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(Von Feinden bedroht)
Bibeltext: Neh 3-4
Lehre: Bete und arbeite (Ora et Labora)
Bibelvers: Psalm 50,15 (Luth): Rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten und du sollst mich preisen.
Sandra hat im Kindergottesdienst gelernt, dass Gott Gebet erhört. Nächste Woche schreiben sie eine Mathearbeit. „Aber ich brauche ja nicht mehr lernen", denkt sie sich. „Ich bete einfach und Gott wird mir dabei helfen." Was meint ihr, ist das richtig? Nein, natürlich nicht. Wir dürfen Gott bitten, uns zu helfen. Aber Gott möchte auch, dass wir uns anstrengen. Dann wird er uns auch helfen. Es gibt einen guten Spruch: „Ora et labora" Das heißt: „Bete und arbeite". Das heißt, wir sollen arbeiten und unser Bestes geben. Aber wir können auch Gott bitten, uns zu helfen. Und er wird es dann auch tun. Nehemia hat das so erlebt.
Wisst ihr noch, warum er nach Jerusalem gekommen war? Genau, er hatte gehört, dass die Mauer immer noch zerstört war. Als Nehemia das hörte, war er noch in Persien. Er betete. Aber er betete nicht nur, sondern er war auch bereit, zu arbeiten. Deshalb zog er schließlich mit Gottes Hilfe nach Jerusalem. Dort betete er auch wieder zu Gott. Er bat Gott um Hilfe, denn er wusste, alleine würde es nie schaffen können. Wenn du etwas zu tun hast, dass du alleine nicht schaffen kannst, dann bete zu Gott. Bitte ihm um Hilfe. Aber auch, wenn du etwas alleine schaffen kannst, bete zu Gott. Vielleicht verstehst du Mathe gut, und hast keine Angst vor der Prüfung. Dann danke Gott dafür und bitte ihm trotzdem, dir zu helfen, dein Bestes zu geben. Egal, was du tust, gewöhne dir an, erst zu beten und mit Gott darüber zu reden. So tat es Nehemia. Und erst dann begann er mit seiner Arbeit.
Nehemia rief die anderen Israeliten zusammen. Es gab viel zu tun. Die gesamte Stadtmauer musste wieder aufgebaut werden. „Kommt, wir bauen die Mauer wieder auf!", forderte Nehemia die Israeliten heraus. Manche sagten wahrscheinlich sofort ja. Aber andere überlegten: „Ob ich das kann? Ich bin Goldschmied und kein Maurer. Wie soll ich das schaffen?" „Wir können jeden gebrauchen, jeder darf mithelfen", sagte Nehemia immer wieder. Und so kamen sie, die Maurer, die Goldschmiede, die Händler, die Apotheker, die Priester, egal, welchen Beruf sie hatten, sie kamen. Jeder bekam mit seiner Familie einen Teil der Mauer. „Du und dein Brüder können hier arbeiten, Eljaschib", erklärte Nehemia, „Und ihr, die ihr aus Jericho gekommen seid, könnt daneben anfangen." Selbst Leute aus anderen Städten kamen und wollten mithelfen. Jeder bekam seinen Teil der Mauer.
Ich denke, sie beteten. Sie baten Gott um Hilfe. Aber sie baten nicht nur: „Gott, baue die Mauer wieder auf!", sondern sie waren bereit, selbst mitzuarbeiten. Und es gab viel zu tun. Erst einmal mussten sie die alten Steine zur Seite räumen. An manchen Stellen waren so viele Trümmer, dass man gar nicht mehr sah, wo die Mauer mal gestanden hatte. Dann brauchten sie neue Steine. Manche alten Steine konnten vielleicht noch verwendet werden, aber manche waren so zertrümmert, dass man sie nicht gebrauchen konnte. Neue Steine wurden geholt und damit wurde die Mauer langsam aufgebaut.
