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(Salomo und Adonja)
Bibeltext: 1. Könige 1,11-40; 2,1-12; 1. Chronik 28-29
Lehre: Gott ist Herrscher.
Bibelvers: Offb. 17,14b (Luth): Denn es ist der Herr aller Herren und der König aller Könige.
„Ich will jetzt endlich König werden. Am liebsten jetzt sofort“, dachte sich Adonja. Eigentlich konnte es doch nicht mehr lange dauern. Sein Vater, König David, war schon alt. Irgendwann würde er sterben. „Dann werde ich endlich König“, freute sich Adonja. „Schließlich bin ich sein ältester noch lebender Sohn. Und dann bin ich der Herrscher und alle müssen mir gehorchen.“ Aber irgendwie verging die Zeit so langsam. David wurde alt und älter, aber er lebte immer noch. „Ich will aber König werden“, dachte sich Adonja immer wieder.
Adonja hatte von seinem Vater immer alles bekommen, was er wollte. Er hatte nie gelernt, auch mal anderen zu gehorchen. Ihm gefiel es nicht, dass andere über ihn bestimmten. Aber wir können nicht immer über uns selbst bestimmen. Auch du kannst nicht immer selbst entscheiden, sondern musst manchmal gehorchen, auch wenn es dir nicht gefällt. Du musst auf deine Eltern hören, auf deine Lehrer, auf Gesetze. Aber das Wichtigste ist eigentlich, dass du auf Gott hörst. Denn er ist der mächtigste Herrscher über allen. Er ist der, der alles gemacht hat. Deshalb gehört ihm alles und er darf bestimmen. Und Gott allein weiß, was wirklich gut für dich ist. Deshalb ist es auch gut, wenn er manche Dinge für uns entscheidet und wir ihm gehorchen.
Aber Adonja wollte selbst entscheiden. „Jetzt ist es mir aber egal“, entschloss sich Adonja schließlich, „ich will nicht länger warten.“ Er kaufte sich einen tollen Wagen mit Pferden. Richtig königlich sah der aus. Jeder sollte sehen, dass er eigentlich schon fast König war. Dann suchte er sich noch 50 starke Männer aus, die ihn als seine Leibwache beschützen sollten. Jeder sollte sehen, dass er mächtig war. Aber er brauchte noch Verbündete, Leute, die zu ihm hielten. Ganz genau hatte er alle Mitarbeiter seines Vaters beobachtet. „Auf Joab, den Heerführer Davids, kann ich zählen“, merkte er, „der wird zu mir halten. Und auch Abjatar, der Priester, wird zu mir halten.“ Heimlich sprach er mit ihnen. „Denkt ihr nicht auch, dass ich jetzt schon König werden sollte. Mein Vater David ist doch alt, er kann doch gar nicht mehr richtig regieren.“ Joab und auch Abjatar nickten: „Ja, du hast recht. Es ist eigentlich höchste Zeit dazu.“
Adonja bereitete alles vor. Er lud Joab, Abjatar, seine Brüder und noch viele wichtige Leute, die ihn mochten, zu einem großen Festmahl ein. Adonja hatte alles genau geplant. Es gab viel zu essen und zu trinken. Alle waren guter Laune. Und dann jubelten alle ihm zu: „Es lebe König Adonja!“ Für seine Freunde war das ganz normal. Adonja war ja auch der älteste Sohn des Königs David, der noch lebte. Da war es doch ganz klar, dass er König werden sollte. Deshalb riefen alle laut mit: „Es lebe König Adonja!“
Aber wie war das denn bisher in Israel gewesen? Wer war da immer König geworden? Der, den Gott bestimmt hatte. Gott hatte entschieden, dass Saul der erste König wurde. Gott hatte auch entschieden, dass David nach ihm König werden sollte. Immerhin hatte Gott ja auch das Recht, das zu entscheiden, denn er ist der allmächtige Gott, der über allem herrscht. Gott ist Herrscher. Gott entscheidet auch in unserem Leben. Aber weißt du, was Gott nicht entscheidet? Ob du ihm gehorchst oder nicht. Denn Gott möchte, dass du ihm freiwillig gehorchst und freiwillig mit ihm lebst. Lebst du mit Gott? Ist er wirklich der Herrscher in deinem Leben? Wenn er das nicht ist, fang doch heute an, mit ihm zu leben. Sag Gott, dass er in deinem Leben regieren darf, weil er Herrscher ist. Und dann höre auf ihn. Denn er ist der mächtige Herrscher.
