk. Denn man will uns umbringen.“ Der König erschrak. Er konnte sich nicht vorstellen, wovon Ester redete. Niemand wusste, dass Ester eine Jüdin war. Deshalb fragte er: „Wer ist es, der euch umbringen will?“ Ester schaute auf Haman. Dann zeigte sie auf ihn. „Dieser Haman ist es“, sagte sie.
Haman erschrak. Auch er hatte nicht gewusst, dass Ester auch Jüdin war. Auch der König erschrak. Er wurde so wütend auf Haman, dass er erst einmal hinausging in den Garten, um sich zu beruhigen. Als er zurückkam, ließ er sofort Haman verhaften. „Haman soll selbst sterben“, befahl er. Ester bat ihn noch einmal: „Wenn es dem König gefällt, dann kann er den Befehl des Haman rückgängig machen, damit wir nicht sterben müssen.“ Aber Ahasveros schüttelte den Kopf. „Das geht nicht so einfach“, erklärte er. „Es war ein Gesetz der Meder und Perser. Das bedeutet, niemand kann es rückgängig machen.“ Haman, der größte Feind der Juden, war jetzt tot, aber gerettet waren sie noch immer nicht. Aber Gott wollte sie retten. Gott will dich auch retten, wenn du in Problemen steckst. Aber manchmal dauert es etwas. Vertraue trotzdem auf Gott, bete weiter, auch wenn nicht sofort alle Probleme verschwunden sind. Gott will dich retten und er wird es auch tun. Er hat es versprochen, denn er liebt dich.
Ester gab nicht auf. Und auch Mordechai nicht. Er wurde nun zum König gerufen. „Hier, nimm meinen Siegelring“, entschied Ahasveros. Mit dem Siegelring des Königs konnte man Briefe im Namen des Königs schreiben. Das Siegel war wie eine Unterschrift. Diesen Ring hatte vorher Haman gehabt, aber jetzt hatte Mordechai ihn. „Ihr könnt in meinem Namen damit Briefe schreiben“, erlaubte der König, „schreibt, was ihr für richtig haltet.“ Das taten Ester und Mordechai. Sie ließen Briefe in alle Teile des Landes schicken. „Hiermit erlaubt der König allen Juden im Land, dass sie sich an 13. Tag des 12. Monats versammeln und sich gegen ihre Feinde, die sie töten wollen, verteidigen.“ Nun wusste jeder im Land, das der König selbst hinter den Juden stand. Viele Oberste waren nun auf der Seite der Juden. Es gab zwar auch noch Feinde, aber gegen die konnten die Juden kämpfen. Und so geschah es auch. Der 12. Monat kam und dann kam der 13. Tag. Das war der Tag, an dem die Juden umgebracht werden sollten. Aber stattdessen töteten sie ihre Feinde, die sie angreifen wollten.
Gott hatte Ester gebraucht und hatte sein Volk gerettet. Am nächsten Tag, am 14. ruhten die Juden sich aus. Es war ein Festtag. „Jedes Jahr an diesem Tag wollen wir uns daran erinnern, wie Gott uns gerettet hat“, sagte Mordechai. Und so tun es die Juden bis heute. Jedes Jahr feiern sie das Purimfest. Pur heißt Los. Haman hatte ja den Tag ausgelost, deshalb nannten sie es Purimfest. Sie machen einander Geschenke und erinnern sich daran, dass Gott sie gerettet hatte.
Vergiss nicht, dass Gott dich auch retten möchte. Bitte ihn darum und dann danke ihn dafür.