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Bibeltext: 2. Samuel 2,1-11; 5,1-10 (2. Samuel 1-5)
Lehre: Gott hält, was er verspricht.
Bibelvers: Hebräer 10,23 b (Elb): Denn treu ist er, der die Verheißung gegeben hat.
„Wie lange dauert das denn noch?“ Hast du das schon mal gedacht? Vielleicht bei einer langen Autofahrt. Oder als du auf Weihnachten oder deinen Geburtstag gewartet hast. David hätte das auch denken können. Er wartete jetzt schon einige Jahre. Damals, als Gott ihm das Versprechen gegeben hatte, war er noch ein junger Mann gewesen. Er hatte die Schafe seines Vaters gehütet. Und eines Tages war der Prophet Samuel gekommen und hatte ihn zum neuen König über Israel gesalbt. Gott hatte versprochen, dass David der neue König von Israel sein würde, er, der Schafhirte. Aber das war lange her. Viele Jahre.
Als David dann zu Saul an den Königshof kam und sogar für Saul in den Krieg zog und sehr erfolgreich war, da sah es fast so aus, als würde es nicht mehr lange dauern. Doch es kam alles anders. Statt sich zu freuen, verfolgte Saul David, weil er eifersüchtig war. David musste sich im Ausland vor Saul verstecken. Und was war mit Gottes Versprechen? Hatte Gott das vergessen? Nein. Gott vergisst seine Versprechen nie. Er hält, was er verspricht. Aber manchmal dauert es eben länger.
Doch dann kam eines Tages ein Bote zu David mit einer wichtigen Nachricht. „David“, berichtete er, „Saul ist im Krieg gestorben und auch sein Sohn Jonathan.“ Der Bote dachte, er hätte eine gute Nachricht für David. Sein Feind, König Saul, war tot. Jetzt war doch der Weg frei für David. Diese Chance musste David ergreifen, damit endlich das geschah, was Gott versprochen hatte. Aber David freute sich gar nicht. Er war sehr traurig darüber. Natürlich, Jonathan war sein Freund gewesen. Aber er war auch traurig über Sauls Tod. „Saul war doch der König, den Gott ausgewählt hatte“, sagte er. David setzte sich hin und schrieb ein Lied für Saul und für Jonathan. Jeder konnte sehen, dass er sich nicht freute und glücklich war, sondern trauerte. Hättest du das für einen Feind getan? David tat es, denn er vertraute Gott und wusste, dass Gott hält, was er verspricht.
Saul, der König von Israel, war jetzt tot. Viele von Davids Freunden dachten bestimmt jetzt: „Jetzt muss David der neue König werden. Wir müssen sofort nach Israel gehen.“ Aber David dachte anders. „Was will Gott denn?“, fragte er sich. David wollte erst Gott fragen. Deshalb betete er. „Herr, soll ich nach Juda gehen?“, fragte er Gott. Juda, das war der Teil Israels, der Stamm, aus dem David kam. Und Gott antwortete David. „Ja, geh!“ „In welche Stadt soll ich denn gehen?“, fragte David weiter. „Geh nach Hebron“, befahl Gott.
David machte sich mit seiner Familie und mit seinen Männern auf den Weg nach Hebron. Wie freuten sie sich, wieder nach Israel zu kommen! Hier war ihr Zuhause, ihre Heimat. Endlich daheim. Als die Leute aus Juda hörten, dass David zurückgekommen war, freuten sie sich genauso. „David soll König werden“, riefen sie. Und jetzt war es endlich so weit. David wurde König von Juda. Aber Juda war nur einer der 12 Stämme Israels. Und die anderen Stämme dachten gar nicht daran, David als König anzuerkennen.
Abner, der Feldhauptmann von Saul gewesen war, nahm stattdessen Isch-Boschet, den Sohn von Saul, und machte ihn zum König über Israel. „Lang lebe König Isch-Boschet“, riefen die Menschen in Israel, im Nordteil des Landes. „Lang lebe König David“, riefen die Menschen im Südteil Israels, in Juda. Es gab sogar Streit und Krieg untereinander. Aber immerhin war David nun König. Hatte Gott jetzt sein Versprechen erfüllt? Nein. Gott hatte gesagt, David sollte König von ganz Israel werden. Und wenn Gott etwas verspricht, dann hält er es auch. Auch du kannst dich darauf verlassen. Gott hält, was er verspricht. „Was hat Gott mir denn versprochen?“, fragst du dich vielleicht. Schau doch mal in die Bibel. Da gibt es eine Menge Dinge, die Gott dir versprochen hat. Zum Beispiel „Rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten“. Das steht im Psalm 50,15. Oder „Ich bin bei euch alle Tage“ (Matthäus 28,20). Das hat Gott dir versprochen. Und wenn er etwas verspricht, dann hält er es auch. Du kannst ihn wirklich in der Not bitten und er wird dir helfen. Und er lässt dich nie allein, er ist immer bei dir. Aber es gibt noch viel, viel mehr Versprechen Gottes in der Bibel. Lies mal darin und dann vertraue auf Gott, denn er hält, was er verspricht.
