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Sauls Sünde und Tod

(Sauls Ungehorsam; Saul bei der Totenbeschwörerin in En-Dor; Saul und die Hexe in Endor)


Bibeltext: 1. Samuel 28 + 31

Lehre: Nimm Gottes Hilfe an.


Bibelvers: 5. Mose 5,7 (Elb): Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.


„Oh nein!“, stöhnte König Saul. „Das werden wir nie schaffen!“ Saul sah sich um. Er stand mit seinem ganzen Heer auf dem Gebirge Gilboa. Es waren viele Soldaten bei ihm. Aber auf der anderen Seite, dort bei den Philistern, den Feinden der Israeliten, waren noch viel mehr Soldaten. Und sie sahen sehr gefährlich aus. Der mächtige König Saul bekam Angst. Er bekam richtig Panik. Was sollte er tun? Er hatte keine Wahl, er musste gegen die Philister kämpfen. Aber er wusste jetzt schon, er hatte eigentlich keine Chance.


„Ach, wenn doch Samuel noch leben würde“, seufzte Saul. Samuel war der Prophet Gottes gewesen, der ihn, Saul, zum König gesalbt hatte. Und wenn Saul Hilfe brauchte oder Gottes Willen wissen wollte, dann hatte er Samuel gefragt. Na ja, ehrlich gesagt hatte es Saul auch nicht immer gefallen, was Gott durch Samuel gesagt hatte. Irgendwann wollte Saul nicht mehr auf Samuel hören. Irgendwann hatte Saul genug von Gott und seinen Geboten. Und dann hatte Samuel ihn auch noch gesagt, dass er, Saul, nicht mehr lange König bleiben würde. Gott hätte schon einen anderen ausgewählt, David. Das hat Saul natürlich nicht gefallen. Aber jetzt könnte er Samuels Hilfe wieder gebrauchen. Und auch Gottes Hilfe. Aber Samuel war schon gestorben. Saul schaute noch einmal zum Heer der Feinde hinüber. Es war wirklich groß und furchteinflößend. Wieder bekam Saul Angst.


„Gott muss mir helfen!“, sagte er bestimmt. Und jetzt tat Saul etwas, was er schon lange nicht mehr getan hatte. Er betete. „Gott hilf mir gegen meine Feinde. Sag mir, was ich tun soll!“, betete Saul. Saul hoffte, dass Gott ihm antworten würde. Vielleicht sprach ja Gott durch einen Traum zu ihm und würde ihm Mut machen und seine Hilfe versprechen. Oder Gott schickte einen Propheten, einen anderen als Samuel. Saul wartete. Aber nichts geschah. Es war, als würde Gott schweigen. Warum denn nur? Gott hatte Saul immer wieder seine Hilfe angeboten. Immer wieder hatte Gott zu Saul geredet. Aber was hatte Saul getan? Er hatte Gottes Hilfe abgelehnt und wollte nicht auf Gott hören. Vielleicht geht es dir auch manchmal so. Du hörst etwas im Kindergottesdienst oder liest etwas in der Bibel und du weißt genau, Gott redet jetzt zu dir. Gott sagt dir, was du tun sollst. Aber dann denkst du: „Nein, das will ich nicht.“ Vielleicht sagt Gott dir, du sollst nicht lügen. Aber dann lügst du. Und nun hast du Angst, dass deine Lüge herauskommt. Du betest zu Gott und bittest ihn, dass niemand deine Lüge entdeckt. Was denkst du, was Gott tun wird? Ich denke, dass Gott dir dann nicht helfen wird. Denn Gott hat dir ja vorher schon seine Hilfe angeboten und du hast sie abgelehnt. Deshalb höre auf Gott und nimm seine Hilfe an. Nicht so wie Saul. Gott hatte ihm seine Hilfe angeboten, aber Saul hatte sie abgelehnt. Nun, wo Saul in Not war, wollte er, dass Gott ihm hilft. Aber nun war es zu spät.


