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(Israel fordert einen König, Saul und die Eselinnen)
Bibeltext: 1. Samuel 8-10
Lehre: Gott ist König.
Bibelvers: Psalm 47,8 (Elb): Denn Gott ist König der ganzen Erde; singt einen Psalm.
„Aber warum denn nur?“, fragte Samuel. Seine Stimme klang traurig. Auch etwas unsicher. „Warum wollt ihr das?“, fragte er die Ältesten von Israel, die bei ihm standen. „Weil alle anderen es auch so haben!“, antworteten die Ältesten. „Wir wollen auch so leben, wie die anderen Völker. Außerdem ist es viel besser.“ „Und was ist mit Gott?“, wollte Samuel wissen. Ja, Gott war den Israeliten jetzt gerade egal. Gott hatte das Volk aus der Sklaverei in Ägypten geholt. Er hatte es in ihr Land gebracht. Er hatte ihnen immer geholfen. Er war ihr König. Aber jetzt reichte das den Israeliten nicht mehr: „Wir wollen einen richtigen König haben, so wie alle anderen Länder auch“, forderten sie. Samuel war Prophet und Richter. Deshalb waren sie mit ihrer Bitte zu ihm gekommen. Samuel war traurig. Reichte ihnen nicht, dass Gott ihr König war?
Gott ist König der ganzen Erde. Er hat alles gemacht. Alles gehört ihn. Er hat uns Menschen gemacht. Deshalb gehört auch unser Leben ihm. Eigentlich. Genauso, wie Gott eigentlich König über Israel war. Aber jetzt wollten die Israeliten einen „richtigen“ König. Samuel betete zu Gott, denn er wusste nicht, was er tun sollte. „Tu, was sie wollen“, antwortete Gott. „Gib ihnen einen König, wie sie wollen. Sie haben ja nicht dich abgelehnt, sondern mich als ihren König. Aber sage ihnen, was das für sie bedeutet.“ Gott war traurig darüber, dass die Israeliten ihn nicht mehr als König wollten. Aber er akzeptierte ihre Entscheidung. Genauso akzeptiert Gott auch deine Entscheidung. Gott ist König der ganzen Erde. Aber er zwingt dich nicht, ihn als König anzunehmen. Diese Entscheidung überlässt er dir. Doch es ist die beste Entscheidung, die du treffen kannst. Denn Gott ist König der ganzen Erde. Er ist allmächtig, er steht über allem, er ist der Höchste. Und er ist ein guter König, der dich liebt und das Beste für dich will. Nimm ihn als König an und höre auf ihn.
Das wollten die Israeliten nicht machen. Samuel erklärte ihnen nun, was es bedeuten würde, wenn sie sich einen anderen König auswählten. „Wenn ihr einen König wählt, dann hat der König auch Rechte über euch“, begann Samuel. „Der König kann die besten Sachen für sich verlangen. Wenn ihm eure Felder oder Äcker gefallen, dann nimmt er sie sich. Oder er gibt sie seinen engsten Mitarbeitern. Wenn er Soldaten braucht, dann wird er eure Söhne nehmen. Wenn er Köchinnen braucht, wird er eure Töchter nehmen. Ihr werdet ihm Steuern zahlen müssen.“ „Das ist uns egal“, erklärten die Israeliten. „Wir wollen trotzdem einen König. Denn alle anderen Länder haben auch einen König. Wir wollen so sein wie sie.“ „Gut, dann sollt ihr einen König bekommen“, erwiderte Samuel schließlich. Endlich waren die Israeliten zufrieden und gingen wieder nach Hause.
Was sollte Samuel jetzt tun? Das Volk verlangte von ihm einen König. Aber wer sollte denn der neue König sein? Normalerweise könnte er ja Gott fragen. Aber ob Gott sich jetzt noch um sein Volk kümmern würde? Doch, Gott tat es. Auch wenn die Israeliten Gott nicht mehr als König haben wollte, kümmerte er sich doch weiter um sie. Vielleicht hast du bisher Gott als König abgelehnt. Aber Gott liebt dich trotzdem und interessiert sich für dich. Er möchte sich um dich kümmern. Er möchte, dass es dir gut geht. Fang an, auf ihn zuhören und nimm ihn als König an. Gott wollte auch, dass es den Israeliten gut ginge. Und er hatte schon einen Plan.
