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Bibeltext: 2. Könige 4,18-37
Lehre: Gottes Hilfe kommt nie zu spät.
Bibelvers: Psalm 3,9a (Luther): Bei dem HERRN findet man Hilfe.
„Jetzt ist es zu spät! Jetzt brauchst du auch nicht mehr zu helfen!“, sagte Luisa ganz enttäuscht zu ihrer Schwester. Heute wollten sie ein Geburtstagsgeschenk für ihre Mutter basteln. Sie mussten sich beeilen, denn am nächsten Tag war schon der Geburtstag. Ihre Schwester wollte ihr helfen. Aber sie hatte so lange getrödelt, dass es jetzt schon zu spät war. Luisa hatte alles allein machen müssen. Sie war enttäuscht. Ihre Schwester hatte ihr versprochen, ihr zu helfen, aber jetzt war es zu spät. Wie gut ist es, dass Gottes Hilfe nie zu spät kommt. Gott weiß genau, was wir brauchen, und er hilft uns immer rechtzeitig.
Die Schunemiterin hatte Gottes Hilfe erlebt. Sie hatte einen kleinen Sohn bekommen, obwohl sie und ihr Mann schon alt waren und lange keine Kinder bekommen konnten. Sie war Gott dankbar dafür. Und auch Elisa. Denn Elisa war es ja, der ihr gesagt hatte, dass sie einen Sohn bekommen würde. Immer noch kam Elisa regelmäßig zu ihnen. Die ganze Familie freute sich immer auf den Besuch, denn Elisa berichtete dann, was er alles mit Gott erlebt hatte. Elisa erlebte immer wieder, dass Gottes Hilfe nicht zu spät kam.
Der Junge war jetzt schon älter. Sein Vater arbeitete oft draußen auf dem Feld, um das Getreide oder andere Früchte zu ernten. Der Junge schaute gern dabei zu. Er ging dann zu seinem Vater aufs Feld, half ein wenig und schaute sich alles an. Als er wieder einmal dort war, fühlte er sich aber gar nicht gut. Er bekam plötzlich ganz starke Kopfschmerzen. „Papa, Papa“, jammerte er. „Papa, mein Kopf tut so weh.“ Er hielt sich die Hände an den Kopf und sein Vater sah, dass etwas nicht in Ordnung war. Er konnte jetzt nicht von der Arbeit weg, deshalb rief er einen der Knechte: „Bring den Jungen schnell zu seiner Mutter!“ Das tat der Knecht dann auch, er stütze den Jungen und ging mit ihm zu seiner Mutter.
Die Schunemiterin erschrak, als sie ihren Sohn so sah. Er sah ganz blass aus und jammerte, weil er so starke Kopfschmerzen hatte. Sie setzte sich hin und nahm den Jungen auf ihren Schoß. Sie wollte ihn trösten. Ich denke, sie hat auch gebetet. Sie kannte doch Gott. Gott hatte ihr doch diesen Jungen geschenkt. Und so betete sie, dass Gott ihren Jungen wieder gesund macht. Sie wusste, dass Gottes Hilfe nie zu spät kommt. So saß sie bis zur Mittagszeit. Da merkte sie auf einmal, dass der Junge sich nicht mehr bewegte. Er atmete nicht mehr, er war ganz leblos. Sie erschrak und versuchte, ihn aufzuwecken, aber der Junge war bereits gestorben.
Gottes Hilfe kam also doch zu spät. Oder? Hast du es schon mal erlebt, dass du gebetet hast, und Gott dann doch nicht sofort geholfen hat? Gott weiß viel mehr als wir. Manchmal ist es für uns besser, wenn wir nicht sofort bekommen, was wir wollen. Dann sollen wir nicht enttäuscht sein von Gott, sondern trotzdem weiter auf ihn vertrauen. Denn Gottes Hilfe kommt wirklich nicht zu spät.
Die Schunemiterin glaubte fest daran. Deshalb trug sie den Jungen nach oben in das Zimmer von Elisa. Sie legte ihn auf das Bett. Dann sattelte sie sich schnell einen Esel und machte sich auf den Weg. Sie wollte zu Elisa. „Gott hat mir schon einmal durch Elisa geholfen. Vielleicht tut er es wieder“, dachte sie sich. „Ich gehe schnell zu Elisa, dem Propheten“, rief sie ihrem Mann zu. „Was willst du denn bei ihm?“, fragte er. „Es ist doch gar kein Feiertag oder so.“
Aber die Schunemiterin wollte ihrem Mann nicht sagen, was los war. Sie war zu traurig.
