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(Schwierigkeiten im Volk)
Bibeltext: Nehemia 5-6
Lehre: Gott gibt seinen Kindern Weisheit.
Bibelvers: Jak 1,5 (Luth): Wenn es aber jemandem unter euch an Weisheit mangelt, so bitte er Gott, der jedermann gern gibt.
Wärst du gern weise? Manche Menschen sind weise, sie wissen sehr viel und vor allem wissen sie, wie man sich richtig verhält. Nehemia war so ein Mann. Er war sehr weise. Er hatte die Weisheit, die Mauer um Jerusalem wieder aufzubauen. Und er hatte die Weisheit, sich um die Israeliten zu kümmern. Er war wirklich weise. Diese Weisheit brauchte er auch.
Denn schon bald gab es einige Probleme im Volk. Immer mehr Leute kamen zu Nehemia und klagten ihm ihr Leid. „Wir haben nichts mehr zu essen, ich weiß nicht mehr, was wir tun sollen. Wir müssen unser Haus verkaufen, damit wir Getreide kaufen können.“ Nehemia hörte zu. Er war der Statthalter in der Gegend. Das hieß, er musste sich um die Menschen kümmern. Wieder kam jemand zu Nehemia und klagte: „Wir haben kein Geld mehr. Wir haben uns von anderen Israeliten Geld geliehen, aber jetzt wollen sie es wieder haben. Wir können aber nicht bezahlen. Wenn wir keine Lösung finden, müssen wir unsere Kinder als Sklaven verkaufen.“ Die Menschen waren arm und sie waren verzweifelt. Es gab wenig zu essen im Land. Und noch dazu hatten nun alle an der Mauer gearbeitet und wenig Zeit gehabt, Geld zu verdienen. Den Reichen machte das nichts aus, aber die Armen wurden immer ärmer.
Nehemia wurde wütend. „Wir als Israeliten müssen doch zusammenhalten“, dachte er. „Es geht doch nicht, dass die Reichen die Armut der Armen ausnutzen.“ Nehemia brauchte Weisheit. Weisheit heißt, dass man weiß, was das Richtige zu tun ist. Weisheit heißt nicht nur, ganz viel wissen, sondern sich auch richtig verhalten zu können. Nehemia war weise, aber nicht, weil er selbst so klug war, sondern weil Gott ihm Weisheit gab. Auch dieses Mal gab Gott ihm Weisheit. Er rief das ganze Volk zusammen. Dann sprach er zu allen. „Wir sind doch Brüder!“, sagte er. „Wir gehören zu einem Volk. Wir haben unsere Brüder losgekauft, die als Sklaven für die Heiden arbeiten mussten. Und jetzt verlangt ihr Geld von ihnen, sodass sie sich wieder als Sklaven verkaufen müssen? Das kann doch nicht richtig sein.“
Alle hörten zu. Die Armen nickten. Sie waren ja betroffen. Aber auch die Reichen hörten zu. Sie wussten nicht, was sie antworten sollten. Sie wussten, dass Nehemia recht hatte. Aber was sollten sie tun? Nehemia fuhr fort: „Wir sollten Gott fürchten und das tun, was ihm gefällt.“ Aber was war das? Nehemia wusste es, denn er hatte Gott um Weisheit gebeten. Gott sagt uns in der Bibel, wenn wir Weisheit brauchen, dann können wir ihn darum bitten. Das hatte Nehemia getan. Das kannst du auch tun. Wenn du nicht genau weißt, wie du dich richtig verhalten sollst, dann frage Gott. Gott weiß alles, er weiß, was das Beste für dich und was das Beste für andere ist. Er kann dir helfen, die richtige Entscheidung zu treffen und weise zu sein. Nehemia war weise, weil Gott ihm Weisheit gegeben hatte. Deshalb sagte er nun: „Ich selbst und alle aus meiner Familie haben auch anderen Geld und Getreide geliehen. Wir werden ihnen diese Schulden erlassen. Sie müssen nichts zurückzahlen.“
Nehemia war nicht nur weise, er war auch ein gutes Vorbild. Er selbst erließ anderen ihre Schulden, die sie bei ihm hatten. Nun bat er auch die anderen reichen Leute, dasselbe zu tun: „Erlasst euren Brüdern ihre Schulden und gebt ihnen ihre Äcker und Häuser zurück.“ Die Israeliten waren einverstanden, auch die reichen. Sie sahen, dass das wirklich eine weise Entscheidung war und sie so den anderen helfen konnten. Nehemia ließ sie schwören und sie taten es. Diese Probleme waren vorbei, jetzt konnten alle wieder ruhiger leben.
Nehemia war ein guter Statthalter. Er kümmerte sich weise um die Menschen in Jerusalem und Israel. Eigentlich hätte er das Recht, viele Steuern von ihnen zu fordern, aber er tat es nicht. Er sah, dass die meisten eh nicht viel Geld hatten. Deshalb traf er die weise Entscheidung, ihnen nicht noch mehr Geld abzunehmen. Nehemia war auch sonst ein gutes Vorbild. Er arbeitete selbst mit an der Mauer. Seine ganze Familie, alle halfen mit. Und so wurde die Mauer bald fertig. Jetzt war es fast geschafft. Nur die Tore fehlten noch. Alles schien in Ordnung.
