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Sauls Verwerfung

(Sauls Kampf gegen die Amalekiter; Sauls Ungehorsam)


Bibeltext: 1. Samuel 15

Lehre: Sünde hat Folgen.


Bibelvers: Römer 6,23 (Elb) Denn der Lohn der Sünde ist der Tod, die Gnadengabe Gottes aber ewiges Leben in Christus Jesus, unserem Herrn.


„Ach, mach doch einfach mit. Du brauchst doch deinen Eltern nichts davon erzählen." Jan war bei seinen Freunden. Sie wollten sich einen Film anschauen, aber Jan wusste genau, seine Eltern würden ihm diesen Film verbieten. Er war viel zu brutal und noch nichts für Kinder in seinem Altern. „Ich weiß nicht, ob das richtig ist", wandte Jan ein. „Da passiert doch nichts, wenn du mitschaust", meinten seine Freunde. Passiert wirklich nichts, wenn wir Dinge tun, die nicht in Ordnung sind? Doch, es passiert viel. Denn jede Sünde hat Folgen. Jan wusste, es hat Folgen, wenn er seine Eltern anlügt. Und es hat auch Folgen, wenn er einen schlechten Film anschaut. Deshalb entschied er sich, lieber nach Hause zu gehen, auch wenn seine Freunde ihn nicht verstanden. Sünde hat Folgen.


Auch die Sünde der Amalekiter hatte Folgen. Die Amalekiter waren ein Volk, das immer wieder gegen die Israeliten war. Schon, als Gott die Israeliten aus Ägypten herausgeführt hatte, kamen die Amalekiter und griffen die Israeliten an. Gott hatte Mose und den Isareliten geholfen, sich zu verteidigen. Aber auch später wurden die Isareliten in ihrem Land immer wieder von den Amalekitern angegriffen. Sünde hat Folgen. Und nun war es soweit. Gott sagte: „Jetzt ist genug. Jetzt reicht es." Deshalb schickte er den Propheten Samuel zu Saul. „Gott hat eine Botschaft für dich", begann Samuel. „Gott hat gesehen, was die Amalekiter immer wieder den Isareliten angetan haben. Und jetzt ist es genug. Geh hin und kämpfe gegen Amalek. Du sollst niemanden dort am Leben lassen, auch keine Tiere. Alle müssen sterben." Vielleicht hört sich das für dich grausam an. Aber es war wichtig. Denn Gott wollte, dass kein Amalekiter mehr sein Volk angreifen konnte und ihnen so viele Probleme machen konnte.


Saul gehorchte. Er rief seine Soldaten zusammen. Dann zogen sie los in Richtung Amalek. Direkt bei den Amalekitern lebten auch die Keniter, ein anderes Volk. Die Keniter waren meist freundlich zu den Isareliten gewesen. Deshalb lies Saul ihnen sagen: „Zieht von den Amalekitern weg, damit ich euch nicht mit ihnen angreifen muss." Die Keniter taten das sofort und schon bald griff Saul mit seinen Männern die Amalekiter an. Die Amalekiter spürten jetzt die Folgen von ihren Sünden. Sünde hat immer Folgen. Sünde bedeutet, dass du etwas tust, was Gott verboten hat, dass du etwas tust, was ihm nicht gefällt. In der Bibel steht (Römer 6,23 vorlesen) „Denn der Lohn der Sünde ist der Tod." Wenn du sündigst, dann ist das nicht einfach eine kleine Sache. Jeder Sünde trennt dich von Gott, egal, ob du etwas klaust, oder ob du lügst oder jemanden beschimpfst. Denn Gott ist heilig. Er hat nie etwas Böses getan oder gedacht. Sünde kann nicht zu Gott passen. Deshalb ist die Folge der Sünde, dass sie dich von Gott trennt und das ist der ewige Tod. Du kannst nicht zu Gott kommen, wenn du sündigst. Das ist die schlimmste Folge der Sünde. Aber oft hat Sünde auch noch weitere Folgen. Sünde macht andere Menschen traurig. Sünde macht Freundschaften kaputt. Für die Amalekiter hatte ihre Sünde eine sehr schlimme Folge. Sie mussten sterben.