Sie ritt, so schnell ihr Esel lief. So schnell wollte sie bei Elisa sein. Vielleicht dachte sie: „Noch kann Gott mir durch Elisa helfen. Aber vielleicht ist es bald zu spät.“ So kam sie endlich beim Berg Karmel an, wo Elisa gerade war. Elisa sah sie schon von Weitem. „Schau mal, Gehasi!“, rief er seinen Knecht. „Dort kommt die Frau aus Schunem. Laufe ihr doch schnell entgegen und frage sie, wie es ihrer Familie geht.“ Gehasi lief zu ihr und begrüßte sie. „Wie geht es deinem Mann und deinem Sohn?“, fragte er. „Gut!“, antwortete die Frau. Sie wollte Gehasi nicht sagen, was los war. Sie wollte so schnell wie möglich mit Elisa sprechen.
So lief sie zu Elisa hin. Sie warf sich vor ihm nieder und klammerte sich an seine Füße. Gehasi wollte sie wegstoßen. „Nein, lass sie zu mir kommen!“, sagte Elisa. „Sie sieht so traurig aus. Gott hat mir nicht gesagt, was mit ihr ist.“ So klagte die Frau Elisa ihr Leid. Sie weinte.
Als Elisa hörte, was geschehen war, schickte er schnell seinen Diener Gehasi los. „Geh schnell und nimm meinen Stab mit. Lass dich von niemandem aufhalten, beeile dich. Wenn du bei dem Jungen bist, dann lege meinen Stab auf das Gesicht des Jungen.“ Gehasi lief los. Auch er beeilte sich. Alles musste sehr schnell gehen. Die Schunemiterin blieb aber bei Elisa und bat ihn weiter: „Elisa, bitte komm du selbst mit. Ich bleibe solange hier, bis du mitkommst.“ Also sagte Elisa zu und sie liefen Gehasi hinterher. Bald kam ihnen Gehasi wieder entgegen. „Ich war bei dem Jungen und habe alles so getan, wie du gesagt hast“, berichtete er. „Aber es ist nichts passiert. Der Junge ist immer noch tot. Es ist zu spät.“
Wieder wurde die Frau sehr traurig. Sie hatte gehofft, dass Gott ihr jetzt helfen würde, aber jetzt war es wohl wirklich zu spät für Gottes Hilfe. Nein, Gottes Hilfe kommt nie zu spät. Auch für dich nicht. Bitte Gott um Hilfe und dann warte ab und vertraue Gott. Gott wird dir helfen. Vielleicht sieht die Hilfe dann anders aus, als du gedacht hast, aber Gott wird dir helfen. Die Schunemiterin hätte es lieber gehabt, wenn ihr Sohn gar nicht gestorben wäre. Aber Gott hat es zugelassen, weil er etwas Besonderes vorhatte. Er wollte die Frau nicht ärgern, sondern er wollte ihr ganz besonders helfen. Das will Gott auch für dich tun. Und Gott weiß, was das Beste ist. Vertraue ihm.
Elisa vertraute Gott. Er ging mit der Schunemiterin zu ihrem Sohn. Der Junge lag immer noch tot in Elisas Bett. Elisa ging in sein Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Er wollte mit Gott allein sein und mit Gott reden. Er betete und dann legte er sich auf den Jungen darauf. Wahrscheinlich hat Gott ihm gesagt, dass er das tun soll. Er merkte, dass der Körper des Jungen langsam wieder warm wurde. Dann stand Elisa wieder auf und lief im Zimmer umher. Er betete und er vertraute darauf, dass Gottes Hilfe nicht zu spät kommt.
Nach einiger Zeit legte er sich noch einmal auf den Jungen darauf. Plötzlich hörte er etwas. „Hatschi!“, hörte er. Und noch einmal: „Hatschi! Hatschi! Hatschi!“. 7-mal nieste der Junge. Und dann schlug der Junge seine Augen wieder auf. Gott hatte ihn lebendig gemacht. Gottes Hilfe kam nicht zu spät.
Als Elisa den Jungen zu seiner Mutter brachte, nahm sie ihn in den Arm. Sie war überglücklich. Sie dankte Elisa und sie dankte Gott. Jetzt wusste sie wirklich: Gottes Hilfe kommt nie zu spät. Auch für dich wird Gottes Hilfe nicht zu spät kommen. Du kannst Gott immer vertrauen.