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Bibeltext: 2. Könige 23,1-30, 2. Chronik 35
Lehre: Räume dein Leben auf.
Bibelvers: Jakobus 1,22 (Elb): Seid aber Täter des Wortes und nicht allein Hörer.
Wie sieht eigentlich dein Zimmer aus? Ich meine nicht, wie groß es ist, oder welche Farbe die Wände haben. Sondern, ob es aufgeräumt ist? Ist alles an seinem Platz? Oder liegt alles Mögliche auf dem Boden herum? Vielleicht kann man ja nicht einmal durch dein Zimmer gehen, ohne auf irgendetwas zu treten. Und ich weiß auch schon, was deine Eltern dir früher oder später sagen werden: „Räum dein Zimmer auf." Das ist manchmal wirklich nötig, oder? Denn sonst steht man im Zimmer und überall ist Chaos und Dreck. Ich glaube, dass sich Josia so ähnlich gefühlt hat. Allerdings stand er nicht in seinem Zimmer, sondern er schaute sich sein Leben an und das Leben seines Volkes, des Volkes Israel.
Könnt ihr euch noch daran erinnern, wie alt Josia war, als er König wurde? Genau, erst 8 Jahre alt. Und mit 16 Jahren fing er an, nach Gott zu fragen. Als er 26 Jahre alt war, ließ er den Tempel renovieren und dort wurde etwas ganz Besonderes gefunden, die Schriftrolle mit dem Gesetz Gottes. Als Josia sie las, erschrak er. Bisher hatte er zwar immer mal wieder gemerkt, dass in seinem Leben etwas aufgeräumt werden musste. So hatte er ja auch dafür gesorgt, dass der Tempel renoviert wurde. Aber jetzt war es, als wenn er auf einmal das ganze Chaos und den ganzen Dreck in seinem Leben sah. „Du sollst keine anderen Götter haben neben mir", hatte Gott gesagt. Und noch viel mehr. Wenn Josia sich in Jerusalem umsah, dann sah er überall Götzenfiguren. Sogar im Tempel Gottes standen sie herum. Josia erschrak richtig, denn er sah auf einmal das Chaos und den Dreck in seinem Leben.
Was tust du, wenn du siehst, wie chaotisch dein Zimmer ist? Aufräumen oder lieber die Augen zu machen? Na ja, im Zimmer ist es auch nicht so ganz wichtig. Aber im Leben ist es ganz anders. Was tust du, wenn du siehst, dass es in deinem Leben viele Dinge gibt, die nicht dort hingehören? Machst du die Augen zu und versuchst, es zu vergessen? Oder fängst du an, aufzuräumen? Räume dein Leben auf, denn das ist wirklich wichtig.
Josia merkte, dass er aufräumen musste. Denn er hatte gelesen, was Gott zu seinem Leben sagte. Und Josia machte nicht die Augen zu. Sofort ließ er alle Einwohner von Jerusalem zusammenrufen, die alten und die jungen. Sie trafen sich beim Tempel. Alle waren neugierig, was ihr König ihnen zu sagen hatte. Als alle versammelt waren, ließ Josia ihnen aus der Schriftrolle vorlesen. „Das, was ich gehört habe, müssen auch alle anderen hören", dachte er sich. Das ganze Volk hörte zu. Auch sie hörten Gottes Gesetze und erkannten plötzlich, dass es vieles in ihrem Leben gab, was Gott nicht gefiel. Vielleicht hörten sie die 10 Gebote, die Gott Mose gegeben hatte. Sie hörten, dass sie Gott allein anbeten sollten. Dass sie nicht stehlen und nicht begehren sollten und vieles mehr. Sie merkten, dass sie in ihrem Leben aufräumen mussten. Als sie alles aus der Schriftrolle gehört hatten, trat Josia vor sie. „Lasst uns einen Bund mit Gott schließen", forderte er sie auf. „Wir wollen Gott versprechen, dass wir auf ihn hören und uns von ganzem Herzen an seine Gebote halten wollen." Die Israeliten, die das Gesetz gehört hatten, hatten gemerkt, dass in ihrem Leben richtig aufgeräumt werden musste. Dieser Bund war der erste Schritt dazu. Deshalb waren sie dazu bereit. Sie wollten ein neues Leben mit Gott anfangen.
Bist du auch dazu bereit? Der erste Schritt, in deinem Leben aufzuräumen, ist, ein Leben mit Gott anzufangen. Wenn du erkannt hast, dass du viele Dinge in deinem Leben hast, die Gott nicht gefallen, dann rede mit Gott darüber. Bitte ihn um Vergebung und dann bitte ihn, in dein Leben zu kommen und es zu verändern. Allein aufzuräumen wirst du nämlich nicht schaffen, aber mit Gottes Hilfe wird es gehen.