„Morgen wird ein Mann aus dem Stamm Benjamin zu dir kommen“, erklärte er Samuel. „Das soll euer König werden. Du sollst ihn zum König salben.“ Samuel wartete gespannt. Als er am nächsten Tag zum Opfern gehen wollte, kam ihm ein Mann mit seinem Knecht entgegen. „Das ist der Mann“, sprach Gott zu Samuel. Samuel schaute sich ihn an. Ja, er sah wirklich wie ein König aus. Er sah gut aus und er war sehr groß. Fast einen Kopf größer als die anderen. Dieser Mann schien etwas zu suchen. „Kannst du mir sagen, wo ich den Propheten Samuel finde?“, fragte er Samuel. „Ich bin es“, erwiderte Samuel. „Ich habe bereits auf dich gewartet. Komm mit mir, wir wollen zum Opferfest gehen und Gott Opfer bringen.“ Der Mann, er hieß Saul, war etwas verwundert. Wieso hatte der Prophet Samuel denn schon auf ihn gewartet? Saul war doch nur hierhergekommen, weil sein Vater seine Eselinnen verloren hatte. Saul sollte sie suchen. Nachdem er sie aber nicht gefunden hatte, wollte er den Propheten Samuel fragen, ob er ihm sagen könnte, wo die Eselinnen sind. Aber stattdessen schien Samuel auf ihn gewartet zu haben. Während Saul noch so überlegte, hörte er Samuel noch sagen: „Um die Eselinnen mach dir keine Sorgen. Sie sind schon gefunden worden.“
Saul war immer verwunderter. Woher wusste Samuel denn davon? Natürlich, er war wirklich ein Prophet. Gott schien es ihm verraten zu haben. Als sie zum Opferfest kamen, war Saul wieder überrascht. Denn Samuel hatte ihn ein Platz bei den wichtigsten Leuten gegeben. Und Saul bekam das beste Essen. Warum nur? Er war doch niemand Besonderes. Er kam doch nur aus einem kleinen Stamm und einer unbekannten Familie.
Am nächsten Morgen machte sich Saul fertig, um nach Hause zu gehen. „Ich begleite dich noch ein Stück“, bot Samuel an. Als sie dann auf der Straße waren, blieb Samuel stehen. „Schick deinen Knecht schon mal voraus. Ich habe noch eine Botschaft von Gott für dich“, bat er Saul. Als sie allein waren, nahm Samuel Öl und goss es Saul über den Kopf. Dann sprach er: „Gott hat dich zum König über sein Volk gesalbt. Wenn du jetzt heimgehst, werden dir einige Dinge begegnen. Daran siehst du, dass das wirklich eine Botschaft von Gott ist.“ Samuel erklärte Saul, was er unterwegs erleben würde. Und als Saul sich auf den Weg machte, geschah es tatsächlich so. Saul staunte. Gott hatte die Wahrheit gesagt, also würde auch das mit dem König stimmen. Saul glaubte Gott und er war bereit, auf Gott zu hören. Bist du bereit, auf Gott zu hören? Vergiss nicht, dass er der König der ganzen Erde ist und dass er auch dein König sein will.
Erst einmal erfuhr niemand etwas von dem, was Samuel Saul gesagt hatte. Aber nach kurzer Zeit rief Samuel das ganze Volk nach Mizpa zusammen. Als alle da waren, verkündigte er: „So spricht der Herr: Ich habe euch aus Ägypten herausgeführt. Ich habe euch von euren Feinden gerettet. Aber ihr habt mich abgelehnt und wolltet einen anderen König. So sollt ihr einen anderen König bekommen.“ Jetzt sollten die Israeliten ihren König bekommen. Er sollte ausgelost werden. Zuerst loste Samuel zwischen den 12 Stämmen aus. Das Los zeigte den Stamm Benjamin. Dann loste Samuel zwischen allen Großfamilien des Stammes Benjamin. Das Los fiel auf die Familie von Matri. Jetzt wurde unter allen gelost, die von Matri abstammten, und das Los fiel auf Saul, den Sohn von Kisch. Das war kein Zufall. Gott hatte es so bestimmt. Denn er ist ein guter König, der einen guten Plan für sein Volk und auch für dich hat. „Wo ist denn Saul?“, rief jemand. Alle schauten sich um, aber Saul war nirgends zu finden. Was hatte das zu bedeuten? Samuel fragte Gott und Gott verriet: „Saul hat sich beim Gepäck versteckt.“ Saul wurde geholt. Als er nun unter den Leuten stand, überragte er sie um einen Kopf. So groß war er. „Seht, wen der Herr als König erwählt hat“, rief Samuel. Das Volk begann zu jubeln: „Es lebe der König!“.
So bekam das Volk Israel einen König. Obwohl sie Gott als König abgelehnt hatten, kümmerte sich Gott weiter um sie und hatte ihnen einen guten König ausgesucht.