zur Startseite: www.derKindergottesdienst.de

Samuels Geburt

(Hannas Gebet)


Bibeltext: 1. Samuel 1,1-2,11 (18-21)

Lehre: Gott hört Gebet.


Bibelvers: Psalm 50,15 (Luth): Rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten und du sollst mich preisen.


Endlich war es so weit. Wie lange hatten sie schon darauf gewartet, bis sie wieder nach Silo gehen konnten. Ein ganzes Jahr war es her. Aber jetzt war es wieder so weit. Die ganze Familie hatte sich vorbereitet. Die Kinder freuten sich riesig. Es war zwar ein weiter Weg von Ramatjim-Zofim nach Silo, aber dort in Silo würden sie ein großes Fest feiern. So wie jedes Jahr. Schon unterwegs merkte man die gute Stimmung bei den Kindern und natürlich auch bei den Eltern. Für Elkana und für Penina war es auch jedes Mal ein großes Fest, auf das sie sich freuten. Aber noch jemand ging den Weg mit nach Silo. Und sie war gar nicht so fröhlich wie alle anderen. Es war Hanna.


Hanna war auch Elkanas Frau, so wie Penina. Damals haben Männer manchmal mehrere Frauen gehabt. Aber Hanna war traurig. Denn sie hatte einen großen Wunsch und der wurde bisher nicht erfüllt. Hanna wollte so gern Kinder haben, aber sie bekam keine. Penina hatte schon mehrere Kinder bekommen, aber sie, Hanna, kein einziges. Immer wieder wartete sie darauf, dass sie schwanger wurde, aber umsonst. Ich denke, Hanna betete auch dafür. Immer wieder. Gott hört Gebet. Gott hört jedes Gebet. Auch dein Gebet. Auch, wenn du gar nicht wirklich weißt, wie du beten sollst. Gott versteht dich trotzdem. Du kannst Gott alles sagen, er hört dein Gebet. Auch, wenn er nicht immer das tut, was du dir wünscht, so wie bei Hanna. So lange hatte sie jetzt schon auf ein Kind gewartet, aber bis jetzt hatte sich nichts geändert.


Ganz besonders schwer fiel es Hanna immer, wenn sie wieder nach Silo gingen, so wie jetzt. Bei dem Opferfest gab Elkana jedem aus der Familie ein Stück vom Opferfleisch. Penina bekam eines, und jedes ihrer Kinder auch. Und dann gab er Hanna immer ein besonders großes Stück Fleisch. Elkana hatte Hanna sehr lieb, auch wenn sie keine Kinder hatte. Aber das gefiel Penina nicht. Und wie immer fing Penina an, Hanna zu ärgern, weil sie keine Kinder hatte. „Gott hat dich bestimmt nicht lieb, weil er dir keine Kinder gibt“, sagte sie dann. Jedes Jahr war es so und Hanna wurde sehr traurig. Auch dieses Jahr. Irgendwann konnte Hanna ihre Tränen nicht mehr zurückhalten. Hanna weinte. Und essen wollte sie jetzt auch nichts mehr. Sie hatte gar keinen Hunger mehr. Hanna war verzweifelt. Was tust du, wenn du verzweifelt bist? Weinst du dann, so wie Hanna? Vielleicht hast du dann auch keinen Hunger mehr. Manchmal scheint es so, als wenn keiner dir helfen kann. Aber es gibt jemanden, der dir helfen kann. Gott. Er ist da und er kennt dich. Er weiß, wie es dir geht. Deshalb rede mit ihm. Bete, denn Gott hört Gebet. Er hört dir zu, du kannst ihm alles sagen. Und er kann dir helfen und dich trösten.


