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(Absaloms Ende)
Bibeltext: 2. Samuel 15-19
Lehre: Gott straft Sünde
Bibelvers: Röm 6,23 (Elb): Denn der Lohn der Sünde ist der Tod, die Gnadengabe Gottes aber ewiges Leben in Christus Jesus, unserem Herrn.
Langsam ging der Mann auf das Schloss zu. Er hatte sich genau überlegt, was er sagen wollte. Stundenlang hatte er nach den richtigen Worten gesucht. Der König musste ihn einfach anhören und ihm helfen. Der König sollte den Streit mit seinem Nachbarn endlich klären. Der König würde ihm recht geben und dann wären die Probleme vorbei. So ging der Mann auf das Schloss von König David zu. Er hatte einen langen Weg gehabt, immerhin kam er nicht aus Jerusalem, sondern aus einer ganz anderen Gegend von Israel. Aber jetzt sah er das Schloss endlich. Ein wenig zögerte er noch. Hätte der König überhaupt Zeit für ihn?
Da sah der Mann vor dem Schloss jemanden stehen. Wer war denn das? Der Mann war wie ein König gekleidet und viele Soldaten standen dort und schienen ihn zu bewachen. Aber es war nicht der König David. Wer konnte das nur sein? Als der Mann näher kam, erkannte er Absalom, den Sohn des Königs. Man konnte ihn gut an seinen langen Haaren erkennen, auf die Absalom immer so stolz war. Der Mann wollte sich vor Absalom niederwerfen, immerhin war er ja der Prinz. „Nein, tu das nicht!“, wehrte Absalom ihm. „Ich bin doch nicht besser als du!“ Dann begrüßte Absalom den Mann sogar mit einer Umarmung. Der Mann staunte. Dieser Prinz war wirklich etwas Besonderes, dass er so freundlich mit den Menschen umging und überhaupt nicht stolz war. Während er noch darüber nachdachte, fragte Absalom ihn freundlich: „Wo kommst du her?“ Der Mann erklärte ihm, dass er aus einer anderen Gegend von Israel extra hierhergekommen war, um Hilfe vom König David zu bekommen. Absalom hörte interessiert zu, so erzählte der Mann von seinem Problem. Absalom nickte immer wieder. Aber dann schaute er traurig zu Boden. „Du hast wirklich recht“, bestätigte Absalom. „Eigentlich müsste man dir helfen. Aber es gibt da ein Problem.“ Der Mann schaute Absalom verwirrt an. Was war denn das Problem? „Weißt du“, begann Absalom wieder. „Du bist nicht aus Jerusalem, sondern aus einer anderen Stadt. Der König wird dir gar nicht helfen, er wird sich gar keine Zeit für dich nehmen.“ Dann murmelte Absalom noch: „Wenn ich König wäre, dann wäre das anders. Ich würde jedem helfen.“
So traute der Mann sich gar nicht, bis zu König David zu gehen und ihm seine Probleme zu schildern. Stattdessen ging er traurig wieder nach Hause. Immer wieder dachte er auf dem Weg: „Vielleicht wäre es wirklich besser, wenn Absalom König wäre. Er wäre ein guter König, dann würde es uns besser gehen.“
So ging es nicht nur diesem Mann. Jeden Tag stand der Prinz Absalom vor dem Tor und redete so mit den Menschen. Immer mehr Menschen waren der Meinung, Absalom solle doch König werden. Genau das wollte Absalom ja auch. Denn eigentlich war er gar nicht interessiert daran, dass den Leuten geholfen wurde. David hätte ihnen nämlich geholfen, wenn sie bis zu ihm gekommen wären. Aber Absalom schickte alle weg. Er wollte nur eine Sache, er wollte König werden. Es reichte ihm nicht, Prinz zu sein und vielleicht eines Tages König zu werden. Nein, er wollte am liebsten jetzt sofort König werden. Deshalb machte er sich bei dem Volk beliebt. Jeder sollte ihn lieben. Und viele liebten diesen Lügner und Schauspieler auch.
Bist du auch manchmal ein Schauspieler? Du erzählst Lügen und spielst anderen etwas vor, nur um deinen Willen zu bekommen? Vielleicht tust du so, als wenn du Bauchweh hättest, nur damit du nicht in die Schule musst. Vielleicht merkt es keiner. Aber Gott sieht es. Gott sieht unser Herz. Er sieht, wie du denkst und fühlst. Er sieht die Lügen in deinem Leben. Und Gott muss sie bestrafen. Denn Gott ist heilig, er ist gerecht und tut nie etwas Falsches. Deshalb kann er mit niemandem leben, der sündigt, also der Dinge tut, die nicht in Ordnung sind. Wenn du sündigst, dann bist du getrennt von Gott, denn Gott muss Sünde bestrafen.
Absalom wollte nicht auf Gott hören. Er wollte nur das tun, was ihm selbst gefiel. Und weil er damit Erfolg hatte, dachte er nicht daran, dass Gott diese Sünde bestrafen würde. Weiter ging er immer wieder zu den Menschen aus Israel und überzeugte sie davon, dass er ein viel besserer König war. Vier Jahre lang tat er das. Dann war es so weit.
Während König David in Jerusalem war, ging Absalom nach Hebron. Heimlich holte er viele seiner Anhänger nach Hebron. Alles war genau geplant. Als die Musiker die Posaune spielten, riefen alle Leute: „Absalom ist König geworden in Hebron.“
Als David davon hörte, überlegte er kurz, was er tun sollte. Er könnte gegen Absalom kämpfen, aber dann würden viele Menschen sterben. „Lasst uns fliehen“, sagte er stattdessen zu seiner Familie und seinen Mitarbeitern. Bald sah man einen langen Zug von Menschen aus dem Schloss ziehen. Vor ihnen zog König David her. Aber jetzt sah er gar nicht mehr wie ein König aus. Er ging barfuß ohne Schuhe, er hatte seinen Kopf verhüllt und er weinte und klagte laut. Aber David war nicht allein. Seine Familie zog mit ihm und seine Mitarbeiter und Soldaten. So zogen sie in die Wüste, um sich dort zu verstecken.
