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(Josia und die Schriftrolle)
Bibeltext: 2. Könige 22; 2. Chronik 34
Lehre: Gott sagt uns, was richtig ist.
Bibelvers: Hebr 4,12a (Elb): Denn das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert.
Stell dir vor, du wärst schon mit 8 Jahren König. Das wäre toll, oder? Na klar, als König hat man viel Macht und kann bestimmen, was man will. Aber als König hat man auch viele Aufgaben und Verantwortung. Man muss sich um ein ganzes Land kümmern. Das ist eine große Aufgabe für einen 8-jährigen Jungen. Aber Josia hatte gar keine Wahl. Als er gerade mal 8 Jahr alt war, starb sein Vater, König Amon. Josia war der älteste Sohn. Also war es ganz normal, dass er nun König war. Mit 8 Jahren.
Josia hatte viel zu lernen. Er musste lernen, Entscheidungen zu treffen. Und er musste lernen zu befehlen, damit die anderen seine Entscheidungen auch umsetzten. Das war bestimmt sehr viel. Aber Josia gab sich große Mühe. Er wollte ein guter König sein. Aber wie war man denn ein guter König? Josia wusste es nicht. Aber er wusste, dass sein Vater Amon, und auch sein Großvater Manasse keine guten Könige gewesen waren. Aber was war denn dann gut und richtig?
Wer entscheidet, was gut und richtig ist? Wer entscheidet, was für dich und dein Leben richtig ist? Der, der dein Leben gemacht hat, kann das doch am Besten entscheiden. Gott hat dein Leben und das Leben von allen Menschen gemacht. Er weiß, was gut und richtig für dich ist. Wenn er sagt: „Du sollst nicht stehlen", dann ist das gut. Und wenn er sagt: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst", dann ist das genau das Richtige. Gott sagt uns, was richtig ist. Aber Josia kannte Gott nicht. Denn sein Großvater Manasse und sein Vater Amon haben sich nicht für Gott interessiert. Sie haben viele Götzenbilder in der Stadt Jerusalem und im ganzen Land aufgestellt und sie auch angebetet. Sie haben Josia nicht von Gott erzählt. Josia war in keinem Kindergottesdienst, wo er von Anfang an die Geschichten aus der Bibel gehört hat. Deshalb war es für ihn schwierig zu wissen, was richtig war.
Aber Josia tat sein Bestes. Und immer wieder hörte er auch davon, dass es andere Könige vor Amon und Manasse gab, die anders waren. Er hörte von David, der keine Götzen angebetet hat, sondern den einen lebendigen Gott. Wahrscheinlich hörte er auch davon, wie Gott das Volk Israel aus Ägypten herausgeführt hat. Als Josia 16 Jahre alt war, hatte er keine Ruhe mehr. „Wenn dieser Gott der Gott unseres Volkes ist, dann muss ihm mein Leben auch gehören", dachte sich Josia. „Dann soll er auch in meinem Leben bestimmen, was richtig und was falsch ist." Josia begann, zu Gott zu beten. Und er begann, mit Gott zu leben. Er wollte Gott gehorchen.
Kannst du das auch von dir sagen? Gott hat dir das Leben gegeben. Aber lebst du auch für ihn? Lässt du Gott bestimmen, was richtig ist? So wie Josia, so musst du auch irgendwann einmal eine Entscheidung treffen. Josia begann, nach Gott zu fragen, als er 16 Jahre alt war. Aber du hast schon jetzt so viel von Gott gehört. Deshalb kannst du schon jetzt die Entscheidung treffen, mit Gott zu leben. Bist du bereit dazu?
Josia war es. Er lebte mit Gott. Er gehorchte Gott. Und er betete zu Gott. In Jerusalem, wo Josia wohnte, stand auch der Tempel Gottes. Josia war oft dort. Er war gerne dort. Aber oft machte es ihn auch traurig. Denn der Tempel sah nicht mehr schön aus. Viele Dinge waren kaputt. Schon seit vielen Jahren hatte sich niemand mehr darum gekümmert, dass alles repariert und schön gemacht wurde. „Das muss sich ändern", entschied Josia schließlich. Das war, als er schon 18 Jahre König war, da war er 26 Jahre alt. Josia schickte Schafan, seinen Sekretär zum Hohenpriester Hilkija. „Im Tempel steht ein Kasten, in dem Geld von den Isareliten gesammelt wird, die zum Tempel kommen", ließ Josia ausrichten. „Nimm das Geld aus dem Kasten und lass damit den Tempel wieder reparieren. Alles soll wieder schön werden." Hilkija begann sofort mit der Arbeit. Er ließ Zimmerleute, Maurer und andere Handwerker kommen. Alles, was kaputt war, wurde nach und nach repariert.