Saul und die Isareliten hatten die Stadt erobert. Viele Menschen waren gestorben. Der König der Amalekiter, Agag, wurde gefangen genommen. Die Israeliten hatten gute Beute gemacht, viele Tiere hatten sie mitgenommen. Saul war stolz. Er hatte Gottes Auftrag ausgeführt. Aber hatte er das wirklich? Was hatte Gott gesagt? „Geh hin und kämpfe gegen Amalek. Du sollst niemanden dort am Leben lassen, auch keine Tiere." Aber den König Agag hatten sie am Leben gelassen und auch die besten Tiere der Amalekiter. Saul hatte nicht auf Gott gehört. Er hatte zwar die Amalekiter angegriffen, wie Gott gesagt hatte, aber er wollte viel lieber das tun, was ihm gefiel.


Das war bei Saul schon häufiger so. Vielleicht kennt ihr die Geschichte, wo Saul auf Samuel warten sollte, der ein Opfer für Gott bringen sollte. Aber Saul wollte nicht warten. Deshalb nahm er selbst das Tier und opferte es. Aber das durften nur die Priester tun. Trotzdem hatte Saul es getan. Auch das war schon eine Sünde gewesen. Damals hatte Samuel zu Saul gesagt: „Wenn du Gott gehorcht hättest, dann wäre der König aus Israel immer aus deiner Familie gekommen. Aber weil du gesündigt hast, wird Gott jemand anderes suchen, der ihm gehorcht." Das war jetzt schon eine Zeit lang her. Gott hatte noch keinen anderen König gesucht, denn Gott ist auch gnädig. Sünde hat Folgen, aber Gott ist gnädig. Er möchte, dass wir unsere Sünden erkennen. Dass sie uns leidtun und dass wir ihn um Vergebung dafür bitten. Wenn du erkennst, dass du gesündigt hast, dann kannst du das Gott sagen. Sag ihm, dass es dir leidtut. Bitte ihm um Vergebung. Gott vergibt gern. Denn Gott möchte nicht, dass Sünde solche Folgen in unserem Leben hat. Aber das geht nur, wenn du Gott um Vergebung bittest.


Saul hatte lange genug Zeit gehabt. Er hätte sein Leben ändern können. Er hätte sagen können: „Es tut mir leid, dass ich nicht auf dich gehört habe, vergib mir bitte." Saul hätte von da an auf Gott hören können. Aber er hat es nicht getan. Auch dieses Mal wieder nicht. Wieder hatte Saul gesündigt. Gott sprach zu Samuel: „Saul hat sich von mir abgewandt. Er hat meine Gebote nicht gehalten. Er soll nicht mehr König sein." Samuel erschrak, als er das hörte. Saul war doch der König, den Gott einmal auserwählt hatte. Er konnte nicht verstehen, wieso Gott jetzt etwas anderes entschied. Gott entschied es, weil Sünde Folgen hat. Aber Samuel war trotzdem traurig. Er konnte in der Nacht kaum schlafen. Er betete die ganze Zeit. Er schrie richtig zu Gott. Vielleicht würde Gott doch noch einmal über Sauls Sünde hinwegsehen? Aber Gott hatte entschieden: Sünde hat Folgen und jetzt musste Saul die Folgen erleben. Früh am nächsten Morgen machte Samuel sich auf den Weg zu Saul.


Saul sah Samuel kommen. Er kam ihm sofort entgegen. Stolz sagte er: „Ich habe das Wort des Herrn getan." Saul dachte nur an sich. Er war nicht einmal bereit, zu überlegen, ob das, was er tat, richtig war. „Aber warum höre ich Schafe blöken und Rinder brüllen? Wovon kommen die Tiere?", fragte Samuel. „Die haben wir von den Amalekitern mitgebracht", erklärte Saul. „Das Volk hat die besten Tiere am Leben gelassen, damit wir Gott davon ein Opfer bringen können." „Hör zu", sagte Samuel, „Gott hat diese Nacht zu mir geredet. Dies ist seine Botschaft: Er hatte dich als König über Israel ausgewählt. Jetzt hatte er dir einen Auftrag gegeben. Aber du hast Gott nicht gehorcht. Du hast selber Beute für dich behalten. Warum hast du das getan, was Gott nicht gefällt?"


