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Gehasis Sünde


Bibeltext: 2. Könige 5,15-27

Lehre: Habgier führt zur Sünde.


Bibelvers: 1. Timotheus 6,10a (EU): Denn die Wurzel aller Übel ist die Habsucht.


Naaman war geheilt. Gott hatte ihn von dieser schrecklichen Krankheit, dem Aussatz, geheilt. Deshalb war Naaman dankbar. Er wollte Gott danken. Elisa hatte ihm gesagt, dass er sich 7 Mal im Jordan baden soll und Gott ihn dann gesund machen würde. Deshalb ging Naaman jetzt schnell zu Elisa zurück. Er wollte Elisa und Gott danken.


„Elisa“, sprach Naaman, „jetzt weiß ich, dass nur der Gott Israels der einzige wahre Gott ist. Denn er hat mich geheilt. Ich möchte ihm und dir danken. Nimm dieses Geschenk von mir an.“ Naaman hatte kostbare Geschenke aus seinem Land mitgebracht, die er Elisa zum Dank geben wollte. Er hatte viel Silber dabei und einige kostbare Kleider. „Nein“, sagte Elisa. Naaman verstand nicht. Warum wollte Elisa seine Geschenke nicht annehmen? „Nein“, sagte Elisa noch einmal. „Ich nehme die Geschenke nicht. Gott hat dich geheilt und nicht ich. Danke Gott für deine Heilung.“


Elisas Diener stand in einiger Entfernung. Er verstand Elisa nicht. „Warum nimmt er denn die Geschenke nicht? Sieht er nicht, wie kostbar sie sind?“ Gehasi schüttelte den Kopf. Er hatte alles mitbekommen. Und er hatte auch die schönen Geschenke von Naaman gesehen. Silber, tolle Kleider und noch viel mehr. Das ist doch die Gelegenheit, reich zu werden! Aber Gehasi musste zusehen, wie Naaman mit all den Geschenken wieder umkehrte.


Gehasi war richtig wütend auf Elisa. Immer wieder dachte er an die schönen Geschenke. Wenn Naaman nur ihn gefragt hätte, hätte er sie sofort angenommen. Gehasi wollte sie unbedingt haben, er war richtig gierig darauf, habgierig.


Kennst du das auch? Da hat jemand ein ganz tolles Spielzeug und du hast es nicht. Oder jemand hat einen neuen Pulli bekommen, genau so einen, wie du ihn haben wolltest. Und dann wirst du richtig neidisch. Du willst es auch unbedingt haben. Das ist nicht gut. Denn Habgier kann schnell zu noch mehr Sünde führen. Sie macht dich nur traurig und wütend.


So war es auch bei Gehasi. Er konnte sich nicht freuen, dass Naaman gesund war. Er konnte sich nicht freuen, dass Naaman Elisa die Geschenke angeboten hatte. Er dachte immer nur daran, dass er sie gern haben wollte. Plötzlich kam ihm ein Gedanke. „Ich kann doch Naaman hinterherlaufen. Er soll mir einfach einige der Geschenke geben.“ Die Idee gefiel Gehasi so, dass er sofort loslief. Doch dann hielt Gehasi noch einmal an. „Was sage ich Naaman denn?“, überlegte er sich. Doch bald hatte er eine gute Idee und lief weiter, bis er Naaman eingeholt hatte.


Naaman schaute sich um und sah, dass Gehasi ihm hinterherlief. Sofort ließ er seinen Wagen anhalten und stieg aus. Er ging Gehasi entgegen. „Ist alles in Ordnung? Geht es Elisa gut?“, fragte Naaman. „Ja, es ist alles in Ordnung“, entgegnete Gehasi. „Aber Elisa schickt mich zu dir, weil er eine Bitte hat.“ Das war gelogen, aber Gehasi dachte immer nur an die Geschenke und er wollte sie auf jeden Fall haben. Dafür war er auch bereit, zu lügen. „Es sind zwei Prophetenjünger aus dem Gebirge zu uns gekommen, die nicht viel Geld haben“, log Gehasi. „Gib ihnen doch bitte etwas von deinen Geschenken. Einen Zentner Silber und zwei von den Feierkleidern.“


Ein Zentner Silber, dass war ein ganzer Sack voll. Das war ein kleines Vermögen. Davon konnte man reich werden. Gehasi schaute Naaman erwartungsvoll an. Naaman freute sich, dass Elisa jetzt doch seine Geschenke annehmen wollte. Deshalb antwortete er sofort voller Freude: „Natürlich kannst du es haben. Weißt du was, ich gebe dir die 2 Kleider und 2 Zentner Silber.“


Naaman legte das Silber in zwei Säcke. Dann gab er die Säcke und die Kleider seinen Dienern. „Tragt sie für Gehasi nach Hause!“, forderte er sie auf. Gehasi war ganz aufgeregt. Jetzt hatte er die Geschenke. Jetzt wird er reich werden. Kurz bevor sie ankamen, schickte er die beiden Diener von Naaman zurück und versteckte schnell das Silber und die Kleider. Dann ging er zu Elisa zurück, so als sei nichts geschehen.


„Wo warst du?“, fragte Elisa. Gehasi schüttelte den Kopf: „Ich war nirgendwo, ich war die ganze Zeit hier.“ Wieder log Gehasi. Dieses Mal log er sogar seinen Lehrer Elisa an, den Propheten. Die Habgier hatte ihn so weit gebracht, dass er immer wieder sündigte.


Wenn du merkst, dass in deinem Herzen Habgier ist und es Dinge gibt, die du unbedingt haben willst, dann sag das Gott. Du kannst mit Gott über alles reden. Bitte ihn um Vergebung. Und bitte Gott, dass er diese schlechten Gefühle wegnimmt. Du hast so viel Gutes, was Gott dir gegeben hat. Daran kannst du dich freuen. Dann bist du viel glücklicher, als wenn du immer mehr und mehr haben willst.


Gehasi war nicht glücklich. Er hatte jetzt Angst, dass Elisa etwas mitbekommen hatte. Elisa hatte nichts direkt gesehen, aber Gott hatte ihm gezeigt, was geschehen war. „Ich habe in meinem Geist gesehen, wie du zu Naaman gegangen bist und ihn um die Geschenke gebeten hast“, sagte Elisa zu Gehasi. „Jetzt bist du reich und kannst dir viele Dinge kaufen, die du willst, aber du wirst nicht glücklich werden. Weil du so habgierig warst, wirst du von jetzt an aussätzig sein, so wie es Naaman war, bevor er geheilt wurde.“


Das waren harte Worte von Elisa. Aber an die Folgen hatte Gehasi nicht gedacht, er hatte nur an die Geschenke gedacht. Gehasi schaute seine Arme und Beine an. Überall sah er weiße Flecken, Aussatz. Er hatte jetzt zwar Geld, aber jeder würde einen großen Bogen um ihn machen, weil er aussätzig war.


Gehasi hatte keine Möglichkeit, seinen Fehler wieder gut zu machen. Aber wir haben es heute. Denn Jesus ist für unsere Sünden gestorben. Wenn du merkst, dass du auch oft habgierig bist, und weißt, dass das nicht in Ordnung ist, dann kannst du Jesus um Vergebung bitten. Er vergibt dir und du kannst wieder neu mit Gott anfangen.