„Hey, schaut mal, was hier liegt", hörte Hilkija einen Arbeiter rufen. Sofort war er dort. Auch Hilkija war überrascht. Vorsichtig hob er die Schriftrolle auf. Sie musste schon ziemlich alt sein. Man sah, dass sie lange an diesem Ort gelegen hatte. Als Hilkija die Buchrolle vorsichtig öffnete, war er noch erstaunter. Er erkannte sofort: Das war ein Teil der Schriften von Mose. Sofort rief er Schafan, den Sekretär des Königs und zeigte ihm die Schriftrolle. Und Schafan lief sofort damit zu König Josia. „Josia, schau, was Hilkija im Tempel gefunden hat", erzählte er ganz aufgeregt. Josia staunte. Das war ja wirklich ein Teil der Bücher Mose. Es war also ein Teil der Bibel, ein Teil von Gottes Wort, dass Josia dort in den Händen hielt.
„Ist doch nichts Besonderes", denkst du dir vielleicht. Nein, für dich ist es vielleicht nichts besonderes, wenn du die Bibel in der Hand hältst. Aber Josia kannte die Bibel nicht. Die Könige vor ihm hatten alles getan, um Gottes Wort zu vernichten. Sie wollten nichts von Gott wissen. Deshalb hatte Josia keine Bibel. Deshalb war es für ihn etwas ganz Besonderes. Auch wenn du die Bibel schon lange kennst, sollte sie für dich noch etwas Besonders sein. Denn darin redet Gott. Gott sagt dir in der Bibel, was richtig ist. Wenn du mit Gott leben willst, dann musst du wissen, was Gott möchte. Das kannst du in der Bibel lesen. Natürlich ist es auch schön, von anderen Menschen, wie hier im Kindergottesdienst, etwas über Gott zu hören. Aber viel besser noch ist es, wenn du selbst nachliest, was Gott sagt. Nimm dir jeden Tag Zeit dazu. Lies nur ein paar Verse und dann denke darüber nach. Und dann rede mit Gott darüber. In der Bibel zeigt Gott dir, was richtig ist. Deshalb ist sie so etwas Besonderes.
Für Josia war sie etwas ganz Besonderes. Als Schafan die Schriftrolle vorlas, hörte er sehr aufmerksam zu. Und er bekam einen großen Schreck. Was stand denn da? Was hatte Gott da gesagt? Wenn das wirklich stimmte? Josia war immer entsetzter. Ich weiß nicht genau, was Josia da genau hörte. Er hörte irgendetwas aus dem Gesetz, das Gott gegeben hatte. Er hörte, was Gott von ihnen wollte. Er hörte, wie sie sich verhalten sollten und was richtig ist. Wahrscheinlich las er, dass Gott gesagt hatte, sie dürfen keine Götzen anbeten. Und er las, dass das Volk Israel, wenn es nicht auf Gott hören würde, nicht mehr in ihrem Land leben bleiben dürfte. Josia merkte immer mehr, dass sie sich ja gar nicht danach gerichtet hatten. Die Israeliten hatten so viel getan, was Gott nicht wollte. Sie hatten alle möglichen Götzen angebetet. Josia war sehr traurig darüber. So traurig, dass er seine Kleider zerriss. Das tat man damals manchmal, wenn man zeigen wollte, dass man traurig oder entsetzt über etwas war.
„Wir haben gesündigt", dachte sich Josia immer wieder. „Gott ist bestimmt sehr zornig über uns. Er wird uns bestrafen. Was sollen wir jetzt tun? Wir müssen Gott fragen." Deshalb schickte er den Priester Hilkija mit einigen anderen Männern zu Hulda, der Prophetin. Josia wollte wissen, was Gott dachte. Das war gut, denn Gott kann uns immer sagen, was richtig ist. Er sagt uns, was wir tun sollen, wenn wir gesündigt haben. In 1. Johannes 1,9 steht: „Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt." Also, wenn wir erkennen, dass wir etwas falsch getan haben und Gott um Vergebung bitten, dann vergibt er auch. Josia konnte das noch nicht lesen, denn der Johannesbrief wurde erst viel später geschrieben. Deshalb schickte er die Männer zu Hulda. „Was sollen wir tun?", fragten sie.
Durch Hulda, der Prophetin, redete Gott zu ihnen. „Weil die Israeliten mir nicht mehr gehorcht haben, sondern Götzen angebetet haben, werde ich sie aus ihrem Land vertreiben. Aber weil König Josia die Sünden des Volkes erkannt hat und sie ihm leid tun, habe ich ihm vergeben. Die Strafe über das Volk wird nicht kommen, solange er lebt."
König Josia atmete auf, als er diese Botschaft hörte. Gott hatte ihm vergeben. Aber trotzdem war er auch noch traurig. Denn er wusste, dass das Volk keine gute Zukunft hatte. Hätten sie doch früher nach Gottes Willen gefragt. Gott hätte ihnen gesagt, was richtig ist.
Du hast die Bibel. Du hast Gottes Wort. Schau hinein, damit du weißt, was richtig ist.