So arbeiteten die Israeliten und die Mauer wurde immer größer. Sanballat und Tobija, die Feinde der Israeliten hörten davon. Sie lachten über sie. Aber gleichzeitig waren sie zornig. „Was machen die Isareliten dort?", schimpfte Sanballat. „Man kann sie doch nicht bauen lassen." Aber Tobija winkte ab. „Ach, lass sie doch", sagte er, „die Mauer wird doch eh nicht halten. Sobald ein Fuchs auf die Mauer springt, wird sie einbrechen." Nehemia hörte, wie sie lästerten. Er war traurig. Er hatte gebetet und gearbeitet. Aber jetzt lästerten und schimpften seine Feinde.
Was tust du, wenn andere schlecht über dich reden? Was tust du, wenn andere dich auslachen? Schimpfst du zurück? Willst du es ihnen heimzahlen? Das ist nicht richtig. Gott hat doch alles gesehen. Deshalb sag erst einmal alles Gott und bitte ihm, dir zu helfen, das Richtige zu tun. Bete erst, und dann reagiere vernünftig auf das, was andere sagen. Bete erst und dann arbeite. So tat es Nehemia. Er schimpfte nicht zurück. Er sagte alles Gott. „Gott, du hörst, wie sie uns verachten. Du weißt alles. Hilf du uns!" Nehemia hatte gebetet und dann arbeitete er weiter an der Mauer. Jetzt war die Mauer schon halb fertig. Die Isareliten wurden immer fröhlicher und mutiger. Bald würde alles fertig sein.
Aber Sanballat und Tobija wurden immer zorniger. „Jetzt müssen wir doch etwas tun", berieten sie sich. „Wir werden gegen sie kämpfen. Wir werden uns heimlich anschleichen und sie dann überfallen." Sie wollten es heimlich tun, um die Juden zu überraschen, damit sie sich nicht vorbereiten konnten. Heimlich riefen sie die Krieger von überall her zusammen. Aber die Isrealiten, die in der Nähe von Jerusalem wohnten, bekamen es mit. Schnell eilten sie nach Jerusalem und berichteten Nehemia davon: „Von überall her kommen Soldaten zusammen, um gegen uns zu kämpfen." Was sollten die Israeliten tun? In Nehemia 4,3 steht, was sie taten: „Wir aber beteten zu unserm Gott und stellten gegen sie Tag und Nacht Wachen auf zum Schutz vor ihnen." Erst betete Nehemia und dann handelte er. Er wusste nämlich, Gott weiß besser, was jetzt zu tun ist. Deshalb bat er Gott um Hilfe. Das kannst du genauso tun. Bitte erst Gott, dir zu helfen, das Richtige zu tun. Gott kann dir die richtigen Gedanken geben. Und dann tue das, was du denkst, was Gott von dir möchte. So tat es Nehemia. Er betete. Und dann rief er einige der Israeliten, damit sie als Wachen an der Mauer standen. Jetzt konnten sie sie verteidigen und fühlten sich etwas sicherer.
Sanballat und Tobija hörten, dass die Israeliten ihren Plan entdeckt hatten. Jetzt waren die Israeliten vorbereitet. So leicht wäre es nicht mehr, sie anzugreifen. Daher gaben sie erst einmal auf. Nehemia und seine Leute konnten weiterbauen. Aber trotzdem hatten sie noch Angst. Die Mauer war noch nicht überall fertig und jederzeit könnten ihre Feinde wiederkommen. So blieben die Israeliten vorbereitet. Ein Teil der Arbeiter stand bewaffnet an den Stellen, wo die Mauer noch nicht fertig war. Die anderen arbeiteten weiter an der Mauer. Aber auch sie waren jederzeit bereit zum Kämpfen. Alle nahmen Waffen mit und hielten sie immer bereit neben sich. Manche hatten ihre Schwerter umgebunden, andere hielten ihre Speere in der Hand. Und gleichzeitig arbeiteten sie weiter. Sie trugen die kaputten Steine weg und sie bauten die Mauer weiter auf.