Saul merkte, dass Gott ihm nicht antwortete. Aber was sollte er denn nun tun? Saul grübelte und dann fiel ihm etwas ein. In Israel hatte es viele Wahrsager und Totenbeschwörer gegeben. Aber Samuel hatte Saul vor vielen Jahren gesagt, dass Gott das nicht wollte. Damals hatte Saul noch auf Samuel gehört und die Wahrsager und Totenbeschwörer aus dem Land gejagt oder getötet. „Aber jetzt könnte ich sie gebrauchen“, dachte sich Saul. Saul wandte sich an seine Knechte: „Wisst ihr, wo es hier in der Nähe eine Totenbeschwörerin gibt? Ich möchte zu ihr gehen.“ Sauls Knechte waren überrascht. Saul selbst hatte das doch verboten. Aber sie kannten sogar wirklich eine: „In En-Dor wohnt eine Frau, die kann die Toten beschwören“, erklärten sie Saul. „Wir werden zu ihr gehen“, entschied der König.


Was hatte Gott noch mal vor vielen Jahren durch Samuel gesagt? Dass Gott nicht wollte, dass jemand zu solchen Leuten geht. Weißt du auch warum? Weil Gott weiß, wie gefährlich es ist, zu Wahrsagern zu gehen. Denn Wahrsager und Totenbeschwörer sind Menschen, die mit Gottes Feind, dem Satan, zusammenarbeiten. Und er meint es nie gut mit uns. Wenn Satan uns seine Hilfe durch Wahrsager anbietet, dann nicht, um uns wirklich zu helfen, sondern um uns zu schaden. Denn Satan ist der Feind Gottes. Gottes Hilfe ist viel besser, denn Gott meint es wirklich gut mit uns. Und Gott bietet uns immer seine Hilfe an. Deshalb nimm Gottes Hilfe an. Er meint es gut mit dir.


Saul hatte Gottes Hilfe abgelehnt und nun hörte er wieder nicht auf Gottes Gebot und machte sich auf den Weg zu der Totenbeschwörerin. Damit niemand ihn erkannte, verkleidete er sich und ging erst los, als es draußen schon dunkel war. Er nahm zwei seiner Männer mit sich. Mitten in der Nacht kamen sie nach En-Dor und fanden dort die Totenbeschwörerin. „Ich möchte, dass du mir den Geist eines Toten heraufholst“, bat Saul sie. Die Frau sah Saul skeptisch an. „Du weißt doch, dass das verboten ist. Wenn König Saul das erfährt, dann wird er mich umbringen lassen.“ Sie wusste nicht, dass es Saul selbst war, der ihr gegenüber stand. „Du brauchst keine Angst zu haben“, versicherte Saul ihr, „Dir wird nichts passieren.“


„Okay, mit welchem Toten möchtest du sprechen?“, fragte die Frau schließlich. „Mit Samuel“, antwortete Saul. Plötzlich wurde die Totenbeschwörerin ganz blass. Sie bekam große Angst. Denn jetzt erkannte sie, dass der König Saul selbst vor ihr stand. Aber sie bekam auch noch aus einem anderen Grund Angst. Denn sie sah noch jemanden. Einen alten Mann mit einem Priestergewand. So etwas hatte sie noch nie erlebt. Hier war etwas anders als sonst, wenn sie für andere Menschen Kontakt zu Toten aufnahm. Denn sonst waren nie wirklich die Toten zu ihr gekommen, sondern irgendwelche Dämonen. Denn niemand kann Tote zurück auf die Erde holen. Das geht gar nicht. Die Toten sind an einem anderen Ort. Selbst Wahrsager oder Totenbeschwörer können das nicht. Sie können auch nicht mit ihnen reden. Wenn jemand sagt, er nimmt Kontakt mit Toten auf, dann redet er in Wirklichkeit mit Dämonen. Das ist sehr gefährlich. Deshalb hat Gott es auch verboten. Wenn dich jemand überreden möchte, zu einer Wahrsagerin zu gehen, Pendeln, Tischerücken oder etwas anderes zu machen, dann sage auf jeden Fall nein. Denn es ist sehr gefährlich. Du wirst nämlich keine wirkliche Hilfe bekommen, sondern Kontakt mit Dämonen aufnehmen, die dir schaden wollen. Aber Gottes Hilfe ist immer gut. Nimmer seine Hilfe an.


