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(Salomos Urteil)
Bibeltext: 1 Könige 3; 2. Chronik 1,1-13
Lehre: Gott will dir Weisheit geben.
Bibelvers: Jak 1,5 (Elb): Wenn aber jemand von euch Weisheit mangelt, so bitte er Gott, der allen willig gibt.
Stell dir mal vor, dein Lehrer wird plötzlich krank. Die Schule findet niemanden zur Vertretung. Dann wirst du zum Rektor gerufen. „Wir haben keinen Vertretungslehrer. Du bist jetzt für die Klasse verantwortlich. Achte darauf, dass niemand Quatsch macht und alle vernünftig lernen.“ Was würdest du denken? Na ja, das würde, ehrlich gesagt, kein Rektor machen, dir die Verantwortung über deine ganze Klasse zu geben. Aber wenn du sie hättest, dann wäre das eine ziemlich große Aufgabe, oder?
Salomo hatte auch eine sehr große Aufgabe vor sich. Sein Vater, König David, war gestorben und nun war Salomo König. Er war König über ganz Israel, ein großes Volk. Und nun war er allein. Sein Vater David war nicht mehr bei ihm und Salomo fühlte sich sehr unsicher. „Wie soll ich das alles nur schaffen?“, fragte er sich. „Ich weiß doch noch nicht einmal, wie man ein guter König ist. Werde ich alles richtig machen?“ Von seinem Vater David wurde gesagt, er war ein Mann nach dem Herzen Gottes, also ein Mann, wie er Gott gefiel. Ob man das von ihm, von Salomo, auch einmal sagen würde? Salomo hatte viele Fragen und Zweifel.
„Wie schaffe ich es nur, das Richtige zu tun?“ Hast du dich das auch schon mal gefragt? Vor einer großen Aufgabe oder einfach nur im alltäglichen Leben. Vielleicht im Umgang mit deinen Klassenkameraden oder Geschwistern? „Wie verhalte ich mich richtig?“ Es gibt jemanden, der die Antwort kennt. Gott. Er weiß immer, was richtig ist. Er weiß, was gut für dich und andere ist. Und Gott will dir auch Weisheit geben. Weisheit bedeutet, man weiß, was das Richtige zu tun ist.
Salomo liebte Gott. Er wollte, genau wie David, das tun, was Gott gefiel. Deshalb ging er auch mit vielen seiner Mitarbeiter nach Gibea. Dort stand die Stiftshütte, es gab ja noch keinen Tempel. Hier wollte Salomo Gott Opfer bringen. Aber er brachte Gott nicht nur ein Opfer oder zwei. Er ließ 1000 Tiere für Gott auf dem Altar opfern. Salomo liebte Gott und war bereit, viel für Gott zu geben.
Als Salomo in dieser Nacht schlief, erschien ihm Gott im Traum. „Du kannst bitten, was du möchtest, ich werde es dir geben,“ versprach Gott. Wow! Du kennst doch bestimmt die Geschichten oder Witze, wo eine Fee erscheint und sagt: „Du hast einen Wunsch frei. Wünsche dir, was du möchtest.“ So ähnlich war es bei Salomo. Aber bei ihm war es echt. Es gibt keine Feen, aber Gott gibt es. Und er selbst fragte Salomo nach seinem Wunsch.
Überleg mal, was du dir gewünscht hättest. Was ist dein größter Wunsch? Viele wünschen sich ganz viel Geld. Aber überleg mal, ob das wirklich das Wichtigste für dich wäre. Würde dich das glücklich machen? Salomo überlegte bestimmt auch. Aber er musste nicht lange überlegen. Er wusste schon, was ihm wirklich wichtig war. Ihm war wichtig, in seinem Leben das Richtige zu tun und Gott zu gehorchen. Deshalb antwortete er: „Herr, du hast mich zum König gemacht. Aber ich bin noch sehr jung und weiß oft nicht, was das Richtige ist. Ich bin für ein großes Volk verantwortlich. Deshalb bitte ich dich: Gib mir ein gehorsames Herz, gib mir Weisheit, dass ich weiß, was richtig ist. Sonst kann ich kein guter König sein.“
Das war Salomo wichtiger als Reichtum oder Macht. Wenn du Weisheit hast, das Richtige zu tun, dann ist das viel wichtiger als alles andere. Denn dann kannst du ein Leben führen, wie es Gott gefällt. Dann wirst du wirklich glücklich sein. Gott will dir diese Weisheit geben. Er hat es in der Bibel versprochen. In Jakobus 1,5 steht: „Wenn aber jemand von euch Weisheit mangelt, so bitte er Gott, der allen willig gibt.“ Bitte Gott darum, dass er dir Weisheit gibt.
