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Elia auf der Flucht und am Berg Horeb


Bibeltext: 1. Könige 19,1-18

Lehre: Gott lässt dich nie allein.

Lehre: Gott ist geduldig.


Bibelvers: Josua 1,5 (Luth): Ich will dich nicht verlassen!


Elia hatte viel erlebt in den letzten Tagen. Er hatte gegen die Baalspriester gewonnen und sie umgebracht. Er war vor Ahabs Wagen her bis nach Jesreel gelaufen. Er hatte immer wieder erlebt, wie Gott ihm Kraft gegeben hat. Aber jetzt war Elia müde. Er hatte keine Kraft mehr. Er wollte sich etwas ausruhen.


König Ahab ruhte sich nicht aus. Er ging sofort zu seiner Frau Isebel und erzählte ihr alles, was geschehen war. Während er erzählte, wurde Isebel immer unruhiger. Ihr Gesicht sah richtig wütend aus. „Was?“, schrie sie, „dieser Elia hat die Baalspriester umgebracht? Was denkt er denn von sich? Denkt er etwa, er wäre etwas Besseres? Das wird er büßen müssen!“ Sie ließ ihren Diener rufen. Der eilte sofort zu der Königin und fiel vor ihr nieder. „Los!“, rief sie, „Geh sofort zu Elia. Sage ihm: So wie du die Baalspriester umgebracht hast, werde ich dich innerhalb der nächsten 24 Stunden umbringen.“ Der Boote eilte los und kam schnell bei Elia an. Was denkt ihr, wie hat Elia auf die Nachricht reagiert? Hat er sich gefreut? Sicher nicht.


Elia bekam einen großen Schreck. Er bekam Angst. Ohne nachzudenken, nahm er seinen Diener mit und lief los. Er lief bis nach Beerscheba. Ich denke, er hat länger als einen Tag für die Strecke gebraucht. Er lief und lief. Er hatte Panik. Aber auch in Beerscheba konnte er sich nicht ausruhen. Seinen Diener ließ er dort, aber Elia floh weiter. Er lief um sein Leben. Er floh in die Wüste, einen Tag lang rannte er nur um sein Leben.


Er hatte vorher erlebt, dass Gott da war und ihm geholfen hatte. Aber jetzt war er so erschöpft, dass er das ganz vergaß. Er fühlte sich alleine. Und deshalb rannte er davon. Er rannte sogar vor Gott davon, statt Gott um Hilfe zu bitten. Aber egal, wie schnell jemand wegläuft, Gott ist immer da. Er ist geduldig und Gott hat die ganze Zeit auf Elia gewartet. Aber Elia merkte es nicht. Als Elia an einen Wacholderstrauch ankam, setzte er sich hin. Er konnte nicht mehr weiter. Er wollte nicht mehr weiter. Er fühlte sich ganz alleine. Er wollte nur noch sterben. Jetzt betete er sogar zu Gott: „Herr, es ist genug. Lass mich sterben!“


Hast du dich schon einmal so am Ende gefühlt? Oder vielleicht auch nur ein kleines bisschen so wie Elia? Du hast gedacht: Es geht nicht mehr weiter. Ich kann nicht mehr. Es versteht mich eh niemand und niemand kann mir helfen. In der Bibel hat Gott uns ein Versprechen gegeben. Er hat gesagt: (Josua 1,5) „Ich werde dich nie verlassen!“ Das stimmt. Gott ist immer da, denn er ist geduldig. Auch wenn du mal so fertig bist, dass du ihn gar nicht spüren kannst. Gott ist da, er lässt dich nicht allein und er versteht dich. Er wird dir helfen, vertraue ihm und bitte ihm darum.


Elia wollte sterben, aber dieses Gebet erhörte Gott nicht so, wie Elia es wollte. Gott liebte Elia und er wollte ihm zeigen, dass er nicht allein war. Elia war so erschöpft, dass er sich unter den Wacholderstrauch legte und einschlief. Gott war da, auch jetzt, als Elia schlief. Nach einiger Zeit erwachte Elia, weil ihn jemand anfasste. Elia rieb sich die Augen. Vor ihm stand ein Engel. „Steh auf und iss etwas!“, forderte der Engel Elia auf. Elia schaute sich um. Da sah er auf dem Boden frisch gebackenes Brot liegen und einen Krug mit frischem Wasser. Elia merkte, dass er großen Hunger hatte. Also setzte er sich hin und aß und trank, bis er satt war.


