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König Josia

(Das Gesetzbuch und die Reformen)


Bibeltext: 2. Könige 22-23, 2. Chronik 34-35

Lehre: Höre auf Gottes Wort.


Bibelvers: Jakobus 1,22 (Elb): Seid aber Täter des Wortes und nicht allein Hörer.


Stell dir vor, du wärst schon mit 8 Jahren König. Das wäre toll, oder? Na klar, als König hat man viel Macht und kann bestimmen, was man will. Aber als König hat man auch viele Aufgaben und Verantwortung. Man muss sich um ein ganzes Land kümmern. Das ist eine große Aufgabe für einen 8-jährigen Jungen. Aber Josia hatte gar keine Wahl. Als er gerade mal 8 Jahr alt war, starb sein Vater, König Amon. Josia war der älteste Sohn. Also war es ganz normal, dass er nun König war. Mit 8 Jahren.


Sein Vater, König Amon, und sein Großvater, König Manasse, waren keine guten Könige gewesen. Sie hatten nicht nach Gottes Willen gefragt und stattdessen tote Götzen angebetet. Josia hatte das als Kind mitbekommen. Trotzdem dachte er sich: „Das ist doch nicht in Ordnung.“ Josia wollte es anders machen, aber wie? Josia hatte auch von anderen Königen vor Amon und Manasse gehört. Er hörte von David, der keine Götzen angebetet hat, sondern den einen lebendigen Gott. Wahrscheinlich hörte er auch davon, wie Gott das Volk Israel aus Ägypten herausgeführt hat. Als Josia 16 Jahre alt war, hatte er keine Ruhe mehr. „Wenn dieser Gott der Gott unseres Volkes ist, dann muss ihm mein Leben auch gehören“, dachte sich Josia. „Dann soll er auch in meinem Leben bestimmen, was richtig und was falsch ist.“ Josia begann, zu Gott zu beten. Und er begann, mit Gott zu leben. Er wollte Gott gehorchen.


Kannst du das auch von dir sagen? Gott hat dir das Leben gegeben. Aber lebst du auch für ihn? Hörst du auf Gott? So wie Josia, so musst du auch irgendwann einmal eine Entscheidung treffen. Josia begann, nach Gott zu fragen, als er 16 Jahre alt war. Aber du hast schon jetzt so viel von Gott gehört. Deshalb kannst du schon jetzt die Entscheidung treffen, mit Gott zu leben. Bist du bereit dazu?


Josia war es. Er lebte mit Gott. Er gehorchte Gott. Und er betete zu Gott. In Jerusalem, wo Josia wohnte, stand auch der Tempel Gottes. Josia war oft dort. Er war gern dort. Aber oft machte es ihn auch traurig. Denn der Tempel sah nicht mehr schön aus. Viele Dinge waren kaputt. Schon seit vielen Jahren hatte sich niemand mehr darum gekümmert, dass alles repariert und schön gemacht wurde. „Das muss sich ändern“, entschied Josia schließlich. Das war, als er schon 18 Jahre König war, da war er 26 Jahre alt. Josia schickte Schafan, seinen Sekretär zum Hohenpriester Hilkija. „Im Tempel steht ein Kasten, in dem Geld von den Isareliten gesammelt wird, die zum Tempel kommen“, ließ Josia ausrichten. „Nimm das Geld aus dem Kasten und lass damit den Tempel wieder reparieren. Alles soll wieder schön werden.“ Hilkija begann sofort mit der Arbeit. Er ließ Zimmerleute, Maurer und andere Handwerker kommen. Alles, was kaputt war, wurde nach und nach repariert.


„Hey, schaut mal, was hier liegt“, hörte Hilkija einen Arbeiter rufen. Sofort war er dort. Auch Hilkija war überrascht. Vorsichtig hob er die Schriftrolle auf. Sie musste schon ziemlich alt sein. Man sah, dass sie lange an diesem Ort gelegen hatte. Als Hilkija die Buchrolle vorsichtig öffnete, war er noch erstaunter. Er erkannte sofort: Das war ein Teil der Schriften von Mose. Sofort rief er Schafan, den Sekretär des Königs und zeigte ihm die Schriftrolle. Und Schafan lief sofort damit zu König Josia. „Josia, schau, was Hilkija im Tempel gefunden hat“, erzählte er ganz aufgeregt. Josia staunte. Das war ja wirklich ein Teil der Bücher Mose. Es war also ein Teil der Bibel, ein Teil von Gottes Wort, dass Josia dort in den Händen hielt.