Auch Hanna wollte Gott um Hilfe bitten. Deshalb ging sie zur Stiftshütte, die dort in Silo stand. Dort hatte sie Ruhe und konnte beten. Und jetzt erzählte sie Gott alles, wie traurig sie war, dass sie keine Kinder hatte. Aber auch, wie sehr Penina sie immer ärgerte. Und wieder bat sie Gott um ein Kind. Sie machte Gott sogar ein Versprechen. „Herr“, betete sie, „wenn du mir einen Sohn schenkst, dann will ich ihn dir zurückgeben und er soll dir dienen.“ Während Hanna betete, merkte sie gar nicht, dass jemand sie beobachtete. Es war Eli, der Hohepriester. Er saß auf einem Stuhl beim Eingang zur Stiftshütte. Eli beobachtete Hanna. Er hörte nicht, wie sie betete, denn sie betete nur ganz leise. Aber er sah, wie ihre Lippen sich bewegten. Eli dachte: „Die Frau ist betrunken, was macht sie denn hier in der Stiftshütte?“ Deshalb ging er irgendwann zu ihr hin. „Geh nach Hause, du bist doch betrunken“, sagte er zu Hanna. Aber Hanna schüttelte den Kopf. „Nein, ich bin nicht betrunken“, erklärte sie. „Ich war nur sehr traurig. Deshalb bin ich hier hergekommen, um mit Gott über alles zu reden.“ Jetzt sagte Eli etwas Wunderbares (1. Samuel 1,17 vorlesen): „Geh hin mit Frieden; der Gott Israels wird dir die Bitte erfüllen, die du an ihn gerichtet hast.“ Gott hört Gebet. Aber manchmal betest du vielleicht etwas und Gott tut es nicht. Hat Gott dein Gebet dann nicht gehört? Doch Gott hört jedes Gebet. Und Gott antwortete auch auf jedes Gebet. Aber manchmal sagt er nein. Denn Gott weiß, was gut für dich ist. Deshalb bekommst du manchmal nicht das, worum du bittest. Oder du bekommst es erst viel später. Aber Gott hört immer dein Gebet und hilft dir immer. Und dann, wenn Gott weiß, dass es gut für dich ist, dann gibt er dir auch direkt das, worum du bittest. So wie bei Hanna.


„Gott wird deine Bitte erfüllen“, hatte Eli ihr versprochen. Gott selbst hatte es ihm gesagt. Jetzt war Hanna wieder glücklich. Sie wischte ihre Tränen ab und ging zu den anderen zurück. Jetzt aß sie auch wieder etwas. Der Heimweg war dieses Mal nicht so schwer, wie in den letzten Jahren. Auch, wenn sie immer noch allein war, sie hatte Gottes Versprechen.


Gott hört Gebet. Er hörte auf Hannas Gebet und Hanna wurde wirklich schwanger. Bald bekam sie einen Sohn. Sie nannte ihn Samuel. Das bedeutet: „von Gott erhört“. Der Name sollte sie immer daran erinnern, dass Gott ihr Gebet erhört hatte und ihr dieses Kind geschenkt hatte. Hanna war glücklich. Und Elkana, der Vater, auch. So lange hatten sie auf dieses Kind gewartet. Als die ganze Familie im nächsten Jahr wieder nach Silo ging, um Gott zu opfern, ging Hanna nicht mit. Sie blieb mit dem kleinen Samuel zu Hause. Die Reise wäre viel zu weit für so ein kleines Baby gewesen. Aber bald war Samuel kein Baby mehr. Er lernte laufen und er lernte sprechen und alles andere, was kleine Kinder lernen müssen. Hanna sah ihn jeden Tag an und freute sich an ihm. Immer wieder erinnerte Samuel sie daran, dass Gott Gebet erhört. Aber Hanna vergaß auch nicht, was sie Gott versprochen hatte. Könnt ihr euch daran erinnern? Genau, sie hatte gesagt: „Wenn du mir ein Kind gibst, dann will ich es dir zurückgeben und es soll dir dienen.“ Das hatte Hanna nicht vergessen. Als Samuel etwas älter war, ging sie mit ihm zur Stiftshütte. Sie brachten Gott Opfer und dankten ihm. Gott hört Gebet. Du kannst ihm alles sagen, was du möchtest. Und wenn er dein Gebet erhört hat, dann danke ihn dafür. Hanna dankte Gott. Und dann brachte sie Samuel zu Eli.


„Ich bin die Frau, die hier stand und zu Gott gebetet hat“, erklärte sie. „Gott hat mein Gebet erhört und mir ein Kind gegeben. Jetzt möchte ich es Gott zurückgeben, damit es Gott hier in der Stiftshütte dient.“ Von nun an kümmerte sich Eli um Samuel. Samuel half ihm bei seinem Dienst in der Stiftshütte. Hanna und Elkana verabschiedeten sich von Samuel. Aber jedes Jahr kamen sie wie vorher zur Stiftshütte, um Gott zu opfern. Und immer besuchten sie Samuel. Hanna brachte für Samuel jedes Jahr ein neues Obergewand mit, das sie für ihn gemacht hatte.


Hanna und Elkana bekamen noch mehr Kinder. Aber Samuel wuchs in der Stiftshütte auf und diente Gott.