Gott hatte auch bisher immer entschieden, wer König in Israel werden sollte. Und nun? Nun wollte Adonja es entscheiden. „Es lebe König Adonja!“, riefen alle. Andonja war stolz. Er hatte es endlich geschafft. Die Leute nahmen ihn als König an. Dann würde auch der Rest von Israel ihn als König akzeptieren müssen. Doch plötzlich hörte Adonja durch die Rufe seiner Leute noch einen anderen Lärm. Draußen in der Stadt war auch irgendetwas los. Er hörte Jubelrufe. Und Musik. „Habt ihr das gehört?“, fragte er seine Freunde. „Was hat das zu bedeuten?“
Ja, was hatte das zu bedeuten? Adonjas Aktion war nicht unbemerkt geblieben. Der Prophet Nathan hatte davon erfahren. Und Nathan war ein Mann Gottes. Er wusste, dass Gott der Herrscher über allem ist und dass Gott es war, der entschied. „Was will Gott?“, fragte sich Nathan. „Will Gott, dass Adonja König wird?“ Das ist gut, dass er nach dem Willen Gottes fragte. Denn Gott ist der Herrscher. Na ja, Nathan brauchte eigentlich gar nicht mehr nach Gottes Willen zu fragen, denn er wusste bereits, was Gott wollte. Gott hatte schon vor vielen Jahren etwas zu David gesagt: „Dein Sohn Salomo soll nach dir König werden. Er soll mir auch einen Tempel bauen.“ Das war viele Jahre her. Aber Nathan hatte das nicht vergessen. Schnell ging er mit Batseba, Salomos Mutter, zum König David. „König David, hast du bestimmt, dass dein Sohn Adonja König wird?“, fragte Nathan.
Jetzt war David aber überrascht. Er hatte nichts davon gewusst, dass Adonja sich zum König ausrufen lassen hat. „Nein“, sagte er. „Nicht Adonja soll König werden, sondern Salomo.“ Er schaute Batseba an: „Ich habe dir schon vor langer Zeit gesagt, dass Salomo, unser Sohn, nach mir König werden soll. Denn das ist das, was Gott bestimmt hat. Und so soll es auch geschehen.“ Sofort gab David Befehle. Er ließ sein Reittier, ein Maultier, holen. Darauf durfte nun Salomo reiten. Wie ein richtiger König. Sie führten Salomo zur Quelle außerhalb der Stadt. Dort nahm der Priester Zadok ein Ölhorn und salbte Salomo. Das war das Zeichen dafür, dass Gott ihn zum neuen König ausgewählt hatte. Dann hörte man Posaunen blasen und das ganze Volk, das dabei war, rief: „Es lebe König Salomo!“ Dann zogen alle mit Salomo wieder zum Schloss zurück. Immer wieder riefen sie: „Es lebe König Salomo!“
Dabei kamen sie auch in die Nähe von Adonjas Fest vorbei, wo seine Gäste: „Es lebe König Adonja!“, riefen. Drinnen riefen sie: „Es lebe König Adonja!“ Und draußen auf der Straße riefen sie: „Es lebe König Salomo!“ Draußen auf der Straße war so viel Lärm, dass auch Adonja hörte, dass dort etwas los war. „Was hat das zu bedeuten?“, fragte er seine Freunde? Schließlich kam einer seiner Freunde, der draußen alles mitbekommen hatte. „Dein Vater David hat Salomo zum König salben lassen. Jetzt feiert das ganze Volk, dass er der neue König ist.“
Adonja wurde ganz blass vor Schreck. Er hatte sich alles so schön vorgestellt. Aber er hatte nicht nach Gottes Willen gefragt. Auch seine Gäste hatten nicht nach Gottes Willen gefragt, obwohl Gott doch der Herrscher ist. Fragst du immer nach Gottes Willen? Tu das, denn Gottes Willen ist gut. Gott meint es gut mit dir, er ist ein guter Herrscher. Es lohnt sich, auf ihn zu hören. Wenn du nach Gottes Willen fragst und ihn auch tust, dann tust du immer das Richtige. Die Freunde von Adonja merkten langsam, dass sie gerade nicht das Richtige taten. Sie saßen hier und jubelten Adonja als König zu, obwohl David gerade Salomo zum König bestimmt hatte. Das könnte große Probleme geben. Einer nach dem anderen verließ so schnell wie möglich das Fest von Adonja. Adonja blieb allein zurück. Was sollte er jetzt tun? Er bekam große Angst. Was würde Salomo mit ihm tun, wenn er ihn erwischte?
Endlich kam Adonja ein rettender Einfall. So schnell er konnte, eilte er unerkannt durch die Stadt. Endlich hatte er die Stiftshütte erreicht. Dort lief er zum Altar und hielt sich an einer der Ecken fest. Hier in der Stiftshütte durfte niemand getötet werden. Hier war er sicher. Doch schon bald kamen die Diener Salomos, holten Adonja aus der Stiftshütte weg und brachten ihn vor Salomo. Adonja wagte kaum, aufzublicken. Er warf sich vor Salomo nieder, der ja jetzt der neue König war. Adonja musste erkennen, Gott war größer als er. Gott war der Herrscher, nicht er. Und Gott hatte Salomo als König ausgewählt. Salomo sah Adonja an. „Geh nach Hause“, sagte er nur. Salomo ließ Adonja am Leben. Er war jetzt der neue König von Israel. Er war der König, den Gott auserwählt hatte.