Josia und die Israeliten schlossen einen Bund mit Gott und wollten ein neues Leben mit ihm anfangen. Und das taten sie auch. Als Erstes ließ Josia den Tempel aufräumen. Selbst dort im Tempel standen Götzenbilder herum. „Holt die Sachen heraus und verbrennt sie draußen vor der Stadt", befahl er. Das wurde getan. Die Götzenbilder von Baal wurden aus dem Tempel geholt und auch die von Aschera und alles andere, was nicht dort hineingehörte. Alles wurde vor die Stadt gebracht und dort verbrannt. Vor dem Tempel standen Statuen von Pferden mit einem Wagen. Die Könige vor Josia hatten sie dort aufgestellt, um die Sonne anzubeten. Auch sie riss Josia ab und brachte sie vom Tempel weg.
Endlich war der Tempel aufgeräumt. Aber der Tempel war ja nicht alles. In Jerusalem und auch in den anderen Städten von Juda gab es überall Götzenbilder. Es gab Opferstätten und Altäre. Josia ließ alles aufräumen. Und auch in den Städten vom Nordreich Israel, was jetzt Samaria war, ließ er die Opferstätten niederreißen. Als er nach Jerusalem zurückkehrte, war er zufrieden. Endlich waren die Dinge aus dem Land weg, die Gott nicht gefielen. Endlich hatte er aufgeräumt.
Gibt es in deinem Leben noch Dinge, die aufgeräumt werden müssen? Bitte Gott immer wieder darum, dass er dir zeigt, was ihm nicht gefällt. Und dann höre auf Gott und räume auf. Josia hatte aufgeräumt. Er konnte zufrieden sein. Aber er sagte sich jetzt nicht: „Ich habe genug getan, jetzt habe ich meine Ruhe." Er wollte auch weiterhin das tun, was Gott gefiel. Er überlegte. „Was hatte noch in dem Gesetzbuch gestanden? Was waren Gottes Gebote?" Was kannst du tun, wenn du nicht mehr genau weißt, was Gott möchte? Ja, du kannst in der Bibel nachlesen. Vielleicht hat Josia noch einmal in die Schriftrolle hineingeschaut. Aber vielleicht hatte er die Worte auch noch gut im Gedächtnis. Dort stand nämlich, dass das Volk Israel jedes Jahr das Passahfest feiern sollte. Wisst ihr noch, warum sie das feiern sollten? Es war zur Erinnerung daran, dass Gott sie aus Ägypten befreit hatte. Gott hatte ihnen genau gesagt, wie sie es feiern sollten. Josia überlegte. Er hatte noch nie das Passahfest gefeiert. Auch konnte er sich nicht daran erinnern, dass sein Vater oder Großvater es je gefeiert hatten.
„Wir wollen tun, was Gott gefällt", sagte er. Und so ließ er das ganze Volk das Passahfest feiern. Genau so, wie Gott es befohlen hatte. Sie sollten ein Lamm schlachten und ungesäuerte Brote essen. All das konnte er in der Schriftrolle nachlesen. Und so taten sie es. Das ganze Volk feierte das Passahfest. So wie Gott es wollte. Josia wollte in allem tun, was Gott wollte. In der Bibel steht über ihn (2. Könige 23,25 vorlesen): „Seinesgleichen war vor ihm kein König gewesen, der so von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von allen Kräften sich zum Herrn bekehrte, ganz nach dem Gesetz des Mose, und nach ihm kam seinesgleichen nicht auf."
Josia war wirklich ein besonderer König. Er hatte nicht nur in seinem Leben, sondern auch im ganzen Land aufgeräumt. Du brauchst nicht im ganzen Land aufzuräumen, du bist kein König. Aber räume in deinem Leben auf, so wie Josia. Aber auch dann muss man immer wieder überlegen, ob das, was man tut, richtig ist oder nicht. Josia tat es nicht immer.
Als er schon älter war, hörte er, dass der König Necho mit seinem Heer von Äypten heraufgezogen kam. Josia bekam Angst. Sofort rief er sein Heer zusammen, um Necho entgegenzuziehen. Aber Necho schickte ihm eine Botschaft: „Ich bin nicht gekommen, um gegen dich zu kämpfen. Meine Feinde sind die Assyrer, gegen sie will ich kämpfen. Deshalb kehr wieder zurück in dein Land und lass mich weiterziehen." Josia war gewarnt. Aber Josia zögerte nicht. Er überlegte nicht, ob das Gottes Wille war. Er betete auch nicht dafür und fragte nicht Gott. Stattdessen zog er weiter mit seinem Heer und kämpfte gegen den König Necho.
Aber Necho war stärker. Die Israeliten verloren und König Josia wurde getötet. Als Josia in Jerusalem begraben wurde, trauerten viele um ihn. Er war 31 Jahre lang ein guter König gewesen, weil er nach Gottes Willen gefragt hatte. Auch wenn er nicht alles richtig gemacht hat, ist er doch ein großes Vorbild für uns. Deshalb räume in deinem Leben auch so auf, wie Josia es tat.