Salomo hatte Gott um Weisheit gebeten. Und Gott freute sich darüber. Dadurch sah er, dass Salomo nicht egoistisch war, sondern wirklich Gottes Willen tun wollte. „Weil du um Weisheit gebeten hast, und nicht um ein langes Leben oder Reichtum, deshalb will ich dir Weisheit geben. Du sollst weiser sein als alle anderen Menschen. Aber ich will dir auch Reichtum und Ehre geben. Und wenn du mir gehorchst, werde ich dir ein langes Leben geben.“
Als Salomo am nächsten Tag aufwachte, zog er wieder nach Jerusalem zurück und opferte dort Gott noch einmal Brandopfer. Er war so dankbar. Jetzt brauchte er keine Angst mehr vor der großen Aufgabe haben, das ganze Volk Israel zu regieren. Denn Gott hatte ihm die Weisheit gegeben, die er dazu brauchte.
Schon bald danach brauchte er wirklich diese Weisheit. Denn es kamen zwei Frauen zu Salomo. Sie waren ganz aufgebracht. „Wir wohnen zusammen im selben Haus“, erklärte die Erste. „Wir haben beide ein kleines Baby, einen Jungen, gehabt. Aber in der Nacht starb das Baby von dieser Frau.“ Sie zeigte auf die andere Frau, die ein Baby in ihren Armen hielt. „Aber dann hat sie einfach die Babys vertauscht. Sie hat ihr totes Baby zu mir ins Bett gelegt und mein lebendes Baby zu sich genommen.“ Die andere Frau schüttelte verzweifelt den Kopf, aber die erste redete weiter: „Morgens habe ich das tote Baby bei mir im Bett gesehen. Aber als ich es genau ansah, hab ich gemerkt, dass es nicht mein Sohn war.“
„Nein, das stimmt nicht!“, rief die andere Frau. „Mein Sohn lebt, aber ihrer ist tot.“ „Lügnerin! Dein Kind ist tot, aber meines lebt!“ So ging es eine Zeit lang hin und her. Beide riefen durcheinander, bis Salomo sie um Ruhe bat. Er war der König, er musste entscheiden. Aber er wusste ja auch nicht, was wirklich in der Nacht passiert war. Niemand war bei den beiden Frauen im Haus gewesen. Welcher gehörte denn nun das lebendige Baby? Alle schauten auf Salomo. Sie erwarteten von ihm, dass er entschied. Salomo brauchte wirklich Weisheit.
Wenn du Weisheit brauchst, dann frage Gott. Bitte ihn, dir zu helfen, das Richtige zu tun. Gott gibt dir Weisheit, wenn du Weisheit brauchst. Vielleicht tut er das durch andere Menschen, zum Beispiel durch deine Eltern. Oder auch durch die Bibel. Gott zeigt dir immer, was das Richtige zu tun ist, wenn du ihn darum bittest. Aber zur Weisheit gehört auch, das Richtige dann zu tun. Bitte Gott darum, dass er dir diese Weisheit gibt.
Gott hatte Salomo Weisheit gegeben. „Bringt mir ein Schwert!“, befahl er jetzt. Schnell kam ein Diener mit einem Schwert zu Salomo. „Teilt das lebendige Kind in zwei Teile. Dann gebt jeder Frau eine Hälfte!“, forderte er nun. War das weise? Es hört sich ziemlich grausam an, oder? Aber Salomo war weise, er wusste, was er tat.
Denn sofort rief eine der beiden Frauen: „Nein, mein Herr, tötet das Baby doch nicht. Bevor Ihr es tötet, gebt es lieber der anderen Frau.“ Aber die zweite Frau antwortete: „Das ist gut. Weder sie noch ich sollen es bekommen.“ Salomo schaute die beiden Frauen an. Dann schaute er zu seinem Diener, der das Baby in den Arm genommen hatte. „Gib es der ersten Frau“, befahl er, „sie ist die richtige Mutter.“ Salomo hatte nämlich erkannte, dass die richtige Mutter nie ihr Kind töten lassen würde. Sie war sogar bereit, es stattdessen der anderen Frau zu geben. Aber jetzt bekam sie ihr eigenes lebendes Baby wieder.
Alle staunten, wie Salomo dieses Problem gelöst hatte. In ganz Israel hörte man davon, wie weise König Salomo war.
Salomo war der weiseste Mensch, den es je gegeben hatte. So hat es Gott ihm gesagt. Aber auch du kannst Weisheit von Gott bekommen, wenn du ihn darum bittest.