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(Nehemias Traurigkeit, Nehemia vor dem König)
Bibeltext: Neh 1,1-2,8
Lehre: Gott erhört Gebet!
Bibelvers: Mt 7,7 (Luth): Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden, klopfet an, so wird euch aufgetan.
Nehemia war traurig. Nicht nur so ein bisschen, sondern richtig traurig. Und das schon seit Tagen. Nehemia war nicht traurig, weil es ihm schlecht ging. Eigentlich ging es ihm sehr gut. Er war Mundschenk des Königs in Persien. Im Moment waren sie im Winterpalast des Königs, in Susa. Der Palast war wunderschön. Aber trotzdem war Nehemia traurig. Denn vor einigen Tagen war sein Bruder zu Besuch bekommen. Nehemias Bruder Hanani war nach Jerusalem, der eigentlich Heimat der Israeliten gereist. Vor einigen Jahren durften einige Israeliten aus Persien wieder nach Israel zurückkehren. Hanani berichtete, wie es ihnen ging: „Es geht ihnen nicht gut. Sie leben zwar in Jerusalem, aber die Stadt ist eine Ruine. Es gibt keine Stadtmauern mehr, weil alles zerstört ist. Die Mauern wurden niedergerissen und die Tore verbrannt. Jetzt ist die Stadt schutzlos. Alle Feinde könnten jederzeit in die Stadt hinein.“
Jeremia wurde sehr traurig, als er das hörte. Er war zwar weit weg von Israel und lebte hier beim König im Palast, aber es war ihm nicht egal, was mit den anderen Israeliten war. Nehemia war so traurig, dass er sich setzten musste und weinte. Und auch am nächsten Tag war die Traurigkeit immer noch da, und am übernächsten Tag und auch danach noch.
Warst du schon einmal sehr traurig? Vielleicht hast du gedacht, niemand kann dich verstehen und niemand kann dir helfen. Aber es gibt jemanden, der dich immer versteht, auch wenn du so traurig bist, dass du gar nicht darüber reden magst. Es ist Gott. Er kennt dich, er kennt dein Herz. Er weiß, was dich fröhlich macht, aber auch, was dich traurig macht. Wenn du traurig bist, dann kannst du zu ihm beten. Denn Gott hört Gebet. Er hat versprochen, dass er dein Gebet erhört.
Nehemia tat genau das. Er betete. Er fastete sogar dabei. Das heißt, er aß einige Tage nichts, um wirklich Zeit fürs Beten zu haben. Nehemia bat Gott um Vergebung für die Sünden seines Volkes. Und er bat Gott, dass Gott ihm hilft. Vielleicht hat Nehemia auch gebetet, dass Gott ihm zeigt, was er für sein Volk tun kann. Und Nehemia vertraute darauf, dass Gott Gebet erhört.
Nehemia war von Beruf Mundschenk des Königs. Das heißt, er sorgte für das Essen und Trinken des Königs. Vor allem musste er darauf achten, dass nichts vergiftet war. Nehemia probierte also das Essen vorher, so wusste er, ob es in Ordnung war. Nehemia diente dem König. Er dachte sich: „Der König könnte unserem Volk helfen.“ Aber eigentlich war das fast unmöglich. Vor einigen Jahren hatten sich einige Leute über die Israeliten beschwert, weil sie die Stadt Jerusalem wieder aufbauen wollten. Und genau dieser König Artahsasta hatte schließlich den Befehl gegeben, dass niemand an der Stadt weiterbauen durfte, bis er einen neuen Befehl geben würde. Das war jetzt schon einige Jahre her. Und seit dem durften die Mauern nicht weiter gebaut werden. Eigentlich war es also unmöglich, dass gerade König Artahsasta jetzt helfen würde. Doch Nehemia wusste, Gott hört Gebet. Gott ist nichts unmöglich. Gott kann sogar Menschen verändern. Weil Gott nichts unmöglich ist, können wir auch mit allen Sorgen zu Gott kommen. Gott kann und wird dein Gebet erhören.