An manchen Stellen standen Israeliten mit Posaunen. Denn Nehemia sagte: „Die Mauer ist sehr groß, wir sind alle weit verstreut. Wenn nun eine Stelle angegriffen wird, dann soll dort jemand die Posaune blasen. Dann laufen schnell alle anderen dorthin, von wo sie die Posaune hören. So können wir gegen die Feinde kämpfen." Nehemia machte den Israeliten Mut. Er sagte noch: „Gott wird für uns streiten." Nehemia wusste, er hatte gebetet und er hatte gearbeitet. Er hatte alles getan, was er konnte und er hatte Gott um Hilfe gebeten. Nun würde Gott ihnen auch helfen.
(Wenn ihr Kapitel 5-6 als einzelne Geschichte erzählen wollte, dann stoppt hier. Sonst erzählt weiter bis zur Fertigstellung der Mauer:)
Doch dann tauchten wieder Nehemias Feinde auf. Tobija und Sanballat hörten davon, dass die Mauer tatsächlich fast fertig war. Und wieder überlegten sie, was sie gegen Nehemia tun konnten. Sie dachten sich eine neue List aus.
Ein Bote kam zu Nehemia: „Sanballat hat eine Nachricht für dich", begann der Bote. „Komm mit ins Tal Ono, dort wollen wir uns treffen und miteinander reden." Vielleicht war das eine gute Möglichkeit, um mit den Feinden zu sprechen. Aber vielleicht war es auch eine Falle. Nehemia brauchte Weisheit und deshalb betete er wieder einmal. Dann erst ließ er Sanballat ausrichten: „Ich habe viel zu tun, deshalb kann ich nicht kommen." 4 Mal kam der Bote wieder zu Nehemia und bat ihm, doch mitzukommen, um mit Sanballat zu reden. Sanballat hatte keine guten Absichten und das erkannte Nehemia. Deshalb sagte er jedes Mal ab.
Schließlich schickte Sanballat wieder einen Boten zu Nehemia. Dieses Mal brachte er einen Brief mit. Der Brief war nicht versiegelt, jeder konnte ihn lesen. Nehemia nahm den Brief in Empfang. „Es gibt ein Gerücht, dass du dich vom König trennen willst", las Nehemia. „Man hört, dass du selbst König werden willst und sogar schon alles vorbereitet hast, dass dich Propheten zum König machen." Der Brief ging noch weiter: „Wenn der König davon hört, dann bist du in Schwierigkeiten. Komm und lass uns miteinander darüber reden. Wir werden dir helfen." Das waren natürlich wieder alles Lügen. Aber diesen Brief hatte jeder lesen können. Sanballat wollte Nehemia herausfordern. Nehemia brauchte erneut Weisheit. Was sollte er tun? Natürlich erst einmal beten. Das tat er auch. Dann schickte Nehemia einen Brief zurück: „Sanballat, was du schreibst, das stimmt nicht. Du hast es dir alles selbst nur ausgedacht." Das war mutig. Und es war weise. Sanballat wollte Nehemia eigentlich Angst machen, aber jetzt war Nehemia umso mutiger. Er war dankbar, dass Gott ihm half.
Und dann war es endlich soweit. 52 Tage hatte es gedauert. 52 Tage hatten Nehemia und die Israeliten hart gearbeitet. Aber jetzt war die Mauer fertig. Sie war rundherum geschlossen. Und die Tore waren auch wieder in Ordnung. Nachts konnten sie geschlossen werden und die Menschen in Jerusalem konnten wieder ohne Angst schlafen.
Sanballat und Tobija konnten nichts mehr tun. Sie bekamen sogar selbst Angst. Denn nun erkannten sie, dass Gott Nehemia half und dass diese Mauer Gottes Werk war. Nehemia hatte es geschafft, weil er zuerst gebetet hatte und dann erst gearbeitet. So konnte Gott ihm helfen.