„Ist doch nichts Besonderes“, denkst du dir vielleicht. Nein, für dich ist es vielleicht nichts Besonderes, wenn du die Bibel in der Hand hältst. Aber Josia kannte die Bibel nicht. Die Könige vor ihm hatten alles getan, um Gottes Wort zu vernichten. Sie wollten nichts von Gott wissen. Deshalb hatte Josia keine Bibel. Deshalb war es für ihn etwas ganz Besonderes. Auch wenn du die Bibel schon lange kennst, sollte sie für dich noch etwas Besonderes sein. Denn darin redet Gott. Wenn du mit Gott leben willst, dann musst du wissen, was Gott möchte. Das kannst du in der Bibel lesen. Natürlich ist es auch schön, von anderen Menschen, wie hier im Kindergottesdienst, etwas über Gott zu hören. Aber viel besser noch ist es, wenn du selbst nachliest, was Gott sagt. Nimm dir jeden Tag Zeit dazu. Lies nur ein paar Verse und dann denke darüber nach. Und dann rede mit Gott darüber. Höre auf Gottes Wort, denn es ist etwas ganz Besonderes.


Für Josia war die Schriftrolle etwas ganz Besonderes. Als Schafan die Schriftrolle vorlas, hörte er sehr aufmerksam zu. Und er bekam einen großen Schreck. Was stand denn da? Was hatte Gott da gesagt? Wenn das wirklich stimmte? Josia war immer entsetzter. Ich weiß nicht genau, was Josia da genau hörte. Er hörte irgendetwas aus dem Gesetz, das Gott gegeben hatte. Er hörte, was Gott von ihnen wollte. Er hörte, wie sie sich verhalten sollten und was richtig ist. Wahrscheinlich las er, dass Gott gesagt hatte, sie dürfen keine Götzen anbeten. Vielleicht hörte er von den 10 Geboten. Und er hörte, dass das Volk Israel, wenn es nicht auf Gott hören würde, nicht mehr in ihrem Land leben bleiben dürfte. Josia merkte immer mehr, dass sie ja gar nicht auf Gott gehört hatten. Die Israeliten hatten so viel getan, was Gott nicht wollte. Sie hatten alle möglichen Götzen angebetet. Josia war sehr traurig darüber. So traurig, dass er seine Kleider zerriss. Das tat man damals manchmal, wenn man zeigen wollte, dass man traurig oder entsetzt über etwas war.


„Das müssen alle hören“, entschied er. So ließ er alle Einwohner von Jerusalem zusammenrufen. Die alten und die jungen. Sie trafen sich beim Tempel. Alle waren neugierig, was ihr König ihnen zu sagen hatte. Als alle versammelt waren, ließ Josia ihnen aus der Schriftrolle vorlesen. Das ganze Volk hörte zu. Auch sie hörten Gottes Gesetze und erkannten plötzlich, dass es vieles in ihrem Leben gab, was Gott nicht gefiel. Als sie alles aus der Schriftrolle gehört hatten, trat Josia vor sie. „Lasst uns einen Bund mit Gott schließen“, forderte er sie auf. „Wir wollen Gott versprechen, dass wir auf ihn hören und uns von ganzem Herzen an seine Gebote halten wollen.“ Die Israeliten waren bereit dazu.


Bist du auch dazu bereit? Der erste Schritt, auf Gottes Wort zu hören, ist, ein Leben mit Gott anzufangen. Wenn du erkannt hast, dass du viele Dinge in deinem Leben hast, die Gott nicht gefallen, dann rede mit Gott darüber. Bitte ihn um Vergebung und dann bitte ihn, in dein Leben zu kommen und es zu verändern. Er kann dir helfen, auf sein Wort zu hören.