David war nun König über Juda, aber Gott hatte ihm versprochen, dass er König über ganz Israel werden sollte. „Aber wie lange dauert das denn noch?“, hat David vielleicht gedacht. Aber trotz allem vertraute er auf Gottes Versprechen. Und endlich geschah etwas. Denn Abner, der ehemalige Feldhauptmann Sauls, der in ganz Israel sehr beliebt war, stritt sich mit König Isch-Boschet. Abner war darüber so wütend, dass er zu David ging. „David, du hast schon früher für Israel gekämpft und Gott hat dir versprochen, dass du König über ganz Israel werden sollst. Jetzt werde ich dir helfen, damit das auch geschieht“, versprach er David. Abner meinte es ernst. Er reiste überall in Israel herum und sprach mit den Ältesten. „Ihr wolltet doch schon lange, dass David König über Israel wird. Macht ihn doch jetzt zum König“, sagte er. Bald wären alle bereit, David als König anzunehmen. Doch bevor es so weit war, wurde Abner getötet. Jetzt war wieder alles vorbei. Es sah so gut aus, aber wieder geschah nichts.
Vielleicht denkst du auch manchmal so. Du betest zu Gott und du wartest auf Gottes Hilfe. Aber es scheint so, dass Gott gar nicht hilft. Hat er es vergessen? Kann er es vielleicht gar nicht? Doch. Gott kann alles. Und Gott hat dich nicht vergessen. Gott wird dir helfen, denn er hat es ja versprochen. Aber manchmal sieht Gottes Hilfe anders aus, als wir es uns vorstellen. Und manchmal sind wir sehr ungeduldig. Aber Gott selbst weiß, wann der beste Zeitpunkt ist, uns zu helfen. Gott hält, was er verspricht. Darauf kannst du vertrauen. Auch David konnte darauf vertrauen, obwohl Abner nun tot war.
David vertraute Gott. Aber andere nicht, wie Rechab und Baane. „Isch-Boschet muss weg“, sagte sie sich. So schlichen sie sich in den Palast von Isch-Boschet und töteten ihn. Voller Freude gingen sie zu David: „Wir haben Isch-Boschet getötet, jetzt kannst du endlich König werden.“ Denkt ihr, David hat sich gefreut? Nein. David ließ Rechab und Baane für diesen Mord bestrafen.
Nun hatte Israel keinen König mehr. Was sollten sie nun tun? Die Ältesten trafen sich und bald waren sich alle einig: „David soll auch unser König sein.“ So schickten sie Leute zu König David. „David, du gehörst doch zu unserem Volk. Schon als Saul König war, hast du für die Israeliten im Krieg gekämpft und gesiegt. Und Gott hat dir doch schon versprochen, dass du König über ganz Israel sein wirst. Das wollen wir jetzt auch. Sei du auch der König über uns.“ Endlich war es so weit. Aber es hatte gedauert. David war noch ein junger Mann gewesen, als Gott sein Versprechen gegeben hatte. Mit 30 Jahren war David König über Juda geworden. Und jetzt, mit 37 Jahren, wurde er erst König über ganz Israel. Gott wartet manchmal, aber Gott hält trotzdem immer, was er verspricht.
David hatte nun ein großes Königreich zu regieren. Hebron lag in Juda, aber er war ja nun König über ganz Israel, über Juda und die anderen Stämme. Deshalb wählte David Jerusalem als Hauptstadt aus. Jerusalem lag genau zwischen Juda und dem Rest des Landes. Das einzige Problem war, dass in Jerusalem die Feinde der Israeliten wohnten, die Jebusiter. „Niemand wird unsere Stadt einnehmen“, prahlten die Jebusiter. „Sie ist so sicher, dass es ausreichen würde, wenn Lahme und Blinde sie verteidigen. Hier kommt niemand rein.“ Bisher hatte es auch niemand geschafft. Aber mit Gottes Hilfe ist alles möglich. Einer von Davids Männern, Joab, schaffte es, durch einen unterirdischen Gang in die Stadt zu kommen. Heimlich öffnete er von innen die Tore und nun konnten die Soldaten Davids in die Stadt. Die Stadt gehörte jetzt David. Von hier aus regierte er als König über ganz Israel. Er war ein mächtiger König, denn Gott war mit ihm. Gott hielt seine Versprechen.
Gott hält auch alles, was er dir versprochen hat, vertraue darauf.