Nehemia betete also. Und er arbeitete weiter für den König. Nehemia war immer noch sehr traurig, aber er durfte es sich nicht anmerken lassen. Denn in der Gegenwart des Königs durfte niemand traurig sein, sonst würde er bestraft werden. Also versuchte Nehemia, seine Traurigkeit weiter zu verbergen und betete stattdessen. Eine Woche verging, und noch eine. Schließlich war ein Monat vergangen und der nächste auch. Nichts änderte sich. Aber Nehemia betete immer noch. Gott hört Gebet, das wusste er. Auch wenn es manchmal etwas länger dauert. Vielleicht hast du auch schon länger für etwas gebetet und es hat sich nichts getan. Das ist nicht, weil Gott dein Gebet nicht erhört hat. Gott hat es erhört, aber Gott weiß, wann die beste Zeit ist. Er weiß die Dinge viel besser als wir. Und deshalb wartet er manchmal. Manchmal geschehen die Dinge auch ganz anders, als wir es uns vorgestellt haben. Gott tut nicht immer genau das, was wir wollen. Aber er tut das, was für uns am besten ist. Er erhört Gebet, wann und wie er es für richtig hält. Bei Nehemia dauerte es insgesamt 4 Monate. Aber trotzdem betete Nehemia weiter für die Stadt Jerusalem.
Nehemia war immer noch traurig. Und eines Tages konnte er seine Traurigkeit auch nicht mehr verbergen. An diesem Tag war auch die Königin mit am Tisch. Nehemia bediente Artahsasta und seine Frau. Artahsasta sah Nehemia an. Jetzt sah er auch, dass irgendetwas nicht stimmte. „Nehemia, warum siehst du so traurig aus?“, fragte er. „Du bist doch nicht krank? Nein, ich denke, dich bedrückt etwas.“ Nehemia erschrak. Er wollte seine Traurigkeit eigentlich vor dem König verbergen. Aber jetzt war es ihm nicht mehr gelungen. Würde er jetzt bestraft werden? Nehemia hatte Angst. Aber trotzdem antwortete er dem König: „Ist es nicht normal, dass ich traurig bin, wenn die Heimatstadt meiner Väter immer noch zerstört ist?“
Nehemia hatte 4 Monate lang gebetet. Auch dafür, dass der König ihm gnädig war. Gott erhört Gebet. Gott hatte gemacht, dass der König Artahsasta Nehemia gegenüber gnädig war. „Was möchtest du?“, fragte er. Genau darauf hatte Nehemia gewartet. Jetzt konnte er endlich all seine Gedanken loswerden. Aber Nehemia tat es nicht sofort. Nehemia tat erst noch etwas anderes. Wieder betete er im Stillen zu Gott. Denn Nehemia wusste, Gott hört Gebet und Gott ist der, der als einziges wirklich helfen kann. So betete Nehemia im Stillen und dann erst antwortete er dem König: „Wenn es dir gefällt, o König, dann lass mich nach Jerusalem reisen, damit ich die Stadt wieder aufbaue.“ Der König wusste, dass das eine lange Reise sein würde und er dann eine lange Zeit auf seinen Mundschenk Nehemia verzichten müsste. Aber Gott hatte in seinem Herzen gewirkt. Deshalb war er Nehemia gnädig. Er gab Nehemia die Erlaubnis.
Nehemia war dankbar. Er wusste, Gott hat sein Gebet erhört. Deshalb nahm er gleich noch einmal allen Mut zusammen und bat den König weiter: „Wenn du willst, dann gib mir Briefe an die Statthalter mit, damit sie mich unterstützen und ich sicher nach Jerusalem reisen kann. Gib mir auch einen Brief an Asaf, den Aufseher der ganzen Wälder mit, dass er mir Holz gibt. Damit kann ich dann die Tore wieder erneuern.“ Das waren viele Bitten. Aber Gott hatte im Herzen Artahsastas gewirkt und Artahsasta gab Nehemia die Erlaubnis.
Nehemia hatte 4 Monate lange gebetet. Es hatte lange gedauert, aber zur richtigen Zeit hatte Gott sein Gebet erhört.
Gott erhört Gebet. Deshalb gib nicht auf, bete weiter und vertraue auf Gott.