Aber dann tauchten wieder Nehemias Feinde auf. Tobija und Sanballat und Geschem hörten davon, dass die Mauer tatsächlich fast fertig war. Und wieder überlegten sie, was sie gegen Nehemia tun konnten. Sie dachten sich eine neue List aus.
Ein Bote kam zu Nehemia: „Sanballat hat eine Nachricht für dich“, begann der Bote. „Komm mit ins Tal Ono, dort wollen wir uns treffen und miteinander reden.“ Vielleicht war das eine gute Möglichkeit, um mit den Feinden zu sprechen. Aber vielleicht war es auch eine Falle. Nehemia brauchte Weisheit und die bekam er von Gott. Deshalb ließ er Sanballat ausrichten: „Ich habe viel zu tun, deshalb kann ich nicht kommen.“ 4 Mal kam der Bote wieder zu Nehemia und bat ihm, doch mitzukommen, um mit Sanballat zu reden. Sanballat hatte keine guten Absichten und das erkannte Nehemia. Deshalb sagte er jedes Mal ab.
Schließlich schickte Sanballat wieder einen Boten zu Nehemia. Dieses Mal brachte er einen Brief mit. Der Brief war nicht versiegelt, jeder konnte ihn lesen. Nehemia nahm den Brief in Empfang. „Es gibt ein Gerücht, dass du dich vom König trennen willst“, las Nehemia. „Man hört, dass du selbst König werden willst und sogar schon alles vorbereitet hast, dass dich Propheten zum König machen.“ Der Brief ging noch weiter: „Wenn der König davon hört, dann bist du in Schwierigkeiten. Komm und lass uns miteinander darüber reden. Wir werden dir helfen.“ Das waren natürlich wieder alles Lügen. Aber diesen Brief hatte jeder lesen können. Sanballat wollte Nehemia herausfordern. Nehemia brauchte erneut Weisheit.
Brauchst du auch manchmal Weisheit? Oft denken Menschen, dass nur alte Leute, die viel gelernt haben, weise sein können. Du denkst vielleicht: „Woher soll ich denn wissen, wie ich mich richtig verhalten soll? Ich bin doch noch zu jung.“ Gott kann jedem Menschen Weisheit geben. Auch Kinder können weise sein und wissen, wie sie sich richtig verhalten. Wenn du Weisheit brauchst, dann bitte Gott um Weisheit. Er kann dir Weisheit geben. Vielleicht tut er das, indem dir andere, weise Christen deine Fragen beantworten. Aber er kann dir auch so Weisheit geben, zum Beispiel durch die Bibel. Bitte Gott um Weisheit, er wird sie dir geben.
Nehemia brauchte wieder einmal Weisheit. Deshalb bat er Gott um Weisheit. Und so schickte Nehemia einen Brief zurück: „Sanballat, was du schreibst, das stimmt nicht. Du hast es dir alles selbst nur ausgedacht.“ Das war mutig. Und es war weise. Sanballat wollte Nehemia eigentlich Angst machen, aber jetzt war Nehemia umso mutiger. Er war dankbar, dass Gott ihm Weisheit gab. Nehemia hatte auch andere Ratgeber. Manche halfen ihm, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Andere gaben ihm gute Ratschläge, Schemaja zum Beispiel. Nehemia besuchte ihn gerade. „Nehemia, du bist in Gefahr“, warnte Schemaja ihn. „Du musst dich verstecken. Ich habe eine gute Idee, wo du sicher bist.“ Nehemia hörte zu. Er wusste ja selbst, dass er in Gefahr war, dass Sanballat immer wieder versuchte, etwas gegen ihn zu unternehmen. „Komm mit mir“, riet Schemaja ihn, „wir gehen in den Tempel. Dort kannst du die Türen abschließen und dich dort verstecken. Niemand wird dort hineinkommen und du bist sicher.“
War das ein guter Rat? Haben dir schon einmal Freunde einen Rat gegeben und du wusstest nicht, ob er gut war oder nicht? Wenn Gott dir Weisheit gibt, dann weißt du es. Nehemia bat Gott um Weisheit. Und so erkannte Nehemia, dass der Rat kein guter war. In den Tempel durften nämlich eigentlich nur die Priester gehen. Es war gegen Gottes Gebote, dass jemand anderes einfach so bis in den innersten Tempel ging. „Nein“, entgegnete Nehemia, „ich werde nicht fliehen.“ Schemajas Rat war nicht gut, denn Schemaja hatte keine Weisheit von Gott bekommen. Er hatte Geld von Sanballat bekommen, um Nehemia Angst zu machen.
Aber Nehemia hatte Weisheit bekommen. Deshalb konnten all seine Feinde nichts gegen ihn unternehmen. Und dann war es endlich so weit. 52 Tage hatte es gedauert. 52 Tage hatten Nehemia und die Israeliten hart gearbeitet. Aber jetzt war die Mauer fertig. Sie war rundherum geschlossen. Und die Tore waren auch wieder in Ordnung. Nachts konnten sie geschlossen werden und die Menschen in Jerusalem konnten wieder ohne Angst schlafen.
Sanballat und Tobija konnten nichts mehr tun. Sie bekamen sogar selbst Angst. Denn nun erkannten sie, dass Gott Nehemia die Weisheit gegeben hatte und dass diese Mauer Gottes Werk war. Nehemia hatte es geschafft, weil Gott ihm Weisheit gegeben hatte. Brauchst du Weisheit? Dann bitte Gott darum. Er wird sie dir geben.