Kennst du das, wenn dich jemand fragt, warum du etwas getan hast. Was tust du dann meistens? Du lässt dir irgendwelche Ausreden einfallen, oder? So war Saul auch. „Ich war doch gehorsam, aber das Volk wollte unbedingt die Tiere für sich behalten", verteidigte er sich. Saul schob die Schuld auf andere. Er wollte nicht einsehen, dass er gesündigt hatte. Er ist so wie wir auch. Aber Sünde hat Folgen. Und nur, wenn wir einsehen, dass wir gesündigt haben, dass es falsch war, was wir getan haben, nur dann kann Gott uns vergeben. Aber Saul tat das nicht. „Das Volk ist schuld", sagte er, „Und außerdem wollten sie doch die Tiere als Brandopfer für Gott haben." Wieder eine Ausrede. „Es ist doch für einen guten Zweck." Darf man sündigen für einen guten Zweck? Samuel gab Saul Gottes Antwort. Er sagte (1. Samuel 15,22 vorlesen): „Meinst du, dass der HERR Gefallen habe am Brandopfer und Schlachtopfer gleichwie am Gehorsam gegen die Stimme des HERRN? Siehe, Gehorsam ist besser als Opfer und Aufmerken besser als das Fett von Widdern."


Gott möchte, dass wir ihm gehorchen. Denn Gott weiß, dass Sünde folgen hat. Und wenn du gesündigt hast, dann suche keine Ausreden. Dann gib es vor Gott einfach zu. Sage ihm: „Ja, ich habe gesündigt. Es war falsch, was ich gemacht habe. Bitte vergib mir." Gott möchte dir vergeben. Saul merkte plötzlich, dass seine Sünde Folgen hatte. Jetzt versuchte er, den Schaden irgendwie wieder gut zu machen. „Ja, gut, ich habe gesündigt", sagte er. „Aber das Volk wollte es eben. Kannst du mir vergeben. Komm doch wenigstens mit, damit wir zusammen Gott zum Dank ein Opfer bringen können." Saul konnte immer noch nicht wirklich einsehen, dass er selbst gesündigt hatte und Gottes Vergebung brauchte. Samuel drehte sich um. „Nein, ich gehe nicht mit dir. Du hast Gott den Rücken gekehrt, so hat Gott auch dir den Rücken gekehrt. Du wirst nicht mehr König sein", sagte er und wollte gehen. Aber Saul fasste schnell eine Ecke von Samuels Mantel, um ihn festzuhalten. Doch das Stück Stoff riss von Samuels Mantel ab. „Siehst du", sagte Samuel zu Saul. „So wie der Zipfel meines Mantels abgerissen ist, so hat Gott das Königtum von dir weggerissen. Gott wird einen König wählen, der besser ist, als du."


Es war zu spät. Saul musste nun die Folgen seiner Sünde erleben. Gott ist gnädig. Gott hatte Saul viele Möglichkeiten gegeben, seine Sünde einzusehen und sich zu ändern. Aber irgendwann war es zu spät. Saul wusste nicht, was er tun sollte. Er bettelte: „Samuel, komm doch bitte wenigstens mit, damit wir vor dem Volk Gott für den Sieg danken können." Samuel ging schließlich mit. Er dankte Gott für den Sieg. Dann ließ er Agag holen, den König der Amalekiter, und er tötete ihn.


Als Samuel sich von Saul verabschiedete, war er immer noch sehr traurig. Saul hätte ein guter König sein können, aber er hatte Gott nicht gehorcht. Und nun würde Gott einen neuen König aussuchen.


Sünde hat Folgen. Aber wie gut ist es, zu wissen, dass Gott dir gerne deine Sünden vergeben will.