Als er aufgegessen hatte, merkte er, dass er immer noch sehr müde war. Er legte sich wieder hin und schlief weiter. Etwas später kam der Engel wieder zu Elia und weckte ihn. „Steh auf und iss!“, sagte er wieder, „Du hast noch einen weiten Weg vor dir.“ Elia aß sich wieder satt und trank etwas. Jetzt hatte er neue Kraft. Gott war da, dass wusste er jetzt wieder. Gott war die ganze Zeit da gewesen, auch als Elia sich so erschöpft gefühlt hatte. Elia stand auf. Er ging los. Durch das Essen, dass der Engel ihm gebracht hatte, hatte er die Kraft, 40 Tage und Nächte lang zu laufen, bis er zum Berg Horeb kam. Das war der Berg, an dem Gott viele Jahre vorher dem Volk Israel und Mose die 10 Gebote gegeben hatte.


Elia fand dort eine Höhle im Berg. Es war schon abends. Deshalb übernachtete er in der Höhle. Da hörte Elia eine Stimme. Es war Gott, der zu ihm sprach. „Elia“, rief Gott ihn, „Elia, was machst du hier?“ Elia klagte Gott sein Leid: „Ich habe für dich gekämpft. Aber ich bin ganz alleine übrig geblieben. Niemand sonst steht zu mir. Und jetzt wollen sie mich auch umbringen.“ Gott wusste, was Elia jetzt brauchte. Deshalb forderte er ihn auf, vor die Höhle zu gehen. „Ich werde dir begegnen“, versprach Gott.


Elia fühlte sich allein. Aber Gott war da. Gott war immer bei ihm gewesen. Gott ist auch immer bei dir. Du kannst ihn nicht sehen, aber du kannst es trotzdem wissen, dass er da ist. Du kannst zu ihm beten. Und du kannst in der Bibel lesen. Dort zeigt sich Gott dir. Elia hörte auf Gott und ging zum Eingang der Höhle.


Da kam ein starker Wind, es war ein richtiger Sturm. In der Bibel steht, dass der Wind Berge zerriss und Felsen zerbrach. Es war ein großes Unwetter. „Gott ist mächtig“, dachte sich Elia vielleicht. Gott ist so mächtig, wie dieser Wind. Aber Gott war nicht in dem Wind. Elia wartete weiter auf Gott.


Kurz danach begann die Erde zu wackeln. Es war ein Erdbeben. Das war noch viel stärker als der Wind. Alles bewegte sich. Elia musste aufpassen, dass er nicht umfiel. Aber auch jetzt erschien Gott noch nicht. Elia wartete weiter. Als nächstes sah Elia ein Feuer. „Da ist Gott bestimmt!“, dachte er. Aber er sah nur das Feuer, wie groß und mächtig es war. Aber Gott sah er nicht.


Dann wurde alles still. Es war ganz ruhig. Elia hörte nur ein stilles sanftes Sausen. Vielleicht hörte es sich so an, wie, wenn die Blätter vom Baum leicht durch den Wind rascheln. Es war nur ganz leicht. „Jetzt ist Gott da“, wusste Elia. Schnell bedeckte er sein Gesicht mit seinem Mantel. Er wusste, Gott ist so heilig, dass er ihn nicht direkt anschauen konnte. Elia ging aus der Höher heraus. Ja, jetzt war Gott da.


Gott war nicht im Sturm oder im Erdbeben, oder im Feuer, sondern im leichten Sausen. Wir wollen manchmal großes erleben, um zu wissen, dass Gott da ist. Aber wir können Gott eigentlich nur finden, wenn wir still werden. Geh zuhause mal in dein Zimmer und nimm dir die Bibel. Lese ein paar Verse und dann bete zu Gott. Dass sind die Zeiten, in denen du Gott am Besten begegnen kannst und das meiste von ihm lernen kannst. Gott ist da, er wartet darauf, dass du dir Zeit für ihn nimmst.


Elia ging raus zu Gott. Und wieder fragte Gott ihn, warum er hier ist. „Sie wollen mich umbringen, ich bin ganz allein“, klagte Elia. „Nein, du bist nicht allein!“, erklärte Gott Elia. Es gibt noch viele Menschen in Israel, die nicht den Götzen Baal angebetet haben, sondern an mich glauben.“ Jetzt wusste Elia: Gott ist da und es gibt andere, die auch an ihn glauben. Elia war nicht allein. Gott gab Elia einen neuen Auftrag: Geh wieder zurück. Ich habe einen neuen König ausgesucht, den du salben sollst. Und ich werde dir jemanden zeigen, der dein Nachfolger sein wird und deine Arbeit weiter machen wird.


Elia gehorchte. Jetzt hatte er wieder neuen Mut. Wie hatte er nur vergessen können, dass Gott immer da ist. Immer wollte er jetzt daran denken. Gott ist da. Gott ist heute da. Du bist nicht allein, Gott ist bei dir und Gott wartet darauf, dass du dir Zeit für ihn nimmst.