Doch Absalom gab sich damit nicht zufrieden. Er war bereit, sogar gegen seinen Vater zu kämpfen. Er sammelte seine Soldaten und zog David entgegen. Nun musste David auch etwas tun. „Wir werden Absalom entgegenziehen“, sagte David. Aber Joab, sein Heerführer, und seine Soldaten sagten zu David: „Es ist besser, wenn du nicht mitkommst. Das wäre zu gefährlich für dich, denn Absalom will ja dich töten.“ So blieb David zurück, aber seine Soldaten zogen in den Kampf gegen Absalom. Doch bevor sie losgingen, bat David sie noch: „Bitte tut Absalom nichts. Er ist zwar mein Feind, aber er ist doch auch mein Sohn. Achtet darauf, dass ihm nichts passiert.“ David wusste zwar, dass Absaloms Verhalten nicht gut war, aber er wollte nicht, dass er dafür bestraft würde. Er wollte nicht, dass Absalom leiden musste. Dabei muss Sünde bestraft werden. Niemand kann erwarten, wenn er etwas stiehlt, dass er dafür nicht bestraft wird. Aber viele denken so von Gott. „Gott wird mich schon nicht bestrafen, so schlimm bin ich ja auch nicht.“ Absalom war wirklich schlimm, aber die größte Sünde ist, wenn wir ohne Gott leben, wenn wir gar nicht nach Gottes Willen fragen. Selbst wenn jemand Gutes tut, nicht stiehlt und nicht lügt, ist er ein Sünder, wenn er nicht nach Gottes Willen fragt. Und diese Sünde muss Gott strafen. Denn Gott ist gerecht. Er ist gerechter, als David es war. „Passt auf, dass Absalom nichts passiert“, hatte David gesagt.
Die Soldaten von David zogen mit Joab aus. Im Wald trafen sie auf die Israeliten, die Leute von Absalom. Manche von Davids Leuten wurden verwundet und starben. Aber von den Israeliten starben noch viel mehr. Absalom hatte ein Maultier als Reittier. Damit ritt er durch den Wald. Er ritt schnell, denn er wollte die Feinde verfolgen. Doch dann passierte es. Mit seinen Haaren blieb Absalom in den Zweigen eines Baumes hängen. Aber sein Maultier ritt weiter. So hing Absalom mit den Haaren im Baum fest und kam nicht mehr herunter. Er versuchte, sich zu befreien, aber es gelang ihm nicht.
Einer von Davids Männern sah es. Da hing sein Feind hilflos an einem Baum. Aber er dachte daran, was David gesagt hatte: „Tut Absalom nichts.“ Sie lief er nur schnell zu Joab. „Joab, komm mit. Da drüben hängt Absalom an einem Ast fest.“ Joab kam schnell mit und war bald bei der Stelle angekommen, wo Absalom hing. „Warum hast du ihn denn nicht getötet?“, fragte Absalom. „Du weißt doch, was der König gesagt hat“, erinnerte ihn der Soldat. Aber Joab hörte gar nicht darauf. Er nahm seinen Speer und tötete Absalom. Absalom musste sterben. Er hatte sich alles so schön ausgemalt, wie er König wird. Aber er hatte Gott vergessen, der Sünde bestraft. Kurz darauf ertönte die Posaune. Joab rief das ganze Volk zurück. Absalom war tot. Die Israeliten flohen. David hatte gewonnen.
Als David davon hörte, dass Absalom tot war, weinte er laut: „Oh mein Sohn Absalom. Mir wäre es lieber, wenn ich an deiner Stelle gestorben wäre.“ Die Soldaten, die aus dem Kampf zurückkamen, hörten das. Erst waren sie froh gewesen, dass sie gesiegt hatten. Aber jetzt fühlten sie sich ganz schlecht. Sie schlichen schnell weg, damit sie König David nicht begegnen mussten.
Nur Joab ging zu David: „David, das kannst du nicht tun. Alle haben für dich gekämpft und nun müssen sie sich schämen. Dir wäre es wohl lieber, wenn wir alle gestorben wären, oder? Wenn du nicht freundlich zu den Soldaten redest, werden sie alle weggehen und niemand wird mehr zu dir halten.“ Endlich hatte David verstanden, was Joab meinte. Er ging zu seinen Soldaten und dankte ihnen.
Bei den Israeliten sah es ganz anders aus. Sie überlegten nun, was sie tun sollten. Sie hatten Absalom zum König gemacht, obwohl David eigentlich König war. Aber jetzt war Absalom tot. Auch sie hätten alle tot sein können. Sie hätten es eigentlich verdient. „Lasst uns doch David bitten, als König zurückzukommen“, überlegten sie. Auch sie hatten gesündigt, auch sie hatten Strafe verdient. Aber bei Gott gibt es immer die Möglichkeit, neu anzufangen. Wenn du ohne Gott gelebt hast, dann bitte Gott um Vergebung dafür. Sag ihm, dass es dir leidtut. Und dann bitte ihn, von nun an dein Leben zu bestimmen. Gott muss Sünde bestrafen, aber er vergibt uns auch, wenn wir ihn darum bitten. Er gibt uns eine neue Chance.
Die Israeliten bekamen eine neue Chance: „David, kommt bitte als König zu uns zurück!“, baten sie. Und David tat es. Nun war er wieder König über ganz Israel. Gott hatte ihm geholfen und Absaloms Sünde bestraft.