Die Totenbeschwörerin erschrak. Denn hier kam wirklich Samuel, kein Dämon. Aber nicht sie hatte ihn holen können. Sondern Gott selbst hatte ihn geschickt, um Saul noch einmal eine Nachricht zu geben. „Was siehst du?“, fragte Saul neugierig. „Ich sehe einen alten Mann, der ein Priestergewand anhat“, erklärte die Frau. „Das ist Samuel“, staunte Saul. Er warf sich vor ihm nieder. „Warum hast du meine Ruhe gestört?“, fragte Samuel. „Ich habe große Angst. Die Philister kämpfen gegen mich. Und Gott antwortet mir nicht“, erklärte Saul. „Deshalb wollte ich dich um Hilfe bitte. Sage du mir, was ich tun soll.“ „Warum bittest du mich um Hilfe?“, fragte Samuel. „Gott ist doch von dir gewichen, weil du ihn abgelehnt hast. Du weißt, dass Gott das Königtum von dir nehmen wird und einem anderen, David, geben wird. Schon morgen werden du und deine Söhne sterben. Die Philister werden Israel besiegen.“


Als Saul das hörte, bekam er noch größere Furcht. Er hatte keine Kraft mehr und fiel zur Erde. Damit hatte er nicht gerechnet. Aber warum eigentlich nicht? Er hatte doch Gott abgelehnt. Jetzt war es zu spät. Warum erwartete er jetzt, dass Gott ihn aus seiner Situation herausholte? Die Totenbeschwörerin sah, wie kraftlos Saul war. Schnell bereitete sie ihm etwas zu essen, damit er wieder zu Kräften kommen konnte. Als Saul wieder etwas stärker war, ging er mit seinen Männern zurück.


Aber jetzt stand die große Schlacht vor ihm. Die Feinde, die Philister, waren stark. Aber das Schlimmste war, dass Gott nicht bei ihm war. So verlief der Kampf genau so, wie Saul es befürchtet hatte. Zuerst wurden Sauls Söhne getötet, auch Jonathan, der beste Freund Davids. Saul kämpfte, so gut er konnte. Doch dann wurde er durch einen Pfeil schwer verletzt. „Ich werde sterben“, wusste Saul. Aber noch war er nicht tot. „Bitte töte mich“, bat Saul seinen Waffenträger. Saul wollte lieber sterben, als dass die Feinde ihn so in ihre Hände bekamen. Aber Sauls Waffenträger hatte Angst. Er wollte nicht seinen König töten. Saul war so verzweifelt, dass er sein Schwert nahm und sich schließlich selbst umbrachte.


Als die Israeliten sahen, dass ihr König tot war, flohen alle. Viele Leute starben an diesem Tag. Warum half Gott nicht? Gott hatte vorher seine Hilfe angeboten, aber Saul hatte sie abgelehnt. Jetzt war es zu spät. Aber Gott hatte schon einen neuen Plan, einen neuen König, der seine Hilfe nicht ablehnen, sondern annehmen würde. David.


Das Leben Sauls war zu Ende. Es hatte so gut angefangen. Gott hatte ihn als König ausgewählt. Und es hätte auch so gut weitergehen können, wenn er Gottes Hilfe angenommen hätte und auf Gott gehört hätte. Mach es nicht wie Saul, sondern nimm Gottes Hilfe an. Lehne Gott und sein Wort nicht ab. Denn er meint es gut mit dir.