Josia und die Israeliten wollten auf Gottes Wort hören. Was hatte Gott gesagt? Sie sollten keine anderen Götter anbeten. Aber überall in Israel gab es Götzenstatuen, selbst im Tempel standen sie. „Holt die Sachen heraus und verbrennt sie draußen vor der Stadt“, befahl er. Das wurde getan. Die Götzenbilder von Baal wurden aus dem Tempel geholt und auch die von Aschera und alles andere, was nicht dort hineingehörte. Alles wurde vor die Stadt gebracht und dort verbrannt.


Endlich war der Tempel so, wie es Gott wollte. Aber der Tempel war ja nicht alles. In Jerusalem und auch in den anderen Städten von Juda gab es überall Götzenbilder. Es gab Opferstätten und Altäre. Josia ließ alles niederreißen. Und auch in den Städten vom Nordreich Israel, was jetzt Samarien war, ließ er die Opferstätten verbrennen. Als er nach Jerusalem zurückkehrte, war er zufrieden. Endlich waren die Dinge aus dem Land weg, die Gott nicht gefielen.


Aber Josia wollte auch weiter auf Gottes Wort hören. Immer mehr fiel ihm auf, was nicht so war, wie Gott es wollte. Du kannst auch Gott darum bitten, dass er dir immer mehr in seinem Wort zeigt, was er will. Lies in der Bibel und denke darüber nach. So kannst du immer mehr lernen, was Gott will und kannst auf Gottes Wort hören und es tun. Josia fiel zum Beispiel auf, dass die Israeliten gar nicht mehr das Passahfest gefeiert hatten. Aber Gott hatte es ihnen geboten. Wisst ihr noch, warum sie das feiern sollten? Es war zur Erinnerung daran, dass Gott sie aus Ägypten befreit hatte. Gott hatte ihnen genau gesagt, wie sie es feiern sollten. Josia überlegte. Er hatte noch nie das Passahfest gefeiert. Auch konnte er sich nicht daran erinnern, dass sein Vater oder Großvater es je gefeiert hatte.


„Wir wollen auf Gottes Wort hören“, sagte er. Und so ließ er das ganze Volk das Passahfest feiern. Genau so, wie Gott es befohlen hatte. Sie sollten ein Lamm schlachten und ungesäuerte Brote essen. All das konnte er in der Schriftrolle nachlesen. Und so taten sie es. Das ganze Volk feierte das Passahfest. So wie Gott es wollte. Josia wollte in allem tun, was Gott wollte. In der Bibel steht über ihn (2. Könige 23,25 vorlesen): „Seinesgleichen war vor ihm kein König gewesen, der so von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von allen Kräften sich zum Herrn bekehrte, ganz nach dem Gesetz des Mose, und nach ihm kam seinesgleichen nicht auf.“


Josia war wirklich ein besonderer König. Er hörte auf Gottes Wort. Aber auch er machte Fehler. Als er schon älter war, hörte er, dass der König Necho mit seinem Heer von Äypten heraufgezogen kam. Josia bekam Angst. Sofort rief er sein Heer zusammen, um Necho entgegenzuziehen. Aber Necho schickte ihm eine Botschaft: „Ich bin nicht gekommen, um gegen dich zu kämpfen. Meine Feinde sind die Assyrer, gegen sie will ich kämpfen. Deshalb kehr wieder zurück in dein Land und lass mich weiterziehen.“ Josia war gewarnt. Aber Josia zögerte nicht. Er überlegte nicht, ob das Gottes Wille war. Er betete auch nicht dafür und fragte nicht Gott. Stattdessen zog er weiter mit seinem Heer und kämpfte gegen den König Necho.


Aber Necho war stärker. Die Israeliten verloren und König Josia wurde getötet. Als Josia in Jerusalem begraben wurde, trauerten viele um ihn. Er war 31 Jahre lang ein guter König gewesen, weil er auf Gottes Wort gehört hatte. Auch wenn er nicht alles richtig gemacht hat, ist er doch ein großes Vorbild für uns. Deshalb höre auf Gottes Wort, so wie Josia es tat.